Kind der Erzieherin gestorben. Umgang...

hallo,

meine tochter kam heute mittag aus dem kindergarten und berichtete mir das was ganz schlimmes passiert ist. das kind ihrer alten erzieherin, die ab montag wieder in ihrer gruppe ist, war schwer krank und ist gestorben.

als sie schwanger wurde hieß es sie bleibt erstmal 3 monate zuhause, dann wurde uns berichtet sie bleibt bis ende der elternzeit zuhause.

nun dachte ich, okay der keline ist nun 1 jahr alt und sie fängt demnach wieder an, aber dem ist leider nicht so...

ich weiß nun nicht wie ich damit umgehen soll.

will ihr den einstieg schon erleichtern, aber drüber weg sehen, ist das gut!?

ansprechen/scheigen?????

grüße

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Hallo,

schrecklich, dass so etwas passieren muss.

Da gibt es leider keinen Rat. Manche möchten nicht darauf angesprochen werden und sich in bzw. mit der Arbeit von ihrem Kummer ablenken, so gut es eben geht. Andere fühlen sich verletzt, wenn ihr Kind quasi nicht existiert und nicht darauf eingegangen wird.

Bei mir war es mal so, dass ich meine Ruhe wollte und niemanden sehen mochte, dann wieder tat es mir unheimlich gut, über meine verstorbenen Söhne sprechen zu können.

Alles Gute

Babydestiny

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hallo,

ja es ist sehr schrecklich...

glaube ich werde mal die leiterin fragen, wie ich mich verhalten soll. denke sie hatte ein paar gespräche mit ihr, bevor sie wieder anfängt.

will nichts falsch machen, habe ja recht viel kontakt mit ihr, das jährliche elterngespräch ist ja auch bald wieder...

liebe grüße
und alles gute!

3

Oh wie furchtbar - kannst du dich nicht bei der Leitung erkundigen wie die Erzieherin den Umgang wünscht

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das ist mir gestern bei der ersten antwort auch eingefallen, stand wohl ein bisschen auf dem schlauch...

werde es so machen und hoffen das ich damit dann richtig liege...

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Hallo,

ich würde auf jeden Fall etwas sagen. Bei der ersten Begegnung würde ich es (wenn nicht gerade ein riesen Trubel ist) als allererstes ansprechen. Wenn auch nur kurz. Aber es gehört sich einfach und es kann nie falsch oder verletzend sein, denn ihr würdigt ihr Kind, ihren Verlust. Ignorieren jedoch könnte sich verletzend für sie anfühlen und es bringt irgendwie eine Distanz zwischen sie und euch als Eltern.

Vielleicht möchte sie nicht, dass ein riesen Wirbel gemacht wird, das muss ja auch nicht sein. Es reicht ja, wenn du (oder ein anderer) kurz etwas im Namen aller Eltern sagt.

Da würde ich vorher auch nicht erst mit der Leiterin sprechen, sondern ohne groß rumzueiern das tun, was naheliegend und menschlich ist.
Sie hat eine schreckliche Zeit hinter sich, den größten Verlust erlitten, den man sich vorstellen kann. Und nun kommt sie zurück, um sich um eure Kinder zu kümmern.

Da könnt ihr das nicht einfach "ignorieren" Für mich fühlt sich das total schräg und schäbig an und ich könnte ihr kaum richtig in die Augen blicken, wenn ich nicht zumindest einmal kurz ein Zeichen des Mitgefühls gegeben hätte.

Ich würde so etwas sagen, wie: "Frau XYZ, ich möchte Ihnen sagen, dass es mir sehr Leid tut, was Sie durchmachen müssen. Ich war mir nicht sicher, ob Sie hier darauf angesprochen werden möchten. Sie sollen jedoch wissen, dass wir Eltern mit Ihnen fühlen und Sie unterstützen."

Du wirst ja merken, wie sie reagiert. Vielleicht nickt sie nur kurz und das war's. Aber sie wird die Geste zu schätzen wissen. Im Englischen sagt man so schön: You reached out to her.

Wenn dir das zu schwer fällt, dann macht es wenigstens schriftlich als Eltern. Schickt ihr eine Karte, vor Montag: "........Wir freuen uns, dass Sie wieder kommen. Wir wissen, dass Sie eine schwere Zeit durchmachen und wir fühlen mit Ihnen.........."

So ist jedenfalls mein Gefühl.
Liebe Grüße
J.

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hallo,

danke für deine antwort.

ich denke "das gehört sich so" und mach "wenigstens schriftlich" , schräg/ schäbig, fasse ich gerade als recht abwertend auf und kann man so pauschal nicht sagen.

als meine mutter gestorben ist habe ich jeden "gehasst" der mir sein beileid ausgesprochen hat, denn ich konnte es einfach nicht mehr hören!!!

nach einem gespräch weiß ich nun wie ich mit allem umgehe und das gespräch war sehr wichtig, denn nicht immer ist das was man für richtig hällt das richtige.

im namen aller mache ich nichts, denn dafür muss es absprachen geben. ich kann nicht einfach für andere sprechen und andere nicht ohne absprache für mich!

lg

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Hi,

abwertend war das überhaupt nicht gemeint, sorry wenn es so rüber kam. Ich habe mich wahrscheinlich zu radikal ausgedrückt.
Es sind MEINE Gefühle zu einer solchen Situation, du hast Recht, dass man das nicht verallgemeinern kann. Ich habe leider auch schon viele Begegnungen mit dem Tod gehabt und bin für mich zu der Überzeugung gekommen, dass man einen Verlust nicht übergehen sollte. "schräg, schäbig" ist vielleicht zu hart ausgedrückt, aber ICH würde mich tatsächlich so fühlen.

Natürlich kann es unangenehm sein, wenn Leute dann vor einem stehen und unbeholfen ihr Beileid ausdrücken. Ich weiß, was du meinst, dass du die Leute (vielleicht mehr die Situation?) "gehasst hast (könnte man auch abwertend finden, aber der Tod ist einfach ein emotionales Thema#schwitz). Aber ich fand es immer auf beiden Seiten schwieriger, wenn einfach NICHTS gesagt wurde. Vor allem, wenn es häufig Kontakt zu der Person gibt.

Mein Vorschlag, es im Namen aller zu tun (persönlich oder schriftlich), wäre ein Weg, diese unangenehme Situation zu vermeiden, dass alle reihum zu ihr gehen und sie immer wieder damit konfrontiert ist.

Im Namen aller natürlich nur in Absprache mit den anderen, das sehe ich genau so wie du. Aber absprechen könnte man sich ja, wahrscheinlich stellen sich die anderen Eltern die gleiche Frage, wie du.

Schön, dass das Gespräch dir geholfen hat und du jetzt weißt, wie du dich verhalten möchtest. Ich hoffe, dass die Erzieherin den Weg zurück in den Alltag gut schafft.

LG

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Hallo!

Das ist schwierig. Ich rede gern über meinen kleinen Marten aber als ich damals nach der Stillen Geburt wieder angefangen habe mit arbeiten fand ich es nicht so toll immer angesprochen zu werden. Ich bin dort am arbeiten und nicht jedes Mal in Tränen auszubrechen war echt schwierig. Irgendwie wollte ich wenigstens dort einfach mal so tun als ob alles ok. wäre, auf dem Weg nach Hause bin ich dann emotional zusammen gebrochen aber die Ablenkung tat gut.

Das ist meine Meinung dazu, aber jeder ist halt anders.

Liebe Grüße Franca

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hallo franca,

vielen dank für deine antwort.#herzlich

genau desswegen hatte ich so bammel vor und war bissel überfordert.
nach einem langen gespräch weiß ich nun wie ich mit umgehen darf und das hilft mir ungemein!!

ich weiß es wird immer momente geben in denen sie traurig ist, aber ich möchte ihr den einstieg auch leichter machen...

wünsche dir alles gute!!

liebe grüße
fusselchen.

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Ich würde es vom Verhältnis zueinander und von der aktuellen Situation abhängig machen.
In erster Linie ist sie ja "Dienstleister" und den Bankberater z. B. würde man ja auch nicht in ein tiefer gehendes Priatgespräch verwickeln. Allerdings nehmen Kindergärtner ja doch irgendwie auch an unserem bzw. dem Leben unserer Kinder teil und stehen einem deswegen schon etwas näher.
Ich bin sonst ein eher zurückhaltender Mensch, habe aber auch schon gemeinsam Arm in Arm mit einer Erzieherin deren Abschied beweint. Es hatte sich einfach so ergeben.