Ehe-WG. Wer praktiziert es?

Hallo,
gibt es hier Leute, die eine WG mit ihrem Ehepartner führen? Also sozusagen zusammen wohnen ohne Sex. Den Kindern zuliebe, damit sie Papa und Mama um sich haben. Geht sowas gut? Und wie regelt ihr euer Sexleben? Also erzählt ihr euch das dann jeweils oder "poppt" jeder ,ohne es dem anderen zu erzählen?

Freue mich auf Antworten von Leuten, die in so einer WG leben.

Gruß Sammy

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Fast vergessen......Wie regelt ihr das Finanzielle und Urlaub? Unternehmt ihr zusammen als Familie noch Einiges oder nicht?

Grund meiner Frage: Ich bin seit über 20 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir verstehen uns eigentlich ganz gut. Aber Dauer-Streitthema ist Sex, Nähe und Zärtlichkeit. Trotz vieler Versuche kommen wir da nicht zu einer für Beide akzeptablen Lösung.

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Die Frage ist doch, was IHR wollt?

Will er so mit dir zusammenbleiben? Sieht er das Problem auch? Was habt ihr euch schon für Möglichkeiten gegeben? Trennung? Offene ehe? Paartherapie?
Woran liegt es? Keine Zeit? Keine sexuellen Gefühle mehr füreinander?
Nur wegen Kinder zusammenbleiben halte ich persönlich für Mist. Man lebt den Kindern eine Partnerschaft vor und Kinder sind nicht blöd. Und ist das Leben so für euch tragbar?
Oder wollt ihr euch nicht die Chance geben, dass ihr beide nochmal mit anderen Partnern glücklich werden könnt, bei denen auch das sexuelle stimmt?

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Ich war mal für 3 Tage "weg". Da hat er mich unter Tränen angefleht, wieder zurück zu kommen. Er wird sich ändern, alles nur noch so machen, wie ich das möchte.....Naja, nach ein paar Wochen war wieder alles beim Alten.#bla Ich will ja auch gar nicht, dass er sich ändert, Wir haben uns einfach in unterschiedliche Richtungen weiter entwickelt. Meine Gefühle ihm gegenüber sind fast bei 0. Er sagt, er würde mich noch lieben, davon merke ich allerdings nichts. Über Probleme reden, geht nicht. Zumindest nicht, wenn es um das Thema Sex/Zärtlichkeit usw geht. Es würde finanziell für uns Beide sehr schwer werden. Außerdem hängen die Kinder an uns beiden. Und ich möchte nicht, dass sie sich zwischen uns entscheiden müssen. Daher die Frage, ob sich eine WG anbieten würde. Es ist mein Haus, in dem wir wohnen. Einfach vor die Tür setzen, darf ich nicht. Ich müsste ihm eine angemessene Frist für den Auszug geben.Er wird nicht freiwillig gehen, das hat er schön oft gesagt. Also müsste ich ihn per Gericht aus der Wohnung entfernen. Aber solange hätten wir Zoff. Und mit Zoff zusammen unter einem Dach wohnen, das geht ja nicht. Ich kann aber doch nicht für 3 Monate ne Mietwohnung nehmen und ihn solange in meinem Haus wohnen lassen..... zu meinen Eltern kann ich solange auch nicht, da kein Platz....

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... würde das für euch denn auch funktionieren, wenn jeder sich neu verliebt hat und sein Eheleben erweitert fortführt?

nur der Kinder wegen? nein, bitte nicht.... Kinder können gut damit umgehen, wenn Eltern sich so trennen, dass die Kinder nicht irgendwie blöd in den Konflikt eingezogen werden und die Partner gut miteinander umgehen.

also, lieber Klarheit schaffen. unter dem komischen Deckmäntelchen leiden eher alle, als dass das irgendwie Erleichterung bringen würde. Außerdem blockiert ihr euch so.

Mir scheint jedoch, dass du zu dieser Lösung tendierst, weil für dich/euch Trennung nicht die klare Lösung wäre und der Konflikt einfach mal bisschen verschoben wird. Kann das sein? Einfach mal Pause von den ewigen Streitereien?

Meine Meinung ist, bevor ihr aufgebt, dass ihr euch Unterstützung nehmt, die hilft, alles bisschen aufzudröseln. Oder ihr geht zu jemanden wie David Schnarch... um Lösungen für euren konkreten Konflikt zu finden.

Ich weiß, wenn mal der Wurm drin ist, und man den Partner nicht mehr als attraktiven Partner erlebt, dass das Überwindung kostet, sich wieder neu zu nähern. Aber wenn es gelingt, ist es wunderschön!

alles Gute

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Hallo!

Meine Eltern haben die letzten Jahre ein Zwei-Familien-Haus getrennt bewohnt. Ich fand es ziemlich furchtbar.

Das tut niemandem gut. Ja, es ist angenehm, wenn man nur die Treppe runter muss, um den anderen Elternteil zu besuchen. Aber nachdem zwischen den Eltern ja weiterhin viele andere Themen offen sind, verletzte Gefühle, Eifersucht, Diskussionen um die Finanzen, werden die Kinder da schnell zu Boten von wegen "sag deinem Vater ich krieg noch 3000 Mark fürs Heizöl" oder es kommt zu Gesprächen wie "wo fährt deine Mutter am Wochenende immer hin" - "zu ihrem Freund" - und dann kommt die große Fragestunde. Sorry, das ist zum Kotzen.

Entweder, ihr wollt euch trennen, dann aber bitte richtig. Ihr könnt gerne nahe beeinander wohnen, damit die Kinder mit dem Fahrrad hin und her können, aber bitte nicht in einem Haus. Der andere sollte nicht sehen wie Du zu Deinem Freund fährst, und Du willst sicher nicht mitbekommen, wie seine neue Flamme ihn vor dem gemeinsamen Haus absetzt und ihm im Auto noch die Zunge in den Hals schiebt.

Das ist gerade für die Kinder besser so, weil sie dann nicht ausgefragt werden oder zwischen die Fronten geraten.

Eine meiner besten Sachen ist ja, dass ich so als Teenager mal Ärger mit meinen Eltern hatte. und am selben Tag hat meine Mutter mir an den Kopf geknallt, ich wäre wie mein Vater - und eine halbe Stunde später hat mir mein Vater gesagt, ich wäre wie meine Mutter. Großartig. Sorry, aber ich habe mich mit beiden Elternteilen wesentlich wohler gefühlt, als sie endlich 20km zwischen sich hatten. In einem Haus war echt scheußlich.

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Unter euren Umständen würdet ihr eurem Kind/ern verdammt viel zumuten!

Eine richtige Trennung ist für die Kinder mit sicherheit besser. Du /ihr wollt nur aus reiner Bequemlichkeit eure gescheiterte Ehe aufrecht erhalten in einem komischen konstrukt, auf dem Rücken eurer Kinder.

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Mit eigenen Erfahrungen kann ich nicht aufwarten.

Ich denke aber, dass sowas funktionieren kann, wenn man wirklich freundschaftlich und als Team (Eltern) miteinander umgeht und sich weder ständig streitet, noch genervt voneinander ist.

Denn es gibt sicher eine Menge Paare, bei denen die Kinder auch nicht wissen, was sich auf sexueller Ebene zwischen Mama und Papa abspielt (geht sie m. E. auch nichts an). Außerdem kenne ich Konstrukte, bei denen die getrennt lebenden Expartner zu bestimmten Anlässen doch wieder als Familie zusammenkommen an Weihnachten, Geburtstagen und sogar gemeinsamen Urlauben........

Ich würde es nicht zwingend am Liebesleben aufhängen. Wenn du hier liest, gibt es eine Menge Paare, bei denen dieses auf ein Minimum runtergefahren ist oder schon länger ganz zum Erliegen gekommen ist oder die eine offene Beziehung leben, wo sich jeder aushäusig das holt, was zuhause fehlt. Ob das nun zusätzlich als Ergänzung zum partnerschaftlichen Sexleben passiert oder diese ganz ersetzt, finde ich eher unerheblich.

Schwierig wird es, wenn ihr euch neu verliebt. Dann funktioniert es m. E. nicht mehr, weil die Neupartner natürlich auch Raum einnehmen wollen und sollen. Dafür könnt ihr euch zu wenig aus dem Weg gehen innerhalb einer Wohnstätte.

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Diese ganzen Konstrukte klappen aber nur, wenn BEIDE genug Abstand und Zeit hatten, um die Trennung wirklich zu verarbeiten und eben keine Gefühle mehr vorhanden sind.

Wenn einer nicht wirklich bereit ist, den Schlusstrich zu akzeptieren, dann muss man so eine Lösung geradezu zwangsweise gegen die Wand fahren. Wie eben meine Eltern, mein Vater hat noch Jahre nach der Trennung dem nachgetrauert, was er verloren hatte, aber trotzdem nicht genug Energie auffgebracht, drum zu kämpfen, als noch Zeit dafür gewesen wäre.

Und ein Mann der sich rundheraus weigert, freiwillig aus dem Haus auszuziehen, der hat ganz sicher nicht mit der Beziehung abgeschlossen.

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Hallo,

ich habe damit keine Erfahrungen aber eine gute Freundin von mir lebt dieses Model seit 15 Jahren.

Ihre Kinder sind inzwischen beide über 20 Jahre alt.

Ich habe sie grade neulich gefragt wie sie es mit ihrem Sexleben hält, das wollte ich schon lange wissen #schein
Sie meinte sie lebt tatsächlich seit 15 Jahren ohne Sex. Verliebt hat sie sich in all den Jahren nicht neu und nur jemanden für Sex ist ihr zu "anstrengend" womöglich hat der dann noch Ansprüche .... ihre Spielzeugkiste hat jedenfalls noch nie Ansprüche gestellt.

Ob ihr Mann mit andren schläft weis sie nicht und es ist ihr total egal.

Rein "technisch" hat jeder von beiden sein eigenes Schlafzimmer, der Rest des Hauses wird geteilt.

Jeder kommt und geht wie er will und ist niemanden Rechenschaft schuldig.

Finanzhoheit hat sie da er nicht gut mit Geld umgehen kann.

Familienfeiern werden gemeinsam gestaltet.

Haushalt und Co sind aufgeteilt.

Die Kinder wissen schon seit Jahren was Sache ist und möchten auf keinen Fall das meine Freundin auszieht weil sie Angst haben das ihr Vater unter der nächsten Brücke landet.

Wieso sie sich nie getrennt haben ? Verschiedene Gründe aber die beiden haben mit dieser Ehe WG ihren Weg gefunden.

LG dore

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Puh, also wie du es beschreibst, das finde ich sehr, sehr gruselig. Wenn ich deine Beiträge zusammenfasse, dann lese ich raus, dass dich dein Mann nervt und du ihn nicht mehr liebst, dass es dir aber viel zu kompliziert ist, ihn aus der Wohnung zu bekommen und du glaubst, du müsstest ihn rausklagen. Das ist dir aber zu blöd. SCHOCK! Unter diesen Voraussetzungen würde ich persönlich keine WG haben wollen.

Ich habe in meinem Leben schon viele Leute kennengelernt, die ganz andere Beziehungsarten pflegen als die ganz klassische. Und auch wenn ich für mein eigenes Leben die ganz klassische Familie mit Mama, Papa und 2 Kindern, Haus und Garten und Oma/Opa in Laufweite habe (obwohl, so ganz klassisch ists auch nicht, wir teilen und Arbeit und Haushalt ziemlich gleichmäßig auf), so habe ich im Leben gelernt, dass es ganz viele verschiedene Modelle gibt und dass jedes dieser Modelle zu glücklichen und unglücklichen Familienmitgliedern führen kann. Das Modell ist dabei nicht verantwortlich, sondern die Leute und die Gefühle.

Und hier sind wir beim Punkt. Bei euch passt es wohl einfach nicht (mehr). WENN ihr wirklich beisammen bleiben wollt, dann solltet ihr vorher und als Basis eure Gefühle in den Griff bekommen. Vielleicht wäre eine Paartherapie was, die nicht das Ziel hat, euer Sexualleben hinzubekommen, sondern euren platonischen Umgang miteinander.

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Ich glaube kaum, dass so etwas gut gehen kann... Wenn man sich trennt, dann mit allen Konsequenzen.. Schließlich hat es Gründe, warum man nicht mehr als Paar funktioniert... Spätestens wenn irgendwann neue Partner kommen ist das Konzept nicht mehr praktikabel... Welcher Partner würde das schon mitmachen???