Überfordert mit teenager

Hallo

Mein Sohn ist 16 Jahre und ist so respektlos mir gegenüber. Er hatte geklaut usw und hat 2 anzeigen. Kifft, schwänzt die schule . Er hat Hausarrest und was macht er,geht einfach. Bin alleinerziehend. Zum Vater besteht kein Kontakt.

Ich brauche Hilfe , kann man ihn so einfach ins betreute Wohnheim stecken oder gibt es andere möglichkeiten?

Ich kann nicht mehr ,hab noch ein kleines Kind bei mir

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frag beim Jugendamt nach, die haben oft ganz gute Tipps...

hat die Polizei ihn im Visier?
wenn du ihm in die Augen blickst, erkennst du ihn noch? oder haben die Drogen ihn zu sehr verändert?

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Lass Dich beim Jugendamt beraten.

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Hallo,

habe selber keine Erfahrung mit diesem Verhalten. Aber ich kann Dir von einer Bekannten berichten, deren Sohn es der gesamten Familie auch sehr schwierig macht mit seinem Missverhalten. diese Bekannte hat sich Hilfe vom Jugendamt geholt. da kommt ein- oder zweimal die Woche jemand von denen, der sich intensiv mit dem Sohn beschäftigt und ihm wirklich auch deutlichst zu verstehen gibt, wo es lang geht. Es schwebt auch immer in der Luft, dass er, wenn er nicht mitmacht, in eine Wohngemeinschaft muss, wo solche Kinder betreut werden. Mit dieser Aussicht fügt er sich etwas, aber harmonisch ist das Familienleben trotzdem nicht.

Alles Gute,

Mare88

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Hallo Verzweifelt,

ich kann deine Verzweiflung verstehen. Es ist nicht einfach wenn man keinen Zugang mehr zu seinem Kind bekommt, das Kind kein Respekt mehr hat und man machen kann was man möchte, aber der Jugendliche sein Ding weiter macht. Ich denke die eigene Hilflosigkeit ist fast das Schlimmste.

Geh bitte zum Jugendamt und schildere dort deine Situation und bitte um Hilfe. Es gibt verschieden Hilfsmöglichkeiten. Das betreute Wohnen ist nur eine Möglichkeit, aber eine sehr Kostenintensive. Ich denke das Jugendamt wird dir mehrere Möglichkeiten aufzeigen.

Sollte er bei den Anzeigen verurteilt werden springe nicht für ihn ein und zahle eventuelle Strafen für ihn. Er kann Sozialstunden ableisten. Er muss erleben das er für sein Verhalten verantwortlich ist.

Ich denke es ist auch wichtig das du Hilfe für dich und dein weiteres Kind bekommst. Du wirst schon lange an deine Grenzen gekommen sein. Vielleicht kannst du eine Beratungsstelle aufsuchen damit du auch eine Möglichkeit hast für dich etwas zu tun.

Ich weiß auch das oft in der Öffentlichkeit den Eltern die Hauptschuld für das Fehlverhalten ihrer Kinder gegeben wird. Sollte es so sein, dann höre nicht auf diese Vorwürfe. Es ist nicht immer das es an einer " verkehrten " Erziehung liegt.

Ich schicke dir viel Kraft und hoffe das du sehr schnell Hilfe und Unterstützung bekommst.

blaue-rose

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Du siehst, Du bist machtlos!

Auch verheiratet wäre es nicht weniger problematisch, mein Grosser kennt Zwillinge, wo einer (16) wie Dein Sohn ist, Eltern machtlos, der andre Bruder ist "normal"

Hol Dir Hilfe beim Jugendamt.

Viel Glück!

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Liebe Verzweifelte,
lass dich mal drücken.

Ich kenne dieses Verhalten, leider aus eigener Erfahrung mit meinem jüngeren Sohn, zu gut.

Bei ihm fing diese Respektlosigkeit bereits mit ca. 15 Jahren an - zwar wurde er nicht handgreiflich mir gegenüber oder verbal total ausfallend, aber es war ihm komplett egal, was ich sagte, verbot, etc....... Bin auch nicht alleinerziehend wie du, muß aber gestehen, mein Mann war da nicht die große Hilfe - wir hatten deswegen oftmals wahnsinnigen Streit - mein Mann ist eher der Typ "Das muß man erst mal abwarten, das ist noch nicht so schlimm....."
Mit 16 hat mein Sohn wohl auch bereits gekifft, was mir jedoch damals nicht sofort klar war oder auffiel. Mit 17 hat er das "Gras" in größeren Mengen vertickt, wohl auch mit XTC zu tun, ich erinnere mich sehr genau, wie fertig ich damals (vor ca. 1,5 Jahren) war. Ja - ich hätte ihn am liebsten vor die Türe gesetzt.

Das habe ich dann auch mal gegenüber meiner Schwägerin, die selbst 3 erwachsene Jungs hat, geäußert. Sie hielt mir damals eine "Standpauke" und darüber bin ich im Nachhinein wirklich froh. Sie erklärte mir, daß er gerade jetzt mich / uns Eltern brauche, wenn jetzt der Rückhalt wegbreche, auf wen soll er sich i-wann noch verlassen wollen... Sie sagte mir den Spruch "Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene!"
Sie hat mir so sehr den Kopf zurecht gerückt, daß ich wenigstens versucht habe, irgendwie "umzuschalten"... Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Außerdem ändert sich so ein Kerl ja nicht einfach so, da gibt es Rückschläge und neue Probleme. Bei uns folgte Hausdurchsuchung, zwei Gerichtsverhandlungen, Führerscheinentzug... es war manchmal einfach zum "davonlaufen"....

Heute ist er bald 19, durchläuft momentan ein einjähriges Abstinenzprogramm bzgl. Drogen, das er braucht, um den Führerschein wieder zu bekommen.... Er hat die Arbeitsstelle sofort nach Beenden seiner Ausbildung gewechselt (das war in diesem Falle sehr wichtig, die Anfänge seiner Drogensucht waren eng verknüpft mit dem Arbeitsplatz und die Ausbildung hat ihm überhaupt nicht gefallen)....

Es ist längst nicht alles im "grünen" Bereich, aber er ist ein anderer Mensch als noch vor zwei Jahren... ich kann mit ihm reden, klar geraten wir auch heute noch manchmal aneinander, dennoch unvergleichbar damit, wie es noch vor ein, zwei oder drei Jahren war.

Er äußert nicht mehr sein Unbehagen darüber, zuhause zu wohnen oder den Wunsch endlich in eine WG ziehen zu können....
Ich habe die Zuversicht und das GEfühl, er entwickelt sich allmählich zu einem vernünftigen, angenehmen jungen Mann, der Weg dahin, war wirklich oftmals nicht schön, anstrengend, kräftezehrend und hat mich oft zur Verzweiflung gebracht... ich hätte ihn mir anders gewünscht und vorgestellt.

Dennoch klopfe ich mir mittlerweile auch hin und wieder auf die eigene Schulter, dies alles so durchgestanden und getragen zu haben.

Doch die Nächte, die ich weinend, betend, verzweifelnd wachgelegen habe, möchte ich nicht noch einmal durchleben.
LG
LG

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Hab noch etwas vergessen:

Gibt es etwas, was dein Sohn wirklich aus voller Freude macht, irgendein Hobby, eine Beschäftigung...? Oder gibt es einen Onkel, Opa dergleichen, der einen guten Draht zu ihm hat?