Fehlgeburt - wie geht es Euren Partnern?

Hi Mädels.

Nochmal ich.

Ich würde gerne wissen, wie Eure Partner/Männer mit der FG umgehen. Ich bin eine Hardlinerin. Das heißt: Ich leide innerlich wie die Hölle, lasse mir aber äußerlich kaum etwas anmerken. Hier im Forum kann ich über meine Gefühle reden, aber wer mich live erlebt, würde nicht ahnen, welche Traurigkeit ich in mir trage. Ich habe mich gestern nach der Diagnose in Arbeit gestürzt und auch heute morgen bin ich um 4.45 Uhr aufgestanden, nur um zu arbeiten. Ich arbeite, arbeite, arbeite - nur so halte ich die Traurigkeit, diese Enttäuschung diese Leere von mir fern. Alles andere ertrage ich nicht. Ich weine, wenn ich allein bin. So wie jetzt. Anders "kann" ich das einfach nicht.

Ich sehe aber, wie mein Mann leidet - und das bricht mir das Herz. Er hat sich so wahnsinnig auf unser Baby gefreut, ist so aufmerksam und liebevoll (ist er eh von Haus aus, aber seit der SS noch mehr) - und jetzt sitzt er da, dieser Baum von einem Mann - und ist bitterlich traurig. Er sagt, dass er sich so leer fühle. Wir stützen uns beide, haben uns heute mehrfach auf der Arbeit angerufen. Und dann erzählen wir uns von unseren Erinnerungen: Erst am letzten Samstag haben wir die Babyshops durchkämmt und gemeinsam nach einem tollen Kinderwagen geschaut. Es war alles so...perfekt.

Wie geht Ihr als Paar mit dieser Erfahrung um?

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hallo bei uns ist es eher anders herum, da bin ich die die immer gleich weint und das auch nicht unterdrücken kann und mein mann ist der "harte" er kann es einfach nicht ma seinen gefühlen freien lauf zu lassen. das ist schn immer so auch als seine oma gestorben ist hat er so gut wie nie geweint und das ende vom lied war das er gürtelrose bekommen hat. und jetzt wieder er probiert das mit sich auszumachen um stark zu wirken obwohl es ihm sichr genauso schlecht geht wie mir. es war unser traum und nun .... alles für'n arsch!!!!
ach man warum nur... das ist die frage die ich mir immer wieder stelle, warum...

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Hey,

mein schatzi und ich machen das gerade das zweite mal durch und ich muss sagen, dass ich diejenige bin die sehr sehr traurig über den verlust ist. Ich weiß das mein süßer auch traurig ist, nur bei ihm ist es im mom so, dass er sehr viel auf der arbeit zu tun hat und gar keine zeit hat darüber groß nach zu denken. Aber ich kenne ihn, wenn er erst mal zur ruhe kommt, dann schießt es auch aus ihm raus. Aber ich glaube auch, dass er einfach für mich stark sein will. Denn ich leide wirklich sehr. Es macht mich fertig, dass ich so etwas schon wieder erleben musste. Ich weiß auch noch nicht so wirklich wie ich das verarbeiten soll. Ich wünsche mir nix mehr als ein kleines baby:-(.

Aber ich glaube trotzdem daran, dass auch ich (wir) irgendwann das glück in den armen halten werde(n).

Liebe grüße sendet brinchen mit #stern#stern im #herzlich

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Hallo, ich bin ungefähr so wie du. Hab leider auch am Dienstag mein baby gehen lassen müssen!
Nach aussen versuch ich mir so gut wie nichts anmerken zu lassen und innerlich geh ich kaputt daran. Wenn ich allein bin, laufen die tränen in minuten abständen.
Mein Freund geht das alles auch sehr nah. Nur leider ist seine art das zu zeigen mir gegenüber nicht gerade fair.
Er kommt mir meiner verschlossenheit nicht klar und hat mich dann gestern sitzen lassen....er hat einfach schluss gemacht.

Ich denke das gibt sich wieder....für ihn war es das erste kind und seine freude darüber war nicht zu übersehen. Scheint so, als wäre das seine art mit der situation umzugehen.

Lg sweatheart83 mit #sternchen tief im Herzen

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Wir haben erst heute die Nachricht bekommen und sind natürlich beide ziemlich geschockt und traurig. Mein Freund war den ganzen Tag bei mir und ist mir nicht von der Seite gewichen. Nu musste er nochmal kurz weg, kommt aber gleich wieder und begleitet mich morgen auch wieder ins KH...

Wir verarbeiten das mit viel Liebe und Nähe...

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Ich kann irgendwie gerade gar keine Nähe zulassen. Ich fühle mich so verletzt. Wie angeschossen. Obwohl niemand was dafür kann, dass es so kam, wie es ist.

Ich will am liebsten alleine sein - oder arbeiten.

Ich muss mich heute ganz fest zusammenreißen, nicht wieder an den PC zu sitzen und zu werkeln.

Ich habe Angst, dass die FG etwas an unserer Beziehung ändert, weil ich gerade Abstand brauche.

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Mein Mann geht ganz anders damit um.
Erst habe ich gedacht, das er unsere Mia Isabella gar nicht vermisst, da er einfach nicht trauert.....
... da war er mit bei der Therapie und da konnten wir das erste Mal offen miteinander reden.
Er trauert, aber eben anders als ich , für ihn ist es passiert und es ist vorbei.Er vermisst Mia Isabella genauso,doch er ist einfach wieder in den Alltag, er hat seine Arbeit und die Kids lenken ihn ab.(aber er kann auch nicht so trauern, er meint, er muß ja für uns stark sein)

Aber ich, ich bin zu Hause, denke jede Sekunde/Minute an unsere Mia, mich zerreist es innerlich ganz schön.
Haben unsere Mia Isabella in der 22SSW still geboren.
Ich fühle mich leer, kraftlos und im Moment funktioniere ich nur....

Es tat gut,das er das erste Mal einfach bei der Therapie dabei war, auch wenn er sie nicht braucht, hat es uns einfach zueinandergebracht, da ich jetzt weiß wie er trauert.
Wobei er einfach nicht darüber reden kann, es sei dem ich fange an,aber von ihm aus,kommt nichts.

LG
Diana mit 3#stern im #herzlich und zwei Mädels fest an der Hand

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Hallo,

also bei uns war es bei allen FG anders. Als ich im Juni 2010 einen MA in der 11.ssw hatte, ist mein Mann direkt in Tränen ausgebrochen. Leider musste ich ihm die Nachricht am Telefon überbringen, da er sich zu der Zeit auf einer 4-wöchigen Geschäftsreise befand. Im ersten Gespräch habe ich versucht stark zu sein und hab´s erstmal abgetan und dachte, ich könnte einfach in den Alltag übergehen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch noch ausgerechnet einen neuen Job begonnen, gerade 3 Wochen in der neuen Firma und natürlich keinem was von der schwangerschaft erzählt... Kurz nachdem wir aufgelegt hatten, rief mein Mann wieder an und sagte mir, dass er sich einen Flug gebucht hat und am nächsten Tag (Freitag) zuhause sein wird. Genau das wollte ich innerlich auch hören, hätte es aber damals nie von ihm verlangt, weil ich irgendwie stark sein wollte.

Ich bin am Tag nach der Diagnose regulär ins Büro, hab´s aber absolut nicht ausgehalten und bin ständig in Tränen ausgebrochen. Trotz aller Bemühungen mir nix anzumerken, bin mittags dann nach hause gefahren. Kaum im Auto angekommen bin ich wieder in Tränen ausgebrochen und es wollte einfach nicht aufhören. Zuhause angekommen haben wir uns erstmal in den Arm genommen und stundenlang nur geweint vor lauter Fassungslosigkeit.

Nachmittags stand dann der Termin im KH an um die Diagnose noch einmal bestätigen zu lassen. Drei Tage später war die AS. Wir haben das ganze WE wie in Trance alles mögliche gemacht, geweint, getrunken, geredet, unser Wohnzimmer spontan renoviert, geweint, geredet und noch mehr getrunken. Nach der AS kam dann die Realität langsam zurück. Mein Mann hat sich danach noch 2 Wochen freigenommen, ich bin nach einer Woche wieder ins Büro (was viel zu kurz war, aber im neuen Job???) Aber mein Mann war immer für mich da und hat mich in allem unterstützt. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass er versucht für mich stark zu sein und mir eine Stüze zu sein. Als ich in den OP geschoben wurde ist er vor Angst und Verzweiflung erst richtig in Tränen ausgebrochen. Ich hab´s nur noch aus dem Augenwinkel gesehen und dann ging die OP-Tür schon zu. In dem Moment tat mir mein Mann so unendlich leid und ich hätte mir am liebsten die Nadel aus der Hand gerissen und wäre zu ihm gegangen.

Die Zweite Fehlgeburt war ein absoluter Frühabort, direkt einen Tag nach dem NMT habe ich Blutungen bekommen. Es war also noch rein gar nix zu sehen, außer den zwei Strichen auf dem SST. Bei dieser FG habe ich das gefühl, dass es für meinen Mann keine "richtige" SS war. Er war leider wieder auf Geschäftsreise, als ich den Test gemacht habe, aber auch als die Blutungen kamen. Für mich war es schwer... aber irgendwie auch einfacher, als beim mal zuvor. Kanns nicht genau in Worte fassen. Ich weiß aber nicht, ob es daran lag, dass es noch so früh war oder daran, dass man irgendwie schon "abgestumpft" war.

(Zum Verständnis: ich hatte vor einigen Jahren schon mal eine FG, damals war es aber absolut nicht geplant und der Partner war auch ein anderer.)

Bei meiner letzten ss waren wir von anfang an beide sehr verhalten und haben uns vorgenommen, erstmal die ersten 12 Wochen abzuwarten und uns erst dann zu freuen. Geht natürlich nicht, natürlich freut man sich!!! Aber dieses FG war vom Gefühl irgendwie anders. Wir haben zwar viel geweint und sind unendlich traurig. Wir haben auch absolut nicht damit gerechnet, dass es uns nochmal passiert und hatten von anfang an ein so positives Gefühl. Aber irgendwie sollte es wohl nicht sein.

Mittlerweile sind die Gespräche eher sachlich als emtional. Wir haben uns viel mit der Thematik beschäftigt und versuchen jetzt, einen Grund für die vielen FG zu finden. Emotional versuchen wir uns von dem Erlebten zu distanzieren. Gelingt leider nicht immer, aber für uns ist es so einfacher. Wir sprechen aber wirklich täglich über unsere verlorenen Babys und wünschen uns nach wie vor nix sehnlicher. Wir werden es auch wieder versuchen, allerdings erst, wenn alle nur möglichen Untersuchungen abgeschlossen sind. Aber gemeinsam sind wir stark und unsere Liebe und unsere Beziehung ist durch all die schlimmen Schicksale nur noch größer und intensiver geworden.

Glaub ich bin jetzt irgendwie vom Thema abgeschweift... sorry...

Jazzzmin mit 4 #stern tief im #herzlich