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Da du darüber ja wirklich unsicher zu sein scheinst: Es liegt kein bisschen an dir, ganz sicher nicht!

Ja, es gibt organisiertere und unorganisiertere Menschen, aber niemand hat diese Behandlung verdient.

Bei uns zuhause läuft auch nicht alles so, wie es laufen müsste. Da insbesondere ich recht hohe Ansprüche an die Lebenszeit meiner Tochter habe, wird sie nicht fremdbetreut und schläft auch nicht alleine. All diese Zeit, die in typischen Familien dadurch für Haushalt und Teilzeitarbeit eines Elternteils da ist, fällt bei uns dadurch weg. Wenn ich etwas erledigen möchte, muss meine Tochter immer dabei sein oder von meinem Mann betreut werden. Bei uns bleibt dadurch sowohl im Haushalt was liegen als auch an Papierkram. Wir müssen noch Steuererklärungen machen, Krankenversicherung wechseln, Verträge kündigen, Homepage umgestalten, generell mehr Werbung machen, in Haus und Garten gibt es einiges zu tun usw. Trotzdem haben wir nicht diesen Umgangston miteinander.

Ich selbst habe nie Freizeit ohne meine Tochter, mein Mann hingegen schon, das ist öfter mal Streitpunkt bei uns. Ich würde mir eigentlich wünschen, dass mein Mann in seiner nicht-Arbeitszeit entweder etwas sinnvolles im Haus tut oder, wenn er Freizeit möchte, zu mir kommt und mir das Kind abnimmt und mit diesem gemeinsam Freizeit hat, damit ich etwas Sinnvolles tun kann. Das klappt aber einfach nicht, egal was ich dahingehend schon probiert habe. Er macht dann eben einfach Freizeit ohne Kind und ich mache parallel dazu irgendwo anders Freizeit mit Kind oder Haushalt mit Kind, was aber schwer ist. Mich ärgert das, weil es so ineffektiv ist. Leider merke ich auch nicht, ob er in seinem Arbeitszimmer gerade daddelt oder an wichtigem Papierkram sitzt, sonst würde ich das Kind einfach bei ihm abliefern.

Im Prinzip sind wir also von der Verteilung der festen Aufgaben her in einer ähnlichen Situation wie du und dein Mann, dennoch ist es bei uns so, dass ich meinem Mann Vorwürfe mache, dass er sich anders verhalten soll und nicht er mir. Du siehst also, andere Menschen können die gleiche Lebenssituation völlig anders beurteilen.

Aber völlig egal, wer im 'Recht' ist, wer vielleicht mehr leisten könnte oder was auch immer, dieser Umgangston deines Mannes ist schlicht inakzeptabel.

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Hallo,
ich danke dir sehr für deine ausführliche Antwort.
Ich habe angefangen Tagebuch zu schreiben wo ich das alles festhalte.
Ja bei uns ist es wirklich ähnlich wie bei dir. Nur das ich noch arbeiten gehe. Aber wenn ich zu Hause bin und die Kleine da ist, dann ist sie immer bei mir. Sie ist dabei wenn ich den Haushalt mache (oder versuche ihn zu machen) ist nicht wirklich immer leicht mit Kleinkind (auch wenn mein Mann das anders sieht, der sagt das ist nur eine Organisationssache), wenn ich den Stall mache, einkaufen fahre oder sonst was. Ich habe sie immer dabei. Auch Abends schläft sie nicht alleine ein. Das ist für mich allerdings etwas anstrengend, da sie um halb 8 ins Bett geht und ich dabei bleiben muss bis sie schläft. Sie sucht sehr die Nähe, will kuscheln. Aber sie schläft meist erst zwischen 9-10 Uhr ein. Dann brauche ich natürlich auch nichts mehr machen, da ich dann selber zu müde bin. Ich würde das gerne ändern, aber auf die Tips das ich das Kind schreien lassen soll, verzichte ich. Ich halte nichts davon, also muss ich mir was anderes überlegen wie ich das schaffen kann.
Aber ich denke auch manchmal das er mir das Kind abends mal abnehmen könnte wenn er von der Arbeit kommt. Aber das ist auch was, was er nicht versteht.
Immer wenn wir streiten ist er der festen Überzeugung im Recht zu sein. Ich kann meine Sichtweise noch so gut versuchen zu erklären, er versteht es nicht oder will es nicht verstehen. Außerdem unterbricht er mich ständig, was ich sehr unhöflich finde.
Gestern hatte er einen guten Tag, da bin ich zu ihm hin und habe ihm einfach mal in ruhigem Ton gesagt, das es ja sein mag das ich chaotisch bin und Schwierigkeiten habe mich zu organisieren (mich ärgert das manchmal auch - aber nicht alles) aber das seine Art und weise einfach garnicht geht und das er mal für sich darüber nachdenken soll, ob das so normal ist und das ich es nicht mehr möchte das er so mit mir umgeht. Die Beziehung ginge kaputt davon und wir hätten alle nichts davon. Zudem würde es ihm rein Garnichts bringen wenn er so ist, weder die Situation könnte er damit ändern, noch mich. Und die Kleine würde nur darunter leiden.
Er sagte das er wüsste das diese Art und Weise unter der Gürtelliene wäre und das nicht ginge und er würde in dem Moment wo er das sagt nicht mich persönlich meinen sondern die Art wie ich mich verhalte oder die Situation. Ich habe gesagt das mir das völlig egal ist was er damit meint, fakt wäre das ich das so nicht mehr dulden würde und er sich in der Richtung ändern müsste sonst hätten wir keine Zukunft miteinander. Ich würde so einen Umgang für meine Tocher und mich nicht wollen.
Jetzt werde ich weiter sehen, aber mir hat es gut getan ihm das mal zu sagen, ob es was brachte oder nicht. Ich werde trotzdem die Beratung wahrnehmen und mich verschiedenst informieren was meine Rechte und Pflichten wären und mich absichern. Dann bin ich im Ernstfall vorbereitet.

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Ist jetzt blöd mit den Tieren, weil sie da sind. Müssen es 3 Pferde und 3 Hunde sein ?

Du merkst doch selber, dass Du mit Tieren und Kind überfordert bist. Das Du nicht die Zeit findest, Dich mit Deinem Kind zu beschäftigen, weil da erst noch die Tiere kommen finde ich nicht schön.

Und dieses Familienleben geht nun nicht wirklich für ein Kind.

Nur weil Du was aufgeben müsstest, willst Du in so einer elenden Beziehung bleiben?

Such für die Tiere ein ordentliches zu Hause und bau für Dein Kind ein ruhiges, liebevolles Heim auf.