AVWR

Hallo ihr,

meine Tochter hat vor 2 Wochen von einem Pädaudiologen die Diagnose Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWR) gestellt bekommen.

Irgendwie hat mich das arg mitgenommen, weil es nicht das einzige ist, was sie hat (u. a. noch Herzfehler, Asthma, Neurodermitis und seit Dez. Brille).

Jetzt mal so allgemein gefragt, ist AVWR auch so eine "Modediagnose" wie z.B. ADHS und LRS. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich weiß es gibt wirklich Kinder die ADHS und LRS haben. Mein Bruder z.B. hat (hatte) ADHS, ich weiß bei ihm auch, woher es kam. Ich weiß dadurch auch, wie anstrengend diese Krankheit ist und wie sehr die Kinder selber leiden.

Mit Modediagnose meine ich nur, dass es sehr gerne von manchen Menschen (die keine Ahnung haben) "vorgeschoben" wird und die wirklichen Probleme hausgemacht und einfach zu lösen/klären sind.

Was mich auch interessiert, wie kann ich ihr helfen? Es gibt zwar ein paar Infos im Netz dazu, aber irgendwie wenig konkretes was ich als Elternteil direkt machen kann, bzw. das was da beschrieben ist, machen wir instinktiv schon seit ein paar Jahren, also noch bevor wir irgendeinen Verdacht hatten. Aber werden wir es irgendwie bessern können oder wird sie wirklich ein Leben lang eingeschränkt sein?

Als Therapie steht jetzt erstmal Logopädie an. Diese Woche hatte sie die erste Stunde. Die Logopädin hatte erstmal mit ihr ein paar Tests gemacht um zu sehen, wo ihre Schwachpunkte sind. Ich hoffe/denke mal, das ich nächste Woche da mehr Informationen dann von ihr bekommen werde.

Irgendwie fühle ich mich im Moment so ziemlich in der Schwebe....

Viele Grüße

Valada

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Sorry... meinte nicht AVWR sondern AVWS....

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Hi,

Fabian hat auch eine auditive Wahrnehmungsstörung (Hörverarbeitungsstörung). Dadurch hat er massive Probleme mit der Rechtschreibung in der Schule - vor allem bei Diktaten.

Er bekommt deshalb Ergotherapie bei einer therapeutin, die auch eine Ausbildung bezügl. Hörverarbeitungsstörung hat. Da gibt es "Geräte" mit denen das Hörvermögen in den gestörten Bereichen trainiert wird. Dadurch wird es deutlich besser.

Logopädie bei einer Hörverarbeitungsstörung macht für mich nicht wirklich Sinn.... bei uns hat die alles schlimmer gemacht.

Wurde denn ein Audiogramm gemacht oder wie kam es zur Diagnose?

Bei uns war das sehr aufwändig.

Gruß
Kim

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Hallo Kim,

zuerst wurden "normale" Hörtests gemacht, bei denen rauskam, dass das Hörvermögen in Ordnung ist.

Danach wurden 5 weitere Tests gemacht (Mottier-Test, Uttenweiler Test, Heidelberger Test, den Rest weiß ich nicht mehr auswendig)

Als Diagnose hat sie bei Auditive Wahrnehmungsstörung und Verarbeitunsstörung (Lautdiskrimination, Merkfähigkeit und dichotisches Hören) drin stehen.

Die Logopädie erschließt sich für mich schon, da ich selber merke, dass meine Maus (wohl auch daher) Probleme hat sich sprachlich auszudrücken.

Die schulischen Leistungen schwanken bei ihr massiv, im einem Diktat schreibt sie eine 1, im nächsten eine 4.

LG
Valada

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Hi,

ok, genau diese Test meine ich.

Wir denn bei der Logopädin auch das Hörvermögen trainiert? Fabian hat auch keine Ströung des normalen Hörvermögens, sondern eine Verarbeitungsstörung. Dadurch hat er Probleme, z.b. äu/eu oder Wörter mit h und ohne h auseinanderzuhalten, hört keine Doppelbuchstaben etc.

Deshalb macht es für mich keinen Sinn mit der Sprache anzufangen, wenn ein Kind es nicht hören bzw. das gehörte nicht verarbeiten kann. Die reine Logopädie brachte bei uns rein gar nichts. Verbesserungen gabe es erst, als wir zur Ergotherapeutin überwiesen wurden und die Höverarbeitungsstörung festgestellt wurde. Seit 4 wochen arbeiten wir daran und es sind jetzt schon die ersten Verbesserungen zu erkennen. Aber es liegt noch ein langer Weg vor uns.

Sollte die Logopädin aber auch dieses "Hörtraining" machen können (ich vergesse immer wieder wie es richtig heisst), dann passt es aus meiner Sicht. Wenn nicht, würde ich mit dem KiA nochmals darüber reden.

Gruß
Kim

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Hallo, für uns ist es keine Modediagnose(AVWS/ LRS) sondern eine echte Hilfe.
Ich weiß daduch das mein Sohn nicht nur so tut als ob er nichts Hört, sondern wirklich nichts hören kann.
In der Schule war die Diagnos auch eine Hilfe, die Lehrerin hat ihm eine optimalen PLatz reserviert. Außerdem unterstütz sie ihn sehr gut . Er bekommt zwei Förderstunden in der Woche.
Eingeschränkt wird er vielleicht sein, aber wer ist das nicht? Der Päudiologe meint allerdings das sich die Störung auswächst. Das Gehirn lernt richtig zu Hören . Wie eine LRS sich auch verbessert, Lesen kann meinSohn jetzt richtig gut.Nebenbei hat er auch eine sehr gute Sprache.Eine große Hilfe war bein uns die Ergotherapie, wir haben mit Audiva Hören geübt, außerdem Lesen mit dem Interact Plus Konzept ünerstützt.