Er will das wir zusammenziehen, aber ich weiss nicht..

Hallo zusammen,

Ich (32) bin mit meinem Freund (38), 2 Jahre zusammen. habe ein 4-jähriges Kind welches bei mir lebt und er nen 10jähriges Kind, welches, wenns hochkommt mittlerweile jedes 2. WE bei ihm ist..

Er ist vor ca. 9 Monaten arbeitslos geworden.. bis dato hat er immer gearbeitet..

Nun wohn er 20km von mir weg, ich wohne in der Nähe von Arbeit und KiGa.. Nun ja, ich weiß, dass es die Arbeit nicht immer sein wird, aber es ist erstmal OK.. ich weiss, dass ich hier aus meiner Wohnung auch mal raus will.. bald..

Nun ist es so, dass er mir immer wieder sagt, dass wir doch zusammenziehen sollen, weils doch viel billiger ist, und wir doch dumm sind, wenn wir doppelt Miete zahlen.

Zumal es immer wieder Ärger gibt, wer wen besuchen kommt, jeder ist gern zu Hause.. naja meistens fahre ich hin, bin fast jedes Wochenende mit meinem kind da.. manchmal kommt er unter der Woche zu mir..

ich liebe ihn wirklich sehr und finde es eigentlich schön so, auf der anderen Seite wäre ich gern näher bei ihm.. ich weiß aber auch, dass er nicht weg will aus seiner Gegend, die mir auch gut gefällt und ich fühle mich da auch sehr wohl..

Auf der einen Seite will ich ihm auch nahe sein, auf der anderen Seite finde ich es auch schön, mit dem Abstand.. Ich fühle mich so hin und hergerissen..

Nun ist es es so, dass ich echte psychische Probleme habe, mir wurde ne Persönllichkeits-Störung diagnostiziert, mit der wir alle echt zu kämpfen haben und ich finde es einfach so wichtig diesen Rückzug zu haben.

Auf der andern Seite ist es so plausibel, was er mir sagt, aber es würde sich für mich so viel ändern.

ich glaube, ich würde vor allem aus dem Grund, weil ich ihn nicht verleiren will, zu ihm ziehen. ich weiss es garnicht.

Ich habe mal vor 5 Jahren ca. 2 Jahre mit jemandem zusammen gelebt und in der zeit ist soviel schlimmes passiert, von daher weiss ich, welche Probleme da auf uns zukommen können und ich weiss es nicht..

ich leibe ihn wirklich sehr, aber er glaub auch immer, dass ich nicht an unsere Zuklunft glaube, wenn ich das sage..

Ich mag eigentlich nicht nur wegen dem geld mit ihm zusammen wohnen, klar hätte ich 100-200€ mehr pro Monat.. ich weiss nicht..

Habe Angst ihn zu verlieren, aber ich mag auch den Schritt nicht tun..

LG

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Im Moment hättet ihr vielleicht mehr Geld, aber wie sieht es aus wenn er demnächst Alg II bekommen würde? Dann seit ihr eine Bedarfsgemeinschaft und darfst für ihn aufkommen.

Da du auch ansonsten unsicher bist, lass es erstmal.

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Hallo,

er will sich selbsständig machen.. Aber wir haben über den Fall gesprochen, dass ich, wenn er arbeitslos wird, dann für ihn aufkommen müsste.

Das kommt noch dazu, komme jetzt schon kaum über die Runden, ziehen, um Geld zu sparen, zu ihm. Habe dann 15km mehr zur Arbeit und muss irgendwann für ihn aufkommen..

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Angst ist ein ganz schlechter Berater.
Bitte folge dem was dir gut tut. Du brauchst deinen Rückzug, das ist der klarste Satz der in deinem Beitrag drinsteht.
Wenn er dich liebt wird er einen festen Standpunkt verstehen und respektieren.
Hat er nie drüber nachgedacht in deine Gegend zu ziehen? Ich meine, es ist kein Gesetz, dass immer die Frau Abstriche macht, nicht wahr?
Und wenn er wieder Arbeit hat, könnt ihr unter Umständen nochmal neu drauf schauen. Aber versprich ihm nichts nur aus schlechtem Gewissen!

Gute Zeit wünsch ich dir!

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Hallo,

er möchte nicht in mein Gegend ziehen, er will da nicht weg, weil er dann so weit weg vom Garten wäre und aus seiner geliebten gegend, wie gesagt, er will da einfach nicht weg..

Am liebsten hätte er, dass ich mit meinem Kind bei ihm einziehe, war auch schon kurz davor, habe es dann wieder verworfen, wegen der zweifel, jetzt kommt das Thema wieder auf.

Eigentlich würde ich es tutn, weil ich sonst Angst hätte ihn zu verlieren..

LG

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Hallo,

da Du zweifelst, halte ich es für keine gute Idee, dem Wunsch Deines Freundes nachzukommen.

Ich kann Deine Beweggründe sehr gut verstehen, NICHT in einem gemeinsamen Haushalt leben zu wollen, da ich selber auch ein Mensch bin, der seine Freiräume und seine eigenen vier Wände braucht. Auch mein Partner hat seine eigene Wohnung behalten, er ist zwar überwiegend bei mir, aber zwischendurch habe ich immer wieder Tage, an denen ich alleine bin und die brauche ich auch.

Ein weiterer Grund in Deinem Fall ist der wirtschaftliche Aspekt. Auch wenn Du im Moment etwas mehr Geld zur Verfügung hättest, was ist, wenn Dein Freund keine Arbeit findet? Wenn er in den ALG II Bezug rutscht? Denk mal drüber nach.

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Ja, Du hast recht, eiegntlich will ich auch garnicht, ich habe nur Angst ihn zu verlieren, wenn das so weitergeht..

ich finde es da, wo er wohnt auch schön..
Wir streiten uns auch viel, weil er nicht zu mir kommen möchte, weils zuviel Fahrerei ist, ja meistens bin ich am WE da.. Früher kam er 1-2mal unter der Woche zu mir, jetzt eigentlich garnicht mehr.

Ich habe aber auch das Gefühl, er schiebt Frust, wegen seiner Perspektivlosigkeit und braucht dann diesen Rückzug genau wie ich..

Er sagt selber, dass er ein bisschen Sorge hat, weil er dann nie wieder alleine ist, aber er sieht eben hauptsächlich den finanziellen Aspekt und das Praktische daran (Fahrerei)

LG

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Wäre es eine Alternative, evtl. etwas dichter zusammenzuziehen? Wenn sich einer von Euch beiden eine Wohnung in der Nähe des anderen sucht?

Mein Partner spielt z.B. derzeit mit dem Gedanken, dichter an mich "ranzurücken" und umzuziehen. Allerdings muss ich sagen, ist mir nicht wirklich wohl dabei. Ich befürchte, wenn wir zu dicht zusammen wohnen, werde ich kaum noch Tage ohne ihn haben.

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Hallo,

ich kann dir aus eigener Erfahrung nur raten, hör auf dein Bauchgefühl. Auch wenn du deinen Freund sehr liebst musst du in dem Punkt dein Herz kurz ausschalten und auf dein Bauchgefühl hören, wenn du jetzt Zweifel hast und Angst hast ihn zu verlieren und jetzt noch nicht entscheiden willst, dann erbitte dir Bedenkzeit (z.B. das in 3-4 Monaten nochmal darüber gesprochen wird), so hast du Zeit noch etwas nachzudenken.
Lass dich auf keinen Fall unter Druck setzen (auch nicht unbewusst). Du musst wissen was für dich wichtig und am besten ist, damit du glücklich bist und das Glück auch weitergeben kannst (durch gute Laune, etc.).

Ich selber bin auch vor 2 Jahren zu meinem damaligen Freund gezogen, wir haben noch weiter auseinander gewohnt (130 km einfache Strecke), so dass ich einen zu weiten Arbeitsweg gehabt hätte.
Ich bin dann auch zu ihm gezogen (nach 2 Jahren Beziehung), weil ich dachte wir bleiben zusammen und sonst würde ich ihn verlieren.
Ich habe eine Arbeit gefunden und schon nach dem Vorstellungsgespräch hatte ich kein gutes Bauchgefühl bei der Sache, hab aber trotzdem die Stelle angenommen und mein Leben in meiner Heimatstadt aufgegeben.
Nach 8 Monaten Zusammenleben habe ich mich getrennt, weil ich mich nicht einleben konnte und keinerlei Unterstützung von ihm in der Hinsicht bekommen habe. Er war meistens nicht für mich da (entweder arbeiten oder mit dem Nachbar am werkeln) und hat mich so ziemlich allein gelassen, wollte am Wochenende auch fast nie mit zu meinen Eltern (in meine Heimatstadt) und auch nicht gerne was mit meinen Freunden unternehmen, wenn wir mal da waren.

Hätte ich damals auf mein Bauchgefühl gehört, hätte ich ihn vielleicht mittlerweile auch verloren, aber ich hätte mir jetzt die täglichen Vorwürfe mir selber gegenüber erspart, ich hätte mir die Depressionen erspart die ich während meiner Zeit dort bekommen habe und den ganzen Frust.

Mir geht es zwar mittlerweile wieder gut, aber das ich damals so viel für ihn aufgegeben habe und nichts zurück bekommen habe, macht mich heute noch sehr traurig und ärgert mich auch. Seit dem habe ich mir geschworen immer auf mein Bauchgefühl zu hören, auch wenn das manchmal bedeutet egoistisch zu sein. Das ist dann aber gesunder Egoismus, weil er dir gut tut!!!
Zum Glück habe ich jetzt einen Freund der dafür sehr viel Verständnis hat.

LG Alles Gute und viel #klee

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Liebe TE,

in deinen Beiträgen kommt sehr gut rüber, dass du nicht mit ihm zusammenziehen willst. Und sicherlich würde ich nicht für ein paar Monate finanziellen Vorteil zusammenziehen. Denn was ist danach? Ihr plant doch sicher, auf auf längere Zeit zusammen zu wohnen, oder? Und das wird der deutlich längere Zeitabschnitt sein. Mal ganz davon abgesehen, dass bei 30 km, die du pro Tag mehr fahren müsstest, um an deinen Arbeitsplatz zu kommen, die 100 bis 200€ auch wieder passé wären. Würde konkret bedeuten: Wenn dann ALG II ansteht, hast du noch weniger Geld als jetzt schon.

Er will sich selbstständig machen, sagst du. Hat das denn alles auch Hand und Fuß? Tut er denn JETZT schon was dafür? Oder ist das für "irgendwann" angedacht? Auch die Art und Weise, wie sich dein Freund über diesen Plan "gemeinsame Wohnung" äußert, lässt mich stark zweifeln. Auch er hat Bedenken, weil er dann keine Rückzugsmöglichkeit mehr hat. Mir erscheint es so, dass er eigentlich auch eher wegen der Finanzen zusammenziehen möchte, als dass er es deinetwegen tun wollen würde. Also nicht, weil er die gemeinsame Zeit mit dir schätzt.

Weißt du, ich merke, dass du ihn liebst und mit ihm zusammen bleiben willst. Das ist ja auch nichts Schlimmes. Aber dein Freund scheint überhaupt nicht kompromissbereit. (Fast) Jedes Wochenende gondelst du zu ihm. Er könnte genauso gut zu dir kommen. Sicher, natürlich nicht an den Wochenenden, an denen sein Kind bei ihm ist. Aber an den anderen!? Schöne Wohngegend und Garten hin oder her. Jeder ist lieber zuhause. Das ging meinem Mann und mir früher ja auch so. Er war lieber bei sich und ich lieber bei mir. Trotz allem haben wir uns immer irgendwie arrangiert. Mal waren wir einen Monat fast nur bei ihm, dann mal wieder nur bei mir. Ich finde, eure Beziehung macht keinen stabilen Eindruck, sodass ich von dem Wunsch, zusammenzuziehen, Abstand nehmen würde. Wenn er dich aufrichtig liebt, dann wird er deine Beweggründe verstehen und dir Zeit geben. Aber ich vermute, dass dies nicht der Fall ist. Sonst wäre er dir sicher schon entgegengekommen, was die Wohngegend anbetrifft. Oder du bietest ihm einen Kompromiss an: Zusammenziehen Ja, aber nur unter der Voraussetzung, dass er zu dir zieht. Dann wirst du ja sehen, wie wichtig ihm deine Nähe ist.

Liebe Grüße und viel Glück bei deiner Entscheidung!

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Vorsicht ist geboten!

Neben den von dir erläuterten emotionalen Dingen muss man ganz klar auch sagen, dass man sich als Partnerin eines Hartz-IV-Empfängers finanziell ausziehen muss vor Ämtern.

Bitte verstehe mich nicht falsch, aber als mein damaliger Partner sich arbeitslos gemeldet hat, wurden unsere gesamten Finanzen durchforstet!!! Inklusive meiner Ersparnisse, der privaten Rentenvorsorge, der Lebensversicherung usw.
Dann ist noch ausgerechnet worden, wieviel man im Monat braucht (für Essen, Miete, Sonstiges) dabei wird nicht geschaut, wo man genau lebt (z.B. in München oder mietmäßig teuren Regionen), dementsprechend wird der Arbeitslosenbezug auch ausgerechnet

Und plötzlich habt ihr dann zu zweit nicht 100-200€ mehr sondern weniger...du kannst ja zuerst noch deine Ersparnisse aufbrauchen (wurde mir damals gesagt).
Wenn dein Lebensgefährte allerdings im Krankenhaus ist und sich nicht selbst melden kann, hast du überhaupt kein Auskunftsrecht bei den Ärzten.
Als LebensgefährtIn hat man Pflichten, keine Rechte!!!

Nach alldem, was du schreibts, seid ihr noch nicht soweit, zusammenzuziehn, lass dir/euch die Zeit, er soll erstmal sein Unternehmen aufbauen und dann könnt ihr das immer noch realisieren.

Alles Gute dir!