Paukenerguss/Schwerhörigkeit/Sprachentwicklungsverz. mit 3 1/2 Jahren

Hallo, ich suche jemanden, der mir seine Erfahrung schildern kann mit einem Kind, welches aufgrund eines Paukenergusses unter Schwerhörigkeit gelitten hat und wie es nach der Behandlung (welche?) aussieht?

Unser Sohn ist jetzt fast 3,5 Jahre alt und mit ungefähr drei habe ich mir erstmals Gedanken gemacht, ob er eventuell schlecht hört. Er ist auch recht laut und fragt oft nach. Er spricht sehr sehr viel :-) Aber eher "verwaschen" bzw. seine eigenen Wörter (verschluckt Silben bzw. für zwei Sachen ein Wort etc.). Fremde haben Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Wenn ich ihn anspreche, dann reagiert er oft gar nicht auf die Frage, sondern ignoriert es. Das habe ich beim KiArzt angesprochen und jetzt habe ich nach einer Überweisung zum HNO erfahren, dass er einen Paukenerguss (wohl schon länger) hat. Röhrchen einsetzen ist jetzt erstmal die zweite Wahl, vorab soll anders therapiert werden, einen weiteren Termin zum näher besprechen habe ich in der nächsten Woche.

Jetzt frage ich mich, wie es wohl ist, wenn er "richtig" hört bzw. was für Veränderungen in seiner Entwicklung es geben wird und ob er "leiser" wird und auch auf meine Ansagen reagieren wird (oder ist es einfach so, dass er in dem moment in seiner eigenen Spielewelt ist ;-) !?).

Daher suche ich Erfahrungsberichte.

ich hoffe, hoffe, hoffe, dass wir um das Einsetzen der Röhrchen herumkommen. Oder ist dieser Wunsch utopisch? Mir gehts gar nicht so sehr um die Röhrchen, sondern eher das aufwachen-aus-der-Narkose. Das hatten wir bereits einmal, es war ein Alptraum... :-(

Bin gespannt, ob es hier Mütter gibt, die mir ihre Erfahrungen mitteilen mögen.

Danke fürs lesen,
lg, Pepper

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Hallo ganz kurz,
unser Sohn hat mit 3,5 Jahren fast nicht gesprochen und mit vier Jahren haben wir dann festgestellt, dass er aufgrund ständiger Ergüsse die meiste Zeit Schwerhörig war.
Zu diesem Zeitpunkt war seine Sprachentwicklung immer noch weit hinter der von Altersgenossen zurück.
Als er vier war haben wir dann Röhrchen setzten und die Polypen rausnehmen lassen.
Und was soll ich sagen, seitdem ist er viel seltener Erkältet und seine Sprachentwicklung ist mit jetzt fast 5 Jahren in etwa altersgerecht. Er hat wirklich einen riesen Sprung gemacht und ich habe heute noch ein mega schlechtes Gewissen, dass wir nicht eher auf sein Problem gekommen sind. Denn mal ganz ehrlich, es ist nur halb so lebenswert wenn man nur jedes zweite Wort versteht.
Beim Spielen mit Gleichaltrigen, beim Vorlesen etc. ist Hören einfach das A un O!
LG
Mori

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Hallo Mori, vielen Dank für Deine Antwort!!

Ich habe auch ein ziemlich schlechtes Gewissen, ob und ggfls. wie viel früher ich es hätte erkennen müssen. Aber nun ja...

Habt Ihr denn eine Veränderung festgestellt, direkt nach dem Einsetzen der Röhrchen oder ging die Verbesserung eher "schleichend" ?

GlG, Pepper

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Hallo!

Dasselbe Problem hatten wir mit unserer älteren Tochter,inzw. 9 J. alt!Ständig krank,erkältet,Schnupfen ,Husten,Bronchitis bis zur Lungenentzündung!Dauernd Antibiotika,egal welcher Infekt sie hatte hinterher Paukenergüsse beidseitig-bin bald verrückt geworden!Als sie ca. 5 war,hat mich unser KiA zu seinem Kollegen -HNO-Arzt mit homöopathischer Zusatzausbildung- überwiesen!
Der Gute hat als erstes mit Globulis die zu grossen Polypen u. die zu grossen Naseninnenmuscheln kleinbekommen,was weniger Infekte zur Folge hatte!
Wenn sich doch noch Schleim hinter den Trommelfellen festgesetzt hatte,hatte ich eine speziell für meine Große zusammengestellte Globulikombination gegeben,dazu einen pflanzlichen Schleimlöser und nach wenigen Tagen war das Problem gelöst!
Seit sie zur Schule geht,hatte sie keine Probleme dieser Art mehr (bis vor 2 Wochen,da war sie seit langem mal wieder richtig krank!)
Wir haben durch die Homöopathie 3 OP`s gespart (Polypen verkleinern,Naseninnenmuscheln verkleinern u. Paukenröhrchen setzen!)!!

Würde ich immer wieder so machen!

LG und guten Erfolg
Claudia

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Hallo, hatte Eure Tochter auch Sprachverzögerungen? Was sind das für Globulis gewesen?
Viele Erkältungen oder so hatte unser Sohn nie.

Danke!!

Lg, Pepper

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Hey...

Sprachverzögerungen eher nicht-sie hatte in dieser Zeit einfach weniger gesprochen,nicht geantwortet,sich im KIGA nicht an Diskussionen u. Gesprächen beteiligt!
Die Globulis sind bei jedem Kind anders,deshalb immer einen Homöopathen o. jemanden mit homöopathischer Erfahrung ranlassen!
Kommt auch darauf an,ob frischer Schleim o. schon älterer,zäher Schleim drin ist!

LG Claudia

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Hallo,

meine Tochter ist auch 3 1/2 und hat vor zwei Wochen Röhrchen und die Polypen entfernt bekommen.

Sie ist sprachentwicklungsverzögert. Vor einem halben Jahr hatten wir eine Untersuchung in der Pädaudiologie und dort war von Seiten der Ohren alles in Ordnung, kurz darauf fing der Kindergarten an und somit auch die Infektwellen. Seit Oktober war sie eigentlich dauerkrank und im November haben wir erstmals gemerkt das mit ihrem Gehör etwas nicht stimmt. Zwischen August und Oktober hatte sie gute Fortschritte in der Sprachentwicklung gemacht. Diese stagnierten ab November und verschlechterten sich zusehend. Ende November gab es dann endlich die Diagnose beim HNO - Paukenerguss und nur leicht geschwollene Polypen. Wir haben dann zwei Wochen später auf OP gesetzt, es zeigte sich unter den üblichen Medikamenten eine Verschlechterung und eben wegen der Sprache sind wir sofort bereit gewesen.

Vor zwei Wochen war die OP und es ist jetzt bereits ein Traum!
Sie schnarchte am Abend nach der OP nicht mehr, die Nase war erstmals frei, Schmerzmittel hinterher benötigte sie gar nicht, am Ohr merkt(e) sie überhaupt nichts, außer "Was das laut!".
Die letzten 10 Tage hat sich in der Sprachentwicklung ein Schub eingestellt, sie erkennt Unterschiede in den Vokalen, behält alles besser und sammelt täglich neue Wörter in allen Bereichen...

Wir dachten zuerst auch, Kira würde in ihrer eigenen Spielwelt träumen, aber nein, sie hörte schlicht weg nicht.

Auch ansonsten wirkt sie die letzten Tage sehr viel ausgeglichener, sie schreit nicht immer sofort, sondern versteht...

Ich bin selbst Heilpraktikerin, ich traue in dem Fall von bestehenden Sprachproblemen aber nicht mehr der Homöopathie.
Kira muss in zweieinhalb Jahren in die Schule, da tickt dann auch irgendwann die Uhr...
Spätestens zur Logopädie sollte sie hören können, sonst ist es sinnlos.

Und auch wir hatten große Probleme beim Aufwachen aus der Narkose, aber nach drei Stunden war der Spuck vorbei - bei uns war es das wert!

Liebe Grüße,
Steffi + Kira

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Hallo Steffi,

vielen Dank für Deinen Beitrag - das hört sich ja sehr nach "uns" an :-)
ich bin sicher keine hysterische Mutter, die meint, ihr Sohn müßte exakt gleich mit allen anderen Kindern bzw. immer besser sein. So auch nicht bei der Sprache, weil ich denke, jedes Kind hat sein eigenes Tempo.Aber -wie Du sagst- die Zeit tickt und irgendwann sind die Verzögerungen vielleicht nicht mehr aufzuholen bzw. nur noch schwer. Aber eben aufgrund meiner Einstellung denke ich mir auch, ich hätte eventuell vorher was merken müssen.
mein Sohn ist auch recht hippelig bzw. oft unaufmerksam. ich hoffe ja, dass es auch von der Hörschwierigkeit kommen kann?! Mir tut es total leid, wenn ich drüber nachdenke, dass ich doch manchmal innerlich gereizt bin, weil ich fünf Mal was wiederholen muss :-( Erklärt sich ja jetzt...

Ich hoffe, es wird bei uns auch so positiv werden wie bei Euch. Ich finde auch, dass es keine Frage ist, dass etwas getan werden muss. Aber ich habe echt Grausen vor der Narkose :-(

Kannst Du mir bitte beschreiben, wie die OP inkl. Vorbereitung bzw. nach der OP es abgelaufen ist?! Das wäre lieb.

Pepper

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Guten Morgen,

also wir haben den Eingriff bei uns im Klinikum in der Tagesklinik machen lassen. Kira war an dem Tag das einigste Kind und somit mussten wir schon um 06:45h das Zimmer beziehen. Dort bekam Kira sofort ein Flügelhemdchen, Beruhigungssaft, höheres Paracetamol sowie Zauberpflaster auf beide Hände.
Der Beruhigungssaft brachte Kira dann in ihrem Bettchen so ziemlich auf Hochtouren, sie hat nur noch gelabbert und gelacht. Eine Stunde später wurde sie in den OP gefahren und ich konnte zu den Vorbereitungen noch mit. Dort wurde Kira dann auch schon ruhig und es wurden die Kanüle gelegt sowie die EKG - Elektroden aufgeklebt. Alles ohne Probleme.

Tja und dann musste ich gehen und wurde Kaffeetrinken bzw. frühstücken geschickt. Anschließend setzte ich mich vor den Tagesklinikbereich.
Ich sollte eigentlich nach einer halben Stunde etwa wieder zu Kira in den Aufwachraum können, aber nach einer dreiviertel Stunde kam ihr operierender Arzt und teilte mir mit, dass Kira ein wenig Probleme hätte wieder wach zu werden, es würde noch einen Moment dauern und dann käme jemand mich holen, ich wurde aufgeklärt wie die OP verlief (sehr gut) und das es definitiv notwendig war. Weitere 10 Minuten später wurde ich von der Schwester der Tagesklinik in den Aufwachraum gebracht und war einen kurzen Augenblick geschockt, hatte mich aber sehr schnell wieder gefangen. Kira war nicht ruhig zu bekommen und tobte wild im Arm des Anästhesisten. Ich bekam einen Stuhl und Kira in die Arme, es dauerte einen Moment und dann hatte sie begriffen das ich dort war und sie wollte nur noch ins Bett und schlafen und ihre Ruhe haben. Ihr wurde dann, nachdem sie ja einmal merklich wach war ein leichtes Beruhigungsmittel gespritzt und somit schlief sie erstmal wieder, was auch unbedingt nötig war. Sie ließ sich halt nicht beruhigen und es war schwer, aber im Nachhinein betrachtet war es einfach zuviel. Das sehr frühe Aufstehen und so, dass muss ja auch verarbeitet werden.

Nach 20 Minuten wurde Kira dann auf das Zimmer gebracht und schlief erstmal eine Stunde in Ruhe aus. Das wachwerden dann war ok, sie durfte trinken und nach einem halben Becher Wasser (schwierigste Aufgabe, sie ist absolut trinkfaul) gab es einen Joghurt und sie konnte am Tisch sitzen und malen. Wieder eine Stunde später wurden wir entlassen und mussten wegen der Polypenentfernung noch kurz zur Kontrolle in die Ambulanz.

Zuhause aß sie dann erstmal ein Brötchen! Und dann schlief sie noch zwei Stunden. Wir haben etwas gespielt, dann Abendessen und die Nacht war bereits komplett ruhig - mir fehlte ihr Schnarchen.
Am nächsten Tag war alles so als wäre nichts gewesen, an das meiste konnte sie sich auch gar nicht erinnern. Sie sagte selbst, dass es toll sei das sie wieder hören kann und die Ohren nicht mehr schmerzen und knacken.

Die Ohren liefen die ersten Tage noch sehr, aber sie hatte auch wirklich starke Ergüsse. Auf den Mundgeruch nach der Polypenentfernung kann man verzichten, aber der ging dann auch plötzlich vorüber. Sie hatte vorher immer leichten Mundgeruch, der ist nun komplett weg.

Die Nachkontrollen wurden bei unserer HNO-Ärztin gemacht und ich hatte erst bedenken ob Kira da noch mitmacht, es war kein Problem - sie hat nun keine Angst vor Ärzten.

Uns hat die OP wie geschrieben absolut geholfen.

Das mit dem hippelig/unaufmerksam hätte ich vor 4 Wochen noch genauso geschrieben.

Und mache Dir keine Vorwürfe, dass bringt es nicht. Wichtig ist das man es erkannt hat und nun kontrolliert und dann entsprechende Schritte einleitet.

Ich kann Dir nur raten wenn OP, dann gehe selbstsicher daran, dass überträgt sich auf das Kind und macht es wirklich leichter. Hören ist so wichtig!
Ich bin auch nicht hysterisch oder wetteifere, nur unsere Kinderärztin meinte auch, die "normal sprachentwickelten" Gleichaltrigen machen ja auch weiter Fortschritte und da ist es wichtig immer im Auge zu behalten das etwas geschieht.

Viel Text, aber lasse es Dir bei euren weiteren Schritten durch den Kopf gehen.
Und bedenke, dass die Ergüsse auch wenn sie mal weg sind jederzeit und plötzlich wieder zuschlagen können.

Grüße,
Steffi

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