Baby, 9 Monate - Obstruktive Bronchitis

Hallo ihr Lieben,
mein Sohn ist seit gut 2/2,5 Wochen krank. Das fing mit einem Schnupfen an, dann kam verschleimter Husten dazu, letztes Wochenende noch ein Magen-Darm-Infekt und seit Mittwoch haben wir die Diagnose "Obstruktive Bronchitis".

Heute waren wir in der Notfallsprechstunde, weil er seit letzter Nacht eine extrem rasselnde Atmung hat und mir das nicht mehr geheuer war. Auch hier wieder dieselbe Diagnose.

Ich habe danach gegoogelt und gelesen, dass das asthmatische Bronchitis ist. Beim weiterlesen hieß es dann, dass Kinder mit dieser Vorerkrankung eher dazu neigen, später richtiges Asthma zu entwickeln (erblich vorbelastet ist er nicht).
Wir sollen jetzt weiter inhalieren, was wir schon seit Mittwoch machen (Salbutamol und NaCl), Kopf beim schlafen hochlagern, Fenster nachts geöffnet lassen und für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Wenn es schlimmer wird, sollen wir sofort wieder vorbeikommen. Wenn es ganz schlimm werden sollte, müsste man wohl Sauerstoff zuführen.

Ich mache mich jetzt total verrückt und habe Angst, dass wir vielleicht den Moment verpassen, an dem er gar keine Luft mehr bekommt. Gerade über Nacht hat man ihn ja nicht kontinuierlich unter Kontrolle, trotz dem ich neben ihm schlafe. Kann man das nicht mit Antibiotika behandeln? Ich bin kein Fan von Medikamenten, aber es hört sich bei ihm einfach wirklich alles andere als gut an und trotz Inhalation ist es ja seit Mittwoch schlimmer geworden.

Danke fürs lesen!
LG
Kristina

1

Hallo,

mein großer Sohn ist auch so anfällig.Er hatte die erste obstruktive Bronchitits mit Luftnot mit gut 2 Jahren. Er wurde allerdings in der Klinik überwacht, weil es Feiertag und Wochenende war und keine KiÄ offen hatte. Nach 2 - 3 Mal mit Salbutamol inhalieren wurde es schon deutlich besser. Mach dich nicht ganz so verrückt. Es muss kein Asthma draus werden. Meiner ist jetzt 6 Jahre und hat noch kein Asthma. Wir sind dann mit 4 Jahren in die Kinderlungenklinik überwiesen worden, weil er zeitweise jeden Monat diese Bronchitis hatte. Die haben gleich Allergietests gemacht und da hat einiges angeschlagen. Am schlimmsten hatte er im Frühjahr die Bronchitis, zurück zu führen auf Baumpollenallergien. Er hat dann son Spray bekommen "Flutide" und seit dem ist es viel besser. Diesen Winter hat er das erste mal eine Hyposensibilisierung bekommen. Wie gesagt, er hat bis jetzt noch kein Asthma, seine Lungenfunktion wird jedes Mal überprüft und die ist Top. Er spielt allerdings auch Fussball und ist sonst fit. Ich wünsche trotzdem eine gute Nacht.

LG ks581

2

Hey,
danke für deine Antwort!
Die größte Sorge bereitet mir die mögliche Luftnot und das wir es vielleicht nicht mitbekommen. :-(
Das Inhalieren gestaltet sich sehr schwierig. Man kann einem Baby ja nicht erklären, dass das notwendig ist. Und nachdem wir jetzt schon den vierten Tag inhalieren, hat er auch keine Geduld mehr, schmeißt seinen Kopf in den Nacken und brüllt. Ist gerade leider wirklich verzwickt.

LG
Kristina

3

Also ich habe immer sehr hellhörig geschlafen und es mit bekommen. Ich weiss wie es ist :-(
Unsere ersten Male Inhalieren waren auch nicht einfach. Wir haben immer ein Buch angeschaut oder gespielt und das Inhaliergerät nicht ganz vor den Mund gedrückt. Es geht dann zwar viel in die Luft, aber besser als nix und so halten die Kinder es besser aus. Das macht man dann eben so lange wies geht. Oder ich habe ihm das beim Schlafen vor die Nase gehalten. Da ist es ohne Zappelei und Brüllerei gegangen.

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4

Hallo Kristina,

ich kenne das von den Kindern und nun auch von mir.

Der Große hatte das ständig, wenn er mal 2 Wochen gesund war, war das viel. Nach 1,5 Jahren sind wir dann in die Behandlung zum Lungenfacharzt gegangen. Diagnose: Frühkindliches Asthma.

Er bekam dann 1,5 Jahre Kortison zum Inhalieren. Dann in akuten Phasen Salbutamol.

Nach den 1,5 Jahren war es dann gut. Seitdem hat er keine Probleme mehr. Sowas verwachst sich oft.

Der Kleine hatte es bisher 3 oder 4 Mal. Er muss dann auch mi Salbutamol inhalieren. Aber bei ihm ist es harmlos und vor allem eben nicht so oft.

Die Häufigkeit ist entscheident ob daraus sich Asthma entwickelt.

Ich leide nun seit 6 Wochen an diesem Mist. Davor fing es bei mir auch an mit einer Erkältung. Ich bin dann auch zum Lungenfacharzt. Ich inhaliere nun auch mit Salbutamol und habe auch Kortison. Ich habe halt leider eine schwere Form erwischt. Die ersten 2 Wochen konnte ich keine Nacht durch schlafen vor lauter Husten. Mitlerweile geht das wieder. War gestern nochmal beim Lungenfacharzt weil es eben so lange geht und es auch wieder schlimmer wurde. Nun musste ich das Kortison hoch setzten.

Ich kann deine Ängste verstehen. Wenn du unsicher bist, fahr wieder in die Klinik.

Zum Antibiotika: Nein das hilft nicht. Sehr selten wird es durch Bakterien ausgelöst. Meistens sind es Viren. Bei uns wurde oft ein Bluttest gemacht um zu schauen, wie die Entzündungswerte sind. Die waren fast immer normal. Auch bei mir sind die Werte ok. Da hilft eben kein Antibiotika.

Gute Besserung.

LG Fusselchen

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Hi,
von der Aussage, dass x-mal obstruktive Bronchitis (ich meine es war immer von 3 mal die Rede) in zwei Monaten = Asthma bedeutet, ist man heute abgerückt. Sage nicht ich oder das Internet, sondern unser Kinder- und Jugendpneumologe auf meine etwas panische Nachfrage, da ich genau das von einer Bekannten (und sie von ihrem Allerheiligen, aber nicht mehr wirklich jungem Professor aus dem Bekanntenkreis) zu hören bekommen habe.

Bei diesem Thema war unser Kinderarzt und Facharzt also sehr entspannt (und hat im Übrigen auch vollkommen Recht behalten, mein Sohnemann ist ein 5jähriges, kerngesundes, putzmunteres Energiebündel, der vielleicht vieles hat, aber definitiv kein Asthma).

Bei anderen Dingen war er sehr "streng". Wenn es so schlimm war, wie Du beschreibst, mussten wir täglich zum Abhören kommen. Wenn es mit Inhalation mit Salbutamol nicht besser wurde, wurde ein weiteres Medikament dazu genommen - wenn mit Salbutamol richtig inhaliert wird (1cm Abstand zwischen Gesicht und Maske = 90% vom Wirkstoff "verpuffen"), sollte es direkt zu einer hörbaren Verbesserung kommen, hörbar zumindest dann, wenn man vorher deutliche Atemgeräusche durch die Verengung (nicht durch den Schleim) hatte. Der Vorteil beim Inhalieren ist ja im Gegensatz zu den Tropfen, dass das Zeug direkt, ohne Umweg über den gesamten Körper, da landet, wo es hingehört - entsprechend schnell sollte man etwas merken, wenn Dosierung und Anwendung stimmen und das Medikament auch ausreicht. Es ist ja gerade etwas für den Fall der akuten Verengung und soll genau da schnell helfen.

Teilweise haben wir die erste Inhalation auch in der Praxis vorgenommen - mit Abhören davor und danach.

So schlimm, dass Salbutamol nicht gereicht hat, war es aber nur zwei mal - das eine Mal bei der ersten Infektion, und dann noch einmal einige Monate später.

Antibiotikum hilft fast nie. Wie schon gesagt wurde, sind es meistens Viren und keine Bakterien. Gegen die eigentliche Erkrankung kann dann ein AB nichts ausrichten. Gerade virale Infekte dauern oft aber nun mal eine Weile. Auch mit bakteriellem Sekundärinfekt (hatten wir gelegentlich) kann je nach Zustand des Kindes versucht werden, ohne AB auszukommen. Hat bei uns schon einige Male geklappt - setzt aber auch voraus, dass wir auch in diesen Fällen oft täglich zur Kontrolle beim KiA waren.

Mein Kleiner hatte in den ersten knapp 3 Lebensjahren über 20 mal obstruktive Bronchitis. Wir konnten also etwas Erfahrung sammeln.

Bei dem Thema "Verschlechterung" kann ich deine Angst gut verstehen. Wir hatten das Thema (bei der ersten obstruktiven Bronchitis mit 2 Monaten) nämlich. Und so wenig ich von Angel Care & Co. beim Thema "SIDS (plötzlicher Kindstod)" halte - danach hat mir so ein Teil beim ruhigeren Schlafen geholfen. Mein Baby hat nämlich nicht gehustet, während der gesamten Erkrankung (es folgte eine Lungenentzündung) fast nie. Es hatte auch kein Fieber. Es hat einfach immer flacher geatmet mit immer größeren Pausen. Je kleiner die Babys, desto enger die Atemwege, desto größer das Risiko. Nach einer Gabe von Kortison über einen Zugang und Sauerstoff ging es genau so schnell wieder bergauf, aber die Angst ist geblieben.

Beobachte dein Kind sehr genau, ob es normal trinkt, besonders schlapp wirkt, blass wird, man nicht nur Geräusche hört, sondern die Atmung auch angestrengt ist (sieht man), es auffällig schläfrig ist...das wären Alarmzeichen, so war es auch bei uns. Und beim kleinsten Zweifel lieber jederzeit einmal zu oft zum Arzt fahren als zu lange warten.

Viele Grüße
Miau2

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Hey,
danke für deine ausführliche Antwort und die Hinweise!
Ich werde morgen auf jeden Fall nochmal zum Kinderarzt fahren. Uns wurde z. B. nicht gesagt, dass es wichtig ist, das Gerät direkt an die Nase zu halten. Bin ich ehrlich gesagt auch nicht von ausgegangen (vielleicht naiv), denn bei einem Baby lässt sich das doch gar nicht realisieren. Er zappelt, dreht den Kopf hin und her oder wirft ihn in den Nacken und brüllt, weil es ihn nervt. Und im Schlaf lässt sich das nicht anwenden, weil der Kompressor so laut ist, dass er davon sofort wach wird. Dementsprechend klingt er nach dem inhalieren auch genauso, wie vorher.

LG
Kristina

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Hallo Kristina,

was dein Kind aber nicht braucht, dass du überreagierst. Wenn du das zweite, dritte Mal hast, ist jut aber jetzt wäre ja wichtig, wenn du dich sehr sehr gut informieren würdest, was man alles dabei tun kann und hier fehlt mir eins.

Gebe dem Kind in der Nacht Monapax. Das, zusätzlich die Inhalation, dann geht es euch blendend.

Es dauert (!)

Glaube mir und Miau, dass AB keinen Sinn macht. Ich habe zwei Kinder, beide mit frühkindlichem Asthma und mein Sohn bekam jetzt das aller aber allererste Mal ein AB und dies nur, weil er gleichzeitig dazu ein MOE und eine Angina hatte.

Ein AB ist absolutes Blödsinn und verschlimmert die Situation nur.

Genauso wie Miau schreibt. In der Regel reicht Salbutamol aus.Du kannst alle 4 Stunden inhalieren und ich habe in den heißen Phasen selbst in der Nacht inhaliert.

Dann bitte ganz wichtig, abschwellende Nasentropfen (!!!). Ich habe in dem Alter sogar meine Kinder immer abgesaugt, damit sie besser atmen können.

und viel Geduld. Die Sache dauert. Wenn du dir sehr unsicher sein solltest, kannst du natürlich mal zur Verlaufkontrolle gehen.

Ja, die Sache ärgert. Sie ängstigt. und der richtige Weg ist, sich zu informieren.

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Hey antonia,
überreagieren tue ich, glaube ich, nicht. Ich mache mir halt Sorgen, weil es auf die Atemwege geht und mein Sohn mir ja leider noch nicht sagen kann, ob er schlecht Luft bekommt oder alles ok ist. Also bin ich auf meine eigene Einschätzung der Situation angewiesen. Da fahre ich dann lieber einmal mehr zum Arzt.

Auf das Antibiotikum bin ich gekommen, weil ich selbst in der Schwangerschaft eine Bronchitis hatte. Der Arzt wollte mir Penicillin verschreiben, worauf ich aber allergisch bin und somit zog sich die Bronchitis dann auch über mehrere Wochen und ich hab versucht mit Kartoffelwickeln und Zwiebelsud eine Besserung herbeizuführen.

Seine Nase ist nur morgens etwas verpopelt, dann reinige ich sie mit Rhinomer. Ansonsten ist sie eigentlich frei.
Monapax ist ein Hustenstiller, richtig? Genau die soll man (informiere mich ja seit gestern umfangreich) nicht nehmen, weil der Schleim auf jeden Fall abgehustet werden sollte.

LG und Danke für deine Antwort!
Kristina

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Hallo,

einen Hustenstiller soll man nur geben, wenn es Reizhusten ist, ohne das Auswurf kommt.

Du bist schon richtig informiert. Man soll keinen Hustenstiller geben. Das ganze wäre kontraproduktiv. Viele Ärzte verschreiben viel zu schnell Antibiotika. Ich hatte dir ja gestedn schon geschrieben, dass ein Antibiotika nur bei einem bakteriellen Infekt hilt. Beim Großen hatten wir mal eine Lungenentzündung zur Bronchitis dazu. Da bekamen wir Antibiotika.

Wenn du unsicher bist, fahr ruhig einmal zu viel zum Arzt. Da hast du schon recht. Das haben wir auch gemacht.

LG Fusselchen

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Hallo Kristina,

ich hoffe, dass es deinem Sohn bereits besser geht

Meine kleine Tochter hatte mit 7 Monaten ihre erste obst. Bronchitis mit vorherigem Pseudo-Krupp. Ich kann deine Sorgen bezüglich der Atemnot in der Nacht nur zu gut verstehen. Bei uns hat das Inhalieren allerdings immer so gut geholfen, dass ich bezüglich der Bronchitis keine Sorgen hatte. Einen Pseudo-Krupp kann man gar nicht verpassen, bei diesen Geräuschen steht man senkrecht im Bett.
In Akutphasen habe ich alle zwei Stunden mit NaCl und alle vier Stunden (auch nachts) zusätzlich mit Salbu inhaliert. Wir hatten leider das Pech am RS-Virus zu erkranken, sodass meine Tochter jetzt jedesmal ein Asthmamedikament nehmen muss, wenn sie eine ob. Bronchitis bekommt. Allerdings ist sie auch erblich vorbelastet. Unser KiArzt sagte aber auch, dass sich das ganze wieder verwachsen kann. Sie ist jetzt 2,5 und hat den bisherigen Winter -auf Holz klopf- keine Bronchitis gehabt.
Versuch einfach, ob es nachts nicht vielleicht doch klappt mit dem Inhalieren.

Aber der wichtigste Rat: Bitte nicht Dr. Google fragen!!! Da wird man meist mehr verunsichert als beruhigt. Ich vertrau auf meinen Arzt und wenn der nicht da ist, ab zum Notdienst bzw. ins KH.

Gute Besserung und Kopf hoch #liebdrueck Vertrau auf deinen Bauch!

LG Britta