Nach Brustkrebs jetzt lymphdrüsenkrebs

Hallo ihr lieben!

Es geht um die Tante meines Mannes, vor ca. 2,5/3 Jahren ist sie an Brustkrebs erkrankt.
Der Tumor wurde in einem recht frühen Stadium erkannt, nach einer Chemotherapie und Bestrahlungen hieß es der Tumor sei weg, op nicht nötig, regelmäßige Kontrollen, aber alles gut soweit.
Anfang letzten Jahres kam der Krebs zurück, wieder chemo und Bestrahlungen, diesmal wurden beide brüste amputiert.
Wieder hieß es jetzt wäre alles gut soweit.
Seit einigen Wochen nun hatte sie öfter über Kopfschmerzen, Schwindel und Schmerzen in der rechten Seite geklagt, sie selbst und wir alle haben es auf eine Grippe geschoben, die hatten ja alle drumrum auch.
Letztes we wurden die Schmerzen aber so schlimm und es ging ihr allgemein sehr schlecht sodass ihr Mann sie zum Notdienst gefahren hat.
Von dort wurde sie gleich ins kh weitergeschickt.
Seit letzten We ist sie also im kh und wurde komplett auf den Kopf gestellt.
Es hat sich rausgestellt dass der Krebs jetzt wohl ein Lymphom hat, wie und in welchem Ausmaß und was genau wissen wir noch nicht, meine Schwiemu hat es vorhin telefonisch von ihrem Schwager erfahren.

Meine Frage an euch: kennt jemand von euch sowas?
Gibt es gute Heilungschancen für sowas?

Klar kann mir hier wahrscheinlich niemand sagen, aber ich bin so traurig grade, musste ich mal rauslassen!
Die Frau ist so eine tolle, nette und wir haben sie alle so gern, besonders meine große Tochter, es tut mir in der Seele weh sie schon seit Jahren leiden zu sehen, sie ist doch erst 52!

Ach Mann, entschuldigt das wirre Geschreibsel!
Traurige Grüße
Waldfee

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Entschuldigung, natürlich dass sie ein lymphom hat, nicht der krebs!

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Hallo!

Nein, es wird keiner sagen können, wie die Geschichte mit deiner Tante weitergeht. Ich kann mir vorstellen, dass ihr alle erst mal von der Rolle seid -ganz besonders deine Tante.

"Gibt es gute Heilungschancen für sowas?"

Diese Frage finde ich immer sehr schwierig. Ich denke, es sollte ein Schritt vor dem nächsten kommen. Selbst, wenn keine Heilung mehr möglich ist, bedeutet das nicht, dass sie innerhalb kürzester Frist versterben wird. Oft können Menschen auch MIT ihrem Krebs leben. Manchmal sogar ziemlich lange und ziemlich gut. Die Zeitbombe tickt weiter, aber das tut sie bei Gesunden ja eigentlich auch.

Deine Tante ist schon mehrfach an Krebs erkrankt. Es ist also wahrscheinlich, das sie irgendwann auch AN einem Krebs versterben wird. Nur gibt es bis dahin ja noch Zeit, die man gestalten kann, in der man sie begleiten kann, in der man planen kann. Es gibt Zeit, in der man die Erkrankung annehmen kann. Für mich persönlich wäre es zu wenig, diese Zeit ausschließlich zum Kampf gegen die Erkrankung zu nutzen.

Im SPIEGEL las ich heute ein Essay von Stefan Berg, der an Parkinson erkrankt ist. Darin geht es ihm darum, dass er mittlerweile gar nicht so sehr an Heilung denken möchte, sondern daran, wie er MIT der Erkrankung leben kann. Es geht ihm darum, was er kann, und nicht um das, was noch NOCH kann.

Ich weiß nicht, ob dir das jetzt hilft. Mein Anliegen ist, dass ihr jetzt nicht alle traurig und trauernd den Kopf in den Sand steckt und euch von der Diagnose lähmen lasst. Sicher macht ihr euch Sorgen und habt Angst, aber die Tante ist ja noch da. Reden hilft. Ihr ganz bestimmt.

Alles Gute!

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Danke für deine Antwort!

Ich bin da voll bei dir!

Ich weiß auch dass man mit Krebs je nachdem auch noch lange Leben kann und bei entsprechender Betreuung gut Leben kann.
Was das angeht bin ich aber ein gebranntes Kind, meine Mutter ist an Krebs erkrankt als ich 8/9 war.
Leider wurde die Erkrankung erst sehr spät, nach etwa 2,5 Jahren unklarer Beschwerden, diagnostiziert, sodass sie da vom Krebs schon, ja man kann sagen völlig zerfressen war.
Trotzdem hat sie noch 3 Jahre gelebt, 2 davon recht gut, ziemlich schmerzfrei sogar.
Wahrscheinlich wäre sie sogar noch länger bei uns gewesen, denn letztendlich ist sie nicht an ihrem Krebs verstorben sondern an einer Lungenembolie die durch die Medikamente ausgelöst wurde, wobei das für sie und für uns alle eine Erlösung war.

Die Tante von meinem Mann hat da wohl bessere Chancen noch lange bei uns zu sein, denn ihr Krebs wurde immer relativ schnell entdeckt und behandelt, wobei man das so auch nicht sagen kann, wir alle sind in Gottes hand, es kommt so wie es kommen muss.

Es macht mich einfach furchtbar traurig (schon wieder) einen Menschen den ich gern habe leiden sehen zu müssen, bzw meine Familie mitleiden zusehen, wie es mir selbst damit geht ganz zu schweigen.
Außerdem will ich mir gar nicht ausmalen wie unsere große Tochter reagiert wenn ihre lieblingstante irgendwann nicht mehr da ist.

Ich hoffe einfach dass sie noch lange bei uns sein kann und es ihr soweit gut geht und sie nicht so sehr leiden muss wie meine Mutter in ihren letzten Wochen.

Lg waldfee