trauer und es scheint kein ende zu haben

ich bin fertig, am ende und weis einfach nicht weiter! #heul
am 28.12.10 erfuhr ich, dass das kleine herzchen meines babys nicht mehr schlug...
ich wahr in der 10ssw...
am 29.12.10 hatte ich dann eine ausschabung,
ich dachte ich könnte gut damit umgeben, habe mich auch ganz gut ablenken können...
nun aber nun kommen immer mehr fragen und tränen, weis einfach nicht weiter! hilfe kann ich auch nicht erwarten, denn es ist ja alles sehr früh passiert... richtige hilfe wird ja leider erst ab den sogenannten 500g kindern geboten! dazu kommt, dass ich in einem dorf wohne und da noch weniger dafür gemacht wird als in städten...
ich durfte mir so viel anhören, ob von ärzten oder auch familie und freunden...
mal aufgelistet;

- "ihr seid noch jung und könnt andere kinder haben."mag ja sein, aber dieses kind fehlt mir

- "Wer weiß, wozu es gut gewesen ist." hallo? mein baby ist gestorben! wozu soll das gut sein? auch wenn es ja sogesehen noch keins war, es fehlt!

- "sei froh, das es so früh passiert ist."

- "du mußt versuchen, es zu vergessen. unmöglich! Niemals! und warum auch?

- "du hast ja noch Jayson." (mein erstes kind) welches dieses eine kind aber nicht ersetzen kann aber auch nicht soll!

- "es gibt so vielen die es passiert ist und den meisten ist es viel schlimmer ergangen, weil es eine totgeburt oder sonnst was war" warum ist es bei allen anderen schlimmer, warum soll es mir damit besser gehen, nur weil es in der 10ssw passiert ist???

ich weis einfach nicht wie ich es verarbeiten soll, es scheint mich keiner zu verstehen, ich fühle mich echt leer und vorallem allein gelassen :-(
wie habt ihr es geschaft es zu verarbeiten und vorallem alles durchzustehen und damit abschließen zu können?
ich möchte natürlich wieder schwanger werden aber ich weis jetzt schon, dass es mir sehr schwer fallen wird und mich die angst in der ganzen schwangerschaft begleiten wird!

ich zünde hiermit ein kerzchen für mein sternchen #kerze
und eine für alle #kerze

mit jayson an der hand und sternchen ganz ganz fest im herzen!

1

Hallo,

erstmal zünde ich eine #kerze für unsere #sternchen an!!!!
ich weiß wie du dich Fühlst, ich musste meinen Krümmel am 21.12.2010 gehen lassen!!
Nachdem ich 2 Tage im KH war, war die Gewissheit da, das ich meinen Krümmel gehen lassen muss!!
Ich musste um 11 Uhr ein Mittel einnehmen das den Muttermund öffnet und um 15.30 war ich im OP!!!
Es ist schrecklich was uns Passiert ist, bei mir war es auch noch die erste SS!!!

Ich fühle mich auch so alleine und denke immer WARUM?
Ich musste mir auch solche Sätze anhören wie du, die sind wie Dolchstöße und noch viel schlimmer!!

Ich sende dir mal ein Gedicht zu, ich lese es mir jeden Tag durch!!
Dieses Gedicht passt sehr gut zu uns!!
Es hat mir eine Liebe Freundin geschickt!!!

Weine wenn du willst und wenn andere darüber lachen, es ist schlimm und viele wissen nicht wie sehr so was weh tut!!!!

LG
Steffi mit #sternchen ganz fest im #herzlich

2

Hallo,
ich hatte auch eine Ausschabung am 29.12 ind er 8 Woche weil das herzchen nicht mehr geschlagen hat.
Mir ging es die ersten Tage extrem schlecht,war nur am heulen,konnte nicht verstehen warum gerade mir das passiert und war sauer auf alle Leute denen es besser ging als mir.
Mittlerweile geht es mir besser.Natürlich hör ich genau die selben Sprüche wie du und helfen tun die überhaupt icht.Im Gegenteil,mich haben die auch nur sauer gemacht...
Aber wir müssen uns tatsächlich immer wieder sagen das das was uns passiert ist ganz schlimm ist,aber es gibt immer Menschen die noch schlimmere Dinge erleben.
Kopf hoch,es wird wieder besser und wir werden auch noch ein gesundes Baby in unseren Armen halten dürfen...
Es kann nur besser werden!!!
LG,kannst dich gern melden

Nina mit Maus(6) und 1 #stern

3

Liebe jangina

Wir verstehen dich und können nachvollziehen wie es dir geht!

Hör nicht auf die Leute, lass sie reden. Der Versuch derer die dich zu trösten gedenken geht oft in die falsch Richtung.

Wenn dich eine Aussage verletzt sag es dieser Person, auch wenn es Tränen gibt, vielleicht könnt ihr dann gemeinsam darüber sprechen. Oft wissen Andere nicht wie damit umgehen und dann kommt schnell solch ein Satz.

Wir sind für dich da!

Alles Liebe
Tarra

4

Liebe Jangina
es ist schlimm und zwar wann immer wir das Sternchen loslassen müssen.
Die Zukunft und Hoffnung stirbt mit ... es ist NORMAL sich so oder so ähnlich zu fühlen! (und die blöde-sprüche-klopfer lass, kucke auf die die Dir hilfreich sind.

#kerze

Du schreibst: "ich weis einfach nicht wie ich es verarbeiten soll"
auch das ist NORMAL, und SCHMERHAFT

Geist - Seele - Leib haben viel Arbeit bis sie den Tod - Trauer - Schmerz verarbeitet haben .... und da geht vieles einem nicht so von der Hand wie man es gewohnt ist ...

Wie verarbeiten? hm. eine Ideen.
* meine Hausärztin frage ob sie mich für eine Woche einfach kranschreiben solle, sie hätte es getan (ich wollte es nur damals nicht)

* Erinnerungen sammeln

* sich austauschen Forum oder Club

* eventuell gute Bücher zur Hand nehmen:
Leise wie ein Schmetterling: Abschied vom fehlgeborenen Kind
# Gebundene Ausgabe: 112 Seiten
# Verlag: Scm Hänssler; Auflage: 5., Aufl. (8. Januar 2009)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3775143785
# ISBN-13: 978-3775143783
# Größe und/oder Gewicht: 16,2 x 10,8 x 1,2 cm

das ist ein kleines sehr feines zartes Buch.

oder später dann (in ein paar Monaten)
Sternenkinder: Wenn eine Schwangerschaft zu früh endet
# Taschenbuch: 192 Seiten
# Verlag: Südwest; Auflage: 1 (24. September 2007)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3517083747
# ISBN-13: 978-3517083742
# Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 16,2 x 1,8 cm

da ist sachliches schlicht dabei, und persönlichen Erlebnisberichte von Müttern
!!!! achtung auch sehr schmerzhafte Berichte/Schilderungen
die Trennung von sachlich und persönlich hat mir gut getan. (ich hab das Buch erst 16 Monate nach meiner FG 9ssw gelesen)

#blume
fliederbluete

5

Hallo,

meine letzte AS war am 21.12.

Es gibt viele, die etwas Tröstendes sagen wollen, aber damit nicht umgehen und es nicht nachvollziehen können.
Es werden dann solche Äußerungen gesagt, was uns aber nicht weiterhilft und eher verletzend sein kann, das habe ich auch schon erlebt.

Richtig verstehen können es nur Betroffene, hier wirst Du Dich sofort besser aufgehoben fühlen.

Gib Dir Zeit für die Verarbeitung und lass die Trauer raus.
Es wird die Zeit kommen, wo Du Dich besser fühlst und einen neuen Versuch starten möchtest.

Die Angst wird Dich in der nächsten SS begleiten und sie gehört dazu, aber sie wird im Laufe der SS weniger, wenn sich alles gesund entwickelt und die Freude kommt, ganz sicher.

LG und alles Gute

Anja

6

ich möchte mich bedanken für eure lieben worte und eure tipps...
ich werde auf jedenfall einiges davon umsetzen :-)

und die bücher hören sich sehr gut an, hab sie mir schon bestellt, mal sehen wann sie da sind

eine #kerze alle eure #stern


liebe grüße janina
mit jayson an der hand und #stern tief im herzen

7

Hallo,

es tut mir leid, was dir passiert ist. Ich kann dich gut verstehen, bei mir war es ähnlich, nur daß wir inzwischen einen Schritt weiter sind (soll heißen, unser zweites Kind kam gesund zur Welt).
Und jetzt das für mich überraschende: man kann wohl nie damit abschließen. Ich dachte, wenn ich erstmal wieder schwanger bin wird alles besser. Dem war auch erstmal so und als die SS weiter war als die FG war ich schon entspannter. Die Schwangerschaft über war ich schön abgelenkt, ABER: seit der Geburt empfinde ich die FG noch als viel schlimmer und plötzlich war es, wie wenn es gestern war. Und dann noch diese komische Gefühl, wenn man sein Kind anschaut und sich denkt: ohne die FG gebe es genau DIESES Kind garnicht.
Ist wirklich ne komische Sache und meine Gedanken schwirren nach wie vor wild herum.
Einerseits Freude über das Zweite, andererseits ist das Verlorene jetzt präsenter denn je.

Und diese Sprüche habe ich auch alle gehört und alleine bin ich damit auch. Selbst die Familie kann mich da nicht auffangen (für die war es eben kein Kind).

Ich wünsche dir alles Gute - und vielleicht bestelle ich mir auch noch die Bücher...

8

ich denk gerade ich sollte diesen Text von Sabine Mecki, hier reinstellen ..
ICH find ihn so gut und so wichtig!
(meinem mann hat der Text wenig gesagt - ich denke er ist ein Text von Frau zu Frau)

Das Trauerkind

Der Moment, an dem wir unser Kind gehen lassen mußten, ist der Moment der Geburt unserer Trauer.
Und wie ein Neugeborenes verhält sie sich auch. Sie füllt unser ganzes Wesen aus, unseren ganzen Tag, unser ganzes Dasein. Wie ein Säugling den ganzen Tag von uns getragen wird, tragen wir die Trauer 24 Stunden. Wir spüren ihr Gewicht körperlich in Form von Schmerz. Die Trauer liegt auf unserer Brust, nimmt uns die Luft zum Atmen, und trinkt unsere Energie. Es gibt nichts Anderes in dieser ersten Zeit, nur den Schmerz, die Kraftlosigkeit, die Trauer.

Aber ein Säugling entwickelt sich, zunächst unmerklich, dann mit kleinen Sprüngen. Plötzlich kann es von der Mutter wegrobben, eigenes Terrain entdecken. Es wird nicht mehr 24Stunden am Tag an der Brust getragen, will das auch nicht. Es braucht noch immer sehr viel Körperkontakt, aber auch Freiraum. Und irgendwann schläft es zum ersten Mal durch.
Und unsere Trauer: Verblüfft stellen wir fest, daß wir die Trauer zwar noch ständig spüren, daß der körperliche Schmerz aber Pausen macht, Pausen an denen man zwar noch sehr intensiv trauert, aber wieder atmen kann. Die Lebensenergie wird nicht mehr unendlich abgezogen, Kleinigkeiten des Alltags sind uns wieder möglich. Manche Mütter können das erste Mal nach langer Zeit wieder nachts schlafen, bei Anderen waren (wie bei manchen "lebenden Kindern") die Nächte eigentlich kein so großes Problem. Wieder ist das "Schlafenkönnen" nicht das Maß unserer Trauer oder gar unserer Liebe zu unseren Sternchen.

Dann kommt das Kind in den Kindergarten. Am Anfang macht sich die Mutter große Sorgen, denkt die ganzen 4 Stunden ununterbrochen an ihr Kind. Manche Kinder fällt der Übergang leicht, andere klammern. Liebt eine Mutter ihr Kind weniger, wenn das Kind losläßt und geht? Natürlich nicht. Liebt eine Mutter ihr Kind weniger oder mehr, wenn das Kind mit 5 Jahren mehr oder weniger Körperkontakt braucht? Natürlich nicht. Und nach dem Kindergarten kommt das Kind in die Arme der Mutter geflogen, holt sich die Geborgenheit die es braucht, und will erzählen
Genauso ist es mit unserer Trauer. Nicht einschneidend, aber schleichend, gibt es Momente, an dem wir die Trauer nicht spüren, an dem wir vielleicht über Witze lachen können, einen Kuschelabend mit unserem Partner verbringen oder richtig aufmerksam einen Film ansehen können, ohne ständig an unseren Verlust zu denken. Und wie bei den lebenden Kindern, so ist diese Entwicklung auch bei unseren Engelchen bei jedem Anders. Aber die Liebe ist immer die Gleiche. Und der Schmerz kommt dann auch zurück, genauso nah genauso heftig wie man es schon gewöhnt ist.

Manchmal bekommt das Kind ein Geschwisterchen. Es ist eifersüchtig, weil das neue "Neugeborene" mehr Zeit und körperliche Nähe beansprucht, fühlt sich vom Thron gestoßen und fällt in alte Babygewohnheiten zurück.
So kann es auch unserem Trauerkind gehen, wenn ein Folgekind kommt. Schon in der Schwangerschaft stellt sich oft die körperliche Trauer ein, diesmal verbunden mit Angst. Und ist das Folgebaby erst einmal da, spüren wir den vorwurfsvollen "Blick" unseres Trauerkindes, manchmal wie körperlich "Und ich? Für mich hast Du keine Zeit mehr, liebst Du mich nicht mehr?", und wir bekommen ein schlechtes Gewissen, glauben eine schlechte Mutter zu sein, die ihr totes Kind vernachlässigt.
Irgendwann hat sich aber alles eingespielt. Das Trauerkind merkt, daß es auch Zeit für es gibt, daß es nicht vergessen ist. Auch das Folgekind lernt, daß noch ein Geschwisterkind auch die Liebe seiner Eltern mit beansprucht. Es wird zum Grab mitgenommen und wenn es älter wird, werden ihm Photos gezeigt und es wird ihm erklärt, was passiert ist. So wie Geschwister ganz selbstverständlich miteinander groß werden, lernt auch das Folgekind, daß das Sternenkind das Trauerkind bei seinen Eltern gelassen hat, an seiner statt. Und da auch bei der größten Geschwisterliebe Streit unvermeidlich ist, werden auch da Machtkämpfe um die elterliche Aufmerksamkeit nicht ausbleiben. Manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn man sein Folgekind richtig glücklich anlacht, dann wieder wird das Folgekind zum "Kasper" oder "Haustyrann" wenn es merkt, daß Mama "zu lange" heute so still und nachdenklich ist. Aber irgendwie gibt es dann auch schnell wieder Versöhnung.

Dann kommt das Kind in die Pubertät, lehnt sich gegen die Eltern auf, es gibt Zoff. "Laß mich in Ruhe. Du hast mir überhaupt nichts zu sagen" etc. Die Liebe der Mutter wird ausgetestet bis zum geht nicht mehr, aber sie ist (meistens) immer noch da, auch wenn viele Jugendliche den Kontakt zu ihren Eltern fast ganz ablehnen, die Türen verschließen.
Und unser Trauerkind: Jetzt passiert es zum ersten Mal, daß wir z.B. einen Kinderwagen ansehen, hineinschauen und das Baby bewundern, wartend auf das so bekannte Gefühl des Schmerzes- und es kommt nicht. Wenn das zum ersten Mal passiert, erschrecken wir uns wahrscheinlich, denken "Ich liebe mein Baby nicht mehr. Ich spüre den Schmerz nicht. Was bin ich für eine Rabenmutter". Aber die Trauer will nicht mehr "abrufbar" sein. Will einfach nicht mehr irgendwelchen Ritualen und Signalen gehorchen, will kommen und gehen, wann es ihm passt. Jetzt kann es sein, daß man von heftiger Trauer mitten in der Nacht geweckt wird, was wahrscheinlich schon lange nicht mehr passiert ist. Wie ein Jugendlicher, der nachts um 3 beschließt seiner Mutter doch von seinem Liebeskummer zu erzählen.

Dann irgendwann ist das Kind erwachsen, verläßt das Elternhaus. Stirbt damit die Liebe der Mutter? Nein. Nach einer Eingewöhnungszeit fängt die Mutter an, ihr Leben wieder ganz so zu leben, wie sie es möchte. Sie liebt ihr Kind, aber es ist aus dem Haus. Und jedes Kind ist anders. Einige rufen ihre Mutter 2 mal die Woche an, einige lassen sich noch eine Weile die Wäsche waschen und sie sehen sich häufig, wieder andere melden sich nur zu Weihnachten und Neujahr. Aber die Mutterliebe bleibt.

Und die Trauer. Auch die zieht irgendwann vielleicht aus, nur das warme Gefühl der Liebe zu diesem Kind bleibt. Und der gelegentliche Anruf, das gelegentliche Gefühl, das an den alten Schmerz erinnert, aber doch ganz anders ist.

Und wie es bei lebenden Kindern sein kann, daß auch nach vielen Jahren, die erwachsene Tochter mit einem Koffer in der Hand in der Tür steht, weinend in die Arme der Mutter fliegt und erst einmal wieder für ein halbes Jahr zurück ins alte Kinderzimmer zieht, kann auch unser Trauerkind zurückkommen, mal für einen Kurzbesuch, dann vielleicht sogar für eine ganze Phase. Aber ob das nun passiert oder nicht, die Mutterliebe ist die Gleiche.

Jedes Kind entwickelt sich anders. Einige lernen erst mit 2 Jahren laufen, andere ziehen schon mit 16 von zu Hause aus. Wir können das nur bedingt beeinflussen und es ist nicht das Maß unserer Liebe wie schnell oder gut sich ein Kind entwickelt. Es steckt auch in ihm.
Und jedes unserer Trauerkinder entwickelt sich nach seinem Tempo, mit seinen Fortschritten und Rückschlägen. Wir können mit Therapien und Gesprächen (wie zum Beispiel durch dieses Forum) versuchen die Entwicklung zu unterstützen, aber ganz steuern können wir sie nicht.

Es ist nicht das Maß unserer Liebe zu unseren Sternchen, wie wir trauern; körperlich oder seelisch, 24 Stunden oder in Schüben. Alles hat seine Zeit. Und die "Entwicklungszeit" unserer Trauerkinder läßt sich nicht in Erdenzeit messen. Manche sind schon nach wenigen Monaten "Schulkinder" andere sind noch nach Jahren in der "Säuglingsphase". Das müssen wir akzeptieren.Mir hat das Trauer-Forum sehr geholfen. Denn dort habe ich gelernt meine Trauer zuzulassen. Ich habe viel zu früh versucht, sie von mir zu schieben (die Trauer, NICHT die Liebe zu meinem Kind). Das konnte nicht funktionieren, wir waren beide noch nicht soweit. Ich habe versucht, die Trauer für erwachsen zu erklären, obwohl sie die ganzen Phasen noch gar nicht durchlaufen hatte. Die Trauer, weggeschoben in den Hintergrund oder gar als „übertrieben, nicht mehr zulässig“ verhaßt, staute sich wie die Lava in einem Vulkan, der immer wieder ausbrach und dann nicht nur mich mit seiner Heftigkeit erschreckte.Ein Kind braucht Sicherheit. Es braucht vielleicht nicht mehr ständig den Kontakt zur Mutter, aber es braucht das Gefühl, jederzeit willkommen zu sein.

Und die Trauer auch! Seitdem sie weiß, sie kann jederzeit kommen, drückt sie nicht mehr von innen die Seele ab, muß nicht mehr ständig fragen „Hast Du mich noch lieb? Spürst Du mich noch?“.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, in welcher Phase Eure Trauerkinder auch gerade sind. (Meine ist, glaube ich, irgendwo zwischen Schulzeit und Pubertät).Und ich hoffe, vielleicht eine Erklärung gefunden zu haben, warum „alte Hasen“ und „frisch Trauernde“ so unterschiedlich und doch so gleich sind. Denn wir haben alle unsere Mutterliebe zu unseren Sternenkindern, und wir haben alle unser Trauerkind, das Beachtung einfordert. Es ist nur jedes Kind in einer anderen Phase, braucht ein anderes Maß an Zuwendung.

© by Sabine Mecki
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#blume fliederbuete