Frauen erleben die Zeit mit Kind Zuhause ganz verschieden - besonders beim ersten Kind. Hier schreiben die Mütter, die sich in der Elternzeit nach ihrem Berufsleben gesehnt haben, wie sie damit umgegangen sind.
Ein Tipp vom urbia Team

Keine Lust mehr auf Hausfrauen-Mutteralltag :(

Hallo, bin neu hier und war bis jetzt nur Mitleser aber jetzt muss ich einen Beitrag schreiben um herauszufinden ob es Gleichgesinnte gibt..
Bin seit 1,5 Jahren in Elternzeit zuhause und ich schon seit langem mag ich morgens schon gar nicht mehr aufstehn, weil jeder Tag derselbe ist und ich keine Ahnung hab wie ich die Stunden bis zum Abend füllen soll. Hab keine Familie in der Nähe und Freunde sehe ich vielleicht einmal in der Woche. Ich geh schon aus dem Haus, spazieren, einkaufen, Freunde treffen, aber mir ist langweilig und mich erfüllt dieses lockere Leben nicht. Mein Sohn fordert mich den ganzen Tag, ist nicht leicht zufriedenzustellen und ich bin keine Mutter die es liebt den ganzen Tag das Kind zu bespaßen, ich würde viel lieber wieder arbeiten gehn..

Da hat man wenigstens Sozialkontakt und das Gefühl etwas fertig gemacht haben, was im Haushalt nicht der Fall ist. Ums Geld geht es mir ja nicht, und ein Tag arbeiten während der Elternzeit würde mir auch nicht helfen, ich brauche jeden Tag Beschäftigung und nur Haushalt und Kind frustriert mich einfach mittlerweile..
Wie geht es euch damit so lang zuhause zu sein?

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Ich kann nicht verstehen, warum so viele Frauen diese Einstellung haben. Meiner Meinung nach ist es eine Kopfsache, weil man kann das gleiche Gefühl auch im Beruf haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Mütter nur interessante abwechslungsreiche Arbeit mit lauter schönen Sozialkontakte haben und jeden Tag Anerkennung für ihr geleistetes Tun erhalten. Auch da mache ich doch immer wieder das gleiche und oft auch umsonst und ein anderer bekommt die Anerkennung für meine gute Arbeit. Man ist berufstätig, egal ob ich den ganzen Tag die gleiche Teile zusammenschraube oder Chefsekretärin bin. Und auch dort kann ich es gut oder schlecht haben.

In der Regel hat man sein ganzes Leben lang einen Arbeitgeber, der sagt was, wie und wann man was zu tun hat. Zuhause hat man die Freiheit selber Entscheidungen zu treffen. Warum fällt es Frauen so schwer sich auch nur mal 2 Jahre sich diese Auszeit zu gönnen.? Sein Kind zu genießen und die Zeit haben sich voll und ganz auf es einzulassen? Diese Zeit kommt nie wieder und ich finde es schade, wenn das nicht erkannt wird. In diesem Alter brauchen die Kinder noch keine viele Freunde und auch kein tägliches Animationsprogramm. Sie entdecken doch erst mal die Welt um sich herum und lieben es nur mithelfen zu dürfen und ein Elternteil zu haben, das einfach noch immer da ist.

Es muss jeder für sich entscheiden was er möchte und auch so kleine Kinder gewöhnen sich an den Kindergarten und können sich dort wohlfühlen, aber ich finde es einfach schade, dass viele diese schöne Zeitspanne einfach nicht genießen können.

LG

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Naja also es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ich den größten Teil des Tages nur allein mit meinem Kind verbringe - einem Säugling, der sich noch nicht sinnergebend artikulieren kann, oder ob ich den halben Tag mit Kollegen auf der Arbeit verbringe und mehr als (bestenfalls) Zweiwort-Sätze zu hören bekomme.
Früher haben die Frauen 5 oder 8 Kinder bekommen und haben in einem großen Familienverband gelebt. Heutzutage hockt eine Frau mit einem Kind (max. 2) zu Hause und wartet darauf, dass irgendwann abends der Partner nach Hause kommt. Das ist schon was anderes!
Und ich kann auch mein Kind genießen und seine Entwicklung mitbekommen, obwohl ich nebenbei arbeiten gehe. Ich kann dieses "Da bekommt man doch gar nichts von der Entwicklung mit" nicht mehr hören. Ich arbeite 30h/Woche und bekomme trotzdem das Allermeiste mit. Ich verbringe (neben den Wochenenden und Ferien) jeden einzelnen Nachmittag und Abend mit den Kindern. Ich sehe sie von Mo - Fr ca. 6 Stunden am Tag. Wie kann man da nichts von der Entwicklung mitbekommen?
Und noch etwas: nicht jedem Kind tut man einen Gefallen damit, dass es den ganzen Tag nur die Mutter als alleinige Bezugsperson hat. Meine Kinder zum Beispiel sind weitaus ausgeglichener, wenn sie andere (gleichaltrige) Spielkameraden tagsüber haben und nicht den ganzen Tag mit einer Erwachsenen verbringen müssen.
Auch ich akzeptiere die Entscheidung von Frauen, mit einem Kind mehrere Jahre zu Hause zu bleiben, aber ich glaube, dass sich viele Frauen in ihrer Präsenz gegenüber dem Kind einfach zu wichtig nehmen.

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"Heutzutage hockt eine Frau mit einem Kind (max. 2) zu Hause und wartet darauf, dass irgendwann abends der Partner nach Hause kommt" Echt ist das so? Ich war drei Jahre daheim und bin weder daheimgehockt, noch hab ich gewartet, dass mein Mann heimkommt. Ich persönlich kann solche Sätze, wie deinen nicht mehr hören! Nur, weil jemand mehrere Jahre für sein Kind da ist, Heisst das nicht dass man geistig verblödet, in Babysprache verfällt und gelangweilt und isoliert daheim sitzt.

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Hallo,

was spricht dagegen, etwas zu ändern, sich einen (Neben)Job zu suchen und das Kind in die Betreuung zu geben?

vg, m.

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Dann änder es doch... #kratz

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Warum gehst du dann nciht wieder arbeiten?

Du kannst doch jetzt anfangen dich um Betreuung zu kümmern? Das ist natürlich abhängig von der Situation wo du wohnst, aber hier wo wir wohnen ist es möglich mit nur 4 Wochen Vorlauf eine Tagesmutter zu finden.

Dann kannst du anfangen einen Job zu suchen oder wenn du noch einen hast da früher wieder anzufangen. Falls das nicht geht könntest du ja zwischendurch jobben?

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Hallo,

also beim 1. Kind ging es mir ganz genauso, ich wusste aber, dass ich nach 14 Monaten wieder arbeiten gehe, insofern war es ja absehbar, aber obwohl ich Familie in der Nähe und viele Freundinnen (auch mit kleinen Kindern) hatte, es hat mich trotzdem sehr gelangweilt und "unterfordert", da helfen Freunde und Familie halt nicht. Aber wie gesagt, ich bin nach gut 1 Jahr wieder arbeiten gegangen. Beim 2. Kind war es dann schon irgendwie ziemlich anders und jetzt mit 3 Kindern ist es nochmals anders, ich kann mir gerade nicht vorstellen zu arbeiten, nicht, dass es mir nicht fehlen würde, aber oh Gott, wie soll ich das alles schaffen, Kinder+mich morgens fertig machen, alle in die KiTa/Schule bringen, arbeiten gehen, HH machen, Kinder abholen/Kinder zu Sport/Musik usw. bringen, Kochen, einkaufen usw. aber auch jetzt ist es absehbar, im Sept. 17 fange ich wieder an! In der Zwischenzeit gehe ich mit dem Kleinen zum Pikler-Kurs, zum Kanga/Lauf-Mama-Lauf am Vormittag, nachmittags sind wir eh ständig unterwegs zu Ballett, Klavier und Co. #schwitz da bin ich fast froh, wenn wir mal einen Vor- bzw. Nachmittag nix haben!

Was hält dich davon ab, in naher Zukunft wieder arbeiten zu gehen? Klar, nächste Woche wird es wahrscheinlich nichts, aber vielleicht wenn dein Kleiner 2 wird? Dann wäre es für dich vielleicht auch absehbarer? Du könntest ja jeden Tag 4-5 Std. arbeiten, oder?

VG

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Ja, was spricht dagegen? Nichts!

Ich kann gut verstehen wie es Dir geht, dass ein solches Leben schnell anspruchslos und öde wird, wenn man ein Macher ist und aktiv im Leben stehen möchte.

Suche eine Betreung für dein Kind und eine Arbeitsstelle für dich und los gehts. Am Ende werden alle davon profitieren, da niemand interesse haben wird, wenn Du unglücklich bist!

Also los, ran an den Speck und wieder rein in`s normale Leben!

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Ich war bei meinen beiden Kindern je 1 Jahr zu Hause und bin dann wieder arbeiten gegangen. Und ganz ehrlich: die Zeitz zu Hause war schön, aber niemals wäre ich länger zu Hause geblieben! Gegen Ende des Jahres wurde es schon echt langweilig.
Aber nun die große Frage: warum gehst Du denn nicht wieder arbeiten???

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Hallo,

nachdem, was ich im letzten Jahr vor meiner Elternzeit erlebt habe, war ich froh, dass ich bei meinem Kind zu Hause bleiben konnte.

Auch jetzt mache ich nur ein wenig Home-Office und das obwohl meine Tochter schon 13 Jahre alt ist. Ich vermisse da nichts.

Sozialkontakte kann man auch anderswo haben, da braucht man keine Arbeit.

Wenn Du meinst, Dein Alltag füllt Dich nicht aus, kümmer Dich um eine Betreuung für Dein Kind und such Dir einen Job.

GLG

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Hallo!

Ja dann geb doch dein Kind in eine Krippe und geh arbeiten, es spricht nichts dagegen.

wenn ein Kind anfängt zu laufen, seinen Aktionsradius deutlich vergrößert und immer mehr Interesse an seiner Umwelt entwickelt ist es nichts schlechtes, es in eine Krippe zu geben, wo er neue Erwaachsene hat die zu Bezugspersonen werden, jeden Tag die anderen Kinder trifft und erste Freundschaften knüpft, und eben nicht mehr nur zu Hause ist.

es muss ja nicht ab dem ersten Tag in Vollzeit sein, aber so 6-7 Stunden schaden ganz sicher nicht, und Du hast Zeit um zu arbeiten. Und wenn es dann auf den Dritten geburtstag zu geht ist auch gegen ganztagsbetreuung nichts zu sagen.

Du musst doch nicht krampfhaft zu Hause hocken, wenn es Dich nervt, auch Dein Sohn hat mehr von einer gut gelaunten und entspannten Mama.