hilfe! mein 12 jähriger sohn weint immer sofort...

hallo ihr lieben,

ich weiß mir momentan gar nicht mehr zu helfen, mein 12 jähriger sohn geht in die 6. klasse auf ein g8 gymnasium und ich habe das gefühl, dass etwas gevierend falsch läuft. immer häufiger komme ich gar nicht mehr an ihn ran dun er fängt einfach an zu weinen. wenn ich mit ihm lernen will, hat er manchmal längst verstanden um was es geht, blockt aber total ab, wird nervös und fängt dann an zu weinen. bei einer schlechten note kommt er schön mit tränen in den augen nach hause - und es gibt kein stress, keine strafe oder sonst was. heute hat er so bittlerlich geweint, dass ich angst hatte, er könnte einen nervenzusammen bruch erleiden. anfänglich dachte ich, er will mich unter druck setzten. aber da er keinen ärger bekommt wegen noten, würde mich das eigentlich wundern. ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass man so bitterlich weinen kann ohne das wirklich etwas los ist.

die schule ist tatsächlich anstrengend und viel. er ist weder dumm noch faul, aber trotzdem kämpft er sich einen ab und ist auch eigentlich ganz ok in der schule. er lernt viel freiwillig und sonst scheint alles gut zu sein. er ist sozial integriert, ist beliebt, hat viele freunde und auch zu hause ist soweit alles in ordnung. wobei ich auch sagen muss, dass er in letzter zeit immer so aggresiv mit seinem 3 jährigen bruder umgeht (der kleine ärgert ihn auch immer) trotzdem ist er total ungeduldig und gereizt und dann immer wieder dieses weinen, dann rennt er weg und die tränen schießen ihm in die augen. auf meine frage warum antwortet er mit: keine ahnung!

hat jmd. so etwas ähnliches schon erlebt, liegt es an einer überforderung. was kann ich tun? schule wechseln? oder was macht man denn in so einem fall? er selber will unbedingt auf der schule bleiben. ich glaube aber, dass dieses g8 nichts für ihn ist und einfach zu sehr überfordert... keine ahnung, aber so kann es nicht weiter gehen, er leidet sehr :-(

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sorry für die ganzen tippfehler, habe es eben auf die schnelle reingetippt und gar nicht mehr die vorschau angeguckt, jetzt komme ich nicht mehr in den text rein, ich hoffe ihr versteht den inhalt trotzdem...

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er ist gestreßt...so war gerade mein erster Gedanke...der Anfang einer Überforderung...

mach doch mal mit dem Lehrer einen Termin aus und frag wie er so in der Schule derzeit drauf ist....

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ja gestresst ist er definitiv, aber von was genau? von stoff? wenn ja, was soll ich machen. die lehrer helfen mir hier reichlich wenig. wie machen andere das denn, wenn die kinder mit der schule überfordert sind, jetzt mal egal wie sich das nun ausdrückt...

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Eine Ferndiagnose ist hier sehr schwierig.
Ist er tatsächlich überfordert und ist das Weinen sein Ventil?
Steckt ein echter Grund dahinter? Wird er gehänselt oder gemobbt?
Oder etwas ganz anderes: Heute las ich ein Buch quer: Jansen/ Streit: Positiv lernen. Da stand viel über Motivation drin und warum Kinder beim Lernen in bestimmte Schemata rutschen, die ihnen das Lernen noch schwerer machen. Ein Beispiel für eine geringe Motivation bzw. Bocken beim Lernen war, dass Eltern auf bockiges/ unpassendes Verhalten falsch reagieren. Eltern würden so ein Verhalten oft noch belohnen in dem sie in besonders liebevoller und geduldiger Weise auf ihre Kinder eingehen. Hört das Kind mit seinem unerwünschte Verhalten auf, reagieren die Eltern wieder "normal" ohne eine besondere Zuwendung. D.h. das normale Verhalten der Kinder wird in deren Augen bestraft. So kann sich ein unerwünschtes Verhalten festigen: Das Kind ist immer bockig oder weint immer, weil es dann eine besondere Zuwendung der Eltern bekommt.
...also so in der ARt...habe dieses Kapitel nur quergelesen, ich fand es aber sehr interessant. Im nächsten Kapitel ging es darum, wie man unerwünschte Verhaltensweisen wieder korrigiert. Es stand auch darin, dass Kinder (und Erwachsene!) oft selber unter ihrem Verhalten leiden aber immer wieder reinrutschen und sich nicht zu helfen wissen. Die vorgestellte Methode hieß "Feedback im Sekundenfenster". Weiter bin ich noch nicht gekommen :-).
Vielleicht helfen dir die Ausschnitte ein wenig weiter. Das Buch ist sehr zu empfehlen.
http://www.amazon.de/Positiv-lernen/dp/3540212728
Grüße
Luka

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hmmm.... nicht leicht da wirklich was zu sagen. im grunde denke ich, dass ich eher zu "harsch" mit seinem weinen umgehe. ich bin dann genervt und schicke ihn auf sein zimmer zum "ausheulen". es gibt kein ärger, aber auch keine belohnung. gerade eben hatten wir es wieder. volkabeltest ne 5, ich ihn verdonnert zum vokabel lernen. nach dem dritten wort, dass er nicht konnte ging das geheule wieder los...

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Hallo,

also ich würde mal mit dem Klassenlehrer sprechen und ggf auch mit dem Beratungslehrer an der Schule mal einen Termin machen!

Alles Gute

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hatte schon zig lehrer gespräche. mit dem immer gleichen resultat, die können da auch nichts machen, er ist ein guter junge, aber würde wohl in einer kleinerer lehrngruppe, sprich privatschule besser aufgehoben sein - super! mein kleinen haben ich jetzt schon auf eine private angemeldet, aber in der sechsen noch ein neues systhem einführen? ich weiß ja nicht...

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vielleicht ist er verliebt

Gruß Marion

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schön wärs... bestreitet er aber bis dato immer. aber selbst wenn, dann müsste er deshalb doch nicht immer weinen. ich bin jetzt echt hin und her gerissen, ob ich ihn sein verhalten "verbieten" soll und durchgreifen soll oder ob ich ihm irgendwie helfen soll und schauen worum es wirklich geht.

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Tja, meinst du, er würde dir das erzählen um danach noch peinlichere Fragen zu beantworten und Gespräche über seine Gefühlslage zu führen?

Ob er weinen muss oder nicht, sollte er selbst entscheiden. Wenn dir nach #heul ist, verbietet das auch keiner.

Biete ihm ein offenes Ohr an und lass ihn in Ruhe.

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die schule ist tatsächlich anstrengend und viel. er ist weder dumm noch faul, aber trotzdem kämpft er sich einen ab


Frage Dich doch mal selbst, was es für ein Gefühl sein muss, jeden Tag in die Schule zu gehen mit dem Anspruch irgendwie überleben zu müssen. Er strampelt sich ab und es reicht nicht.

Die meisten Kinder, die G8 nicht schaffen, sind nicht minderbegabt, sondern ganz normale Kinder, die der Stress fertig macht. Eine gute Realschule und nach der 10. der Wechsel auf ein Oberstufengymnasium ist da eine Alternative.

Viele der Schüler, die wir beraten, wehren sich erst mit Händen und Füßen gegen den vermeintlichen "Abstieg". Was aber mehr mit der Kommunikation der Außenwelt zusammen hängt, als mit eigenem Erleben. Sind sie dann auf der Realschule, verwandeln sich diese Schüler/Innen in ausgeglichene Wesen (meistens, wenn man von der Pubertät absieht) und der überwiegende Teil macht später doch Abitur.

Gruß

Manavgat

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ja, danke. wie du schon sagst, sie weigern sich mit händen und füßen. so auch mein sohn. er ist sozial total integriert in der schule und seine gesamter freundeskreis ist dort auf der schule. ich glaube wir müssen es irgendwie anders schaffen.

wobei ich dir recht gebe und mir auch gut vorstellen könnte, dass wenn er schulische druck nachlassen würde, er sich auch wieder ausgeglichener geben würde. selbst ein wechsel auf eine nahegelegene schule die das gymnasium als g9 anbietet will er auf keinen fall, demnach werden wir wohl jetzt erst mal alle register aufziehen müssen, dass seine schulischen leistungen sich so bessern, dass es auch ihm wieder mehr spass macht... so der plan #kratz

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aus welchem PLZ-Bereich kommt ihr?

Gruß

Manavgat

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hallo,

hab mir jetzt nicht alle antworten durchgelesen, aber vllt ist / hat er:

überfordert?
verliebt? (unglücklich)
genervt / entnervt von seinem alltag?
soziale probleme von denen du nichts weisst?
kaputt und k.o. und ausgebrannt vom schulalltag?
vorpupertät? (wenn er nicht sagen kann warum er weint)



habt ihr irgendwas verändert:

familie?
freunde?
tagesrythmus?


kaum möglich eine ferndiagnose zu stellen, versuche mit ihm beim eisessen in ruhe zu reden. fahr mit ihm irgendwo hin, wo ihr zwei allein seid und in ruhe reden könnt.
zeige ihm, dass du da bist und er sich auf dich verlassen kann.


sonst wüsst ich jetzt auch nicht genau wie ich dir helfen soll.


alles liebe!


julia