Auswandern - Warum wollt oder seid ihr und habt ihr es bereut?

Warum, also aus welchen Gründen wollt oder seid ihr bereits ausgewandert? Und habt ihr es bereut, bzw. warum habt ihr es bereut? Oder auf was genau und in wie fern hat sich das Auswandern positiv ausgewirkt?

Ich...

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Wer es in Deutschland, dem sozialen Schlaraffenland schlechthin ( Kindergeld, Elterngeld, Hartz, Arbeitslosengeld, gesetzliche Krankenversicherung für jedermann, kostenlose Schulbildung, kostenlose Medikamente für Kinder, ärztliche Versorgung rund um die Uhr) nicht schafft, der wird woanders noch größere Probleme kriegen, erst recht, wenn er die Sprache nicht so beherrscht, wie die Muttersprache.
Auswandern würde ich nie und das, obwohl ich hier ständig über das Wetter schimpfe.
Nirgendwo, wirklich nirgendwo geht es den Menschen, auch den sozial schwachen so gut wie hier.

Klar kann man überall gut leben, aber nur, wenn man reich ist.

Und wer beruflich erfolgreich ist, der muss auch nicht auswandern, der kann Urlaub machen.

Der wirklich einzige Grund wäre, wenn ich bereits Familie im EU Ausland hätte. Aber selbst dann, würde ich vermutlich bevorzugen, dass die hierher ziehen und nicht umgekehrt.

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben: Tausende Menschen riskieren jährlich ihr Leben, um hierher nach Deutschland zu gelangen und die, die hier sind, wissen es einfach nicht zu würdigen...

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Das ist gefühlt der 100. Beitrag von dir zum selben Thema. Wandere doch endlich einfach aus und schreibe uns dann deine Erfahrungen (falls das jemanden interessiert).

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Deine Äusserung ist durchaus übertrieben, nachdem es meine genau 1. konkrete Frage zum Thema Auswandern und Erfahrungen anderer diesbezüglich ist! Ich habe mich hier bislang lediglich einmal über das Abmelden in Deutschland und einmal bezüglich einer Mietswohnung im Falle einer Auswanderung erkundigt. Ganz unterschiedliche Themen welche sicherlich andere -bald/vielleicht Auswanderer- noch interessieren könnten. Aber anscheinend hast du meine Beitrage nicht mal gelesen, sonst wüsstest Du, dass die Frage nach Erfahrungen noch nie von mir gestellt wurde, sowie dass gar nicht ich auswandere.

Überlese ganz einfach Dich nicht betreffende und nicht interessierende Beitrage. Eine Fähigkeit, welche in einem Forum von erheblichen Vorteil ist;-)

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Genau, immer und immer mal wieder etwas zum Thema gefragt. Antworten hast du genug bekommen. Und diejenigen, die dir geantwortet haben, kommen sich bei neuerlichen Fragen noch dazu ohne Bezug auf bereits erhaltene Antworten ziemlich veralbert vor.

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Guck auf Vox die Auswander, da kriegste Deine Antworten.

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Seit meiner längeren Auszeit in Australien und Neuseeland zieht es mich doch weg von Deutschland. Vielleicht sind es die Leute und deren Offenheit und Freundlichkeit, aber vielleicht auch die ganze Lebensphilosophie.
Mal sehen was noch kommt...

Mich lässt momentan nur das Alter meiner Kinder (13 und 10) überlegen ob das eine gute Idee ist. Beide schon in der Schule und dann will man sie ja nicht aus ihrem Umfeld rausreißen..

Hach... Fragen über Fragen.

Grüße aus Frankfurt

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Hallo,
Ich bin von Spanien nach Deutschland ausgewandert. Es war allerdings weniger eine bewusste Entscheidung, sondern viel mehr eine Reihe glückliche Zufälle :-)

Ich habe in Spanien lange Deutsch gelernt (ab der 10. Klasse) und wollte für eine längere Zeit herkommen, um meine Sprache zu verbessern.

Als ich mit meinem Studium fertig war und meine beste Freundin in Bochum als Erasmus war, traute ich mich diesen Schritt zu tun.

Geplant waren es 1-2 Jahren. Allerdings wurde sehr schnell aus meinem Praktikum eine Festanstellung und dann traf ich auch noch meinen Mann und es war um mich geschehen ;-)

Mittlerweile bin ich seit fast 19 Jahren hier. Bereut habe ich es nie. Ich fühlte mich schon immer sehr wohl in Deutschland. Seit dem ersten Tag als Austauschschülerin Anfang der 90er! Und ich bin immer noch sehr glücklich hier.

LG,
Natalia

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Hi, ich bin vor ziemlich genau 10 Jahren mit Mitte 20 nach Spanien ausgewandert und war zwischenzeitlich dann noch 2.5 Jahre in England, jetzt seit einem Jahr wieder in Spanien :)

Habe meine Entscheidung nie bereut, ich habe allerdings schon als Kind immer den Süden toll gefunden und irgendwie was in Deutschland vermisst.

Spanien ist immer noch mein Favorit in Europa, England hat mir z.B gar nicht gefallen. Natürlich gibt es kein perfektes Land, man muss eben wissen, welche Prioritäten man hat. Ich mag die südliche Lebensweise in Bezug auf Geselligkeit, Kinderfreundlichkeit und Entspanntheit, das hab ich in Deutschland immer vermisst in der Form. Vom Wetter ganz zu schweigen! Trotzdem ist nicht alles nur total großartig hier, aber ich ziehe es dem Norden definitiv vor.

Nachteil: man ist weit weg von Familie und alten Freunden und muss immer planen und herumreisen, um alle sehen zu können. Das hat uns bis jetzt nichts ausgemacht und wir haben immer viel Besuch, aber sind nun am überlegen, doch wieder nach Deutschland zu gehen, da meine Mutter leider bald pflegebedürftig sein wird und ich mich nun zum ersten Mal "schuldig" fühle, nicht öfter im Alltag bei ihr sein zu können.

Wenn Du auswandern willst, solltest du halt vorher ein paar generelle Informationen einholen über dein Ziel, Jobs usw... Sprache, Aufenthaltsberechtigung...

Ich bin damals übrigens völlig spontan und ungeplant ausgewandert, wollte eigentlich nur 10 Tage bleiben :) Würde ich heute bestimmt mehr planen im Vorhinein, einfach weil ich älter bin und kein Single mehr.

Viel Glück und machs einfach, wenn es Dir in den Fingern juckt! Man lebt nur einmal! Du musst ja nicht ewig wegbleiben, ein paar Monate Auszeit wären vielleicht ein Kompromiss zum Anfang?

Lg Carol

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Ich halte den Begriff "auswandern" Inder heutigen Zeit überholt. Wenn ich den Mittelpunkt meiner Lebensinteressen von München nach Hamburg verlege, wandere ich bestimmt nicht aus, sondern ziehe um. was macht das für einen Unterschied, wenn ich statt Hamburg nach Prag oder Paris umziehe ? Und wenn meine neue Heimat dann Sidney statt Paris heißt, ist das dann auswandern oder "nur" umziehen ?

Als Arbeitnehmer und Gehaltsempfänger lebt es sich in Deutschland sicher von den meisten Möglichkeiten noch am besten, wenn man aber als Unternehmer aktiv ist oder etwas bewegen möchte, stößt man schnell an bürokratische Hemmnisse, da ist das Leben in manch anderen Ländern sicher einfacher, wenn auch risikoreicher.

Ich bin im Südwesten aufgewachsen, dann "ausgewandert" nach Stuttgart und ein paar Jahre wieder "ausgewandert" nach Hannover. Hätte ich einen anderen Beruf, hätte ich auch nach Stockholm oder Warschau "auswandern" können, die Welt ist heute ein Dorf, da packt man nicht mehr sein Büschel, verabschiedet sich von allen Freunden und wandert aus, man beauftragt eine Umzugsfirma, bezieht ein anderes Haus in einer anderen Stadt in einem anderen Land und skypt dann nächtelang mit alten und neue Freunden.

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Ich bin wieder da :)). Ich bin mal (eher unfreiwillig) nach Schottland "ausgewandert" - es war super, aber ... Ob es eine "Auswanderung" war oder ein Auslandsaufenthalt ... Es war nun nicht die "geplante" Auswanderung, es fing an, dass ich vorm Studium beschlossen hatte, ich könnte schon mal was für mein Englisch tun und mal richtig UK gefahren bin. Ich habe mich dort als Backpackerin einfach treiben lassen, war das erste Mal von daheim weg und alles war so bunt und schrill und ich fühlte mich ziemlich cool #schein.

Alleine kommst du auch immer fianziell durch, erst im Hostel gewohnt, dann einen Job gefunden, dann ein Zimmer ... Die erste Weile war alles neu und schön und ich auch sicher offener und lockerer als "normal" und ich hatte das Gefühl, dass Schottland will, das ich bleibe. Dann war es so, um es mit den Worten meiner Arbeitskollegin zu sagen "one day you realise it is the same shit nearly everywhere" - in der WG gab es Knatsch, ein paar meiner Freunde zogen weiter, ich bekam einen (kostenlosen) Studienplatz in Deutschland. Der Alltag kehrte ein und mein neues, aufregendes Leben wurde mein "Alltagsleben". Da ich einen Billiglohnjob hatte, gab es da eben auch die üblichen Probleme, die man in dem Sektor so hat und man war sehr erpressbar, was aber an der Jobsparte lag, nicht an Schottland ...

Für eine Weile war ich hin- und hergerissen. Das sah so aus, dass ich im Semester immer in Deutschland war, mich organisierte und in den Semesterferien wieder nach Schottlang ging, dort arbeitete und meine Hausarbeiten tippte, auf Klausuren lernte. Mit etwas Abstand war es dann nicht mehr so prickelnd. Irgendwann lernte ich einen Schotten kennen und mir war irgendwie klar, wenn ich die Beziehung vertiefen würde, Kinder hätte, dann wären das primär Schotten und ich wäre dann in Schottland "fest" - für immer. Das machte mir dann Angst und ich bekam wirklich schon mal vorab "Heimweh".

Ich bin immer noch sehr gerne in Schottland, bin aber doch froh, dass ich wieder hier in Deutschland bin. Ein ehemaliger Kommilitone ist z.B. kürzlich heimgeflogen und hat sich von einem Freund den Backenzahn, der durchgebrochen war, richten lassen, weil im NES einfach kein Zahnarzt bereit war, eine Notfallbehandlung zu machen. Freunde von mir sind nach England gegangen, nun, mit dem Brexit sind sie doch am Zittern, sie haben dort Kinder im A-Level und stellen nun fest, dass das Abitur dort einfach sehr speziell ist und nicht mit dem ihres Heimatlandes (Frankreich) zu vergleichen ist. Ihr Betrieb hat ihnen schon nahegelegt, was anderes zu suchen, da sie durch den Brexit Gewinneinbußen befürchten. Ob sie arbeitslos in Großbritannien bleiben können ... Sind dann plötzlich alles solche Fragen.

Einer meiner ehemaligen Klassenkameraden ist als Arzt nach Norwegen ausgewandert, dank Billigfliegern treffe ich ihn aber ständig, daher ist das "Auswandern" heute, wenn du eine gute Flugverbindung hast, vermutlich auch gar kein so großes Abenteuer mehr.

GLG
Miss Mary