Wieso komme ich nicht damit klar?

Hallo ihr Lieben,

ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll, also erst mal ein paar grobe Daten. Eine bessere Überschrift ist mir leider auch nicht eingefallen.

Mein (absolut passiver) Partner und ich sind seit etwas über 10 Jahren zusammen, wovon ca. 5 Jahre eine reine Fernbeziehung über 600km waren. Unser erster Kuss ging damals von mir aus und war schrecklich.

Er hat zudem nie Anstalten gemacht umzuziehen, sodass ich ihn mehr oder weniger dazu treiben musste, obwohl er im Nachhinein behauptet, er wäre gerne zu mir gezogen.

Er wollte Kinder, hat mir das aber auch nie gesagt, bis ich es angesprochen habe. Wir haben einen zweijährigen Sohn, der nicht immer pflegeleicht, aber ein süßer Frechdachs ist. Die Schwangerschaft und die Geburt waren die Hölle.

Er wollte immer gerne einen Deckel auf die Beziehung setzen und heiraten, aber auch das kam nie zur Sprache, also habe ich dann letztendlich beschlossen, dass wir an unserem zehnten Jahrestag im April heiraten, weil es einfach nur noch Streit gab und wir ständig gelöchert wurden, wann wir denn endlich heiraten. Es war alles extrem kurzfristig, nahezu katastrophal. Wir hatten zwei Gäste, ein quengeliges Kind, billigste Ramschklamotten, die Musik musste ich von meinem iPad ohne zusätzliche Lautsprecher düdeln lassen, das Restaurant war nicht gebucht und wir mussten umschwenken und die Ringe waren logischerweise nicht rechtzeitig fertig und ziemlich billig gemacht.

Hier fängt auch mein Problem an. Ich stehe eigentlich total über diesem romantischen Kitsch - dachte ich zumindest. Mein Mann ist sehr passiv, er macht alles was man ihm sagt, aber nichts darüber hinaus und schon gar nicht von sich aus. Ich bin nicht extrem materialistisch veranlagt, aber ich bekomme auch nie etwas zum Geburtstag, zu Weihnachten und schon gar nicht einfach mal so. Es geht dabei auch nicht um den Wert, sondern um vll. einen selbstgemachten Kuchen o.ä.!
Am meisten wurmt es mich aber, dass wir diesen ganzen Mist mit der Hochzeit so überstürzt haben. Ich mag das Unperfekte, aber ich hatte immer gehofft, dass er mich fragt. Es sollte ja kein großer Antrag werden, aber er hätte doch nur fragen brauchen. Mir tut das schrecklich weh, wir haben vor der Hochzeit seit der Geburt unseres Sohnes immer wieder deswegen gezankt und die Beziehung ist fast zerbrochen. Nach der Hochzeit wurde es für einige Monate besser und ich kam damit klar, aber es nagt nachwievor zu stark an mir, dass ich auch das wieder einmal erzwingen musste. Er behauptet zwar felsenfest, dass er das freiwillig macht und nicht, damit ich Ruhe gebe, aber es fühlt sich falsch an, dass ich diejenige bin, die unser komplettes Leben bestimmt. Ich könnte jedes Mal in Tränen ausbrechen, wenn ich glückliche Paare oder Eheschließungen sehe, wo eben niemand „gezwungen“ werden musste irgendwas davon zu machen.

Habt ihr eine Idee, wie man darüber hinweg kommen kann? Unsere Beziehung zerbricht immer mehr, ich habe mich mittlerweile sogar von ihm getrennt, suche gerade eine eigene Bleibe um Abstand zu gewinnen, dabei liebe ich ihn nachwievor über alles. Er ist definitiv der Mann, mit dem ich alt und schrumpelig werden will, aber es fühlt sich einfach nicht richtig an, dass ich ihn in die Ehe (und zu vielen anderen Dingen) treiben musste.

LG

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7

Hallo,

was ich jetzt an deinem ganzen Text nicht verstanden habe: ihr - oder du - habt beschlossen zu heiraten. Warum musste so schnell geheiratet werden? Ihr wart doch bereits 10 Jahre zusammen, habt ein Kind und dass dein Mann so gut wie nichts von allein tut, weiß du doch auch schon eine ganze Weile.

Warum hast du die Hochzeit nicht in Ruhe geplant, die Lokalität gebucht, Gäste eingeladen, Klamotten ausgesucht. Du hättest alles bis ins kleinste Detail ausfeilen können in der Planung.

Wenn dir das so wichtig war, warum heiratet man in Ramschklamotten, ohne Ringe, Lokalität ungebucht...
Versteh einer die Leute.

In meinen Augen war diese Hochzeit sowieso ein Fehler, da dich diese "große Klumpen Nichts" - Mentalität deines Mannes scheinbar gewaltig ankotzt.
Weißt du, ich hätte meinen Mann auch in kurzer Hose und Top geheiratet und als Hochzeitessen ins Eiscafe. Wäre mir sch...egal gewesen. Weil ich ihn liebe und sich auch eine solche Hochzeit richtig angefühlt hätte.

Ich denke, dein Mann ist eben nicht DER Mann, mit dem du alt und schrumplig werden möchtest. Du vermisst etwas gewaltig in eurer Beziehung.

Alles Gute

Nici

1

Hallo

welche Eigenschaften liebst Du an Deinem Mann? Und warum musste schnell geheiratet werden? Mein Eindruck ist, daß Dein Mann Deine Erwartungen erfüllen soll, Du dies dann aber selbst das in einer Hauruckaktion machst und feststellst - das Ergebnis ist katastrophal. Den Mann kannst Du nicht ändern, das solltest Du Dir bewußt machen.

LG
Lady

2

> Mein (absolut passiver) Partner <

Damit ist doch alles umschrieben. Seit Anfang eurer Beziehung erzwingst Du alle Entscheidungen, weil er es einfach nicht tut.

Dazu fällt mir spontan nur ein, love it. leave it or change it.

Aber Dinge tun und sich hinterher über alles und jedes ärgern, ist total blöd. Merkst Du jetzt aber leider erst nach über 10 Jahren und bist gegangen.

Du tust so, als wäre die Hochzeit und das ganze Drama drumherum einfach so passiert. Ihr habt die Ringe ausgesucht, ihr habt das Restaurant nicht gebucht... Ihr seid ebenso für Euer Leben verantwortlich wie für die verpatzte Hochzeit, Eure eigene Entscheidung, alles.

Du hoffst dass er Dich fragt, Du hoffst dass er einen Kuchen backt - Du hoffst eigentlich dass er jemand anderes wird.. oder?

Was sagt er denn zu Deinem Problem?

Lichtchen

3

Leider bist Du nun ein Paradebeispiel dafür, dass man in einer zwischenmenschlichen Beziehung garantiert nichts auf Biegen und Brechen erzwingen kann - und am besten auch garnicht versuchen sollte.
Ich habe keine Ahnung warum (meist) Frauen das schon seit zig Jahren bis in die Neuzeit immer und immer wieder nicht begreifen.
Bei meinem Mann hätte ich mit Zwang nichts, aber auch garnichts erreicht - er im übrigen bei mir auch nicht.
Rat habe ich für Dich leider keinen, das Kind dürfte in den Brunnen gefallen sein. Nur vielleicht, dass Du es für die Zukunft begreifst, dass man nichts erzwingen kann - keine Kinder, keine Hochzeit, keine funktionierende Partnerschaft. Da gibt es keine Gewinner.
LG Moni

4

<<.. dabei liebe ich ihn nachwievor über alles. Er ist definitiv der Mann, mit dem ich alt und schrumpelig werden will..>>

Mir fällt nur Folgendes dazu ein:

Dein Mann IST so, er war schon immer so und du wirst ihn keinesfalls ändern.
Entweder du akzeptierst es oder du gehst daran zugrunde.

Stell dir vor, er würde sich wünschen, du wärst so wie er.
Du könntest ihm zuliebe für eine Weile so tun... aber nur für eine Weile.
Denn du kannst nicht aus deiner Haut. Du bist so wie du bist. Keiner kann dich ändern.

Alles Gute

5

<<<Habt ihr eine Idee, wie man darüber hinweg kommen kann?>>>

Ja....heiratet nochmal !

Von A-Z geplant, mit pompöser Zeremonie, vielen Freunden, Traumkleid, Livemusik, geht noch mal Ringe kaufen...in aller Ruhe.....zelebriert die Planung bis ins kleinste Detail, und verlegt alles an eine Traumlocation, die Dir das Mieder vor Verzückung zusammenzieht.

Zudem musst Du Dich einfach daran gewöhnen, die treibende Kraft in der Beziehung zu sein. Das mag zwar manchmal anstrengend(er) sein.....aber letztendlich kommt es nur darauf an, dass ihr Euch wirklich lieb habt.

10

Ich glaube, das wird nix.
FALLS er sich zu so einer Hochzeit nötigen lässt, wird wieder und wieder irgendein Termin kommen, den sich "Frau" komplett anders vorstellt als "Mann". Runder Geburtstag, Taufe eines Kindes, Hochzeitstage..... Ich denke nicht, dass sie sich daran gewöhnen WILL, immer die treibende Kraft zu sein - dazu klingt mir das Posting viel zu frustriert.
Nur - da hätte sie sich wohl von vornherein einen anderen Typ Mann aussuchen müssen.
Sowas gehört von Anfang an geklärt. Die Einstellung: "ich werde ihn/sie schon noch ändern" klappt nicht immer. Schwierig.
LG Moni

14

Er scheint da aber wesentlich entspannter zu sein als sie....insofern wäre es für ihn durchaus einfacher, einmal in den sauren Apfel zu beissen und ihr damit eine Freude zu machen, als sich die nächsten 50 Jahre jedes Mal wenn er am Esstisch um das Salz bittet anhören zu müssen, dass er ihr Leben ruiniert hat.

Menschen kann man nicht ändern....aber man kann sie lieb haben !

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6

Hallo!

Entweder Du nimmst die Vorteile dieser Beziehung als solche an:
es funkt Dir KEINER zu KEINEM Zeitpunkt in Deine Pläne rein, offensichtlich macht er bei allem mit, also hab weiterhin die Hosen an und das Zepter in der Hand in der Beziehung und Du sagst was läuft. Was meinst Du wie viele Weiber mit Dir tauschen würden, denen das alles nicht "erlaubt" ist?

ODER Du verlässt diese Beziehung und machst ohnehin Dein Ding alleine (wäre halt dasselbe wie jetzt nur ohne Mann).

Solltest Du jemanden suchen, der Dich auch mal an die Hand nimmt und mit Dir was gestalten will, wirst Du Dir einen anderen Mann suchen müssen. - Deiner wird sich nicht ändern!

LG, I.

8

Hallo #tasse

also was mich am meisten am dem Text stört ist, dass Du von vornherein mit der Beziehung irgendwie unzufrieden warst.
Wenn alleine der erste Kuss schon schlimm war?

Ich denke jetzt mal an meine Beziehungen, auch die mit den Exen.

Egal, wie das Ganze schlußendlich ausging, aber an die ersten Küsse erinnere ich mich bei allen Herren der Schöpfung durchweg gerne.
Jeder Kuss/jeder Mann hatte dabei eine eigene Persönlichkeit, es war bei jedem ein schöner und besonderer Moment.
Bei einem schrecklichen Kuss wäre ich nicht weiter gegangen.

Es ist bei Euch nicht nur die Hochzeit.
Die Hochzeit ist für mich so eine Art Ventil.
Hier bin ich mal direkt - warum ging das alles so husch-pfusch bei Euch?

Unsere Hochzeit war schön, aber auch kurzfristig geplant (wegen Druck meiner Eltern) und im Nachinein gab es auch vieles, was ich damals gerne besser gemacht hätte.
Wir haben in einer Mehrzweckhalle (die aber doch recht schön war, auch durch die Deko) gefeiert - die ganzen schönen Lokale, die uns wirklich gut gefallen hätten, hatten keinen Platz für alle Gäste :-(
Wir hätten bei jeder auf rund 1/3 unserer Lieben verzichten müssen, und das wollten wir nicht.

Die Fotografin konnte nichts, null, nada und wir mussten ihr Input geben. Wir haben sie auf Empfehlung einer Nachbarin unserer Schwiema gebucht - aber die Bilder waren fürchterlich.

Gut, dass ein Freund und Hobbyfotograf dabei war, somit hatten wir dann doch noch unsere Bilder. Einige Bilder von der Fotografen-Nuss da habe ich dann eben selber mit Lightroom etc am Computer nachbearbeitet, und sie doch noch zu guten Fotos umgewandelt.

Auch mit meiner Brautfrisur und Makeup war ich nicht wirklich happy - aber in dem Ort, wo wir gefeiert haben, gab es drei Friseure und einer hatte Urlaub.
Ich musste leider nehmen, was da war (Hochzeit war 300km von unserem Wohnort entfernt). C'est la vie.

Das Kleid von damals würde ich heute auch nicht mehr nehmen, aber gut - die Trends ändern sich halt.

Aber wir haben es immerhin geschafft, unsere Wunschkirche zu bekommen, hatten ein tolles Kaffee- und Abendbuffet (warm und kalt), eine tolle Torte, einen DJ, einen kleinen Oldtimer, Blumenschmuck, Ringe und auch Kleidung.
Es ist eine Sache der Planung - die Prios waren Einladungen versenden, Ringe anfertigen lassen, Klamotten kaufen.

Und dann kam dauernd noch was dazu. Blumen hier, Frisör da.

Eine Lektion habe ich gelernt:

Heute würde ich mich garantiert nicht mehr so hetzen und unter Druck setzen lassen, sondern würde wirklich gepflegt den Mittelfinger zeigen und klar machen, dass wir heiraten, wenn wir es wollen. Und mir mehr Zeit für Details nehmen. Basta.

Aber was war da bei Euch los?
Gab es keine Freunde/Eltern/Schwiegers/Verwandte, die Euch unterstützt haben?
Bei uns haben damals auch viele Freunde mitgemischt - der eine hat sich um die Musik, Spiele und DJ gekümmert. Eine andere Freundin meines Mannes hat sich mit der Floristin zusammengetan und die Location schön dekoriert.
Und es gab auch bei der Feier Leute, die sich um die kleineren kids gekümmert haben.

War bei Euch niemand, der mal etwas mitgemischt hat?

Und nur zwei Gäste? Wo waren Eure Eltern? Geschwister, Verwandte, enge Freunde?

""" Ich könnte jedes Mal in Tränen ausbrechen, wenn ich glückliche Paare oder Eheschließungen sehe, wo eben niemand „gezwungen“ werden musste irgendwas davon zu machen."""

Woher willst Du das wissen?
Es kann auch da sein, dass mehr die Frauen das Zepter in der Hand hatten und die Männer alles nur hier und da abgenickt haben, wenn es budgettechnisch geklärt war.

Was das Thema Weihnachten oder Geburtstag betrifft:
Hast du denn Wünsche und Erwartungen und erzählst Du ihm davon?
(Beispiel: Du siehst z.B. einen kleinen Ring oder ein Armband. Nichts teures.
--> Erzählst Du ihm denn davon oder zeigst Du es ihm? "Schau mal Schatz, das würde mir zum Geburtstag gefallen!"
Würde er Dir den Ring dann schenken?
Oder Du sagst: lass uns frühstücken gehen? Würde er das machen?

Gott mein Text wurde wieder lang, aber das hier will ich Dir noch erklären:

Es gibt Menschen, die sind bei diesen ganzen Themen eher einfach gestrickt.
Mein Mann gehört auch dazu.
Wir hatten früher mal diese Diskussion wegen solcher Lustlosigkeit - und er erzählte mir dann abends, als wir draussen saßen, dass es bei ihm in der Familie früher immer eher "lieblos" zu ging.
Da gab es auch keine großen Geschenke zum Geburtstag oder Weihnachten - es wurde sich nicht viel interessiert, ob jemand eine Vorliebe hat oder sich etwas Besonderes wünscht.
Eher gab es einen Geldschein (kauf Dir selber das, was Dir gefällt) und dazu irgendwas praktisches, wie z.B. Duschgel-Sets und Schokolade. Fertig.

Dieses Verhalten hatte er damals auch und ich musste viel an Vorschlägen machen.
Muss ich auch heute noch oft. :-p

Ich kann Dir nur raten:

Lebe damit, dass Du in Eurer Beziehung das Heft in der Hand hast.
Rede mit ihm, formuliere Deine Wünsche klar und deutlich.
Erwarte nicht im Stillen vor Dich hin - das führt nur zu Enttäuschungen.
Und plane in Zukunft solche Dinge wie die Hochzeit etc genauer und nicht mehr so kurzfristig. Wenn Du 10 Jahre warten konntest, wäre es auf ein jahr für Planung etc auch nicht mehr angekommen.

Wenn Du damit nicht leben kannst, dann musst Du Dich trennen.

Liebe Grüße

flamingo.

9

Du musstest ihn in die Ehe treiben?

Er ist halt nicht der Macher und das wird er auch nicht mehr werden.
Damit solltest du dich zuallererst mal abfinden.

Und dann gibt es zwei Möglichkeiten

a) du glaubst ihm, dass er wenn du die Initiative ergfreifst und er Ja sagt, dass er es auch so meint und akzeptierst, dass du der Macher bist.

b) du glaubst ihm nicht und denkst er ist ein Ja-Sager.... dann ist er eben nicht der Traummann, dann bleib auf Abstand und lass ihn zurück.

Ich finde solange sich zwei einig sind und man miteinander reden kann ist es zweitrangig wer den Anfang gemacht hat. Zumindest sehe ich das so.

Was mir noch einfällt: warum du (du bist ja der Macher) dann so eine schreckliche Hochzeit geplant hast, nur damit alles schnell schnell geht leuchtet mir wirklich nicht ein.