Erfahrungsbericht OP Hypospadie 3. Grades in Offenbach bei Prof. Hadidi

Erfahrungsbericht einer Hypospadie OP (Grad 3) bei Prof. Hadidi im Klinikum Offenbach
Da ich im Internet keine Informationen über die vielen notwendigen und interessanten Kleinigkeiten gefunden habe, habe ich beschlossen einen kleinen Erfahrungsbericht zusammenzufassen. Die OP fand im Januar 2012 statt.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass viele Informationen im Yahoo Forum vorhanden ist.

http://de.groups.yahoo.com/group/Hypospadie--Forum

Vorher:
3 Monate vor der OP waren wir bei Prof. Hadidi zu einer Erstanalyse in Seligenstadt / Hessen. Wir erfuhren, dass der Kleine Grad 3 hat (bei Geburt wurde von Grad 2 gesprochen) und 2 Katheder bekommen wird. Nach 14 Tagen würde - in etwa - der zweite gezogen werden. Eventuell würde es auch kürzer gehen, da der Penis recht gerade aussieht. Dies würde erst während der OP entschieden werden.

Krankenkasse:
Die Kosten für die Voruntersuchung wurden uns nicht von der Krankenkasse erstattet. Das gleiche gilt für die Fahrt nach Offenbach. Allerdings habe ich mit der Krankenkasse ausgehandelt, dass zumindest der Wert einer Taxifahrt zu unserem nächsten Krankenhaus erstatten werden würde. Ich benötigte eine Einweisung ins Krankenhaus vom Kinderarzt, die nach Möglichkeit von der Krankenkasse genehmigt sein sollte. Ich halte es für sinnvoll auf jeden Fall mit der Krankenkasse vorher die OP zu besprechen um Schwierigkeiten nachher zu vermeiden. Besteht auch darauf, dass die Krankenkasse die Ergebnisse dieses Gesprächs bei sich in den Systemen vermerkt. Ich habe nämlich schlechte Erfahrungen gemacht bezüglich Zusagen von der Krankenkasse, von der später keiner mehr etwas wusste.
Ankunft:
1 Tag vor der geplanten OP fuhren wir mit dem Zug nach Offenbach. Aussteigen am Bahnhof Offenbach gestaltete sich leider etwas schwierig, da keine Aufzüge vorhanden waren. Bis zum Klinikum waren es weniger als langsame 10 min zu Fuß. Ich hatte keinen Kinderwagen sondern nur ein Tragetuch mit, was aus meiner Sicht die Fahrt sehr erleichterte, da ich sonst Schwierigkeiten mit der großen Reisetasche gehabt hätte.
Die Anmeldung war leider sehr langwierig, mit langen Wartezeiten und Wegen verbunden, so dass wir erst nach über 2,5 Std unser Zimmer beziehen konnten. Bis dahin hatten wir die Patientenanmeldung, Erstuntersuchung und Anästhesie-Vorbesprechung hinter uns gebracht. Der Ablauf scheint allerdings von Woche zu Woche zu variieren. Zu diesem Zeitpunkt wurde entschieden dass die OP durchgeführt werden kann, obwohl der Kleine zwar leicht erhöhte Temperatur und eine sehr leichte Erkältung hatte, aber einen guten Allgemeinzustand hatte und die Bronchen nicht verschleimt waren, so dass keine Gefahr für die Anästhesie bestand.
Die netten Schwestern hatten für uns noch ein Mittagessen parat, und wiesen uns in die Begebenheiten ein.

Am Abend kam Prof. Hadidi vorbei. Zu diesem Zeitpunkt erfuhren wird, wann die OP angesetzt war und wann der Kleine das letzte mal trinken und Essen darf. Er untersucht kurz den Kleinen und besprach die OP und beantwortete meine Fragen. Er stellte in Aussicht, dass je nachdem was er bei der OP vorfand- auch ein kürzerer Krankenhausaufenthalt möglich wäre.
Mitbringen:
Pampers, Reinigungsmittel sowie Spielsachen und Kinderwägen waren vorhanden.

Gleiches gilt für Babygläschen und Nuk Babyflaschen (einmal). Auch mehrere Sorten Milch und Babywasser. Alternativ oder ergänzend konnte ich für den Kleinen aus der gleichen Essensliste wie für mich auswählen. Da der kleine unempfindliche ist benötigte ich also nur die Kleidung. Empfehlen würde ich ähnliche Kleidung wie zu Hause. Gut wäre es Bodies eine Nummer grösser mit zuzubringen, da der Verband und die 2. Pampers Platz benötigen, vielleicht auch eher weitere Hosen. Es gab keine Schlafsäcke für den Kleinen, also war es gut dass ich 2-dabei hatte.
Handtücher und Waschlappen, sowie Stoffwindeln zum Unterlegen beim Wickeln waren vorhanden.
Das Krankenhaus:
Es gibt 2 mögliche Stationen, (3C und 3D). Das Haus ist sehr neu (Grundsteinlegung 2007) und somit fast alles gut in Schuss. Es gibt größtenteils 2 Bettzimmer mit wenigen Einbettzimmern. In „Hadidiwochen“ sind die Stationen gut ausgelastet.

Neben den Kinderbetten sind zusammenklappbare Elternbetten in einem Schrank versteckt. Die Möglichkeit Wertsachen in einem kleinen Tresor im Schrank einzuschließen besteht.
Morgens kam jeweils eine Dame vorbei, die das Essen für den nächsten Tag abfragte. Für Mittags konnte ich aus 2-3 Gerichten auswählen, da keine gesundheitlichen Einschränkungen vorlagen. Es gabjeweils eine vegetarische Alternative. Früh und abends gab es Brot und verschiedene Beilagen. Jogurt und Obst standen ebenfalls zur Wahl. 3 Sorten Tee warne zu den meisten Tageszeiten vorhanden. Kaffee und Brötchen gab es nur am Morgen. Außerdem erhielt ich eine Wasserflasche, die ich jederzeit mit stillen oder Sprudelwasser auffüllen konnte.
Der OP Tag:
Wenn notwendig und gewünscht weckten die Schwestern für die letzte Mahlzeit bzw. Trinken. Kurz vor der OP erhielt ich eine OP Jacke die ich den Kleinen anzog, sowie eine neue Windel und einen „LmaA“ Saft. Nach ein paar Minuten hat der Kleine sich nur noch vor Lachen gekugelt, da das Gleichgewichtssystem nicht mehr funktionierte und er das totlustig fand. Die Schwester kam vorbei und das Bett wurde zum OP geschoben, während ich den Kleinen trug. Es gab ein kurzes Gespräch mit dem Anästhesisten und ich musste den Kleinen übergeben. Alles kein Problem wegen dem „LmaA“ Saft.
Nach fast 3 Std bekam ich die Info, dass der Kleine im Aufwachraum ist und ich konnte zu Ihm. Er schlief, war verkabelt, und hatte „nur“ einen Katheder- yipee- das bedeutet nur 8 statt 14 Tage Katheder. Er schlief noch eine Weile. Weinte kurz beim Aufwachen war aber dann etwas benommen aber vollkommen ok. Sobald er wach war, holte uns eine Schwester ab und brachte uns zurück auf Station. Der Kleine trank etwas, schlief noch ein wenig und war danach ziemlich fidel (das scheint unterschiedlich zu sein, manche Kinder sind noch den ganzen Tag müde). Jedenfalls wurde dann gleich Laufen geübt und die Station weiter erkundet, als sei nichts gewesen.

Die Tage danach
In den ersten 24 Std erhieltendie Kinder regelmäßig Ibuprofen und bei Schmerzen auch noch Paracetamol als Saft oder Zäpfchen.- je nach Wunsch. Danach nur bei Schmerzen was ca. 3 mal notwendig war.
Außerdem bekam er 3 mal täglich einen Antibiotikasaft.

Eine Mutter gab mir den Tipp, eine Mullbinde in 8-Form um die Arme am Rücken zu binden, so trug der Kleine den Katheder wie einen Rucksack durch die Gegend. Andere hängten ihn in die Hose ein (dazu war er noch zu klein, da sonst der Katheder am Boden schleifte) oder fädelten ihn durch das Hosenbein, was zum Schlafen optimal war. Dies war alles den Eltern überlassen.
Das Wickeln war etwas komplizierter, da Mull auf den Verband so geklebt wurde, dass der Stuhl nicht den Verband allzu sehr beschmutzt- daher habe ich in den ersten Tagen und bei schmierigeren Stuhl immer eine Schwester hinzugebeten. Da die Windeln wegen des Katheders nicht nass wurden, war Wickeln aber nicht allzu häufig notwendig.
Den Kleinen störte der Katheder übrigens gar nicht. Er war nach kurzer Zeit vergessen, bzw immer wieder ein nettes Kuschel (!!)spielzeug….
Visiten:
Es gab täglich eine Krankenhausarztvisite, wo der Allgemeinzustand des Kleinen besprochen wird. Ein Infekt, der sich schon bei der Ankunft abgezeichnet hatte, brach leider aus mit Fieber Husten und Co. Dieser wurde von den Krankenhausärzten behandelt. Alles was mit der OP und dem Katheder zusammenhängt wird von Prof. Hadidi behandelt, der in der Regel abends zur Visite vorbeikommt und für Fragen zur Verfügung steht.
Katheder ziehen
Der Katheder wurde nach der angegebenen Zeit gezogen. Manchmal, wenn es Probleme gab auch schon mal einen Tag früher. Nun waren wieder Schmerzmittel angesagt. Das erste Pinkeln war leider oft mit Geschrei verbunden. Auch das zweite oder dritte… Am nächsten Tag durfte ich dann nach einer weiteren Visite von Prof. Hadidi am späten Nachmittag nach Hause.

Wir waren sehr zufrieden und würden die Entscheidung nach Offenbach zu Prof. Hadidi zu gehen für Grad 3 auf jeden Fall wieder so treffen

So- es ist alles etwas ausführlicher geworden. Ich hoffe mein Bericht hilft dem einen oder anderen. Vielleicht mag auch jemand etwas ergänzen oder von Änderungen berichten.

Lg cb69

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Korrekte Adresse:

http://de.groups.yahoo.com/group/Hypospadie-Forum/

2

Wow, Danke für den langen Bericht. Wir haben im April Termin beim Professor. Auch 3.Gradig und so laaaangsam fange ich an darüber nachzudenken, was wann wie.....?? Dein Bericht ist sehr hilfreich zu lesen. DANKE

3

gern geschehen. Mir ging es nämlich genauso, leider hatte ich Netz nichts gefunden...

alles gute

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Hallo,
ich bin so froh Deinen Bericht gelesen zu haben. Mein Sohn hat auch eine Hypospadie 3.grades und wir fahren am Montag nach Seligenstadt zur Vorbesprechung. Wie geht es Deinem Sohn mittlerweile?
LG

5

Hallo,
ihm geht es richtig gut. Mitte April wird dann die Untersuchung bei Hr, Hadidi sein. Ich bin schon ganz gespannt. Bis dahin heißt es- (3 Monate) können noch Fisteln etc. auftreten. Aber ich habe ein guten Gefühl...

Viel Gück am Montag.

cb

6

Hallo,
ich schon wieder. Mittlerweile sind wir von unserer HypospadieOP zurück und ich muß sagen, es ist alles genau so wie Du beschrieben hast, nochmal DANKE. Wir waren bestens vorbereitet!!!!!

LG

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Hallo,
ach das freut mich.

Unser Kleiner wurde vor 2 Wochen das zweite mal operiert (OP 11.Juli). Waren wir vieleicht sogar gleichzeitig da?

Die zweite OP verlief wie die erste- nur kürzer. Dienstag Ankunft, Mittwoch OP, Freitag wurde der Katheder gezogen und Samstag durften wir heim. Soweit war also alles gut.

Viel Glück Euch-

lg

8

Halihallo,

wir waren gleichzeitig im Januar da und ich könnte mich immernoch kaputtlachen, wie der Krümel mit seinem "Rucksack" über die Flure krabbelte Er hat dort auch seine ersten Schritte gemacht, oder?

Wir fahren morgen zur 2. Op (Vorhautrekotruktion) und Sohnemann freut sich schonauf die anderen Kinder und will wieder ganz viel Fahrstuhl fahren.

An die anderen Muttis die hier mitlesen habe ich noch ein Anliegen worauf wir in der Klinik nicht automatisch hingewiesen wurden:
Wenn ihr nach dem KKH-Aufenthalt einen längeren Heimweg mit dem Auto habt, MÜSST ihr in regelmäßigen Abständen eine Pause machen bei der die Jungs ein paar Minuten aufstehen. Andernfalls drückt in den Kindersitzen das Körpergewicht dauerhaft auf das frische OP-Gebiet.
In unserem Fall hat Sohnemann 3 Stunden lang friedlich im Auto geschlafen und ist dann mit panischen Schmerzschreien aufgewacht.

Sein bestes Stück, das vorher ein wunderbare Wundheilung hatte, war zu einem tomatengroßen rot-blauem schmerzhaftem Gebilde geschwollen.
Dr. Hadidi gab telefonisch die Auskunft, das es eben an der Sitzposition lag und in 4-6 Wochen wieder verschwinden würde. Es waren wirklich 6 Wochen in denen unser Sohnemann lieber platzen wollte als zur Toilette zu gehen, weil die Schwellung so schmerzte, und bitterböse war..... Zitat: "Ihr habt gesagt der Doktor macht meinen Pullerman schick, aber er hat ihn nur aufgepustet und rot gemacht"........

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Hallo Kostine,

witzig, Du bist schon die zweite, die uns anhand des Berichtes wiedererkennt. Meine erste Zimmernachbarin hatte mich auch darauf angesprochen.

Ja- der Kleine hatte am Tag nach der OP seine ersten schritte gemacht und fand in Infusionsständern und Waschewägen die geniale Lauflernwagen.

Ich drücke Euch die Daumen, dass die zweite OP bei Euch auch so unkompliziert verläuft wie bei uns.

Ach- die Heimfahrtsgeschichte klingt ja wirklich nicht gut Ich hoffe die einen oder anderen finden Deinen Tip..

lg
CB

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HI cb 69,

ich möchte mich auch ganz herzlich für den tollen Bericht bedanken! Wir fahren morgen nach Offenbach und unser knapp 1 Jähriger Sohn wird am Freitag von Professor Hadidi operiert. Erstmal wird hier sein Hodenhochstand korriegiert und im Frühjahr 2013 findet dann die OP wegen der Hypospadie statt. Unser Sohn hat leider auch Grad 3. Auf jeden Fall hat mich dein Bericht beruhigt und ich hoffe das nun auch alles gut geht. Toll das Du diesen Bericht geschrieben hast.

Viele Grüsse

elisa75

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Liebe Elisa,

wie ist es gelaufen?? Ich habe Euch die Daumen gedrückt.
weihnachtliche Grüsse
CB69

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Hallo cb69,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, der uns sehr weitergeholfen hat.
Wir hatten unsere erste OP bei Prof. Hadidi im Januar 2013, also genau ein Jahr nach euch :-)

Ich bin dir echt so dankbar für die vielen Tipps, die ich durch deinen Bericht bekommen habe. Und da bei uns gerade alle Eindrücke noch ganz frisch sind, habe ich mir gedacht, dass ich -ergänzend zu deinem super Erfahrungsbericht- für Interessierte eventuell noch ein paar Tipps und aktuelle Infos aus Offenbach beisteuern könnte ...

http://www.urbia.de/forum/45-leben-mit-handicaps/4130982-praktische-tipps-fuer-hypospadie-op-bei-prof-hadidi-in-offenbach/26073232

(Ich hoffe, du bist einverstanden, dass ich deinen Bericht in meinem verlinkt habe.)

Also, vielen Dank und liebe Grüße,

susa79.1 :-)

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Danke liebe Susa,

für das positive Feedback. Schön dass Du auch Deine Erfahrungen mitgeteilt und viele Dinge noch zusätzlich beschrieben hast. Klar durftest Du verlinken!

Wie ist es Deinem Kleinen gegangen? Welchen Grad der Hypospadie hatte er? Alles gut soweit? Das hoffe ich sehr für Euch

lieben Gruss
cb69

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Liebe cb69,
bei einem Kinderchirurgen hier vor Ort wurde uns gesagt, dass es sich um Grad 1 handeln würde und mit einem Jahr operiert werden sollte. Da wir hier aber nicht gewusst hätten, wer unseren Sohn dann tatsächlich operieren würde und auch abgeschreckt waren von den Berichten von Betroffenen, wo sich Chirurgen an Hypospadie-OPs versucht haben und dann mangels Erfahrung alles mit missglückten OPs eher verschlimmert als verbessert haben, haben wir uns für ein Vorgespräch und dann auch letztlich für die OP bei Prof. Hadidi in Offenbach entschieden (Prof. Hadidi sprach dann auch nicht von Grad 1 sondern von Grad 2).
Unser Kleiner hat die Operation gut überstanden und hat schon am Tag der OP am Nachmittag fleißig weiter krabbeln geübt. :-)
Wir hatten in Offenbach die ganze Zeit über das Gefühl, die richtige Wahl mit Prof. Hadidi und Offenbach getroffen zu haben. Ich finde, man merkt es dort einfach wirklich, dass Hypospadie-OPs dort zum Alltag gehören und keine Seltenheit sind. Und auch zu wissen, dass Prof. Hadidi das eigene Kind persönlich operiert, beruhigt doch irgendwie sehr (vor allem in der wirklich nicht schönen Situation, sein Kind vor der OP abgeben zu müssen :-( ) Wir hoffen, dass jetzt alles so komplikationslos wie die Operation und die Tage in der Klinik weiter geht.

Eine Frage hab ich noch: Prof. Hadidi weist ja darauf hin, dass es nach 3-4 Wochen nochmals zu Schmerzen kommen kann, wenn die Fäden sich aufzulösen beginnen. Hast du diesbezüglich etwas bei deinem Sohn bemerkt, dass er Schmerzen hatte und falls ja, waren sie stark?

Liebe Grüße,
susa79.1 :-)

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