Krebsvorsorge und trotzdem komisches Gefühl...

Hallo,

vllt zuerst etwas zu meiner "Vorgeschichte":

- Meine Mutter erkrankte vor 14 Jahren an Brustkrebs. Zum Glück ging alles super aus. Krebs besiegt
- Vor 4 Wochen verstarb in (nicht näherer) Verwandschaft plötzlich jemand an Lungenkrebs. Er hatte seit Monaten Schmerzen, schob es aber darauf, dass er mal aus dem Bett gefallen ist und ging erst zum Arzt, als es praktisch schon zu spät war.
- Vor 3 Wochen wurde meinem Vater ein Muttermal entfernt. Diagnose: weißer Krebs
- Mein Opa litt auch an weißem Krebs
- Eine Mutter im KiGa war plötzlich weg (fiel halt auf). Monate später war sie wieder da. Kurze Haare. In einem Gespräch mit einer anderen Mutter schnappte ich nur auf ".. fühlte mich irgendwann einfach nicht mehr gut...."

Ich (35) trag auch schon sehr lange den Gedanken an Krebsvorsorge mit mir herum. Aber wie das mit Arztbesuchen so ist, wenn man sich "gesund fühlt". Es wird immer aufgeschoben, nicht dran gedacht einen Termin zu machen etc

Vor 2 Wochen hatte ich dann doch einen Termin beim Hautarzt. Seine Diagnose: Muttermale hätte ich so gut wie keine. Das was ich habe sind entweder Pigmentflecken oder aber abstehende Muttermale (mir fällt grad der medizinische Begriff nicht ein) die beides keine Bösartigkeit entwickeln könnten.
Er hat mich also entlassen mit der Aussage: "Alles in bester Ordnung"
Ich war in dem Moment einfach nur "erlöst und froh", hab mich angezogen und die Praxis verlassen.
Erst hinterher kamen mir so Gedanken. Die gesamte Untersuchung hat vllt 5 min gedauert (hab schon viele Flecken). Manche hat er mit dem bloßen Auge überflogen, bei paar anderen hatte er so eine Art Lupe. Kann man das wirklich so schnell und einfach abwägen? Laut seiner Homepage untersucht er mit Zuhilfenahme auflichtmikroskopischen Verfahren. Das kam bei mir gar nicht zum Einsatz.

Ich selbst hatte vorher nie Probleme bzw ist mir keine Veränderung an irgendwas aufgefallen. Jetzt aber zwickts immer wieder. Mal am Bein, dann am Rücken, mal der Arm. Die Haut brennt stellenweise wie bei einem Sonnenbrand. Aber immer nur so kurze Momente.

Teilweise denk ich mir, dass ich das irgendwie "heraufbeschwöre". Aber auch in Momenten, in denen ich mit etwas anderem beschäftigt bin und mich nicht immer frage, ob wirklich alles ok ist, taucht das Brennen oder Jucken auf.

Ich steh sogar kurz davor, zu einem anderen Hautarzt zu gehen. Problem ist nur: Wir haben hier 3 Hautärzte. Eine davon ist absolut unmöglich im Umgang mit Patienten (sehr sehr viele negative Erfahrungsberichte im Umfeld). Bei dem anderen war ich mit meiner Tochter und fühlte mich dort auch nicht unbedingt sehr gut aufgehoben (was vllt daran lag, dass der Mann scheinbar nicht gut mit Kinder bzw Kinderhauterkrankungen umzugehen wusste und außerdem sehr gestresst wirkte). Hinzu kommt, dass man bei diesem Arzt gut und gerne 2 Monate auf einen Termin warten muss

Eigentlich wollt ich mir das alles nur mal von der Seele schreiben. Schon irgendwie belastend :(

#danke fürs Zulesen

LG
Yanni

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ich hab meine Ärzte in einem 25km radius. ehrlich. zu meiner Frauen ärztin fahr ich 30km (gut das psst mit der arbeit und ich mach mir immer termine vor der Arbeit (hab gleitzeit, also arbeite ich die zeit nach) zu meinem zahnarzt fahr ich nochmal 10km in die anderere Richtung. warum? weil ich diesen ärzten vertraue.

Was hindert dich daran, dich nach einem hautarzt umzusuchen, dem du vertraust? muss ja nicht der im Ort sein?

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Hallo,

im Ort gibts sowas wie Fachärzte eh nicht. Der jetzige Arzt ist 35 km entfernt. In der selben Stadt ist noch diese unverschämte Ärztin. Sonst nur noch ein Hautarzt für Privatpatienten (komm ich als gesetzlich Versicherte nicht rein - schon probiert).
Der andere Hautarzt liegt in der entgegengesetzten Richtung (37 km). Ansonsten gibts keine in diesem Radius.

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Du kannst auch als Kassenpatientin zu einem Arzt für Privatpatienten, nur zahlt das eben nicht die Kasse sondern du aus eigener Tasche. Meiner Erfahrung nach (bin Kassenpatientin, zahle aber im Zweifelsfall halt manches selber da unsere private Zusatzversicherung nur fürs Krankenhaus ist) kostet die Krebsvorsorge "privat" um die 50 Euro. Wenn es finanziell möglich ist und du keinen anderen, für dein Empfinden , "guten" Arzt findest ist das Geld sinnvoll angelegt wenn du danach wieder ruhig schlafen kannst.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du bald wieder zur Ruhe kommen kannst, ich kenne dieses "kopfkino" leider auch ein bisschen.

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Huhu,

ja, es ist leider so: je älter man wird, desto mehr Leute kennt man, die eine schlimme Krankheit haben. :( Ein Freund von mir ist auch gerade an Krebs gestorben, das macht einen schon nachdenklich. Nichtsdestotrotz ist eine übemässige Angst vor Krebs nicht angebracht. Lungenkrebs hat konkrete Ursachen, weisser Hautkrebs ist im Alter nicht ungewöhnlich und kann in den meisten Fällen gut entfernt werden.

Unser Körper und unsere Psyche sind stärker verbunden, als wir im allgemeinen wahrnehmen. Je mehr man auf seinen Körper und bestimmte Signale / Problembereiche achtet, desto stärker bemerkt man diese auch. Und ja, das kommt auch, wenn man gerade nicht daran denkt. In meiner Theorie hat man das immer, aber man bringt es nicht mit irgendeiner Krankheit in Verbindung. Wenn Du Dich im Moment nicht mit Hautkrebs beschäftigen würdest, würde es Dich jucken, Du würdest Dich geistesabwesend kratzen, und die Sache wäre erledigt.

Dass die Haut ab und an leicht juckt oder brennt kann 1000 Ursachen haben, von einfach trockener Haut jetzt im Winter bis hin zu irgendwelchen Durchblutungsstörungen. Es kann auch eine "normale" Hautkrankheit sein oder irgendwelche Allergien. Missempfindungen auf der Haut haben häufig aber auch psychische Ursachen.

http://www.dr-hartmann.de/index.php?id=72

Ein Hautarzt ist ein Experte, er kann auch schon direkt nach Hauttyp (Farbe, Anzahl der Muttermale, ...) eine Einschätzung treffen. Ich war vor einigen Jahren zuletzt bei der Hautkrebsvorsorge und der Hautarzt sagte zu mir, ich hätte wirklich extrem wenig Muttermale und müsste mir keine Sorgen machen, ich hätte vom Hauttyp her generell ein sehr geringes Risiko. Er scannte meinen Körper grob ab und guckte sich 3-4 Pünktchen mit der Lupe an. Der Arzt macht das so oft, er hat da einen Expertenblick! An dieser Stelle würde ich mir wirklich keine Sorgen machen. Dass es so schnell ging, hat damit zu tun, dass Du halt kaum Muttermale hast und es nix zu untersuchen gab. ;-)

Wenn es Dir aber hilft, noch einmal zu Arzt zu gehen, dann tu das.

Solltest Du feststellen, dass Du danach vor anderen Krebsarten unverhältnismässig viel Angst hast, dann solltest Du das angehen. Das macht das Leben nämlich ganz schön atzend, wenn man immer so eine Sorge mit sich herumschleppt! Du siehst ja jetzt gerade, wie Dich das belastet...

LG

Hanna

PS: Im Moment juckt es mich gerade überall... ;-)

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hallo !

zum hautarzt gehe ich 1x im jahr zur vorsorge - bei uns wartet man auch schon mal 3 monate auf einen termin, wenn nichts akutes ist !

ich habe einige abstehende flecke und finde die sehen total gruselig aus, sind aber harmlos - bei uns wird auch mit lupe und lampe geguckt....auch zwischen den fußzehen und in der po -und anderen ritzen ;-)

beim frauenarzt schlage ich alle 3 monate auf ...davor habe ich schon mehr bammel und "höre das gras wachsen"

aber mehr als regelmäßig zur vorsorge zu gehen und einigermaßen "gesund zu leben", kann man nicht machen !

lg

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Hallo,

Da ich Risikopatient für Hautkrebs bin und an mir auch immer mehr auffällige Muttermale festgestellt habe, habe ich mich letztes Jahr auch total bekloppt gemacht.
Das warten bis zum Termin war schrecklich.
Bei mir hat die Untersuchung auch nicht länger als 10 Minuten in Anspruch genommen und ich habe verdammt viele Muttermale.
Über die kleinen hat sie nur drüber geschaut, die die auffällig waren hat sie mit dem Mikroskop angeschaut und 2 mussten dann auch entfernt werden.
Letztlich waren beide gutartig, hätten aber früher oder später ausarten können.

Ich denke schon das ein geübter Arzt das ganze Relativ schnell überschauen kann und wenn man regelmäßig hingeht wird man Veränderungen früh genug erkennen.
Ich hab sogar öfter welche gehabt die anfangen zu verkrusten und bluten, die Hautärztin erklärte mir aber das sowas von Hormonen kommen kann (ich hatte zu der zeit tatsächlich noch gestillt).

Ich merke das wenn es mir wegen irgendwas seelisch grad nicht gut geht projiziere ich das gerne auf meinen Körper und bilde mir dann irgendwelchen Mist ein.
Ich weiß das es psychisch bedingt ist und ich mich dann ablenken muss, dann geht es wieder.
Und klar...wenn Menschen im näheren Umfeld erkranken fragt man sich was einem selbst so alles geschehen könnte und ich denke das es im Alter immer mehr werden wird mit diesen Gedanken.
Aber man sollte sich dann auch klar werden das man gesund ist und sich so lange es geht daran erfreuen sollte.
Wir können uns nicht vor allem schützen, auch trotz moderner Medizin nicht.
Wir können uns einer gesunden Vorsorge unterziehen und wenn dort alles ok ist uns daran erfreuen.
Natürlich ist es aber ebenso wichtig Ärzte zu finden denen wir Vertrauen, also sucht man diesen eben so lange bis man ihn findet.

LG