Risiko minimieren

Liebe Frau Kahle,

in kürze erwarte ich mein erstes leibliches Kind. Leider ist es so, dass ich selbst seit Kindertagen an Neurodermitis in Verbindung mit diversen Allergien (Hausstaubmilben, Pollen, Gräser, Tierhaare) leide. Als Kind war es am schlimmsten, wurde dann in der Pubertät besser, ist aber nie ganz verschwunden. Jetzt in der Schwangerschaft ist es wieder sehr heftig.
Mein Mann hat leider auch diverse Allergien (im Prinzip die gleichen wie ich).

Ich weiß, dass dadurch das Risiko erhöht ist, dass unser Kind auch Neurodermitis oder zumindest Allergien bekommt. Ich möchte gerne alles dafür tun, das Risiko so gering wie möglich zu halten, um ihm dieses Schicksal zu ersparen.

Unser Haushalt ist sowieso schon auf Allergiker ausgerichtet, d.h.

- Es wird regelmäßig gesaugt
- Keine Teppiche
- Keine Polstermöbel, sonder Ledersofa etc.
- So wenig wie möglich "Staubfänger"
- Nur Ultra Sensitiv Waschmittel ohne Duftstoffe etc.
- Keine Haustiere

Außerdem möchte ich gerne zumindest die ersten 6 Monate stillen, sofern möglich.

Von der Hebamme habe ich den Tipp bekommen vorallem im ersten Lebensjahr keinerlei Körperpflegeprodukte beim Baby zu verwenden. Sie meinte am besten wäre nur Wasser und evtl. etwas Mandelöl. Bei wundem Po eine Zinksalbe aus der Apotheke. Sonst nichts.

Haben Sie vielleicht noch zusätzliche Tipps wie wir die Chancen erhöhen können, dass unser Kind Neurodermitis-/Allergiefrei bleibt? Evtl. auch zum Thema Beikosteinführung? Dazu habe ich bisher wenig gefunden.

Vielen Dank für Ihre Mühe!!

Simone

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Liebe Simone,

es gibt offizielle Empfehlungen für die Hautpflege bei hautgesunden Säuglingen im ersten Lebensjahr. Diese besagen, dass die Haut am besten gepflegt wird (untersucht wurde zum Beispiel der Wasser- und Fettgehalt der Haut), wenn die Kinder ein- bis zweimal in der Woche gebadet werden. Ins Badewasser soll dazu ein rückfettendes Ölbad (gerne auf Mandelölbasis) verwendet werden. Nach dem Baden soll aber auch das hautgesunde Baby eingecremt werden. Dazu empfehle ich eine Lotion oder Creme ohne Duft, Farb- und Konservierungsstoffe. Das können durchaus Produkte aus dem Drogeriemarkt sein. Bei trockener Haut sollte die Creme ausreichend Fett enthalten.
Zum Thema Beikosteinführung hat sich in den letzten Jahres Einiges geändert. Auch Hochrisikokinder wie Ihres erhalten eine "normale" Beikost, zum Beispiel einschließlich Vollmilch und Weizen im Abendbrei. Wichtig ist, dass Sie nach Möglichkeit während der Beikosteinführung weiter stillen.

Da dieses Thema sehr umfangreich ist und den Rahmen dieses Chats sprengt: Sie können kostenlos beim Deutschen Allergie- und Asthmabund einen Ratgeber zum Thema Allergieprävention bestellen. Darin wird der Beikostaufbau genau beschrieben, einschließlich Rezepte zum Selberkochen.

Viele Grüße und alles Gute für die Geburt

Julia Kahle