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Ich kann deine Enttäuschung zu seinem augenscheinlichen Sinneswandel gut verstehen. Will dir aber vielleicht auch eine mögliche Alternative vorschlagen bzw. eine Änderung in deiner Einstellung. Ich wollte auch nie groß heiraten, mein Mann eigentlich schon. Aber mir zu Liebe hätte er darauf sogar verzichtet. Letztentlich haben wir tatsächlich ganz alleine im Urlaub am Strand geheiratet (das geht auch gut in Mexiko ;-)...) und es war ein Tag wirklich nur für uns beide! Dann haben wir ein paar Monate später aber eine richtig große Hochzeitsfeier für unsere Familie und Freunde ausgerichtet (mit kirchlicher Trauung, aber wir sind auch religiös). Die war zwar schon nach unseren Vorstellungen und unserer Planung (wir haben uns also jede Minute wohl gefühlt, was ich wichtig fand!) und die Gäste haben wir auch selbst ausgewählt (also etwas anders als bei euch von der Schwiegerfamilie angedacht...), aber wir (und vor allem ich) haben uns auch gesagt, dass diese zweite GROßE Feier für unsere Familien und unsere tollen lieben Freunde ist, weil wir dankbar sind, dass wir so ein tolles Umfeld haben und sich alle so sehr mit uns freuen, dass wir dann nach 14 Jahren doch "endlich mal" heiraten. Es war für uns, aber auch für alle Gäste wirklich ein wunderschönes Wochenende (ja...ganze drei Tage, wenn schon, denn schon ;-)) auf dem Land, von dem heute noch viele unserer Freunde sehr gerne erzählen und ich bin sehr dankbar für dieses Erlebnis, obwohl ich es mir wie gesagt die Jahre vorher NIE hätte vorstellen können.
Also mein Vorschlag wäre, macht doch eine wirklich kleine standesamtliche Feier wie ihr sie früher geplant hattet und fliegt dann ab in die Flitterwochen nach Mexiko. Von dort kommt ihr braun gebrannt wieder und macht eine zweite Feier für eure Familien und Freunde. Es muss ja nicht in der Kirche sein, wenn das zu euch nicht wirklich passt, gibt ja auch so freie Redner und andere große Räume. Und auf dieser Feier geht ihr eben auch auf die Wünsche und Bedürfnisse eurer Gäste (und damit auch deiner Schwiegerfamilie) ein. Sieh diese zweite Feier nicht nur als "euren" großen Tag (den hattest du ja dann auch schon ;-)), sondern eben als ein Fest für alle anderen an, die sich mit euch zusammen freuen wollen. Vielleicht fällt es dir dann auch leichter Kompromisse einzugehen. Und sollten wirklich Freunde deiner Schwiegereltern anwesend sein, die du gar nicht kennst, dann kann ich dir ziemlich sicher voraussagen, gehen sie für dich unter, weil du in die vielen strahlenden Augen eurer Freunde schaust und deiner Familie, die sich mit euch freuen!

Ich hoffe, ihr findet gemeinsam einen Weg, eure Hochzeit so zu gestalten, dass sie euch beide glücklich macht.

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Hallo
Danke für die Antwort! Sagt mir nur leider nicht zu.

Liebe Grüße

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Ihr ward Euch vorher einig. Dies vereinfacht die Sache natürlich nicht. Möglicherweise hat tatsächlich er seine Meinung geändert - ohne fremde Hilfe?

Desweiteren habe ich den Eindruck, daß Du auch ein klein wenig Snob bist. Seine Eltern können für Dich (bis auf die Enkelgeschichte) scheinbar nicht viel richtig machen, in erster Linie weil sie zur Upper Class gehören. Tatsächlich sind dort gewisse gesellschaftliche Zwänge usus. Ich denke, auch in Deinen "Kreisen" bestehen bestimmte Verhaltensmuster, denen Du Dich anpasst und bei denen ein Obdachloser denken würde, Du wärest nicht ganz knusper im Kopp.

Nicht immer wenn Dein zukünftiger Mann etwas macht, was für seine Eltern in Ordnung ist muß er sich verbiegen, da bin ich ziemlich sicher.

Natürlich bestimmt man seine Gästeliste selbst und Deine Schwiegereltern dürfen sich glücklich schätzen, daß Du sie mit dabei haben möchtest, obwohl Du ihnen scheinbar nicht aufs Fell kucken kannst aber Euren Konflikt jetzt denen in die Schuhe zu schieben, ist auch eine recht billige Lösung.

Alternativen wurden hier genug aufgezeigt, denk drüber nach. Die von Bekka fand ich ganz putzig. Da ist für alle etwas dabei.

PS. Eine große Hochzeit wird von dem bezahlt, der sie gerne ausrichten möchte. Dies ist doch wohl sonnenklar, oder ;-) ?

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nicht bekka sondern mobiac23

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Na,scheiße aber auch ... wollte frau doch in ihrer üblichen nonchalanten Art eine kleine Despektierlichkeit in den Raum werfen ...

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Spontan fiel mir beim Lesen ein, macht doch eine stille Hochzeit; nur ihr 2, ohne Vorankündigung und heiratet wie ihr wollt und wo ihr wollt, nur ihr zwei.
Und anschließend kann man dann doch noch, z.b. im Garten seiner Eltern, einen Empfang (keine kirchliche Hochzeit) machen, kann ja auch 1-2 Wochen später z.B. nach den Flitterochen erst sein.

So wäre die Angelegenheit etwas entzerrt: Ihr heiratet wie IHR möchtet, aber Schwiegereltern können trotzdem noch die große Feier organisieren und damit "angeben" vor den nderen reichen Bekannten.

Denkt mal darüber nach, auch ob ihr beide dafür genug Rückrat habt, Kritik seiner Familie deswegen zu haben. Nicht falsch verstehen: Ich traue euch zu, dass ihr stark genug seid, aber ihr solltet wissen, was so eine Planung mit sich bringen kann, und bei seinen Eltern wahrscheinlich mit sich bringen wird.

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Hallo amistad,

mein Mann und ich hatten eine sehr unkonventionelle Hochzeit, allerdings hatten wir dafür auch den "Segen" unserer Eltern. Ich hätte nicht so geheiratet, wenn ich damit die Gefühle unserer Eltern verletzt hätte, da hätte ich eher einen Kompromiss gesucht und hätte wahrscheinlich meine Wünsche zurückgeschraubt. Wahrscheinlich hätte ich mich da auch eher gegen meinen Mann gestellt um unsere Eltern zufrieden zu stellen.

Ob das jetzt richtig oder falsch ist, ist Ansichtssache. Mit einer Hochzeit verbinde ich sehr viel mehr, als nur das offizielle Feiern einer Verbindung. Für das Brautpaar beginnt ein neuer Lebensabschnitt, für die jeweiligen Eltern jedoch auch. Gefühlsmäßig verlieren die Eltern mit der Hochzeit ihrer Kinder den letzten "Einfluss" den sie haben, sowas muss auch verdaut werden und ich denke es ist für sie auch wichtig ein gewisses Mitspracherecht zu haben. In der Regel ist die Hochzeit der Kinder auch für die Eltern eine sehr emotionale Angelegenheit.

Ich komme aus einem Land, in dem traditionell Hochzeiten sehr groß gefeiert werden. Große Hochzeiten bedeuten jedoch auch, dass die Eltern zum Teil auch Gäste auf die Liste setzen, mit denen das Brautpaar wenig bis garnichts zu tun hat. Es sind dann Freunde der Eltern, die auch die Eltern zur Hochzeit derer Kinder eingeladen haben. Das ist dann eine Sache des Anstands und der Tradition, dass die eben auch eingelanden werden. Ähnlich verhält es sich dann natürlich auch bei Geschäftspartnern. Feiert man groß, hat man gewisse Verpflichtungen, wenn einem die Familie nicht gänzlich egal ist.
Wie gesagt, so sehe ich das und ich hätte dieses "Spiel" mitgemacht, wenn es unseren Eltern sehr wichtig gewesen wäre.

Du musst jetzt natürlich selbst für dich entscheiden wie weit du von deinen Vorstellungen abweichen kannst, ohne dass es dir wehtut, allerdings musst dabei auf jeden Fall auch die Wünsche deines Freundes berücksichtigen. Auch wenn er lieber, so wie du, eine kleine Hochzeit hätte, scheinen ihm jedoch die Wünsche seiner Eltern nicht egal zu sein und scheinbar hat er dieses Bedürfnis es Ihnen auch recht zu machen. Ihr müsst gemeinsam einen Weg finden, wie ihr das alles unter einem Hut bringt, ohne dass einer von euch Beiden mit einem schlechten Gefühl zu seiner Hochzeit geht!

Und noch was: Ich kenne keine Hochzeit, die bei den Vorbereitungen ganz ohne Streit mit Eltern und Partner ausgekommen wäre, selbst die Paare, die angeblich Eltern haben die sich NULL einmischen, hatten den einen oder anderen Streit mit ihren Eltern, weil da die Vorstellungen teilweise auseinander gehen und die Gefühle doch recht stark sind! ;-)

#winke

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Hallo
Naja, wir sind schon so lange zusammen, wir haben ein Kind, wir haben jetzt ein kleines Häuschen gekauft. Das heiraten ist für uns eher Formalität. Ein neuer Lebensabschnitt ist es nicht wirklich.
Was mir in deinem Text etwas fehlt, was ist mit meinen Eltern? Du sagst ja etwas vom "Segen" der Eltern, und es gibt ja auch noch meine Eltern die auch Gefühle haben.
Kommst du zufälligerweise aus der Türkei? Ich musste gerade an meine Schulzeit denken. Ich hatte eine türkische Klassenkameradin deren Schwester geheiratet hat. Unteranderem wurden alle Lehrer die wir hatten von der Familie eingeladen #gruebel
Also in unserem Freundeskreis war das echt nicht so. Aber die haben die Hochzeit grundsätzlich auch alleine geplant, eventuell Eltern/Freunde mithilfe eines generellen Rahmenplans befragt wenn es z.B. darum ging ob es Empfehlungen oder Ideen gibt zu einer festen Sache z.B. der Getränkelieferung, oder eben auch welche Vor- und Nachteile bei zwei unterschiedlichen Optionen gesehen werden (Standesamtliche Trauung im Rathaus selbst oder in der Außenlocation, Esssen hier oder da,...)

Liebe Grüße

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Als mein Mann und ich geheiratet haben, waren wir schon 15 Jahre zusammen und seit über drei Jahren führten wir einen gemeinsamen Haushalt, unter anderem hatten wir deswegen keine Lust auf eine große Hochzeit! ;-)
Wir hatten allerdings das "Glück", dass unsere Eltern damit einverstanden waren, sonst hätte ich mich dagegen gestellt, auch wenn mein Mann das trotzdem hätte durchziehen wollen. Ich hätte meine Ehe, auch wenn sie bei uns auch nur reine Formalität war, nicht mit einem Streit innerhalb der Familie beginnen wollen, das wäre es mir nicht wert gewesen, eben auch weil die Ehe nur noch eine reine Formalität war!

"Was mir in deinem Text etwas fehlt, was ist mit meinen Eltern?"

Naja, ich habe in meinem Text deine Eltern garnicht ausgeschlossen! Du hast allerdings in deinem Text nur von den Wünschen seiner Eltern gesprochen, da bin ich davon ausgegangen, dass du von der Seite deiner Eltern keine "Vorgaben/Wünsche" erhalten hast. Natürlich sollte man einen Kompromiss für beide Seiten finden, aber ich konnte mir jetzt nicht vorstellen, dass deine Schwiegermutter die Gästewunschliste von deiner Seite unberücksichtigt gelassen hätte.

"Kommst du zufälligerweise aus der Türkei?"

Nein, ich komme nicht aus der Türkei, allerdings sind große Hochzeiten im gesamten südlichen Raum, üblich. Da ist es egal, ob man aus Italien, Griechenland oder der Türkei stammt! ;-) Da wird üblicherweise jeder noch so weit entfernte Verwande eingeladen, inklusive Bekannte und Freunde der jeweiligen Eltern, erstrecht, wenn sie oder man selbst zu deren Hochzeit oder zur Hochzeit derer Kinder eingeladen war. Auch wenn sich das in den letzten Jahren auch etwas geändert hat und es auch dort häufiger kleine Hochzeitsfeiern gibt, ist es dennoch nicht üblich, dass die Wünsche der Eltern völlig aussen vor gelassen werden.

Wie gesagt, am Ende müssen dein Mann und du eine Lösung finden, ich hätte mich jedenfalls nicht komplett gegen den Willen unserer Eltern gestellt, vorallem bei einer Hochzeit, die sowieso "nur" reine Formalität ist. Sollen sie doch ihr schönes Fest haben, wenn sie es sich so sehr wünschen und glücklich damit sind. Mir wäre ein weiterhin guter Kontakt viel wichtiger, vorallem seit ich ein Kind habe, weiß ich das noch viel mehr zu schätzen! Innerhalb der Familie ist es immer ein Geben und Nehmen und manchmal ist es nicht verkehrt über seinen eigenen Schatten zu springen! ;-)

Ich drücke dir die Daumen, die richtige Lösung für euch zu finden!

#winke

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Hallo
Ein kleines Update: über das Thema wollten wir ja eigentlich erst in Ruhe reden wenn er wieder hier ist, es gab da aber etwas dass ihm wohl schwerer im Magen lag und es hat ihm keine Ruhe gelassen. Ich weiß jetzt also grundsätzlich über seine Beweggründe Bescheid und verstehe ihn total.

Was wir daraus machen werden wir dann überlegen wenn er wieder daheim ist. Einer der Kompromiss Vorschläge wäre jedenfalls schonmal eine gute Idee.

Liebe Grüße