Schlechte Männer - gute Väter?

Ich habe hier im Forum mal ein bißchen gestöbert und stoße immer wieder auf Diskussionen bezüglich "Erzeuger versus Vater" in allen Schattierungen...

Was mich interessieren würde: Erzeuger/Väter, die bisher eher negative Vertreter ihrer Spezies waren, d.h. sich nicht gekümmert haben, keine Verantwortung übernehmen, Kinder/Mütter schlecht behandelt haben - aber immer wieder gerne ihre Rechte einfordern... gibt es Fälle aus Eurem Erfahrungsschatz, in denen sich solche Geschichten positiv zumindest für die Kinder entwickeln konnten?

Sprich: kann sich ein Vater/Erzeuger, der sich über Monate/Jahre schlecht verhält, wirklich so ändern, dass zumindest der Kontakt zum Kind sich positiv entwickelt?

Es heißt immer, man solle zwischen Paar- und Elterneben trennen - aber auch dazu gehören immer zwei - und bei Dramen während der SS oder/und sehr kleinen Kindern ist das meiner Einschätzung nach auch lebensfremd.

Und bevor ich gesteinigt werde - nein, manchmal ist im Vorfeld nicht absehbar, was für Abgründe sich da auftun können. Und manchmal ist es nicht die verletzte Mama, die aus Rache handelt.

Was ich gerne wüßte, wenn es eine richtig schlechte Geschichte war, habt Ihr auch mal die Erfahrung gemacht, dass zumindest für die Kinder ein positiver Kontakt entstand oder bleibt es i.d.R. Drama?

Inwieweit konnten Mediation, begleitete Umgänge etc die Situation verbessern?

Bin gespannt auf Eure Antworten. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

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Also ich kann sagen, es war sch** und ist es nach fast 14 monaten seitdem die kleien da ist immer noch so.
Getrennt hab ich mich am anfang der schwangerschaft weil ich seinen kontrollwahn,eifersucht etc nicht ausgehalten haben,habe aber immer wieder betont ich will ihm das kind nicht vorenthalten,er kann sich kümmern etc.
ende vom lied? er hat die kleine noch nie gesehen,hat nie nach ihr gefragt oder sonst was, erzählt aber überall herum dass ich ihm den umgang verbiete,damit er natürlich nicht als der buhmann dasteht.

Mir ist es mittlerweile ehrlich gesagt egal,ich bin froh und glücklich so wie es ist,wenn die kleine irgendwann mal fragen stellen sollte werde ich ihr die wahrheit sagen und wenn sie ihn sehen will werde ich ihr keine steine in den weg legen.
ich sag immer,wer nicht will,der hat schon. er hat noch eine andere tochter aus 1.ehe und um sie "kümmert" er sich(das ist aber eine andere geschichte) und zahlt auch unterhalt was er für meine kleine nicht macht!

Ich seh es positiv. wir hatten nur stress und streit und wenn wir keinen kontakt haben gehts mir super und den kindern somit auch

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Dein Ex hat es geschafft solange seinen Kontrollwahn und Eifersucht zu unterdrücken das Du es nicht gemerkt hast?

Normalerweise dauert es ja eine gewisse Zeit bis man merkt dass der Gegenüber zum Partner taugt und noch deutlich länger bis ein gemeinsamer Kinderwunsch entsteht.

Das jemand schafft gerade seine Eifersucht und Kotrollzwang über diesen geraumen Zeitraum zu verstecken ist schon sehr ungewöhnlich.

Ich verstehe auch nicht, warum man erst Kinder will aber dann nichts mit Ihnen zu tun haben will.


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Solche Änderungen der Männer geschehen tatsächlich erwiesenermaßen oft erst in der SS. SS ist auch einer der Hauptauslöser für den Beginn häuslicher Gewalt. Traurig, aber wahr.

Gebt nicht immer den Frauen die Schuld, dass sie es nicht früher gemerkt haben / die falsche Wahl getroffen haben. Erwachsene Männer sind für ihr Sozialverhalten selbst verantwortlich.

Für alle, die sich nicht vorstellen können, dass ihr Partner sich plötzlich so zum Negativen ändert / sein wahres Gesicht zeigt - ich wünsche Euch, es nie zu erleben.

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Was meinen Bekanntenkreis betrifft: Ja.

Wenn sich das "Schlechte" des Mannes nur auf die Beziehung zur Frau bezieht, hat es mit den Kindern nichts zu tun.

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Läßt sich das immer so klar trennen?

Und wie bekommt man eine konstruktive Elterneben hin, wenn "sich das Schlechte des Mannes (nur) auf die Beziehung zur Frau bezieht"?

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Nein, deshalb sagte ich ja "wenn".

Um so eine Elternebene hinzubekommen, müssen beide Seiten mitmachen.
Eine Mediation kann da oft helfen.

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<< Sprich: kann sich ein Vater/Erzeuger, der sich über Monate/Jahre schlecht verhält, wirklich so ändern, dass zumindest der Kontakt zum Kind sich positiv entwickelt? <<

JA!

Ich hätte mir das selbst nie gedacht, aber es ist möglich!

Ich war mit dem KV 7 Jahre zusammen und mit der Geburt meiner Tochter bzw. als feststand, dass ich das Kind bekomme, hat Beziehungstechnisch der Untergang angefangen.

Er wollte das Kind nicht, hat mir immer wieder vorgeworfen, dass ich das Kind nur bekommen habe um ihm das Leben schwer zu machen. Während der SS hat er schon fremdgechattet, mich belogen und gedemütigt. Als die Kleine auf der Welt war, hat er sich zwar um sie gekümmert - was mich betraf war es die Hölle auf Erden. Lügen, Betrügen, Demütigungen - die ganze Palette. Vor 2 Jahren hab ich mich von ihm getrennt. Er hat das Kind benutzt um mich zu manipulieren und unter Druck zu setzen, hat bei meinen Eltern über mich geschimpft (obwohl wir ihm ermöglicht haben, dass er seine Tochter bei meinen Eltern besucht, bei sämtlichen Familienfeiern teilnimmt und es wurde sogar darauf geachtet, dass er und ich uns nicht über den Weg laufen)wir konnten kein normales Wort miteinander sprechen, die Anspannung war enorm wenn wir im selben Raum waren.
Irgendwann konnte ich nicht mehr und hab alles an einen Anwalt übergeben. Daraufhin betreuter Umgang alle 3-4 Wochen.

Vor 3 Monaten der große Wandel... es ging um Leonies Geburtstag, ich hab ihm ein sms geschickt, ob wir uns wg. den Geschenken vielleicht absprechen können (er hatte das Pech, dass er ihr immer genau das Geschenkt hat, was sie kurz zuvor von uns bekommen hat - war aber reiner Zufall), damit er ihr etwas schenkt was sie noch nicht hat - wir haben telefoniert, eine Woche später alleine auf einen Kaffee getroffen, er hat meinen Mann kennengelernt, war wieder bei meinen Eltern als Leonie dort Ferien machte usw. und morgen kommt er uns besuchen und wird auch hier übernachten.

NIE im Leben hätte ich mir gedacht, dass es einmal so sein wird zwischen ihm und mir!

Obwohl ich noch immer vorsichtig bin (es ist über viele Jahre wirklich viel zu viel passiert), bin ich für den momentanen Zustand sehr dankbar und sehe das als riesen Geschenk für meine Tochter! Der KV und ich versuchen fürs erste sämtliche Reibungspunkte zu vermeiden, da der normale Umgang zwischen uns beiden auch erst wachsen und sich festigen muss - dann kann man über unterschiedliche Erziehungsmethoden o.Ä. sprechen oder diskutieren, ohne dass alles wieder so schrecklich wie früher ist. Fürs erste versuchen wir kompromisse zu finden, mit denen wir beide für den Moment leben können - wissen aber, dass ein ausführliches Gespräch in naher Zukunft ansteht - das soll aber ohne Vorwürfe, Anklagen usw. möglich sein - und daran arbeiten wir!

Liebe Grüße
Lisa

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Hallo,

<< Sprich: kann sich ein Vater/Erzeuger, der sich über Monate/Jahre schlecht verhält, wirklich so ändern, dass zumindest der Kontakt zum Kind sich positiv entwickelt? <<

Also, bei uns definitv nicht. Der KV ist wegen jedem und alles zum Gericht gerannt, und immer, wenn er was durchgedrückt bekam, basierend auf Lügen, wars für ihn uninteressant. Ich hab mir leider zuviel gefallen lassen und mich massiv unter Druck setzen lassen. Seine Pflichten waren ihm immer völlig egal, aber seine Rechte... ohja, die kannte er.
Ich hab da völlig resigniert, da kein vernünftiger Kontakt möglich war. Dann "verschwand" er von der Bildfläche, tauchte nochmal kurz auf, um mir einen Vortrag zu halten, daß ich ihm seinen Sohn die halben Sommerferien geben muss, um dann wieder nicht zu erscheinen. Jetzt ist schon wieder 7 Monate Ruhe, sein Sohn ist unterdessen 14, und jetzt hab ich mich mal gewehrt, und mometan läuft die Pfändung des Unterhalts.
Wir gehen von aus, daß wir erstmal nichts mehr von ihm hören, aber auch gut so, endlich kehrt Ruhe ein.

LG

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Wie ist das Verhältnis zwischen Deinem Sohn und seinem Vater?

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Sicher gehören dazu 2 einer sollte eben den Anfang machen;-)

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Himmel - wenn das die Lösung wäre, gäbe es gar kein Problem. #kratz

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Das wäre die Lösung ist nur manchmal nicht umsetzbar, weil es im wahren Leben nicht um die Theorie geht, sondern Gefühle verletzt worden sind, der Stolz nachzugeben zu gross wäre oder man dem oder der Ex einfach mal eins reindrucken kann wenn man nicht nachgibt....

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