Kind noch nicht geeignet für Tagesmutter?

Hallo,

meine Tochter wird im Juni 2 Jahre und war schon immer sehr sensibel und sehr Mama bezogen.

Es fing mit 4 Monaten an, dass sie sich Menschen aussucht mit denen sie Kontakt haben möchte und endete mit über 1 Jahr.

Sie ist jetzt eigentlich richtig aufgeblüht und freundlich zu jeden. Sie ist recht pfiffig und spricht für ihr Alter schon sehr gut.

Nun zum Problem:

Wir sind seit 3 Wochen zur Eingewöhnung bei der Tagesmutter. Anfangs ging meine Tochter sehr gerne, bis zu dem Zeitpunkt, als ich gegangen bin.

Jetzt bricht sie regelrecht in Panik aus, wenn ich außer Sichtweite bin.

Sie weint und sagt immer wieder: Mama kommt gleich oder Mama klingelt.

Sie besteht drauf, dass ich bei der Tagesmutter meine Jacke und Schal abnehme. Nach einer Stunde, fragt sie, ob wir ach Hause fahren.

Selbst beim Papa mag sie nicht mehr bleiben. Gestern war es so schlimm, als ich mit meiner großen Tochter beim Training war, dass mein Freund sich nicht mehr anders zu helfen wusste und sich einfach zu ihr gelegt hat, bis sie aufhörte zu weinen.

Vorher war sie gerne mit ihm zusammen, auch wenn ich nicht da war.

Bei Oma bleibt sie ohne weinen, fragt aber oft:

Mama kommt gleich?

Nun meine Frage, Eingewöhnung abbrechen und warten bis sie etwas älter ist? Ich bin zu Hause, das wäre also nicht das Problem.

Tagesmutter sagt; Vielleicht ist Sie einfach noch nicht soweit und bietet uns einen Aufhebungsvertrag an.

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Moin,

Wir haben hier gewartet bis Lütte fast 3 war, er ist zwar nicht so extrem anhänglich, aber auch bei ihm merkt man je älter er wird umso besser löst er sich. Jetzt mit knapp 3 schiebt er mich auch schonmal bei der Oma aus der Türe und bleibt auch mal den ganzen Nachmittag und sagt bye bye, das war vor einem halben Jahr nicht auszudenken, da blieb er zwar meistens ohen Widerspruch aber nach 2 Stunden spätestens wollte er wieder heim.
Auch beim Kinderturnen merkt man gerade dass er immer öfter mit der Trainerin spielt oder isch von einer fremden Mutter über die Balancierhindernisse führen lässt.

Wenn Du die Möglichkeit hast, lass sie zu Hause bis sie sich von sich aus löst. So mit 3 Jahren ist das bei den meisten Kindern der Fall.

LG
Pikku

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Wir wollten sie eigentlich auch bis 3 zu Hause lassen, aber da wir auf dem Dorf wohnen und hier kaum Kinder in ihren Alter sind, waren wir auf der Suche nach einer Spielgruppe.

Die gibt es aber leider nicht. Ohne Tagesmutter hätte sie keinen Kontakt zu gleichaltrigen.

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Moin,

wir fahren hier auch ins nächste Dorf zum Turnen und in die Stadt zum Schwimmen. Auf dem Spielplatz trifft man auch ab und an mal eine Mutter mit Kind. Gibt es auch in Nachbargemeinden keine Gruppen und so? Da lernt man dann doch die "Zu Hause Mamas" kennen und die haben alle das selbe "Problem".

So viel Kontakt brauchen sie mit 2 Jahren noch nicht, ich merke bei unserem auch jetzt so kurz vor 3 dass er gerne mit den anderen spielt, vorher hat er für sich selbst gewurschtelt.

LG
Pikku

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Wie ist denn ihre Beziehung zur Tagesmutter? Konnten sie eine aufbauen?
Das ist ja Sinn der Eingewöhnung, dass dort erst eine Beziehung entsteht, bevor Du gehst.

Dass Dein Kind nicht für eine Betreuung geeignet ist, halte ich für unwahrscheinlich. Wenn sie ansonsten ein gesundes Kind ist, dann ist sie es vermutlich nur nicht gewöhnt und vermeidet natürlich, was unsicher macht.

Den Absatz mit Deinem Freund verstehe ich nicht. Warum legt er sich nicht gleich zu ihr, wenn sie Nähe sucht? Da muss es doch gar nicht erst schlimm werden? Irgendwie fehlen mir da die Infos, was das Problem war.

Meine Kinder sind auch beide Mamakinder, aber betreuen lassen konnte ich sie trotzdem.
Wir haben halt eine gute Eingewöhnung gemacht und ich bin erst gegangen, als sie der Erzieherin vertraut haben.

Eine Frage für Dich könnte sein: Was ist für sie anders, wenn Du da bist? Davon abgesehen, dass Du ihr Lieblingsmensch bist, machst Du etwas anders als Papa oder Oma? Bietest Du mehr oder weniger an? Was vermisst sie besonders?

Und dann ist natürlich das Alter auch ein bisschen schwieriger für eine Eingewöhnung als bei 1- oder 3-jährigen. Mit 2 läuft die Phantasie auf Hochtouren und kann nicht immer zuverlässig von der REalität unteschieden werden. Gleichzeitig entsteht ein Gefahrenbewusstsein, so dass viele Kinder ängstlich werden.

Und wie stehst Du zur Betreuung bei der Tagesmutter? Was möchtest DU denn gerne?

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Zum Problem mit dem Papa: er hat alles versucht um sie zu beruhigen. Hat ihr Spiele angeboten, kuscheln, tanzen usw. nichts hat geholfen. Sie hat sich nicht trösten lassen.

Er konnte sie einfach nicht beruhigen.

Mein Freund ist Soldat und kommt abends erst 17uhr nach Hause. Daher verbringt er ab da immer die Zeit mit ihr, bringt sie auch ins Bett. Ohne weinen ist das nun nicht mehr möglich.

Sie hat schon eine Bindung zur Tagesmutter aufgebaut.

Sie flitzt auch ohne mich rein und schaut nach, was so los ist.

Aber so schnell wie sie drinnen ist, kommt sie auch wieder raus und schaut nach, ob ich mich auch wirklich ausziehe.

Sie fragt auch jeden Tag, ob wir zur XY fahren, bzw. zu den Kindern.

Ich möchte eigentlich, dass sie weiter hin geht.

Wir wohnen auf dem Dorf und hier sind nicht viele Kinder in ihren Alter.
Spielgruppe gibt es keine in der Nähe.

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Habt ihr mal ausprobiert, ihr einfach zu sagen, sie soll diese Woche mal schauen, wann Du für ein paar Minuten gehen kannst? Also ihr zu überlassen zu sagen "Jetzt bin ich so weit, wir sehen uns in 5 Minuten"? Es würde ihr vielleicht ein bißchen Sicherheit geben, wenn sie anfangs das Gefühl hat, die Kontrolle nicht völlig zu verlieren.
Du könntest ihr das GEfühl geben, dass Du es ihr zutraust (indem Du nicht fragst, ob sie das überhaupt kann, sondern sagst, sie soll Dir Bescheid geben, wenn sie so weit ist) ohne sie zu überfordern. Natürlich kannst Du dann beim Zurückkommen geradezu platzen vor Stolz, dass sie schon SO groß und toll ist und das kann.

Dann würde ich die gemeinsame Zeit dort beschränken auf z.B. 30 min täglich. Wenn sie Dich nicht weggeschickt hat, ist das tolle Spielen leider nach 30 min vorbei, mehr gibts nur ohne Mama. Wenn sie so weit ist, dann darf sie da auch länger spielen, sie soll nur sagen, wann es sie es möchte.

Nach meiner Erfahrung kann man fast jedes Kind eingewöhnen (ausgenommen natürlich das Kind hat Probleme durch z.B. eine autistische Störung oder so etwas), man muss nur den Punkt finden, der bei dem Kind hilft, und das kann bei jedem Kind anders sein.
Je nachdem, wo ihr Problem liegt, setzt man halt an mit der Lösung.

Können Freund und kleines Kind Dich nicht während der Eingewöhnung begleiten, wenn Du das große Kind zum Training bringst? Da zwei Baustellen auf einmal aufzumachen, würde ich vermeiden, sondern lieber mich auf die Eingewöhnung konzentrieren. Zu Hause wird es dann normalerweise von selbst wieder entspannter, wenn sie wieder sicherer ist.

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Meine Tochter kam mit 19,Monaten in die Kita. Sie fand in der ersten Woche alles toll und ich bemerkte zu Hause noch keine Änderung. In der zweiten Woche kamen die ersten kurzen Trennungen, meistens ohne Tränen und wenn - Sie ließ sich trösten von der Erzieherin. Da kam dann in der dritten Woche wahrscheinlich der Umschwung. Sie wollte schon morgens nicht hin: Heute nicht Kindergarten gehen. Mama alleine Kindergarten gehen... Ich habe sie tatsächlich ohne Tränen und viel gutem Zureden hingebracht und sie dann der Erzieherin übergeben. Da gab es dann Tränen und so hsrt es war, ich bin trotzdem gegangen und sie ließ sich auch immer von der Erzieherin beruhigen. Ich denke je besser sie sprechen können, desto schwieriger ist es. Und 1,5 Jahre ist ein blödes Alter. Ich hab seither Eingewöhnungen bei jüngeren beobachtet und das lief wesentlich problemfreier. Unsere Eingewöhnung hat 6 Wochen gedauert, ohne Mittagschlaf denn ich hole sie um 12. Seit sie in die Kita geht ist sie extrem auf mich fixiert. Während der Eingewöhnung war es auch so wie bei euch ist dann aber ein Stück besser geworden. Da hat uns geholfen, dass sie eben Mama kriegt wenn sie Mama will. Klar ist es fies für den Papa aber es kommen auch andere Zeiten.

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Hallo,

also vielleicht bin ich da etwas "anders" als andere, aber ich finde, "nur" wegen des Kontakts zu Gleichaltrigen muss mein Kind nicht mit 1,5 zur Tagesmutter - nicht böse gemeint! In meiner Kindheit waren alle Kinder bis sie 3 oder 4 waren daheim und nein, bei uns hatten die meisten auch "nur" 1-2 Kinder und wir waren auch nicht ständig draußen, wo man sich dann getroffen hätte, zumindest nicht mit 2 Jahren und Spielplätze gab es bei uns im Dorf fast keine und ich bin auch ein ganz normales Kind geworden, ging gerne in den KiGa und auch in die Schule! Aber wie gesagt, das mögen viele anders sehen ...

Ich persönlich würde sie rausnehmen und dann einfach mit 3 oder 3,5 in den KiGa geben. Auch wenn es keine Spielgruppe gibt, gibt es vielleicht etwas anderes mit Eltern: Musikgarten, Eltern-Kind-Turnen oder so und wenn nicht, dann eben nicht! Ich bin der Meinung, dass es wunderbar reicht, wenn deine Kleine mit 3 oder 3,5 dann regelmäßig Kontakt zu Gleichaltrigen hat!

LG

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Ich sehe es ganz genauso.

Bei meiner Tochter hatte ich bis kurz vor ihrem dritten Geburtstag nicht das Gefühl, dass sie andere Kinder unbedingt braucht.
Wir waren seit sie 1,5 Jahre ist in Spielgruppen und ganz ehrlich, die Kinder haben größtenteils für sich alleine gespielt.

Mit fast 3,5 Jahren kam meine Tochter dann in den Kindergarten und es lief von Anfang an gut. Sie war einfach so weit. Hätte ich das Gefühl gehabt, sie ist noch nicht bereit, wäre sie weiterhin daheim geblieben.

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Danke für deine Antwort,

man bekommt eben immer von allen gesagt, dass das Kind dringend betreut werden muss um Kontakte zu knüpfen.

Meine große ging auch erst mit 3Jahren und es gab keine Probleme. Ich treffe mich nun am Montag mit der Tagesmutter und wir besprechen einmal alles.

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Hi du.

Unser Zwerg ist im Februar zwei geworden und wir sind aus der Mama Phase gerade etwas raus. Papa darf ihn auch wieder hoch zur Oma tragen und mit Opa geht es jetzt wieder in den Keller. (Wir wohnen alle in einem Haus :-) )

Allerdings hatte ich letzten Freitag ein Tischtennisspiel und da war das ins Bett gehen auch mit viel Geheule und Geschreie verbunden. Normalerweise hat das mit Papa auch immer gut geklappt, also er hat dann auch geschlafen, aber der Papa hatte schon zu kämpfen. :-)

Ich denke es ist eben gerade eine schwere Phase für die Zwerge, plus dann noch eine solch große Umgewöhnung.

Allerdings ist es jetzt auch so, dass Kinder unter 3 Jahren den Kontakt zu anderen Kindern nicht zwangsläufig brauchen. Meistens spielen sie eh nicht miteinander. ich sehe das bei uns in der Krabbelgruppe. Da spielt jeder für sich.
Klar an der Kugelbahn sind mal 3 Kinder auf ein mal, aber da macht jeder sein Ding, die spielen da nicht miteinander.
Im Turnen das Gleiche.

Daher lass sie doch einfach zu Hause und mach doch Mal in der Lokalpresse oder Mitteilungsblatt, falls es das bei euch gibt, eine Anzeige, dass du Mamis zum Treffen suchst. Vielleicht findest du so ja noch Andere, denen es so geht. :-)

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Hej hej,
Wir sind auch seit drei Wochen in der Eingewöhnung bei der Tagesmutter und bis gestern lief es nicht so toll, so dass ich auch dachte das wird nie was.

Seit gestern weint er noch ne Minute wenn ich weg bin und spielt dann mit den anderen Kids. Er blieb 1,5 Std. Heute wollte ich ihn nach 2 Std holen und mich rief gerade die Tagesmutter an, er sei eingeschlafen :-D

Der Anfang ist schwierig. Und solche Phasen werden immer wieder kommen, dass weiß ich aus meiner Tätigkeit in versch. Kitas.

Wir sind für den Moment dazu übergegangen, dass ich ihn erst bringe, wenn alle Kinder schon da sind, so dass niemand mehr klingelt und er denkt dass ich komme. Denn dann war quasi immer Land unter.

Ich würde noch nicht abbrechen.

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Klingt wirklich danach, dass sie noch nicht soweit ist.

Insonfern man eh daheim ist, würde ich es echt abbrechen. Wenn du arbeiten gehen MÜSSTEST dann ist halt echt scheiße, würde aber vermutlich langfristig auch nur auf Arbeitslosigkeit hinauslaufen.

Ich habe es schon bei uns zuletzt im Miniclub beobachtet. Es gibt Kinder die sind schon mit wenigen Monaten super Krippenreif, schauen ihre Mütter mitm Arsch nicht an und krabbeln fröhlich umher und spielen ohne ihre Mütter eines Blickes zu würdigen. Und dann gibt es Exemplare wie deines oder auch meiner. 15-20 Minuten benötigt er um dort anzukommen und greift sich zwar Spielzeug, aber muss auf meinem Schoß sitzen und wenn ihn wer anschaut grinst er schüchtern zurück und vergräbt sich an meine Brust. In der zweiten Spielrunde, wird er dann schon mal mutig und spielt mitten drin und trennt sich von mir - ABER sucht immer wieder den Blickkontakt zu mir. Findet er mich im Gewusel nicht sofort sucht er nicht weiter sondern sitzt total theatralisch mitten im Raum und zieht die Mundwinkel bis zum Boden und heult, als hätte man ihm eben gesagt "dein Katze ist tot". Ich muss jetzt gezwungenermaßen wieder anfangen zu arbeiten, es hilft einfach nichts. Die Oma passt dann auf ihn bei uns daheim auf. Das ist ok, denn die Oma ist wie der Papa eine Bezugsperson für ihn. Aber wenn er die Wahl hat, würde er immer bei mir kleben wenn er sich unsicher fühlt.

Er ist auch (obwohl er zuhause durchaus sehr wild sein kann) jemand, der sich immer nur EINEN einzigen Spielgefährten unter Kindern sucht und das sind ganz oft Mädchen oder einfach ein anderes Kind, was selbst sehr ruhig ist. In ner Gruppe sind ihm wilde Kinder die draufgängerisch sind eher unheimlich und er kommt zwar damit klar, wenn diese zu ihm kommen und grinst sie dann an und ist ganz vorsichtig, aber er würde den Kontakt von sich aus zu diesen Kindern nicht suchen. Hoffe das ändert sich irgendwann (er ist ja jetzt auch erst ein Jahr alt) - sonst hab ich echt die Befürchtung das er mal so n Mobbingkind werden könnte, einfach weil er so ruhig und eigenbrödlerisch bis dato ist.