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Ich finde ja eine deutlich, laute Ansage, wohldosiert und zum richtigen Zweitpunkt, gar nicht so verkehrt.
Wie sollen die KInder denn merken, dass es jetzt wirklich ernst ist? Irgendwie muss man ihnen ja Grenzen setzen...ständiges, erklärends Gesäusel ist in bestimmten Fällen doch völlig wirkungslos und lässt die KInder nur abstumpfen.

Natürlich darf es nicht die Regel sein, dass die KInder angschrieen werden. Liebevoll, geduldig und gelassen sollte selbstverständlich die Normalität sein. Aber hin und wieder in bstimmten Situationen dürfen die KIndre ruhig merken, dass a) auch meine Geduld und Gelassenheit irgendwann vorbei ist und b) auch ich nur ein Mensch bin.

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Dran arbeiten,liebe mari, und schauen,dass Stress gar nicht erst entsteht......niemand kann perfekt sein! wir sind alle nur Menschen. Aber gut ,dass dir bewußt ist was man besser nicht tun sollte,kriegt nicht jede/r hin....
Ich hab so eine Nachbarin,die schreit nur rum,furchtbar die Frau.....die Buben(14 und 12) sehen inzwischen zu,dass sie möglichst nicht zu Hause sind, das kleine Pflegekind(4) kann das leider nicht. Ihr Mann sieht auch bloß zu abwesend zu sein.....SO kanns aussehen.

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Hallo

verständlich, dass du dir Sorgen machst.
Das ist aber eher unbegründet ,wenn du dein Schimpfen bemerkst und was noch viel wichtiger ist : trotzdem gefühlsmäßig ansprechbar bleibst.
Ich habe eine sehr temperamentvolle Mutter, mein Vater war eher der beherrschte Typ.
Wenn meine Mutter laut wurde, konnten wir sehr gut damit umgehen.Eben weil es aus der Situation heraus passierte, sehr kurz andauerte und sie immer emotional ansprechbar blieb.
Schweigen und Nichtbeachtung gab es bei ihr nicht! Sie hat mich nicht ein einziges mal auch nur geklappst, was früher durchaus noch üblich war.
Außerdem entschuldigte sie sich oft, manchmal musste sie sogar unmittelbar nach einer ihrer "italienischen Aktionen" ( Bruder wurde sehr frech, sie war am backen, schimpfte sehr und sie hatte die weiche Butter in der Hand .Die " flog" spontan in seine Richtung und traf leider die frisch tapezierte Wand ) über sich selbst lachen.
Wenn sie laut wurde, hat uns das schon zum aufhören gebracht, aber weder verstört noch eingeschüchtert.Ernst genommen haben wir sie trotzdem.Geliebt sowie so.
Mein Vater wurde äußerst selten laut, trotzdem haben wir seine Erziehung als viel strenger und teilweise furchteinflösend empfunden.Er war auch länger verärgert.

Ich hatte mir irgendwann versucht an zugewöhnen, innerlich bis 10 zu zählen und das Zimmer zu verlassen.
Das hat auch mal geholfen. Aber beileibe nicht immer.#schein
Jeder hat mal schlechte Tage.
Wie hier schon jemand schrieb: es wäre gut wenn man sich klar macht, warum man gereizt ist und überlegt ( wenn es zu oft passiert )ob man an den Ursachen etwas verändern kann.
Vermeiden lassen sich diese Situationen nicht.

L.G.

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Ich glaube, das das vollkommen normal ist, dass man als Elternteil auch mal laut wird. Wenn die Kinder trotz mehrfacher Ermahnung nicht hören wollen und weiter Blödsinn machen, kann man als Eltern ungemütlich werden und dann bleibt ein Schimpfen oft nicht aus. Da müssen dann alle durch. Aber dann wissen die Kinder auch, was los ist.

Ich habe schon häufig mitbekommen, dass gerade die Kinder der Eltern, die alles immer nur in einem Singsang (so ungefähr: "ach bitte liebstes Fritzilein, könntest du wohl bitte freundlicherweise damit aufhören, dem Peterchen die Ohren abzuschneiden") sagen und die alles immer mit ihren Kindern ausdiskutieren wollen, den Eltern gehörig auf der Nase rumtanzen. Bei Kindern, die klare Ansagen bekommen und deren Eltern auch mal bei Bedarf die Stimmlage etwas verändern, kommt das seltener vor.

Bei uns rappelt es auch gelegentlich im Karton. Ich denke, das ist in einem gewissen Maße aber auch normal. Ich kenne keine Familie, wo das nicht so ist.
LG
Martina75

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Hallo

klar ist das nicht schön wenn man selber so außer der Haut fährt, aber auch wir Mamas sind nur Menschen und es lastet schon sehr viel auf den Schultern. Mir passiert das leider auch und ich fühle mich nicht gut. Wenn ich wieder runter gekommen bin und die Situation sich gelegt hat dann rede ich mit meinem Sohn warum ich so sauer war und das es mir leid tut das ich mich so doof verhalten habe. Aber auch das es manchmal eben so ist, dass auch Erwachsene nicht immer ruhig bleiben können, so wie es eben auch ist ,wenn er mal mit seinem Freund streitet. Ehrlich gesagt fände ich es eher komisch wenn Kinder wirklich nie mitbekommen würden, wenn auch mal die Eltern sich über etwas aufregen.

LG Hexe12-17

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Hallo,

ich denke schon, dass es normal ist, dass man auch als Elternteil mit einem fürsorglichen und liebevollen Erziehungsansatz nicht immer nur liebevoll und fürsorglich sein kann, wenn ein Tag mal echt stressig ist - das wäre auch wenig authentisch.

Mir hat es geholfen, mir zu überlegen, wofür ich Energie aufwenden will beim mich ärgern - schließlich habe ich nicht unbegrenzt davon zur Verfügung...warum also über jedes nicht weggeräumte Spielzeug (Beispiel) aufregen? Ich versuche, nur die Dinge zu verbieten, die ich auch wirklich durchsetzen möchte und nicht die, die ich persönlich anders machen würde...mir reicht es, wenn die Kinder ihre Zimmer aufräumen, wenn sie Spielbesuch erwarten oder Übernachtungsgäste oder ich einmal durchsaugen will. Sie müssen nicht jeden Tag alles wegbauen (gerade Lego etc.) - anders sehe ich es im Wohnzimmer, da muss abends Ordnung sein, d.h. gebautes weg, überschüssige Bausteine weg....

Außerdem sage ich meinen Kindern auch, wenn ich ihr Verhalten mal als besonders stressig empfinde oder ich selbst einen schlechten Tag habe. Das hilft ihnen zu verstehen, warum ich an manchen Tagen nicht so eine hohe Toleranzgrenze habe wie vielleicht an anderen.
Auf der anderen Seite finde ich, haben es die Kinder auch verdient, dass ich mich bei ihnen entschuldige, wenn ich mal ungerecht laut geworden bin. Meine Kinder können da gut mit umgehen und lernen so, dass 1.) die Eltern auch nur Menschen sind und 2.) dass sie zwar Fehler machen aber sich dafür auch entschuldigen und versuchen, etwas zu verändern....

Umgekehrt sage ich meinen Kindern auch, wenn mal ein Tag total harmonisch war und ich mich über die Jungs gefreut habe - das gehört auch dazu und macht "schlechte" Tage weniger schlimm...

LG

a79

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Hi

Ich könnte diesen Text verfasst haben, bin in genau der selben Situation derzeit :( ich werde zur Lebensberatung gehen um mir Tipps zu holen, als ich schwanger war, hab ich mir geschworen ich hole mir Hilfe wenn Probleme auftauchen, weil ich eben nicht wie meine Mutter werden will!!! Nun ist schon der Zeitpunkt gekommen...Ich erwarte mir davon etwas Hilfe und weniger Stress Frau mich.

Vielleicht gibt es so etwas auch bei euch?
Lg

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Frau= für

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Hallo

ich persönlich finde diese kuschelweiche Erziehung nicht immer am besten. Ich finde, man sollte authentisch bleiben und wenn man die Schnauze voll hat, dürfen die Kinder das auch ruhig mal wissen/hören!

Mütter sind auch nur Menschen!

LG,

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Ich finde das vollkommen okay, wenn es nicht ständig passiert. Ab und an reicht es einem halt und dann muss man das auch zum Ausdruck bringen dürfen.

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Da du kein Roboter bist (zum Glück) kannst du nur tun, was du schon tust:

- Deine Erziehung reflektieren
- Erfolgte Fehler situativ nochmals durchgehen und dir überlegen, wie du nächstes Mal besser reagierst
- aus der Situation gehen
- den Raum verlassen
- durchatmen

...und dir verziehen, wenn es doch passiert. Wenn es nur laut, aber nicht verletztend oder herabsetzend ist, finde ich es gar nicht so arg. Vorausgesetzt, du schreist nicht gleich die Wände zusammen.

Weisst du - wenn es laut, aber nicht verletztend oder herabsetzend ist, dann weiss das Kind, dass wirklich was schief geht. Dass da eine Grenze ist. Dass du ein Mensch bist und langsam auch "fertig" bist. Das ist okay. Das ist doch auch Teil von Konsequenzen tragen. Mami wird sauer.

Hauen darf man nicht, dauerbequatschen darf man nicht... also die Stimme erheben muss schon noch drin liegen...

An der Grenze finde ich "ich habe die Schnauze voll". Weil das Kind ggf. nicht weiss, dass du nur von der Situation (trödeln) die Schnauze voll hast. Es könnte denken, du meinst, dass du von ihm die Nase voll hast. Das wäre etwas heftig.

Befehlston ist unnötig - aber in einigen Situationen besser als dauerbequatschen. Ganz sicher! Das blendet das Kind aus, verwirrt es...
"Hol deine Schuhe" oder "Hol deine Schuhe, bitte" ist ja auch nicht so schlimm. Wenn es das gemacht hast kommt ein Lächeln und ein Danke... das ist nicht zu hart.

Tipps damit du nicht mehr laut wirst... keine, die du nicht schon kennst. Du bist ein Mensch, du reagierst menschlich. Setzte nie jemanden herab, demütige niemanden - aber getraue dich auf das Einhalten von einigen Dingen zu bestehen. Du erziehst.

Wenn die Kids grösser werden hilft es sehr, in einer ruhigen Situation, z.B. beim Frühstück, zu erklären, dass diese oder jene Situation für dich immer "schlimm" ist. weil du dann laut wirst. Dass z.B. immer am Morgen so eine Hektik ist und ob es nicht geht, dass jedes seine klar definierten Sachen macht... Kinder helfen gern. Sie werden es versuchen.

Schau mal, ich hatte auch Laufmeterweise Erziehungsratgeber die davon ausgingen, dass man sich bei jedem Problem zum Kind niederknien soll, es liebevoll anschaut, ihm zärtlich ärzählt, was jetzt gerade gemacht werden soll. Sofern es das denn auch will...
Und das zwanzig mal hintereinander. Heute, 12 Jahre nach der Anschaffung und mitlerweile wieder Entsorgung all dieser Bücher kann ich sagen: Je natürlicher je besser. Vorausgesetzt, du bist nicht gerade selber bei den Wölfen aufgewachsen. Aber nur schon dass du solche Gedanken hast, spricht dagegen :-)
Ich werde mal laut... ich stehe dazu. Aber ich setzte niemals ein Kind herab, ich nehme ihm nicht die Würde, ich beschimpfe nicht das Kind sondern die Situation. Ich schimpfe nicht vor anderen Kindern oder Erwachsenen, ich liebe es auch in stressigen Situationen. Ich bin Mensch.