Wie erzieht ihr?

Hallo ihr! :)

Mich interessiert, wie ihr euren Erziehungsstil so beschreiben würdet und woher ihr eure Grundlagen dafür nehmt: Bauchgefühl, Ratgeber, die eigenen Eltern oder ganz was anderes?

Ich habe das Gefühl, der Trend geht immer weiter weg von dem, wie unsere Eltern uns erzogen haben, hin zu Ratgebern, wenn ich mich mit anderen Müttern unterhalte. Wie seht ihr das so und was haltet ihr davon?
Ich persönlich mache vieles ähnlich wie meine Mama und bin gleichzeitig ein großer Freund vom berühmten Bauchgefühl. ;) Ich entscheide situativ und zwinge mein Kind nicht in starre Regeln, versuche aber schon, meine persönlichen Grenzen klar zu ziehen.
Den Anspruch, perfekt zu sein hatte ich nie und ich bin mir auch mal unsicher. Rat suche ich dann mal bei meiner Mama, mal bei Freundinnen und selten im Internet.

Bin gespannt auf eure Ansichten! ;)

Alles Liebe!!!

Woher nehmt ihr eure Erziehungsgrundlagen?

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1

Hallo,

ich habe meinen beiden mittlerweile erwachsenen Kinder wie du es so schreibst "nach Bauchgefühl" erzogen.

Mein Vater war nie da, immer arbeiten oder in der Kneipe und meine Mutter hatte keine Lust in irgendeiner Art mich zu erziehen oder was mit mir zu unternehmen, sich zu kümmern, Interesse an dem zu zeigen was ich mache. Die meiste Zeit konnte ich machen, was ich wollte - das war in den 70ern. Von daher habe ich viel Lehrgeld bezahlt für mein Handeln, andererseits war ich meinen Freundinen in meiner Selbständigkeit weit, weit vorraus.

Ich hatte zwar materiell alles und auch eine schöne Kindheit, nur so wie meine Eltern mich erzogen haben, wäre das für meine Kinder nie in Frage gekommen.

Meine Erziehung setzt sich zusammen aus Liebe, da sein für mein Kind, mich für es einsetzten in Kiga, Schule etc. und ganz wichtig waren mir Werte wie Höflichkeit, Ehrlichkeit, gutes Benehmen, Tischmanieren, wissen, wie man eine Waschmaschine bedient, kleine Gerichte kochen, auch, dass es keine Menschen 2. Klasse gibt, hilfsbereit und und und.

Meine Erziehung war locker, meine Kinder durften viel solange ihr Verhalten vernünftig war. Sie sich an Abmachungen hielten. Ich hatte aber auch Glück, beide Kinder waren pflegeleicht, haben von Säuglingsalter an gut und viel geschlafen.

Es gab keine Endlosdiskussionen, es wurde immer gemeinsam nach einer Lösung gesucht und jeder musste Kompromisse eingehen.

Meine Kinder standen immer an erster Stelle, zuerst mein Kind dann ich - das kannte ich von meiner Mutter nicht, ich fühlte mich von ihr oftmals allein gelassen mit allem

2

Hallo,

ich habe viel nach Bauchgefühl erzogen, war auch mal strenger und ziemlich konsequent. Heute ist die Erziehung unterschiedlich, finde sie aber insgesamt zu frei. Manche Kinder werden zu sehr in Entscheidungen einbezogen, mit denen sie überfordert sind.

LG
Lana

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Hallo ! :)

Ich stehe noch am Anfang mit meiner Maus aber mir kommt es auch so vor, als wäre heute alles sehr locker und ich stehe mit meinen Ansichten oft allein da. Ich möchte vieles wie meine Mama machen. Sie hat uns immer "an der langen Leine" gelasssen: sprich, wir Kinder durften sehr viel, haben uns ausprobieren dürfen und dennoch gab es klare Grenzen und Rituale. Bei uns waren Tugenden wie Hilfsbereitschaft und Höflichkeit einfach etwas, was uns vorgelebt wurde und ich kann oft nicht verstehen, wo die Moral der Menschen geblieben ist? Respekt gegenüber allen Menschen und Tieren ist das höchste Erziehungsziel. Meine Mama sagte immer:"Der Rest ist Persönlichkeit und kommt von allein".

Alles Liebe dir! ;)

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wenn diese Antwort mir gilt

genau das, kenne ich nicht von meiner Mama

Wobei man aber sagen muss, es waren die 70er, mit Kuchen backen und so war damals noch nicht

Mich hat dies aber in meiner Erziehung bestärkt, genau so NICHT zu erziehen bzw. war ich überall dabei, was meine gemacht haben. Sport, Schulveranstaltungen etc.

Bei meinen Kindern habe ich das komplett anders gemacht, und aus dem Bauch heraus und habe nie niemals einen Erziehungsratgeber dafür gebraucht

3

Hallo
Zum einen nach meinem Bauchgefühl und zum anderen so wie ich auch schon aufgewachsen bin. Ich will meine Kinder zu selbstständigen Menschen erziehen die sich auch ihre eigenen Gedanken machen. Das selbständig- bzw. erwachsen werden ist für mich auch ein Prozess der schon relativ früh beginnt und auch das spiegelt sich in meiner Erziehung wieder.
Ein Kind ist schon erwachsen und kann sich über meine Erziehung nicht beklagen. Demnach habe ich wohl was richtig gemacht.
Natürlich muss man aber auch bedenken das auch Geschwister unterschiedlich sind. Ob ich bei den jüngeren Kindern wenn sie älter werden genau so handeln kann wie bei ihr wird sich zeigen.

LG

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Das klingt sehr schön, wie du deine Kinder großziehst!

Alles Liebe dir und deiner Familie!

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Hallo,

da ich eine bescheidene Erziehung mitmachen musste , funktioniert mein Bauchgefühl nur begrenzt.

Ich habe in der Vergangenheit die Erziehungsberatung aufgesucht, Bücher und Zeitschriften gelesen , in Foren quer gelesen, mich mit anderen unterhalten.

Ich finde es gut, wenn sich Eltern ein informieretes Bauchgefühl benutzen.

Gruß Sol

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Huhu

Für mich nur teilweise passend von den Vorschlägen ;)
Ich habe eine Ausbildung zur sozialassistentin gemacht,daher habe ich das meiste dort her ;))
Danach die Erfahrung durch Kinder von Verwandten^^

Lg

6

Hallo,

ich erziehe nach Bauchgefühl, was nicht bedeutet, dass ich nicht hin und wieder mal Ratgeber oder Blogs lese. Aber die Auswahl beruht dann ja auch wieder auf meinem Bauchgefühl - ich lese nicht, um konkrete Probleme zu lösen oder mir Tipps zu holen, sondern eher um zu schauen, wie andere das machen, wie Experten das einschätzen, etc.

Meine Eltern frage ich nicht. Die teilen sich mir ungefragt mit. ;-) Ich weiß schließlich, wie ich erzogen wurde und bei meinen deutlich jüngeren Geschwistern habe ich es auch erlebt. Ich mache vieles anders, ich erlaube mehr, bin insgesamt lockerer, mir sind andere Dinge wichtig als meinen Eltern, aber letztlich sind wir nicht soooo uneinig, dass wir deswegen streiten würden oder dass ich ihnen meine Kinder nicht überlassen könnte.

Viele Grüße!

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Ich habe viele Ratgeber gelesen und manchmal fand ich Sachen gut und wende sie an, aber eigentlich erziehe ich ganz nach meinen Vorstellungen, ich finde Kinder sollten selbstbewusste Menschen werden,die immer nachdenken sollten und selbstständig ihre Entscheidungen treffen sollten, da mische ich mich gar nicht ein und ich unterstütze all ihre Entscheidungen die sie persönlich betreffen, sprich Schule, Hobbys, Freunde usw. Aber ich finde auch dass Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Verantwortung wichtig sind, deshalb gibt es bei uns kein Bäumchen wechsle dich wenn eine Entscheidung getroffen wurde, sie wird dann auch durchgezogen. Schimpfwörter oder sowas ist zu Hause inakzeptabel und man macht Dinge die anstehen gemeinsam.

Zum anderen finde ich gewisse Regeln wichtig, an diese haben sich die Kinder zu halten, wenn sie sonst verantwortlich handeln dürfen sie auch mitsprechen über die Regeln das letzte Wort haben aber wir Eltern, die Regeln betreffen das Familienleben.

8

da meine Mama bei uns schon sehr bedürfnisorientiert erzogen hat und Einschlafbegleitung und Familienbett hier nicht unter neumodischer Kram fallen sondern unter altbewährt kann ich schon sagen dass ich viel wie meine Mutter mache.

9

Bei mir ist es auch eine Kombination aus mehreren Punkten. So wie meine Eltern erzogen haben, möchte ich in den allermeisten Momenten nicht sein. Aber gerade in Stresssituationen merke ich, wie schnell man sich leider in der gleichen Fahrspur befindet. Daher helfen mir Ratgeber um Verhaltensweisen zu verändern. Sprich mein Bauchgefühl merkt schon, es läuft etwas schief. Manchmal kann ich mir selber helfen, aber ich hatte auch schon viele Aha-Erlebnisse durch Beiträge in Foren, Bloggs und Ratgeber. Aber da selektiere ich ja auch wieder, was so zu mir und meinen Wertvorstellungen passt.

"Ich habe das Gefühl, der Trend geht immer weiter weg von dem, wie unsere Eltern uns erzogen haben, hin zu Ratgebern, wenn ich mich mit anderen Müttern unterhalte. Wie seht ihr das so und was haltet ihr davon?"

Wirklich? Wenn ich mich mit anderen Müttern unterhalte, überwiegt häufig eher die alte Schule. Kommt wohl auf das Umfeld an. Aber ich würde es begrüßen, wenn dem so ist. Wobei, es kommt ja stark auf die Auswahl des Ratgebers an. Letztlich wollen doch alle Eltern ihre Kinder auf die Zukunft vorbereiten. Solange ein kind tragfähige, liebevolle und authentische Beziehungen erfährt, muss man wohl die Eigenheiten der anderen irgendwo respektieren. Persönlich wünschenswert fände ich da noch einiges mehr, aber das ist rein subjektiv.

LG

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Hallo du!

"So wie meine Eltern möchte ich in den allermeisten Momenten nicht sein"
Ich finde es immer sehr schade, wenn jemand so etwas sagt, denn das bedeutet, dass die Eltern deine Kindheit nicht so gestaltet haben, dass du damit glücklich warst.
Ich habe wohl großes Glück, denn meine Eltern haben sehr feinfühlig erzogen und auch wenn sie nie perfekt waren kann ich sagen, meine Kindheit war voll von Respekt und Liebe und ich durfte genau so sein, wie ich bin. Natürlich gab es Regeln und Rituale aber ich glaube, die waren wichtig um uns Kindern Sicherheit zu geben.

Ich hoffe, meinen Kindern eine ähnlich tolle Kindheit geben zu können und habe eher Angst, nicht so eine tolle Mama wie meine eigene zu sein. Verrückt, oder?! ;)