alg2ler gleich hauptschule

ich hab mal ne frage, ich hab gestern mit meiner sis geredet.
mein dad war nie arbeitslos, aber wohl eher geringverdiener, was auch alle wussten. ich denke wir lebten damals so wie es heute wohl alg 2ler tun, kein urlaub, keine schicken klamotten, jeder trug die kleider vom anderen rauf. aber wir waren glücklich. wir hatten alle unsere hobbies. (meinen eltern war es wichtiger, dass wir musik machen koennte, oder in vereine gehen konnten als das gesamte geld für 2 wochen urlaub rauszuhauen, gott sei dank)
nun ist es so, wir sind alle 3 auf der Hauptschule gelandet. 2 von uns haben inwzsichen abitur gemacht und eine sogar ein abgeschlossenes studium. also muss da wohl was schief gelaufen sein. ich selber (die ohne studium) bin auch nicht ganz doof. im gegenteil.
meine sis meinte gestern wir wurden schon benachteitligt weil wir eben im gegensatz zu unseren klassenkameraden, wohl eher am unteren ende der lohnklasse lagen, während die meisten andere wohl eher naja.. besser da standen. und das wussten die lehrer ebenso.

wie ist das heute? ist es wahr,dass kinder von hartz4 empfänger benachteiligt werden? einfach aus dem Grund weil es kinder von hartz4 Eltern sind?

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Antwort auf diese Frage findest Du in der Pisa-Studie. In kaum einem anderen Land hängt der Schulerfolg so eng mit der sozialen Herkunft zusammen wie in Deutschland.

Chancengleichheit? Kannst Du vergessen.

Wir werden auch jedes Jahr auf's Neue von der OECD abgewatscht dafür.

Auch interessant:

Pierre Bourdieu: Die Erben.

Ist zwar aus den 80ern und beschreibt französische Verhältnisse, aber der Trend ist der Gleiche.

Gruß

Manavgat

121

Stimmt. Solange Lehrer bei Kapitalsorten vorwiegend an ihren Bausparer denken und die Kinder weiterhin nach dem bestehenden Prinzip "sortiert" werden, wird sich da so schnell auch nix ändern. Unser Schulsystem erinnert mich mit seinen angestaubten und versteinerten Strukturen irgendwie an die katholische Kirche.

Ich kenne den Rektor einer hessischen Schule. Dessen Sohn geht in die 5. Klasse eines Gymnasiums. Natürlich ist der Vater brav zum Elternabend erschienen und hat sich nach einigen Dingen erkundigt. Die Benotung erschien ihm nicht durchschaubar. Da erklärte der Direx ihm so von Kollege zu Kollege ganz freimütig, dass von den zu vielen Fünftklässlern nach eben dieser fünften Jahrgangsstufe nur eine Klasse weniger in die 6. Klasse vorrücken könne. Personell und organisatorisch ginge es nicht anders. Und deswegen würde man schon früh anfangen die Noten entsprechend zu legen um dies begründen zu können. Also mir fällt dazu nichts mehr ein. Außer, dass es eine Riesensauerei ist.

Die vermeintliche "Gleichbehandlung" sehe ich bei uns schon im Kindergarten. Die Stadt hat 10 U3-Plätze. Interessenten düfen sich bei der Einrichtungsleitung vorstellen (es haben ausdrücklich BEIDE Elternteile zu erscheinen), das Kind einen Vormittag probespielen. Die Eltern bilden eine eigenartig homogene Gruppe und die Kinder sind alle relativ pflegeleicht. Ein Schelm wer Böses denkt....

Schönen Abend noch,
smurfine

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Das ihr auf die Hauptschule gelandet muss wohl eher an euer Notendurchschnitt gelegen haben.
Mein Vater war alleinverdiener, haben aber zu ziemlich alles bekommen was wir wollten. Und ich habe den Realschulabschluss, meine Schwester den erweiterten Realschulabschluss und meine Brüder den Hauptschulabschluss.

Kann ich also nicht sagen, wird ja wohl auch Hartz4 Kinder geben die gut sind in der schule und auch nur 1 und 2 kriegen die dann die Realschule machen.


Und woher will den eine Schule auch wissen von woher die Eltern ihr Geld kriegen?

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naja... wenn man nicht gerade aus berlin mitte kommt, dann weiß man schon was die eltern machen. also ich persönlich hatte in der vierten nen schnitt von 3,1. es wurde nie die moeglihckeit besprochen einen einstufungstest zu machen. meine eltern wussten davon nichts.
ich hatte nur das glück einen elhrer in der hauptschule zu haben, der wohl mein potential gesehn hat und mich da raus gehauen hat.

natürlich liegt es auch an den noten. aber vll ist es wie mit dem namen kevin...

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Einstufungstests hat es zu meiner Schulzeit nicht gegeben. Da entschieden allein der Notendurchschnitt und die Eltern, welche Schule nach der O-Stufe besucht wurde. Ggf. noch die weiterführende Schule, wenn sie die Anmeldung eines potentiellen Hauptschülers (vom Notendurchschnitt) auf dem Gymnasium ablehnte.

Natürlich hatten verschiedene Lehrer auch ihre Lieblinge. Aber den Eindruck, dass jemand total bevorzugt oder gar benachteiligt wurde, hatte ich nicht. Aber als Kind nimmt man das vielleicht auch einfach nur anders wahr.

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ne andere interessante frage wäre: gibt es hauptschüler deren Eltern sehr gut verdienen. also überdurchschnittlich gut?

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ich glaube wie unten geschrieben ist schon sehr gut gesagt.
das viele kinder von "armen" eltern zuhause weniger unterstützung bekommen. natürlich ! nicht alle, aber da wird man mehr finden , als von eltern mit geld oder guten berufen.

meine eltern waren arm , mein vater ganz einfacher arbeiter , meine mutter zuhause und für sie war klar, das man zur hauptschule geht. erst als die ersten enkelkinder auf andere schulen kamen merkten sie, das man auch andere wege gehen kann.
l.g.






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Eher nicht. Der Großteil der HS-Eltern sind einfache Arbeiter oder Arbeitslose. Chancengleichheit besteht bei uns nicht, da hat manavgat vollkommen recht.
Natürlich kann ich meinem Kind geistig und auch finanziell besser helfen, nachdem ich (und mein Mann auch) beide einen Uniabschluß haben. Traurig aber war. Viele HS-Eltern stoßen halt leider schon bei dem Hauptschulstoff der 6./7. Klasse an ihre Grenzen. Kann man nichts machen. Ist manchmal sehr traurig für die Kinder, die wirklich wollen würden und aufgrund der Umstände nicht können.
Aber trotzdem erhalten HSchüler auch eine umfassende und qualitative Bildung.

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Hallo,

auch meine Eltern haben ganz normal gearbeitet, das Geld reichte damals gerade so, weil mein Vater ein Aklholiker war. Nichts desto trotz kamen wir über die Runden.

Mein Bruder und ich haben jeweils einen Realschulabschluss.
Bei uns in der Schule wusste keiner was die Eltern verdienen - woher auch?
ICh bin der Meinung, wenn sich AUCH die Eltern kümmern, was in der Schule abgeht und dies nicht nur den Lehrern überlassen - dann kann so jedes normal gescheites Kind etwas aus sich machen!

Bei uns in der Klasse wurden alle Kinder gleich behandelt :-)

ICh denke leider das viele (nicht alle) Hartz4 Kinder nicht die nötige Unterstützung durch Ihre Eltern erhalten oder aber die nötige Aufmerksamkeit.

Gruss

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hier in rhein neckar kreis, gab es eine aktion. weihnachtsgeschenke für kinder von mittellosen eltern. da wussten die lehrer ganz genau, welches kind wie gut zuhause gestellt war oder nicht. bei wem ein herd gefehlt hat etc.

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Hallo!

Kinder aus ALG2-Familien sind benachteiligt.
Aber sicher nicht von Lehrern.
Denen ist das völlig egal im Normalfall, ob und wieviel Eltern verdienen.


Übrigens:
Mein Bruder war auf der Hauptschule, ist inzwischen Meister und erfolgreich selbständig, aber das nur anbei..

Ich habe ABI und ein wegen kiwu abgebrochenes bezahltes Studium.

Mein kleiner Bruder ABI und studiert Wirtschaftsinformatik.

Meine Eltern standen finanziell sehr gut da.

lg

melanie mit 4 kindern

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Aber sicher nicht von Lehrern.
Denen ist das völlig egal im Normalfall, ob und wieviel Eltern verdienen.

Das ist Unfug.


Die meisten sind sich Ihrer Vorurteile nur nicht bewußt.


Gruß

Manavgat

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Woher nimmst du diese Überzeugung?

Mein Mann interessiert sich nicht im Geringsten dafür, was und ob die Eltern seiner Schüler arbeiten/verdienen(daher weiss er es auch nicht) - warum sollte er auch?!#kratz

gruß

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Kinder aus Migranten-/Arbeiter-/"Hartz IV"-Familien müssen sich mehr anstrengen als Akademikerkinder, um eine Gymnasialempfehlung zu bekommen. Da hat Manavgat schlichtweg recht. In Deutschland ist die schulische Laufbahn eines Kindes stark von seiner sozialen Herkunft abhängig. Ich schätze, ihr seid durchs Raster gefallen - oder ihr wurdet familiär/schulisch anfangs nicht ausreichend gefördert.

Und: ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass wir in der Grundschule erzählen sollten, was unsere Eltern beruflich machen. Auch anderes - wie sie sich kennengelernt haben, wie unser Tagesablauf aussieht, was es bei uns zu essen gibt. Klar waren das für uns nur Schreibübungen, aber die Klassenlehrerin hatte, denke ich, dann doch ein recht genaues Bild von den Elternhäusern ihrer Schüler. Nicht zuletzt gibt es Elternabende und Elternsprechtage. Und da lässt sich oft schon im Gespräch auf den sozialen Hintergrund der Eltern schließen. Sooo anonym, wie hier behauptet, ist ein Kind in der Grundschule einfach nicht.

Gruß
Sneak

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ich denke auch, die lehrer wissen schon was die eltern machen und wie die kinder leben.
anonym ist da gar nichts.
l.g.

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bei meinem Sohn in der Klasse ist ein Junge der läuft rum, wie ein echt Mittelloser - seine Eltern sind aber das völlige Gegenteil von Mittellos.

Man kann nach aussen hin auch etwas ausstrahlen, was nicht so ist.

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Wie es heute ist, weiß ich nicht.

Mein Vater war Handwerker, geringer Verdienst eben.
Und es gab auch keine tausende von Urlauben.
Aber Urlaub macht auch nicht intelligent.

Meine Geschwister und ich waren alle auf dem Gym, haben alle Abi und studiert, mein Bruder hat noch promoviert.

Wir wurden nicht benachteiligt, es ging nur einzig um die schulischen Leistungen.
Allerdings kamen wir alle ohne teure Nachhilfe klar.
Bei Gutverdienern können die Eltern es zahlen, wenn die Kinder es nicht allein schaffen.

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Hallo,

ich denke das Bindeglied ist die sogenannte "Bildungsferne".

Die meisten ALG2-Empfänger sind eher nicht bei den Akademikern bzw. in "höheren" Schichten zu finden. Der Bildungsstand und das Verständnis von Bildung der Eltern ist für den schulischen "Erfolg" bzw. Werdegang der Kinder von grosser Bedeutung.

Eindrücklich z.B. dieses Beispiel:

"Bedrückend ist zum Beispiel, dass ein Kind aus der Mittelschicht bis zur Einschulung auf 1.700 Stunden Bilderbetrachtung oder Vorlesezeit zusammen mit den Eltern kommt. Kinder aus sozial schwachen Milieus im Durchschnitt aber nur auf 24."
http://www.mckinsey.de/downloads/presse/2005/051027_kongress_rede.pdf


LG Sabrina





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Da stellt sich die Frage, warum die sozialschwachen weniger Zeit mit den Kindern verbringen. Was tun sie stattdessen?

Diejenigen, die viel arbeiten, haben doch weniger Zeit.#kratz

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Fernsehen? Internet? Nintendo?

Wenn du selber keinen Zugang zu Büchern hast - hast du bestimmt andere Zeitvertreibe.

Ungebildete Eltern vermitteln ihren Kindern keine Bildung - egal ob mit oder ohne Arbeit - die haben einfach andere Interessen und Verpflichtungen. Wenn die Kinder Glück haben und engagierte Lehrer oder andere Bezugspersonen, kann aus ihnen was werden, sonst nicht.

Gruß snowwhite

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Ich bin schon der Meinung, dass Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern benachteiligt sind. Aber diese Bildungsferne hat nicht unmittelbar was mit dem Einkommen der Eltern zu tun!

Als Lehrerin kann ich dir nur sagen: ich habe keinen blassen Schimmer, was die Eltern meiner Schüler verdienen, es interessiert mich auch nicht und es geht mich auch nichts an.
Es geht mich aber sehr wohl was an, welchen Stellwert Bildung, Schule und Ausbildung zu Hause haben und wie Kinder gefördert aber auch gefordert werden (können).

Meiner Meinung nach kann jeder, dem die Bildung/ Ausbildung seiner Kinder am Herzen liegt und der sich auch zusammen mit den Stellen, denen man gemeinhin die Hauptverantwortung gerne überlassen möchte, darum kümmert, sehr wohl Einfluss darauf nehmen, dass die Schule entsprechend absolviert wird.

Und deine Familie ist ja selbst das beste Beispiel, dass man es nicht immer auf dem ersten Bildungsweg "schaffen" muss - es gibt so viele Möglichkeiten!

Nur: weder Kinder noch Lehrer noch Eltern alleine schaffen das. Es müssen schon alle zusammenarbeiten. Und dieser Wille zur Zusammenarbeit, der fehlt leider manchen - aber nicht nur ALGII-Empfängern!

LG
Singa

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"Meiner Meinung nach kann jeder, dem die Bildung/ Ausbildung seiner Kinder am Herzen liegt und der sich auch zusammen mit den Stellen, denen man gemeinhin die Hauptverantwortung gerne überlassen möchte, darum kümmert, sehr wohl Einfluss darauf nehmen, dass die Schule entsprechend absolviert wird. "

Da bin ich absolut deiner Meinung. Aber leider sind heute viele Eltern der Meinung, dass die Schule zuständig ist und schieben ihre Verantwortung gerne ab. Zusammenarbeit ist oft nicht vorhanden.

Und bevor einer fragt: Ja, die Leute, die mir spontan dazu eingefallen sind, gehören zu den sozial schwachen Familien.