Erziehung in der Öffentlichkeit

Hi #winke

Ich wüsste gerne wie ihr es macht, wenn euer Kind in der Öffentlichkeit bockt. Manchmal glaube ich, wir sind irgendwie unnormal.
Gestern zum Beispiel waren wir im Wald wandern. Unsere Tochter, 18 Monate, hatte mittags nicht viel geschlafen und war auf dem Rückweg deswegen ungnädig. Sie wollte nicht mehr laufen, nicht im Wagen sitzen, keinen Keks, kein Schnuffeltuch, kein Trinken. Zum Tragen ist sie eigentlich zu schwer. Meiner Meinung nach kann sie dann halt bocken und bleibt im Wagen, egal ob sie schreit.
Angeguckt wurden wir dann wieder mal als ob wir sie schlagen würden. Eine Frau wollte anscheinend erst was sagen. Was soll sowas? Ich gehe doch auch nicht hin und sage "verhätscheln sie ihr Kind nicht so".
Gleiches Spiel öfters mal im Supermarkt. Sie will nicht mehr im Einkaufswagen sitzen, laufen lassen geht aber auch garnicht und ein eigener Wagen zum schieben hilft auch nicht lange. Ich bin gegen das Öffnen von Verpackungen im Laden und deswegen lass ich sie dann halt auch mal brüllen.
Ich verstehe nicht, warum die meisten Leute ziemlich abwertend gucken, ab und an sagt sogar jemand etwas. Mich stresst das extrem. Es ist ja nicht so dass ich garnicht versuchen würde sie zu beschäftigen, aber wenn bockig dann bockig.

Verhaltet ihr euch alle da vollkommen anders und tragt dann eure Kinder oder wie macht ihr das?

Liebe Grüße

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Ein 18 Monate altes und müdes Kind zu tragen, hat für mich nichts mit Verhätscheln zu tun. Ich finde es eher unnatürlich, da so starr auf Prinzipien, wie "nein, ich trage dich nicht/nie" zu bestehen.

Ganz ehrlich: mit mangelndem Mittagsschlaf mit einem eineinhalbjährigen Kind wandern zu gehen, da weiß ich als Eltern einfach, dass es so enden kann. Also entweder suche ich mir dann eine andere Beschäftigung, die für das Kind nicht so anstrengend ist oder verkürze den Spaziergang, oder ich trage dann halt mal ein paar Meter oder biete einen Kompromiss an, lenke um ... Alles andere empfinde ich von Elternseite aus - gerade in dem Alter - als stur.

Zum Thema abwertend schauen: das ist DEINE Interpretation von Blicken. Natürlich schauen die Leute, wenn ein Kind brüllt. Du fasst es als abwertend auf, aber du weißt doch gar nicht, was die Leute in dem Moment denken ...

Im Wald hat doch auch niemand was gesagt.

LG

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Keine Angst.
Mir erging es genauso.

Kind wollte einen johgurt haben,ich hab nein gesagt und geschrei war gross.Und ich böse böse mama hab mein kind liegen gelassen und hab meinen einkauf zuende gemacht.Ich hab sie ja immer gehört.Auf dem rückweg hab ich sie dann wieder eingesammelt.
Aber diese blicke,dieses kopfschüttel,dieses hinter dem Rücken reden.Einmalig.

Mich interessiert es nicht was andere über micch denken.Wenn mein kind scheisse macht dann massregele ich mein kind auch in der Öffentlichkeit.Es bringt mir nichts dann in diesem Moment drüber hinweg zu sehen und dann später was zu sagen.

Weil es ist mein kind und meine erziehung.Ach und die die sich am meisten drüber aufregen ist die ältere Generation.Die noch ganz andere erziehungsmethoden hatten als wir heute.

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Ich hätte dir applaudiert, weil ich immer die Mütter lächerlich finde, die dann stundenlang im Geschäft mit ihren Kleinkindern argumentieren und am Ende auch noch den Kürzeren ziehen. #schock

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Ich auch. Mein Mann hat ein Restaurant und er erzahlt Storys...

Da setzen sich die eltern mit kind rein und das Kind darf entscheiden, was alle essen. Oder es wird das dritte Gericht bestellt, weil das Kind das Gericht, das es eben bestellt hat, doch nicht mehr mag. Irgendwann kommen leere Drohungen wie, wenn du das jetzt nicht aufisst, gibt's keinen nachtisch um im nächsten Atemzug den Eisbecher Donald duck zu bestellen.

Man muss mit seinem Kind nicht unnötig Machtkämpfe auskämpfen, aber es gibt grundlegende Dinge, die mit Konsequenz beigebracht werden können.

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Hallo,

ich würde schon versuchen, mein Kind beim einkaufen irgendwie zu beschäftigen und eben nicht einfach brüllen lassen. Ich stelle mir gerade vor: Freitags nachmittags nach einer stressigen Woche und während man sich dem wöchentlichen Wahnsinn des Einkaufens hingibt, brüllt dort ununterbrochen ein Kind. DAS würde mich unheimlich stressen. was ich damit sagen will: klar kannst du deinem Kind nicht den Mund zu halten und wenn sie bockig sind, kann man auch nicht immer einlenken. allerdings haben auch die anderen Leute so ihre Probleme, für die man ebenfalls Verständnis haben könnte. Spätestens dann wird man versuchen irgendwie ein Mittelding zu finden als zu sagen: Sie bockt halt, da will und kann ich nichts machen.

Wir haben übrigens oft getragen. Meine Tochter war da sehr "körperbetont".

vg, m.

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Ich habe mich noch nie darum geschert, was die Leute denken könnten. In den Situationen ist meine Aufmerksamkeit auf meine Kinder gerichtet, daher bekomme ich "Blicke" wohl nicht mit, sind mir zumindest noch nicht aufgefallen. Angesprochen hat mich auch noch nie einer oder ich habe es bei dem Gebrüll nicht gehört ;)

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Kindergeschrei löst bei jedem Menschen Stress aus (geschickt, diese Natur .... ). Deswegen mögen Menschen kein Kindergeschrei, es ist weniger die Lautstärke denn unsere Programmierung, dass man einem schreienden Kind helfen muss (damit der Säbelzahntiger uns nicht frisst). Denn in der Urzeit werden die Kids weit weniger "gebockt" haben, weil es schlicht weniger Einschränkungen gab (kein Mittagschlaf, kein "im-Wagen-bleiben", kein Supermarkt mit verlockenden Angeboten...).

Insofern reagieren Menschen teilweise ungehalten auf Kindergeschrei und hätten gern, dass man das unterbindet. Menschen, die gerade kleine Kinder haben, sind da gnädiger und schauen in Wirklichkeit oft aufmunternd. Mir selbst geht es so, dass ein weinendes Kind (denn so nehme ich es wahr, nicht als bockig, sondern meist als hilflos) sofort trösten will. Ich kenne ja auch die Vorgeschichte nicht (Kind hat bereits das halbe Supermarktregal ausgeräumt und Mutti den ganzen Vormittag das Ohr abgekaut usw. usf.), aber mein noch sehr auf kleine Kinder eingestellter Hormonspiegel will mich dann sofort helfen lassen.

Obwohl meine Kinder gern auch mal einen Supermarkt, einen Wald, einen Spielplatz oder andere öffentliche Orte zusammen brüllen, wurde ich jedoch noch nie dumm angemacht. Meist sah man eher das Mitleid mit dem Kind in den Augen anderer. Und mich hat das dann auch schnell besänftig. Nach einer Weile wollen zumindest meine Kinder eigentlich nur noch getröstet werden und alles ist wieder gut.

Übrigens: Stell dir mal vor, was "Wandern" mit einem müden Kind für das Kind bedeutet. Sie wusste ja nicht, dass ihr noch wandern wollt und selbst dann wird sie nicht begriffen haben, dass es tunlichst besser gewesen wäre, vorher ein wenig auszuschlafen. Mit einer Trage wäre es dann vielleicht besser gegangen (da wäre sie vielleicht noch mal kurz weggeschlummert), damit kann man ein 18monatiges Kind perfekt tragen.

Und das sagt jemand, der selbst einen 25 kg schweren 7Jährigen auf fiesen Bergpfaden noch einige Meter schleppen kann.. geht alles und ist ein super Fitness-Training. :-)

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Ehrlich gesagt, so würde ich mich definitiv NICHT bei einem 18 Monate alten Kind verhalten. So würde ich mich vielleicht bei einem 3-Jährigen Verhalten...nicht jedoch eher. Das sind keine kleinen Erwachsenen und wenn dein kleines Kind dich mit seinen 18 Monaten extrem stressen kann...ohje.
Du willst keine Verpackungen im Laden öffnen? Das habe ich auch nie gemacht. Aber dein Kind ist 18 Monate und nicht 10 Jahre - um Himmels Willen! Nimm einfach etwas zu Essen und zu trinken mit. Noch nie habe ich erlebt, dass im Laden irgendjemand etwas dagegen hat, wenn ein Baby, Kleinkind oder Kindergartenkind etwas isst oder trinkt.

Sie will nicht im Einkaufswagen sitzen? Naja, würde mir auch weh tun, dieses Teil. Kann ja nicht bequem sein. Kind an die Hand, dann läuft es eben und hilft beim einpacken der Sachen. Du zeigst was es dir geben soll und du tust es dann in den Wagen. Kinder lieben das.
Ach ja, mit 18 Monaten ist noch kein Kind zu schwer. Manchmal braucht ein Kind einfach etwas Nähe. Gerade in der sensiblen Zeit nach dem Aufwachen oder wenn es eben zu wenig Schlaf abbekommen hat.

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Sehr guter Beitrag. #pro

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Ehrlich gesagt ist mir sogar mein drei Monate altes Baby zu schwer zum Tragen. Er wiegt 6 Kilo und ich hab einen Bandscheibenvorfall. Daher wird hier sehr selten bis gar nicht getragen. Mir reichts schon, wenn ich ihn mit dem maxicosi vom Auto nachhause tragen muss. Ich kann diesen tragewahn gar nicht verstehen und denke, dass es etwas ist, was man seinem Kind antrainiert oder eben nicht. Ich weiß im übrigens von was ich rede. Habe nämlich noch einen 3,5 jährigen. Nie hat er darauf bestanden, dass ich ihn trage. Er kennt es einfach nicht.

Bocken und Brüllen kommt selten vor. Aber wenn er sich durch nix davon abhalten lässt, ist das eben so. Dann lass ich ihn. Und wenn jemand nen klugen Ratschlag versucht zu geben, frag ich immer erst nach, ob derjenige denn Kinder hat und wenn ein Nein kommt (ist meist so, dass kinderlose die meiste Ahnung haben Haha), winke ich ab und gehe weiter.

Wenn mein grosser merkt, dass uns schon fremde anreden, reißt er sich sehr schnell am Riemen und es geht entspannt weiter. Garantiert lasse ich nicht Dinge durchgehen, die mir zu wider sind, damit die anderen Kunden ihre Ruhe haben. So ist das nun mal, wenn man raus geht. Wen das stört, soll online einkaufen.

Aber es kommt, wie gesagt, sehr sehr selten vor. Vielleicht weil ich so konsequent bin? Keibe Ahnung.

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Hallo,

ein 18 Monate altes Kind kann man tragen, notfalls setzt es der Papa auf die Schultern.

Dann kann es auch noch prima rumschauen.

Wenn sie unterwegs Hunger bekommt, dann nimmst Du halt eine Kleinigkeit mit.

Oder Dein Mann geht am WE alleine einkaufen, respektive Du, während er zu Hause das Kind bespaßt.

Mit 18 Monaten hat meine Tochter übrigens gerade mal angefangen zu laufen, da saß sie natürlich die meiste Zeit noch im Kinderwagen.

Da habe ich sie immer in irgendeiner Weise beschäftigt. Spielzeug, kleine Bücher, notfalls auch der Hausschlüssel.

GLG

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Hi nikkidee,

ich versteh dich ja, du willst dich nicht in deinen Erziehungsmethoden drein reden lassen. Das ist auch vollkommen in Ordnung.

Aber, das Ganze mal aus der "Zusehersicht": Wenn ich in einem Supermarkt einkaufe und dort ein Kind nur am brüllen ist, dann kann es vorkommen, daß mich das einfach nervt. Meine Kinder sind aus diesem Alter raus, ich näher mich langsam aber sicher der 50., früher dachte ich mir bei solchen Situationen einfach nur "Schön, daß mich das nichts angeht" mittlerweile, mag ich solches Geschrei nicht mehr soo gern hören. Ich reiß mich aber wirklich zusammen und sag fast nie, etwas zu der Mutter oder dem betreffenden Kind - weil ich weiß, daß sich viele dadurch "angegriffen" fühlen, so wie du.

Manchmal sag ich aber dann doch was zum Kind - und meistens hilft das, weil die Kinder meist so überrascht sind, daß eine fremde Person sie plötzlich anspricht, da bleibt ihnen wirklich dann das Heulen "im Hals stecken". Ich werd aber dabei nie i-wie persönlich oder böse, sondern versuch halt immer einen netten Satz loszuwerden. Damit will ich aber keineswegs die Erziehungsmethoden und -kompetenzen der Mutter in Frage stellen, weil ich als dreifache Mutter selber weiß, daß sich solche Situationen mit Kleinkindern nicht immer vermeiden lassen. Ich denke auch du solltest es keineswegs persönlich nehmen, wenn wirklich jemand etwas sagt oder schaut.

Ein schreiendes Kind in der Öffentlichkeit - das ist doch jeder Mutter schon passiert.

LG:-[

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Hallo,

hehe ich mach das genauso wie du! Aber mir sind die anderen egal und wenn dann mal einer was sagt bekommt er was zu hören! Ich hasse es wenn Fremde sich einmischen.

Ich bin halt der Meinung bei dem was gesagt wird bleibt man alles andere ist nicht sinnvoll!

Sprich wenn ich beim Waldspaziergang sage es wird gelaufen wird auch gelaufen. Wenn er im Buggy oder Wagen sitzen soll bleibt er da! Beim Einkaufen genauso!

Ich hab mich letzte Woche mit einer angelegt im Supermarkt. Ich kam vom Arbeiten und hab noch schnell was fürs Abendessen mitgeholt. Junior am nölen und Bocken und sollte im Buggy bleiben. Er wollte unbedingt ne Bifi aber da es ja gleich essen geben sollte gabs die nicht. Mischt sich die Dame ein mit: Ach ist doch nicht so schlimm ihr Kind ist ja nicht Dick:-[ Ja er ist nen Leichtgewicht. Trotzdem entscheide ich wann mein Kind vorallem was isst! Und kurz vom Abendessen (Papa war schon zuhause am Kochen) gibts das eben nicht.

Ich bleib da locker und vorallem bei meiner Aussage nein! Auch wenn blöde Sprüche oder Blicke kommen.