Hallo Manu,
ich bin glückliche Einzelkindmama, die Gründe sind ähnlich wie bei Dir.
Ich genieße es sehr, dass mein Sohn, fast 5, immer selbständiger wird und ich wieder viel mehr Zeit für mich und meinen Partner bekomme. Das Leben wir einfach wieder entspannter.
Die Großeltern haben uns immer sehr bei der Betreuung unterstützt, so dass wir beide unsere Jobs fast ohne Einschränkungen weiter ausüben können.
Mittlerweile sind die Großeltern aber 70+ und man weiß ja nie, was kommt. Jetzt noch einmal von vorne anfangen - NEIN DANKE!
Unser Sohn fragt zwar ab und an nach einem Geschwisterchen, aber wir sagen ihm dann klipp und klar, dass es keins gibt. Glücklicherweise wohnen in unserer direkten Nachbarschaft ausreichend Kinder, mit denen er spielen kann.
Ein Einzelkind war für uns auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Ich selbst bin glückliches Einzelkind und vermisse Geschwister nicht - habe ich auch nie.
Auch wir haben uns für ein Einzelkind (aktuell 3 Jahre alt) entschieden.
Der Grund hierfür ist, dass mein Mann und ich eine Wochenendbeziehung führen und ich teilweise mehrere Wochen oder Monate am Stück alleine bin. So kann ich mich als "alleinerziehend mit Mann" bezeichnen. Ohne Verwandschaft in der Nähe klappt es mit einem Kind ganz gut. Mit zwei Kindern wäre Vieles schwieriger. Das fängt beim Babysitter an und zieht sich über die Frage, wie man noch arbeiten soll, wenn zwei Kinder wechselweise krank sind oder später früh Schule aus haben.
Hallo Manu,
nun, jeder hat seine eigene Geschichte und ist dadurch geprägt. Mein Mann und ich sind beide Einzelkinder und mein Mann ist 7 Jahre älter als ich. Wir haben uns auch spät kennen gelernt.
Ich habe als Kind und auch jetzt als Erwachsene immer jemanden vermisst. Mein Papa ist im Alter von 48 Jahren verstorben, meine Mutter ist nicht einfach, unser Verhältnis sehr differenziert. Ich wünsche mir oft, dass da noch ein Bruder oder eine Schwester wäre. Gerade auch nach dem Tod meines Vaters, zu dem ich ein gutes Verhältnis stets hatte.
Mein Mann hingegen hat nie etwas/jemanden vermisst. Er war froh, Einzelkind zu sein. Er hat aber auch tolle Eltern ;).
Wir bekamen unseren ersten Sohn, da war mein Mann 40. Er war sich sehr unsicher, ob er noch ein zweites wollte. Ich wechselte den Job, als unser Sohn 2 Jahre alt war und bekam meine absolute Traumstelle, arbeitete auch Vollzeit.
Es kam dann irgendwann, als unser Sohn mutterseelenallein auf einem Spielplatz an einem sonnigen Herbsttag sass aus der tiefsten Überzeugung meines Mannes, dass er sagte "Er braucht noch ein Geschwisterchen!" Und ich fühlte, dass noch jemand fehlt. Also haben wir noch mal ein Kind bekommen, es sind 4,5 Jahre zwischen den beiden. Und ich kann jetzt völlig überzeugt sagen "Ja, jetzt sind wir komplett."
DAS ist einfach das, was man fühlen sollte. Kein Job der Welt kann dieses Gefühl in mir erzeugen. Ich liebe meinen Job, ja. Ich freue mich auf August, wenn ich wieder einsteige. Aber man hat nur eine begrenzte Zeit als Frau, um den Kinderwunsch komplett zu realisieren oder nicht.
Wenn Du Dich so wie ihr jetzt "aufgestellt" seid, glücklich bist, ist alles prima. Doch wenn Du denkst "irgendwas fehlt, ein Platz ist noch unbesetzt", dann bringt es Dir nix 5-20 Gründe aufzulisten und zu fragen, ob es glückliche Einzelkind(Mamas) gibt. Horch in Dich hinein und lass Gründe dafür oder dagegen weg. Es gibt nur eine Frage, die Du Dir beantworten solltest: fehlt noch jemand oder nicht?
Alles Gute!
hallo,
Ich habe selbst vier geschwister, mein mann hat drei geschwister. Wir könnten uns ein Leben ohne sie nie vorstellen. Gerade mit meinem jüngeren Bruder telefoniere ich fast täglich, die anderen sehe ich wenigstens alle 3 monate. Wir sind und waren schon immer ein eingeschworenes team. Natürlich gab es auch mal streitereien, aber die guten Zeiten überwiegen bei weitem. Genau das selbe bei meinem Mann.
Wir haben zwei wunderbare Söhne, mit geringem Altersabstand. Hätten gerne noch ein drittes.. Aber leider darf ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr.
Die beiden sind ein sehr eingeschworenes team, mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Sind sie nicht zusammen, vermissen sie sich - frühs freuen sie sich aufeinander. Sie spielen grösstenteils schön miteinander. Bis jetzt kann ich nur vorteile aufzählen.
Ich verstehe in gewisser Weise eure Einwände gegen ein zweites Kind, aber ich finde es auch eurem jetzigen Kind gegenüber etwas egoistisch. Es ist soooo schön für kinder geschwister zu haben. Natürlich ist vieles komplizierter, aber auch vieles viel schöner. Arbeit, Freizeit, Urlaub ist nicht alles im Leben!
Ich wünsche euch aber trotzdem, egal wie ihr euch entscheidet, dass ihr drei! damit glücklich und zufrieden seit!
Alles Gute
Der mausezahn
Unsere Gründe waren ebenso wie eure. Als die Entscheidung fiel, war auch ich sehr erleichtert und habe fast den ganzen Babykram verkauft.
Ein Jahr später war ich rotzeunglücklich damit. Ich bin zwar ein sehr socherheitsbedürftiger Mensch, aber die Ihr tickte lauter...
Wie auch immer man sich entscheidet. Es ist immer richtig, wenn das Gefühl dazu stimmt.
LG
blix, in der achten Woche schwanger
Ich selbst habe zwei Schwestern, die allerdings sehr viel älter sind als ich (7 und 9 Jahre).
Mit 12 war ich also allein mit meinen Eltern. Das hatte Vor- und Nachteile. Ich wurde als Nesthäkchen immer sehr verwöhnt, habe mich aber auch oft einsam gefühlt.
Ich selbst bin spät Mutter geworden. Meine erste Tochter kam zur Welt, als ich schon 39 war. Für meinen Mann und ich stand schnell fest, dass sie unser einziges Kind bleiben soll.
Zum einen aufgrund unseres Alters (mein Mann ist 7 Jahre älter als ich), zum anderen, weil unsere Tochter ein sehr anstrengendes Baby und Kleinkind war. Und schließlich auch, weil wir nicht - wie es eine meiner Vorschreiberinnen genannt hat - wirkliche "Kindermenschen" sind.
Aber nicht immer kommt es, wie man es geplant hat.
Mit 43 bin ich ungeplant nochmal schwanger geworden.
Meine Kleine ist mittlerweile 2 und das größte Geschenk meines Lebens. Natürlich mussten wir uns von einigen unserer Pläne für die nächsten Jahre verabschieden. Aber trotzdem finde ich es jetzt toll, zwei Kinder zu haben.
Meiner Karriere hat das übrigens keinen Abbruch getan. Obwohl ich nur 30 Stunden arbeite, bin ich kürzlich zur Projektleiterin befördert worden.
Das sind aber nur meine ganz persönlichen Erfahrungen. Ich glaube, dass wir auch mit nur einem Kind glücklich gewesen wären.
LG und alles Gute
tranquile