Wie lange kann man Scheidung verschleppen?

Habe nun schon die nächste Scheidung anstehen im Freundeskreis.....Beide über 50, sie schon seit über zwei Jahren ausgezogen, zu einem anderen Mann, diese Beziehung ist aber offenbar auch hinüber und er schmiß sie raus. Kinder beide volljährig, aber eine Tochter wohnt noch beim Vater, da sie noch in Ausbildung und vom Lebenswandel der Mutter nicht begeistert ist. Viel "Party" und von einer Übergangswohnung in die andere....chaotisch. Keiner weiß, wovon sie lebt. Seit über einem Jahr hat der Mann beim Anwalt die Scheidung eingereicht, alle Papiere beigebracht und es passiert......nichts. Seine Ex bringt einfach nichts bei, was das Gericht einfordert. Rentennachweise, Arbeitsnachweise von früher usw. Nun will sie selber die Scheidung einreichen und er solle seinen Antrag zurückziehen, wozu? Keine Ahnung. Macht er auch nicht. Der Anwalt des Mannes meint, das seien alles nur Spielchen, gegen die er aber schlecht ankäme - das könnte noch lange so gehen, wenn das Gericht die Unterlagen nicht bekäme?
Da ich mich ein bißchen um die Tochter kümmere, die sehr unter dem ganzen Affenzirkus leidet und endlich Ruhe haben möchte - meine Frage an welche mit diesbezüglicher Erfahrung: Geht das wirklich so, dass man auf diese Art eine Scheidung über Jahre hinauszögern könnte? Oder soll sich der Mann mal lieber bei einem anderen, vielleicht engagierteren Anwalt erkundigen? Danke.
LG Moni

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Meiner Kenntnis nach kann man das "nur" drei Jahre verschleppen.

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1566.html

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ohne Entscheidungen über den Versorgungsausgleich etc. wird nix geschieden

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Von seiner Seite liegt alles vor - sie hat während der gesamten Ehe nichts Sozialversicherungspflichtiges gearbeitet. Für die Zeit davor müsste die Rentenanstalt doch die Nachweise haben? DAS verstehe ich nicht.
LG

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ja, das kann man leider und es geht auch sehr gut. solange die Scheidung nicht durch ist muss er ihr wahrscheinlich auch trennungsunterhalt zahlen. sollte die Scheidung durch sein, wird's für sie ja schwieriger noch Unterhalt zu bekommen.

Gerne werden ja dann Auskünfte herausgezögert bis vom Gericht mit Ordnungsgeld gedroht wird und dann werden diese auch gerne falsch ausgefüllt.

besonders beliebt sind auch noch Anträge um die Scheidung noch weiter herauszuzögern. Auf einmal ist der kaffeelöffel superwichtig und muss zur Antragstellerin.

prinzipiell steht man da hilflos gegenüber.

ich habe zum Beispiel diese Woche erfahren, dass Sachen, wo wir uns eigentlich außergerichtlich einig waren, jetzt doch vor das Gericht gehen und war bis dahin davon ausgegangen, dass im August die Scheidung ist. nun gehe ich von Spätsommer 2018 aus wenn die normalen Zeitrahmen eingehalten werden.

Das einzige worauf er hoffen kann ist, dass wenn er zum ehegattenunterhalt verdonnert wird, dort eine Minderung zu beantragen bzw. wegen der Verschleppung eine zeitliche Anrechnung des Trennungsunterhalt.

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Dankeschön. Nein, er zahlt derzeit keinen Unterhalt für sie, weil er in den vergangenen Jahren massig Schulden für sie bezahlt hatte - darüber hat er Gottseidank Nachweise. Wie es natürlich nach der Scheidung aussieht, weiß er nicht. Zudem unterhält er ja auch noch die Tochter, die sehr wenig Lehrgeld bekommt, die Ausbildung dauert noch 2 Jahre.
Es tut mir leid, dass Du ihn ähnlicher Lage bist. Eine Sch****situation.
LG Moni

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ach , gar nicht solo schlimm.

hatte ihr beim versorgungsausgleich eine summe angeboten um die Scheidung zu beschleunigen. wurde anscheinend jetzt abgelehnt.

nun gut, da ihre studentenzeiten nicht zählen ( Stichwort doppelbestrafung - sie mitfinanzieren und dann noch rentenpunkte abgeben) und das einen Großteil der Ehe ausmachte, gehe nicht nur ich von ein paar Cent aus.

Als Dankeschön kam von mir der zugewinnausgleich, da ich mit einerb5stellugen summe in die Ehe ging und sie mit fünfstelligen Schulden und wir beide zur Trennung bei 0 waren, gibt's da was schönes zurück :)

noch dazu wird ihre Überraschung groß sein, wenn es ums bezahlen geht. mein Gehalt hat sich praktisch verdoppelt seit der Trennung und dir Kosten der Scheidung werden ja mit den verdiensten beider Eheleute berechnet...und da sie nur einen Anwalt hat.....

nun könnte mir ja vorwerfen, dass ich zu wenig Unterhalt zahle. faktisch stimmt das auch, um genau zu sein 51 Euro im Monat.

ich zahle aber sehr vieles für die Kleene nebenbei. allein zu Weihnachten und Ostern bekam die Kleene von mir neue Klamotten im Wert von ca. 800 Euro und das waren nicht die teuersten . ich zahle allein ihre Unfallversicherung und finanziere ihre Hobbies. Jahreskarte Zoo. neues Fahrrad und habe ein sparkonto für die Kleene mit ca. 3000 Euro darauf.

Sie wird sich nicht wagen zu Klagen, denn dann gibt's Unterhalt nach vorschrift. nach der Scheidung bekommt sie dann auch den ganzen wieder. nur das Gesicht gönne ich mir wenn ihr Anwalt auf einmal 6000 euro von ihr fpr die scheidung will + zugewinnausgleich von ca. 5000. Next und sie zusammen verdienen gerade mal die Hälfte von dem was ich hab.

DAS ist der Moment, den ich mir gönne und ich werde bestimmt auch direkt darauf wegen Zigarren rauchen in einem öffentlichen Gebäude belangt werden :)

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3 Jahre.

Es ist einzig und allein eine finanzielle Geschichte. Du sagst, sie hat keinerlei Einkünfte...nun, Trennungsunterhalt muss er ihr sicher zahlen. Das zahlt er exakt bis zum Datum an dem die Scheidung rechtskräftig wird. Mit der Scheidung müsste sie dann z.B. auch für ihre Krankenversicherung selbst aufkommen. Sie ist über 50 Jahre, schreibst du selbst - also eher keine Chance auf einen Job.
Zieht er die Scheidung zurück, weil sie sich scheiden lassen will, fangen die 3 Jahre neu an zu laufen. Sie versucht das Ganze jetzt noch irgendwie so nah wie möglich an die Rente zu bringen. Ist verständlich, wenn auch nicht ganz fair gegenüber dem Mann. Sie hat Angst um ihre Existenz. Darum macht sie diese Spielchen.
Man könnte es auch einfach machen. Sie stimmt einer schnellen Scheidung zu und bringt alle Papiere bei. Beide unterschreiben vorher einen notariell beglaubigten Vertrag, wer was wie lange bekommt.

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Hab mit ihm gestern abend telefoniert. Nein er zahlt keinen Trennungsunterhalt, weil er es momentan garnicht kann. Lebenshaltungskosten samt Fahrgeld für 2 Pers. zur Arbeit - und er zahlte auch nach ihrem Auszug noch an etlichen Schulden, die sie verursacht hatte, aber noch von seinem Konto abgingen, auch Versicherungen, Abos usw. Das muss einiges gewesen sein, er war viel zu lange viel zu gutmütig. Das weiss sein Anwalt alles, und solange die Frau nicht an klaren Verhältnissen mitarbeitet, zahlt er nichts. Würde ich wohl auch so tun. Und nein, er zieht den Antrag auf keinen Fall zurück, das hab ich ihm nochmal extra eingeschärft. LG Moni

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Hallo!
"Du sagst, sie hat keinerlei Einkünfte...nun, Trennungsunterhalt muss er ihr sicher zahlen. "
und, mal davon ausgegangen das es keine kurze Ehe war, auch noch nachehelichen Unterhalt.

"Man könnte es auch einfach machen. Sie stimmt einer schnellen Scheidung zu und bringt alle Papiere bei. Beide unterschreiben vorher einen notariell beglaubigten Vertrag, wer was wie lange bekommt."

Ganz so einfach ist das nicht unbedingt. Die Krux bei einem solchen Vertrag ist es, das hier keine Vereinbarungen zu lasten dritter, in diesem Fall die Sozialkasse, getroffen werden darf.
Genau das ist der wunde Punkt, denn sobald die vereinbarte UH-Zahlung ausläuft wird schon von Amtswegen sehr genau geprüft ob der Vertrag denn mindestens den UH-Umfang enthält der auch in einem Urteil zu erwarten gewesen wäre. Wenn dem nicht so ist wird direkt wieder der Ex-Partner in die Verantwortung genommen.