22

Hallo. Meine Schwiegermutter sagte auch immer du wird euer kind alleine zur welt bringen, sowas kann er nicht ab! Mein Mann wollte unbedingt dabei sein und hatte auch keine bedenken, dass auch kot austrete kann hat er mit Humor genommen.

Er war zwar dann doch nervöser als ich und war ständig raus zum rauchen, aber er sagte nie er würde lieber wegbleiben. Kurz bevor unsere Tochter da war, sagte er zur hebamme ihm würde schwindelig werden, ud setzte sich hin. Die nabelschnur hat er nicht durchschnitten, das hat er sich nicht getraut.

Im nachhinein sagte er, er könnte darauf verzichten beim zweiten mitzukommen. Nicht weil er so schlimme dinge gesehen hat, sondern weil es schrecklich war mich so leiden zu sehen.

Mein vater war bei allen 3 Geburten von us Geschwistern dabei, sogar bei meiner, als hausgeburt. Er sagt noch heute das war das schlimmste für ihn, weil ER ALS MANN neben seiner frau saß und einfach nichts tun konnte. Er kam sich vor wie der größte ideot. Aber er wäre nie auf die idee gekommen seine frau alleine zu lassen.

23

Erstmal schreibst Du ja nur etwas davon, dass Deine Schwiegermutter nicht möchte, dass ihr Sohn in den Kreißsaal geht. Das ist ja schon ein echter Brüller, wieso entscheidet SIE das denn für ihn? Hat er keine eigene Meinung?
Und dann kann ich Deinen Mann (oder Deine Schwiegermutter?) beruhigen: man sieht bei einer Geburt in der Regel nur soviel, wie man selbst sehen will.
Ich war selbst "Begleitperson" bei der Geburt meiner Freundin und ich kann Dir versichern, dass ich nichts weiter gesehen habe. Ich habe an ihrem Kopf gesessen und ihre Hand gehalten. Und dann war das Baby da und ich habe es auf den Arm gelegt bekommen. Fertig.

Mein Mann war bei beiden Geburten unserer Kinder dabei und ehrlich gesagt wäre ich nie auf die Idee gekommen, das zu hinterfragen. Das stand für mich von vorn herein fest (für ihn glücklicherweise aber auch) - schließlich habe ICH ja die Schmerzen, nicht er. Und ich will schon, dass er mir da wenigstens beisteht, wenn ich Schmerzen habe.
Das halte ich für völlig selbstverständlich. So wie wir uns auch gegenseitig pflegen würden, wenn einer von uns krank oder eben pflegebedürftig ist.
Oder läßt Dich dann Dein Mann auch im Stich, wenn Du eine schlimme Krankheit hast und gewaschen werden mußt, er Dir beim Toilettengang helfen muß, Dich vielleicht spritzen oder Verbände wechseln muß?

24

Mein Mann ist auch "zart besaitet" und hatte selbst große Bedenken vorher, ob er mit reingehen soll. Daher hatte ich meine Eltern als Plan B mit dabei, als es losging, weil bis zum Schluss nicht klar war, ob nun meine Mutter oder mein Mann dabeibleiben werden, wenn es richtig "zur Sache" geht. Ich habe das akzeptiert, dass er da diese Ängste hatte und für ihn war es psychisch eine enorme Entlastung, dass er im Zweifelsfall auch hätte kneifen können. Bis zum Schluss hat er auch gesagt, er werde wahrscheinlich meiner Mutter das Feld überlassen.

Und als es dann soweit war und die Hebamme sagte: "So, jetzt alle raus bis auf den Ehemann oder die werdende Oma - wer bleibt?", da sagte er plötzlich total überzeugt, dass ER bleiben will. Meine Mutter fragte extra noch mal nach und bot ihm an, dass er mit meinem Vater auch draußen bleiben kann (ich glaube, sie wäre selbst gern geblieben ;-) ), und ich sagte auch, es ist OK, wenn er geht, aber er wollte bleiben. Und was soll ich sagen - er war am Ende tapferer als ich. ICH habe nicht richtig hingeschaut, ICH habe erst wieder die Augen aufgemacht, als das Kind entbunden war und ER? Er hat sogar die Nabelschnur durchgeschnitten, und das, obwohl er vorher sich das nicht im Traum hätte vorstellen können.

Also, Männer wachsen manchmal in solchen Situationen auch über sich hinaus, wie es wird, kann man vorher gar nicht wissen und planen. Mancher ach so toughe Kerl, der keinen Splatter-Horrorfilm auslässt, wird im Kreißsaal ohnmächtig, und manches angebliche Weichei, das schon beim Ablick von einem blutigen Steak weiche Knie kriegt, steht seinen Mann wenn es drauf ankommt. Vielleicht wäre es ja auch für Euch einfach eine Beruhigung, so einen Plan B zu haben, dass die beste Freundin, Schwester oder Mama zur Not mitkommt und einspringt. Und da soll der Mann das ganz nach seinem eigenen Gefühl entscheiden, wenn es soweit ist, und ich wäre da auch nicht sauer, wenn er dann sagt, ich kann nicht, es bringt einem ja auch nix, wenn er dann da zusammenklappt oder mehr jammert als du, das nervt doch dann mehr als dass es nutzt! Dann soll er lieber draußen warten, während dich jemand unterstützt, der sich auf DEIN Wohl in dem Moment konzentriert. ;-)

26

Hallo,

Mein Mann war dabei als unsere Tochter geboren wurde. Es war eine reibungslose, unkomplizierte, wunderschöne Entbindung ohne Stuhlgang, ohne PDA und nur einer minimalen Geburtsverletzung, wo selbst die Ärztin sich nicht sicher war, ob sie das überhaupt nähen muss. Hat sie dann aber vorsichtshalber doch mit 2 Stichen getan. Mein Mann hat sich auch die Plazenta noch zeigen und erklären lassen.

Die Geburt seiner eigenen Tochter hätte mein Mann auf keinen Fall verpassen wollen.. und ja, er wusste auch vorher, dass all solche Sachen wie Stuhlgang etc passieren können. Trotzdem hätte er sich dieses Ereignis um keinen Preis der Welt entgehen lassen. Wie stolz er war, als er die Nabelschnur durchtrennen durfte <3 Eine Geburt ist sowas natürliches und wunderschönes ! Schade, dass deine Schwiegerfamilie so negativ eingestellt ist.

Einzig hatte mein Mann sehr (!) damit zu kämpfen mich unter den Wehen so leiden zu sehen und nichts für mich tun zu können. Ich hab ihm schon 10000x gesagt, dass er sogar sehr viel für mich getan hat. Er war einfach da, das allein hat schon genügt. Dazu hat er mir aber auch immer seine Hand gegeben, wo ich mich reinkrallen konnte und wenn ich vergessen habe zu veratmen, fing er damit an und ich stieg mit ein.. Ich für mein Empfinden würde wirklich sagen, dass das absolut Teamarbeit war..

Wenn es deinem Mann zu viel werden sollte, kann er doch immernoch raus gehen. Das wäre doch allemal besser, als es gar nicht erst zu 'versuchen'. Außerdem muss er sich ja nicht zwischen deine Beine stellen und wirklich alles mit ansehen.. Es reicht ja völlig, einfach nur bei dir zu sein.

Ihr werdet da bestimmt noch wieder auf einen Nenner kommen und was die Schwiegerfamilie angeht : entweder zum einen Ohr rein und zum anderen raus, oder mal die Meinung sagen.

Lg

Anna mit Josefine ( in 1 Woche und 2 Tagen schon 1 Jahr ) <3

27

Vielen Dank für eure vielen (beruhigenden) Erzählungen!

Ich möchte nochmal anmerken, dass mein Mann durchaus sehr verantwortungsvoll ist. Er hat mir ohne Murren bei Krankheit beigestanden etc.. Das ist jedoch etwas anderes als ein so singuläres Ereignis wie eine Geburt, die man ja nicht negativ in Erinnerung behalten möchte. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen, dass man, wenn man damit noch nichts zu tun hatte, durch solche Schilderungen unsicher wird. Schaut euch bloß mal die Ängste vieler Schwangeren an, da ist auch einiges Irrationales dabei. Ich stelle mir eine Geburt auch nicht gerade toll vor, kann es mir aber nicht aussuchen :-p

Seine Kollegen haben ihn mittlerweile etwas abgehärtet, er meint nun lapidar, so lange das, was die erzählt haben, nicht alles gleichzeitig eintritt, kommt er mit der Geburt klar^^

28

Mein partner wusste was alles passieren kann, dennoch wollte er den Moment in dem unser Kind zur Welt kommt für nichts auf der Welt verpassen. Er war die ganze Zeit an meiner Seite :)

29

Hallo :-)

Meiner ist Soldat, hat schon viel schlimmes gesehen.
Er will unbedingt dabei sein, ich selbst hab ihm erzählt was passieren kann (Stuhlgang, brechen usw usw) er war da eher so "Na und? Dann wisch ich es eben weg" #kratz

Ich frage mich allerdings ob er sich da nicht alles etwas rosig vorstellt... ich könnte mir vorstellen das er irgendwann Probleme bekommt weil ich einfach nichtmehr so kontrolliert bin wie normal sondern Schmerzen habe, vielleicht schreien muss, vielleicht bin ich wütend, ich weis es nicht und das er dann irgendwann nichtmehr kann. Wenn etwas passiert (hatten zum Beispiel einen Autounfall) war er eher der der es mit den Nerven hatte und ich musste mich kümmern, ruhig bleiben.

Da weis ich halt auch nicht ob ich das überhaupt kann... mich fallen lassen wärend er die Krise bekommt. Deswegen nehme ich entweder meine Mutter oder eine gute Freundin (sie ist Krankenschwester) zusätzlich mit, falls er Pause braucht aber ich nicht alleine sein will.

Das wird schon. Ich wäre enttäuscht wenn ein Mann sich vor mir ekelt nur weil ich vielleicht unter der Geburt ein Häufchen mache #nanana

30

Hallo :)

Also bei uns steht fest, dass mein Mann mitkommen wird und alles andere finde ich auch mehr als befremdlich. Es ist unser Kind, unser Glück, durch UNS gezeugt. Mein Mann würde mich nie alleine lassen oder die Geburt verschlafen.

Sorry für meine Wortwahl, alles andere sind für mich keine Männer sondern Waschlappen.

Ein Kind zeugen aber nicht bei seiner Frau dabei sein zu können um ihr die Hand zu halten?

Ich bewundere wirkliche alle, die so locker sagen können, dass es kein Problem ist wenn der werdene Papa nicht dabei ist. Die Abwesenheit meines Mannes würde traumatisierend auf mich wirken, nicht das Blut.

Liebe Grüße :)

31

Mein Mann ist nicht der 1. der am Wickeltisch steht wenn mein Sohn sein großes Geschäft macht... war auch vor der Schwangerschaft davon überzeugt - NIE das Katzenklo übernehmen zu können sonst müsse er ja kotzen. Dann wurde ich schwanger und ich war die die gekotzt hat... immer bei jeder Gelegenheit... Katzenklo machen... was man ja Schwanger allgemein meiden sollte - undenkbar. Seither - bis heute und Junior ist 13 Monate alt - macht vorwiegend ER das Katzenklo. Soviel zu befürchteten Reaktionen auf Fäkalien. Mein Mann ist mit Sicherheit nicht so zart beseitet wie er sich selbst manchmal gerne gedenkt zu sein wenn es um Kacka oder Blut etc. geht. Gab viele die meinten, dass er bestimmt umkippen würde im Kreisaal oder die Nerven verlieren, womöglich traumatisiert sein könnte etc.

Wir haben viele Babysendungen gesehen - tuen wir heute noch - er muss einfach weil ich diese Sendungen liebe. Und da gab es durchaus Szenen wo ihm himmelangst wurde und er meinte "oh gott hoffentlich passiert das nicht bei uns"... so Darmverschluss nach nem Kaiserschnitt mit Not-OP, Kind muss sofort Notversorgt werden weil irgendwas plötzlich ganz dramatisch ist... Schwangerschaftsvergiftungen etc. pp. Auch Kacka beim Pressen etc. all das war Thema. Aber für ihn war klar "er war beim machen dabei - also ist er auch beim kriegen dabei!"

Mein Mann war total entspannt (zumindest bis zum Ende hin wo es kurzzeitig dramatisch wurde). Ist sogar wo ich im Krankenhaus aufgenommen wurde noch entspannt in die Arbeit gefahren um noch n paar Unterlagen dort abzugeben und sein Chef nur so #klatsch#schock "Alter deine Frau ist in den Wehen... was machst du hier, hau sofort wieder ab und schleich dich!" tat er auch direkt... wollt ja eh nur was abgeben. 2 Stunden später war er wieder da... ich gerade mal bei 4 cm Mumu Öffnung und er kam genau zur rechten Zeit. Vorher waren die Wehen ja noch n Kindergeburtstag und ab da wo er kam wurden sie langsam aber sicher unangenehm bis schmerzhaft. Er hat mir sofort was zu trinken besorgt wenn ich was wollte... hat mich gestreichelt oder massiert oder die griffel von mir gelassen - je nachdem was ich wollte. Er hat dafür gesorgt das wenn ich was brauchte... er die Hebamme "hergeschliffen" hat und ich gar nicht erst mit Knöpfchendrücken beschäftigt bin. Er hat mich aufgebaut und mut gemacht und hat mich angefeuert als der Kleine ganz schnell raus musste und die Saugglocke angelegt wurde (und er kurzzeitig kreidebleich wurde)... nachdem unser Sohn dann aber geschriehen hat und alles gesund war... war er mit mir, Kind und Hebamme im Kreissaal. Meine Ärztin musste direkt ins Nebenzimmer zur nächsten Geburt die ne halbe Stunde nach meiner in die Vollen ging und die Hebamme so "oh die Plazenta sieht aus wie ein Herz" was macht mein Mann... stellt sich hin um sie anzusehen und meint "schau mal schatz die sieht echt aus wie ein Herz" (lag nur leider zu tief gebettet das ich sie hätte sehen können). Ich das Kind im Arm und die Hebamme so "können sie kurz was helfen, ich bin ja grad allein hier wegen der anderen Geburt... und ich hab nur zwei Hände" und mein Mann nur so "aber ich muss nicht die Plazenta anfassen oder" und sie gegrinst "nein mir nur helfen bei der Saugglocke" da musste irgendwas auseinander gebaut werden und die hat das irgendwie nicht hinbekommen. Er so "ja klar kein Thema" und dann kam die Ärztin hat mich genäht, ist dabei abgerutscht und sah aus wie ein Blutbesprenkeltes irgendwas und mein Mann musste so lachen und meinte "ehm sie haben da was im Gesicht" #rofl

Ach ja, da ich ja ne PDA hatte musste ich auch 2x kathetert werden... war er auch dabei... auch wenn er am Kopfende saß aber ... hey der hat mich in der Schwangerschaft kotzen sehen... im Auto ... beim Einkaufen... überall... er hat gesehen das ich aufgrund des vielen erbrechens mein Schließmuskel der Blase nimmer halten konnte und mich selbst eingepieselt hab. Der hat echt alles unappetitliche (abgesehen vom Stuhlgang) schon von mir gesehen... was ich vor 3 Jahren nie gewollte hätte das er es je zu gesicht bekommt. Und wir sind total glücklich und zufrieden... er braucht keinen Therapeuten... wir haben zwar bedingt durchs Kind und die Geburtsverletzungen wesentlich weniger Sex als früher aber wir haben Sex... wir führen eine durch und durch erfüllte Beziehung und haben die Geburt gemeinsam gemeistert und ich bin Stolz auf ihn wie toll er mich bis heute in so vielen Dingen unterstützt... da mag es ihm vergönnt sein, mir die Kackawindeln von unserem Sohn zu überlassen.

32

Nun ja deine Tante hat aber doch völlig recht. Ca. 80-90% aller Erstgebärenden reißen oder werden geschnitten und Kot wird meist ausgeschieden in der Pressphase.

Ich hatte Wunsch-KS, musste mir um sowas keine Gedanken machen.