Von gar keiner Milch zum Vollstillen - Mutmacher :-)

Ihr Lieben,

vielleicht erinnert ihr euch an meinen ersten Beitrag zum Thema

http://www.urbia.de/forum/36-stillen-ernaehrung/4690281-wann-klappt-das-stillen-endlich/31285050

Ich kam aus dem Krankenhaus mit meinem Kleinen und hatte gar keine Milch. Zum Teil bedingt durch einen hohen Blutverlust bei der Geburt, aber sicher auch durch falsches Stillmanagement in der Klinik.
Für mich war das eine Katastrophe- ich war vor der Geburt sicher, mein Baby stillen zu können... Ich war fertig mit den Nerven, konnte keine stillende Mama sehen ohne in Tränen auszubrechen!

Dann habe ich den Kampf fürs Stillen aufgenommen.

Da war mein Kleiner zwei Wochen alt. Mit Hilfe einer Stillberaterin haben wir ein Programm zusammengestellt, dass es mit ermöglichen sollte, zumindest wieder zum Teilstillen zu kommen.

1. Pumpen mit der elektrischen Pumpe (Mediale Symphony) mit Doppel-Pumpset (ist wesentlich effektiver als beide Seiten nacheinander zu pumpen):
- tagsüber alle zwei Stunden für 15 Minuten
- nachts alle drei Stunden für 15 Minuten
anfangs kam gar keine Milch, dann eine winzige Menge, es wurde laaaaangsam mehr

2. Baby zufüttern (Pre Milch) mit der Avent Naturnah Flasche und Sauger Gr. 0
Minimiert die Saugverwirrung und Baby weiß noch, wie man an der Brust trinkt

3.Dr. Pandalis Bockshornklee-Kapseln (gibs in der Apotheke und bei Amazon), alle 6 Std. drei Stück einnehmen

4. Gut Essen: der Grundumsatz beim Stillen steigt um 600 kcal täglich. Vollkorkprodukte, Fleisch, Obst, Gemüse, Kuchen...

5. Mindestens 2 Tassen Hipp Stilltee täglich

6. Mindestens eine große Tasse Milch oder Kakao täglich (ich hab meistens 3 Tassen getrunken)

7. Ein Malzbier oder alkoholfreies Weißbier täglich

8. Kein Pfefferminz, keinen Salbei (ich hab sogar Kaugummi weggelassen)

9. Evt. mal den Eisenspiegel beim Arzt testen lassen. Wenn bei der Geburt viel Blut verloren wurde, Eisentabletten verschrieben lassen

Ich habe es so durchgezogen und stille meinen Kleinen heute ganz normal voll. Wir genießen es beide und es ist so schön und leicht und praktisch :-)

Nach vier Wochen habe ich wieder begonnen zu Stillen. Zuerst nachts einfach nach Bedarf ca. alle drei Stunden (bin die ersten Nächte ausgelaufen und hatte sogar zu viel Milch) und tagsüber habe ich alle zwei Stunden angelegt. Tagsüber habe ich noch zugefüttert, aber immer kleine Mengen, so dass nach zwei Stunden die nächste Still-Session fällig war.
Nach weiteren zwei Wochen brauchten wir die Fläschchen tagsüber nicht mehr.
Ich habe noch die nächsten Wochen den Kleinen einmal pro Woche bei der Stillberaterin wiegen lassen und er hat wunderbar zugenommen. Das hat mir Vertrauen ins Stillen gegeben und heute brauchen wir nicht mehr zu wiegen- die Windeln sind voll und der Kleine wächst :-)

Der Grund, warum ich das hier aufgeschrieben habe ist, euch Mut zu machen. Vielleicht ist eine andere Mama auch mal in dieser Situation und sucht im Netz nach Informationen wie ich es getan hatte. Stillen ist keine Zauberei- manchmal muss man sich anfangs durchbeißen, aber wenn es dann "läuft", ist es wunderschön!

Ich bin auch gerne bereit, euch zu schreiben, wenn ihr Fragen habt, einfach per pm melden.
Falls ihr aus dem Münchner Süden seid, vermittele ich auch gerne den Kontakt zu meiner Stillberaterin- die ist super kompetent und ohne sie hätte ich (und viele andere Mamas) das ganz sicher nicht geschafft!

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1

Ganz tolle Geschichte, wirklich! Glückwunsch dir und deinem Kleinen!:-D

Stillen ist sooooo toll! Ich wünsch dir eine wunderschöne Stillzeit! Mein Kleiner fängt jetzt langsam an zu essen und ich weiß, dass ich das Stillen unheimlich vermissen werde, wenn es irgendwann mal so weit ist, dass er nicht mehr möchte. Aber bis da hin wird noch ne Menge Zeit vergehen, denk ich. Hoff ich.;-)

LG
gundel+Babyäffchen (6,5 Monate alt)

3

Danke! Ja, die Zeit geht so schnell vorbei... Aber es ist doch auch toll zu sehen, dass sich die Kleinen irgendwann fürs Essen interessieren :-)

2

Super das es bei dir geklappt hat. Freut mich wahnsinnig.

Mein Punkteprogramm sah ähnlich aus wie deiner, bei mir hat er nur nicht geholfen.

Trotzdem werde ich es wieder versuchen, sollte ich noch ein Kind bekommen. Gerade dein Post macht Mut, dass es doch möglich ist.

4

Sehr schade, dass es bei Dir nicht geklappt hat... Aber Du hast es versucht, das zählt! Weißt Du, warum Du nur wenig Milch hattest? Ich finde, darauf bereitet einen irgendwie niemand vor, man hört immer nur von Milchstau und wunden Bustwarzen, aber zu wenig Milch wird nirgends erwähnt.

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Langer Geburtsverlauf
höherer Blutverlust

Großmutter, Mutter und Schwester hatten auch wenig Milch - Veranlagung
nicht optimaler Stillstart - das Anlegen war nicht so einfach aufgrund meiner Brustform, im Krankenhaus wurde einfach der Kopf vom Kind und meine Brust recht rapiad zusammengeführt. Keine Erklärungen wie ich sie anlegen muß, nichts. Mein Mann hat mir dann geholfen die Kleine anzulegen, weil er das Personal beobachtet hat. Meine Kleine hat dann nach 2 Tagen die Brust nur noch angeschrieen und verweigert.

Sollte es ein 2 Baby geben, werde ich ambulant entbinden und zu Hause mit Hilfe meiner Hebamme die auch Stillberaterin ist die ersten Gehversuche unternehmen.

Die Chancen das die nächste Geburt sich nicht über so einen langen Zeitraum hinzieht sind auch hoch - somit bleibt dann nur noch die Veranlagung die kann ich nicht ändern.

Ich kämpfe immer noch damit das es nicht geklappt hat. Vorwürfe kann ich mir keine machen und das es bei dir funkioniert hat macht Mut den Weg wieder zu gehen. Selbst wenn nicht genug kommt und eine Zwiemilchernährung notwendig ist, ist es ein Fortschritt.

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Ich finde das so toll von dir. Du hast durchgehalten und gekämpft. Andere hätten gesagt ich hatte keine Milch und stillen ging eben nicht. Respekt! Ich finde generell wird zu schnell aufgegeben. Ich habe meine erste Tochter 1,5 Jahre gestillt und am Anfang hat es ca. 3 Monate gedauert bis es richtig funktioniert hat. Meine zweite stille ich gerade 5,5 Monate. Scheinbar konnte sich die Brust "erinnern" und hat ihren Job sofort aufgenommen. Es ist so schön zu stillen.

Viel Spaß weiterhin und liebe Grüße.

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Danke für Deine lieben Worte!

Ja, generell wird zu schnell aufgegeben! Aber oft wird auch im Krankenhaus zu wenig Unterstützung gegeben, finde ich. Dafür hat das Pflegepersonal einfach keine Zeit das ist schade und sollte nicht so sein...

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Da hast du leider Recht. Bei meiner zweiten Tochter hat die eine Schwester dort im kh gemeint ich soll zufüttern, weil ich meine Maus schon wieder an der Brust hätte. Dabei kommt nur so der Milcheinschuss anständig. Wäre es mein erstes gewesen, hätte ich wahrscheinlich nicht gestillt. Aber die Schwester hat eine Ansage bekommen und mich dann nicht mehr angesprochen.