Mann will, dass ich abstille

Ich wollte das Ganze erst in den Ernährungsbereich schreiben, denke aber, dass es hier auch gut hin passt, da ich mittlerweile nicht mehr weiß, ob das Stillen selbst das Problem ist. Und anonym ist auch sehr nett, wenn ich evtl ein paar Beziehungsdetails preisgebe. ;)

Mein Mann drängt mich immer mehr dazu, endlich abzustillen. Unser Kind ist jetzt 14 Monate und ich stille nur noch abends,nachts und morgens. Heute hatten wir wieder einen saftigen Streit deswegen.

Seine Begründung: es ist widernatürlich, solch ein großes, essendes Kind zu stillen und wenn er mir nicht den Druck macht, würde ich bis zur Einschulung (auf die weiterführende Schule) stillen.

Weiterhin wirft er mir vor, mit dem Stillen das Kind zu einem Mama-Kind zu erziehen und er als Vater könne ihn ohne Brust nicht beruhigen. Außerdem gefalle mir, dass das Kind so abhängig zu mir bleibt.

Mich selbst stört das Stillen aktuell nicht. Sicher wäre ich auch nicht unglücklich, stillte er sich demnächst selbst ab, aber von mir aus stille ich auch noch weiter. Wir stecken außerdem mitten im Umzug und ich arbeite wieder, da möchte ich durch das Abstillen keine weitere "Störgröße" einbringen.

Ich habe wirklich oft und sachlich versucht aus meinem Mann herauszukitzeln, was sein großes Problem ist? Vll die Eifersucht, da der Kleine wirklich sehr auf mich fixiert ist? (Mein Mann arbeitet sehr viel und sieht den Kleinen teilweise 2 Tage nicht, das ist meiner Meinung eher der Grund).

Will er meinen Körper wieder exklusiver für sich haben? Ich gebe zu, dass er meine Brüste nicht anfasst, aus Angst, es könne Milch kommen... Ich steh zwar auch nicht so auf erotische Laktationsspielchen, aber würde mich natürlich freuen, wenn meinem Körper wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden würde. Es ist ja nicht so, dass bei der kleinsten Berührung die Milch fließt wie bei einer Milchkuh.

Naja, das wären aktuell meine Vermutungen, warum ihn das Stillen so stören könnte. Wie soll ich ihm denn verklickern, dass das meine Entscheidung (und die des Kindes) ist? Oder sollte ich es doch akzeptieren, dass er als Mann und wir als paar wieder eine andere Art der Beziehung bekommen, wenn ich abstille? Ich weiß mittlerweile selbst nicht mehr, was ich darüber denken soll :(

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Ich kann deinen Mann und seine denke durchaus nachvollziehen.

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Die WHO empfiehlt, mindestens 2 Jahre zu stillen. Dort gibt es auch eine Fülle an Informationen, warum Stillen gut für Baby und Kleinkind ist.

Das wäre tatsächlich eine Diskussion, auf die ich mich nicht einlassen würde.

Was die Zweisamkeit angeht, könnte er sich vielleicht einfach mal auf das Experiment "Brüste" einlassen? Bin doch überzeugt davon, dass da nicht mehr plötzlich was ausläuft nach 14 Monaten ;D

Hoffe, ihr könnt einen Weg für euch finden.

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Vielen Dank für deine Antwort. Mit der WHO wollte ich ihn auch schon überzeugen. Allerdings hält er das gemessen an den mitteleuropäischen Standards für Quatsch und argumentiert, dass in Äthiopien und Co die Kinder natürlich 2 Jahre gestillt werden.

Und nein, nach 14 Monaten muss man(n) da wirklich wenig Angst haben ;)

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Seufz.
Das ist das Problem der WHO und vieler anderer gesunsheitswissenschaftlicher Institutionen, dass sie nicht verständlich kommunizieren.

Die WHO ermittelt aus allen dazu getätigten Studien die vertretbaren Kernaussagen (mal platt verkürzt) und gibt daraufhin allgemeingültige Empfehlungen.

Gerade in ärmeren Ländern mit Hungersnöten ist es übrigens häufig nötig, Flaschennahrung zuzuführen, da der Körper der Mutter auf Selbsterhalt umschalten muss.

Die Empfehlung gilt gerade auch für die sogenannten Industrienationen.

Ich würde dir empfehlen, auf der Seite der WHO die Informationen und Literaturverweise zu lesen und ihm auszudrucken.

Dass dein Baby noch nicht soweit ist, ist tatsächlich ganz normal und kann sich auch von allein innerhalb kurzer Zeit ändern.

Alles Liebe

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Anderes rum gefragt: warum willst du nicht abstillen? Was ist das robben doch einfach so abzustillen?

K

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Mein Problem aktuell ist, dass viele Veränderungen anstehen bzw. grade am Laufen sind und ich das Kind nicht noch mehr stressen möchte. Er ist ein ultra sensibler Kandidat. Ich habe den Kompromiss schon angeboten, den Umzug abzuwarten und ab Juni die Milchbar zu schließen ;)

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Hallo,

Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem deines Mannes nicht.
Meine Tochter ist mittlerweile 12,5 Monate alt und ein abstillen ist von ihrer Seite auch nicht in Sicht, obwohl ich es gerne würde.
Ich stille natürlich auch nur noch nachts/morgens, aber es schränkt unser Leben nicht weiter ein.
Meinem Mann ist es egal und es schränkt unsere sexualität auch in keinster Weise ein. Klar am Anfang ist die Brust immer voll und empfindlich, aber doch nicht mehr wenn man nur noch 1-2 mal täglich stillt.

Vielleicht sollte er mal vernünftig begründen was genau ihn stört, dem Kind schadet es mit Sicherheit nicht. Ich geb zu, ich bin kein Freund von langzeitstillen, aber 14 Monate ist doch noch nichts.
Ich halte es auch für kontraproduktiv jetzt abzustillen, wenn das Kind grad so viele Veränderungen mit macht, kann er dafür denn nicht dafür ein klein wenig Verständnis aufbringen?
Wäre es ein Kompromiss das ihr abwartet bis diese Zeit rum ist?
Wie reagiert euer Kind denn, wenn es abends keine Brust angeboten bekommt?
Vielleicht einfach mal 1-2 Nächte austesten und danach entscheiden.

LG

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Ich bin auch gewiss keine Verfechterin des Langzeitstillens. Es geht mir also nicht ums Prinzip ;)

Ich hatte auch schon mit ihm besprochen, dass ich im Juni gerne definitiv abstillen möchte. Im Juli steht unser Urlaub an und da würde ich gerne abends auch mal ein schlückchen trinken nach 2 Jahren Abstinenz ;)

Allerdings glaubt mir mein Mann nicht und behauptet, es würdeb mir bestimmt wieder ganz viele Gründe einfallen, warum der Zeitpunkt plötzlich doch schlecht sei.

Manchmal schläft er abends übrigens komplett ohne stillen ein (er nuckelt am daumen, was auch nicht optimal ist, aber so findet er in den Schlaf). Allerdings klappt das nachts nicht mehr.

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Da es dein Körper ist, entscheidest du was damit passiert.
Andererseits ist es auch sein Kind und er macht sich anscheinend auch so seine Gedanken, was gut oder eher schlecht für die kindliche Entwicklung ist.
Seine Sorgen würde ich ernst nehmen und mit ihm darüber sprechen was genau er befürchtet.

Hat er vielleicht mit Freunden darüber gesprochen und die haben ihm gesagt dass der Junge dadurch zum Weichei erzogen wird?

Oder hat er einfach das Bedürfnis mal" dazwischen " zu kommen?

Also er möchte auch für seinen Sohn genauso wichtig und akzeptiert werden.
Ihm tut es vielleicht weh dass er nicht mal in der Lage ist sein Kund zu beruhigen oder ins Bett zu bringen? Kommt er sich als Elter zweiter Klasse vor?
Könntest du vielleicht das Stillen wirklich nur noch auf die Nahrungsaufnahme beschränken und das Beruhigen und zu- Bett- geh -Ritual vom Stillen entkoppeln?
Vielleicht gelingt das sogar besser wenn drin Mann euer Kind ins Bett bringt und di dich bewusst zurück hältst und eben nicht dazu kommst wenn das Kind weint. ...dann erst merkt euer Sohn dass der Papa das auch kann auf seine Weise.

Ich hatte die Diskussion mit umgekehrten Vorzeichen : ich habe für mich entschieden, dass ich nicht stillen würde und mein Mann musste das auch akzeptieren.

Ich hab ihm meine Gründe und Gefühle erläutert, da hilft nur reden.

Er fand es zwar nicht ok, konnte aber meine Sichtweise nachvollziehen. ..

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Mein Mann kann leider nicht regelmäßig den Kleinen ins Bett bringen, da er teilweise mehrere Tage am Stück Nachtdienste hat. Aber generell geht das schon ohne viel Geschrei. Nur zurück in den Schlaf beim nächtlichen Aufwachen bekommt er ihn nicht.

An sich finde ich deine Gedanken aber sehr gut. Mir passiert es leider schon sehr oft (trotz guter Vorsätze), dass ich schnell dazwischen gehe, wenn er sich meiner Meinung nach nicht schnell genug bei meinem Mann beruhigt. Ich bleib da mal dran! Danke!

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Hallo,
oooh ja, die Diskussion hatten wir auch, als unsere Tochter ein Jahr wurde. Sie sei ja nun kein Säugling mehr, er fände das schräg, wenn ich noch länger stillte, #bla #augen#gaehn
Ich habe nur auf mein Bauchgefühl gehört.

Nun ist die Maus 2,3 Jahre und bekommt zum Einschlafen noch immer ihr "nunu", wenn sie möchte. Bringt mein Mann sie ins Bett, liest er eine Geschichte und kuschelt mit ihr. Klappt genau so gut, nur anders. ;-)
Unsre Tochter ist auch sehr anhänglich und schüchtern und braucht oft mehr Sicherheit alsandere Kinder. Sie beruhigt sich beim Stillen sofort und schläft glücklich ein. Für mich ist damit alles in Ordnung, und ich gebe ihr diese Kuscheleinheit, solange sie das möchte.

Dein Mann könnte sicher, wenn er das wollte, auch etwas finden, was ihn "exklusiv" mit Eurem Sohn verbindet. Er sollte sich freuen, daß Du Eurem Sohn den besten Start ermöglichst.....hier ist nicht der richtige Platz für Eifersüchteleien.
Alles Liebe, tatzel #winke

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Hat dein mann gut akzeptiert, dass du doch noch so lange stillst?

Das klingt sehr gut, dass ihr beide eure Wege gefunden habt, eure Maus ins Bett zu bringen :)

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Wie läuft das denn bei euch ab?

Kann dein Mann das Kind ins Bett bringen oder geht das nur mit stillen? Könnt ihr abends weggehen und zumindest stundenweise hütet jemand drittes euer Kind oder kann es dann sein das es wach wird und gestillt werden muss? Du schreibst auch etwas von wieder als Paar eine andere Art der Beziehung bekommen...heißt das eure Paarbeziehung liegt eher brach ... in den Augen deines Mannes wegen dem stillen?

Je nachdem wie das bei euch aussieht kann ich deinen Mann schon verstehen. Klar es ist dein Körper und dein Mann kann darüber nicht bestimmen...aber ich persönlich finde in einer Beziehung werden die Bedürfnisse aller (soweit möglich) berücksichtigt.

Persönlich hätte ich mir zB nie vorstellen können länger als 3 Monate zu stillen...vllt kann ich daher die Denkweise deines Mannes eher verstehen

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Danke, lessia :)
Mein Mann kann den Kleinen ins Bett bringen. Er hat da eine Taktik entwickelt :) Leider arbeitet er mehrmals pro Woche im Nachtdienst, sodass wir da keine Regelmäßig reinbringen können.

Wir waren bisher nur tagsüber bzw bis in die Abendstunden weg. Nachts hat noch niemand den Kleinen betreut. Er wird in der Tat nachts wach und findet nur durch Stillen in den Schlaf. Da mein Mann die meisten Nächte weg ist, dürfte das nicht sein größtes Problem sein. Auch das gemeinsame Weggehen abends hängt eher an seinem Job, als dass ich mich nicht traue (durch das Stillen), den Kleine abends fremdbetreuen zu lassen.

Ich konnte mir übrigens vorher nie vorstellen, dass ich ein Kind stille. Irgendwie war das nach der Geburt ein Selbstläufer :)

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Bei uns ist es aktuell umgekehrt, ich bin zur Zeit etwas stillmüde (3 Jahre die große Tochter gestillt, 1 Jahr die Kleine), aber mein Mann würde es eher nicht gut heißen, jetzt schon abzustillen.

Ich kann dir aber aus Erfahrung versichern, dass es nicht am Stillen liegt, dass euer Kind sich von ihm nicht so beruhigen lässt wie von dir. Meine große Tochter hat das auch nie akzeptiert und die Kleine ist trotz sehr häufigen Stillens ganz eng mit ihrem Vater.

Die meisten Menschen neigen immer dazu, alles aufs Stillen zu schieben, was Unfug ist.

Wenn du noch gerne stillst, würde ich weiter machen. Zumal die paar Male doch kaum ins Gewicht fallen, bei dieser Frequenz wäre ich auch gerne;-)

Ich kann deinen Mann verstehen, wenn er eifersüchtig auf eure Bindung ist. Daran ist aber nicht das Stillen schuld und es ist unfair, wenn er dir vorwirft, du würdest dein Kind abhängig machen.

Die Ebene eurer Sexualität ist nochmal etwas anderes. Ich kann es persönlich nicht verstehen, dass er sich vor einer warmen, weißen Flüssigkeit aus deinem Körper ekelt;-), aber ändern kann man es ja nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass dich das verletzt und du gerne wieder eine "normale" Sexualität haben möchtest.

Ich finde aber auch, die Entscheidung, zu stillen oder nicht, obliegt alleine dir. Und ich würde auch nochmal auf ein Gespräch drängen. Diese angedeuteten Vorwürfe sind ganz blöd!

LG

Kate

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Hallo,

ähm nun ja es ist dein Köper aber es ist auch euer Sexualleben. Also ist es meiner Ansicht nach eine Geschichte die ihr als Familie klären müsst.

Ich wollte bei meinem Großen Sohn immer stillen hab mich wochenlang gequält bin durch die Hölle gegangen. Habe dann abgestillt. Töchterlein kam nie in den "Genuss" von Muttermilch. Aber alle Entscheidungen in der Richtung hab ich mit meinem Mann besprochen.

Und auch sonstige entscheidungen die unser Sexualleben betreffen besprechen wir gemeinsam. Ist für mich nur Logisch.

Du sagst ja selbst dein Köper könnte mehr zuwendung gut finden. Also sprich es genauso an! Ich finde es nicht fieß oder gemein wenn er auch so denkt darüber sollte man doch sprechen können.

Mach ihm kein Vorwurf weil er möglicherweise Angst hat davor. Das wäre falsch.

Fest steht irgendwas nervt euch beide am Stillen. Und das müsst ihr dann schon besprechen und vielleicht ändern.

Und wenn er das Gefühl hat das Kind hat keine enge Bindung tja das liegt an ihm sich Zeit zu nehmen! Ja mein Mann ist Maler also fängt jetzt die Zeit an wo er spät von Arbeit kommt und auch Wochende arbeitet. Er hat also wenig Zeit irgendeiner bleibt auf der Strecke. Lieber bin ich es (ich hab ihn ja im Bett zum schlafen) als die Kinder. Aber er sucht dann trotzdem mir auch mehr Zeit zu schenken. Ich denke das ist auch ein Problem bei euch.

Sei ehrlich so wie du es hier geschrieben hast. Aber ohne das doof zu komentieren oder ihn blöd zu kommen wenn er so denkt.