Hallo!
Mein Sohn besucht die 9. Klasse eines Gymnasiums und kam gerade relativ geknickt nach Hause.
Folgendes hat sich ereignet. In Naturwissenschaft und Technik hatten die Schüler ein Projekt mit dem Thema Bodenkunde. Die Aufgabe meines Sohnes bestand darin, einen Versuch zu den Böden durchzuführen und ein abschließendes Protokoll zu schreiben. Aufgeführt werden sollte unter anderem, warum es für Bauern wichtig ist zu wissen, wieviel Prozent Ton ein Boden erhält. Der Boden wurde dazu gesiebt und prozentual ausgewertet.
Mein Sohn hat sehr lange an dem Text geschrieben, natürlich auch Informationen aus dem Internet nachgelesen. Das Protokoll hat er in eigenen Worten verfasst und natürlich auch sämtliche Informationen die er im Internet zu diesem Thema gefunden hat mit in seinen Text eingearbeitet. Er hat keinerlei Texte oder Teile von Texten aus dem Internet abgeschrieben!
Abgabe war vor 4 Wochen und heute hat er das Ergebnis der Lehrerin erhalten. Note 2 für Gestaltung, Note 2 für den mündlichen Vortrag und eine 6 für das geschriebene Protokoll. Begründung der Lehrerin: Der Text war ihrer Meinung nach zu hochwertig geschrieben und sie glaubt das die Möglichkeit besteht das mein Sohn die Texte geklaut hat, also ein Plagiatsvorwurf an einen 15 jährigen!!!
Sie wird das in den Ferien nochmal überprüfen, nachdem mein Sohn ihr gesagt hat das er nirgends abgeschrieben hat!
Ich ärger mich gerade sehr über die Vorgehensweise der Lehrerin. Wenn sie diesen Verdacht hat, dann hätte sie doch das überprüfen müssen und kann erst dann eine 6 geben wenn ihr Verdacht bestätigt ist.
So hat sie einem Schüler die Weihnachtsferien echt versaut, weil ihm ein Betrugsversuch unterstellt wurde, ich ärger mich gerade sooo.............
Auf mein Nachfagen sagt mein Sohn, er hat definitiv nicht abgeschrieben und er hat seinen Text sogar nochmal überprüft auf einem Plagiatsfinder, bevor er das so abgegeben hat. Und ich glaube ihm das zumal ich ja mitbekommen hatte wie lange er an dem Protokoll gesessen hat. Abschreiben wäre schneller gegangen!
Musste jetzt meinem Sohn versprechen vorerst nichts zu unternehmen bis die Lehrerin das selbst überprüft hat. Jetzt in den Ferien kann ich mich sowieso auch an niemanden mehr wenden. Vermutlich auch besser so, bis nach den Ferien habe ich mich dann hoffentlich wieder abgeregt.....
Ich hätte gerne eure Meinungen zu der Geschichte und wie würdet ihr euch verhalten? Würdet ihr das so stehen lassen? Immerhin unterstellt sie meinem Sohn kriminelle Energien? Ist das die übliche Vorgehensweise in Schulen, ist die Lehrerin im Recht??
Bitte um viele Meinungen!!
Danke schon mal
LG
Mola
Bin grad auf 180-Brauche dringend Meinungen!
Ich war eigentlich ganz bei dir, bis zu diesem Satz:
ZITAT
... und er hat seinen Text sogar nochmal überprüft auf einem Plagiatsfinder.
ZITAT ENDE
Du traust einem 15-Jährigen also kein "Abschreiben" aus dem Internet zu, aber die Nutzung eines "Plagiatsfinders" (was ja ein sehr großes Bewusstsein für die Problematik voraussetzt).
Ab diesem Satz werte ich das als "Hysterische Mutter kann sich nicht vorstellen, dass ihr Kind mal etwas falsch macht, Teil 3276.". Ich glaube, Lehrer sind ganz gut darin, Abgeschriebenes zu erkennen.
Allgemein: Nie könnten mich derartige Kinkerlitzchen so in Rage versetzen. Gelassenheit als Tugend wäre auch mal was, was man vorleben könnte.
Hallo,
jeder, der googlen kann, kann einen Plagiatsfinder installieren, und jeder, der in den letzten 2 oder 3 Jahren mal Nachrichten geschaut hat, weiß, was Plagiate sind und welche Politiker das Amt und Würde gekostet hat. Das traue ich einem 15-jährigen ohne Zweifel zu.
Ich gebe der TE Recht: Die 6 ohne Beweis ist eine Frechheit.
Gruss, J.
Hallo,
erstmal durchatmen und sacken lassen und froh sein das erstmal Ferien sind.
Solltest Du das gar nicht können, rufe die Lehrerin heute einfach mal an.
Meine Tochter geht auch in die 9. Klasse Gymnasium und uns ist das so noch nicht vorgekommen.
Mich irritiert an deinem Beitrag folgender Satz "Auf mein Nachfagen sagt mein Sohn, er hat definitiv nicht abgeschrieben und er hat seinen Text sogar nochmal überprüft auf einem Plagiatsfinder, bevor er das so abgegeben hat." Das würde meiner Tochter, wenn sie es eigens formuliert hat, nie in den Sinn kommen, ihr Geschriebenes zu prüfen. Auch sie nutzt für ihre Aufagben oft und viel das Internet, achtet dann auf ihre eigene Wortwahl oder gibt eben auch Quellen an.
Hattest du das Geschriebene vor der Abgabe selbst gelesen?
LG
Nadine
Hallo,
ich kann dich soooo gut verstehen.Gerade wenn man mitbekommt, wie lang und ausgiebig sich die Kinder mühen, wirklich etwas Eigenständiges auf die Beine zu bekommen und dann kommt so eine Geschichte! Und wie gemein das erstmal für deinen Sohn sein muss!
In diesem Fall kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen, wie man einen (nicht nachgewiesenen) Plagiatsvorwurf direkt als 6 wiedergeben kann. Da gibt es doch vor allem und in erster Linie die Möglichkeit ein Gespräch zu führen, wenn einem der Verdacht kommt, und selbst vor diesem gibt es diese Plagiatsprogramme, die man als allererstes mal benutzen sollte, um überhaupt diesen Verdacht äußern zu können.
Klar, Lehrer müssen sich vergewissern, dass bei einem solchen Referat eigenständig gearbeitet wurde, aber wenn sie die Gestaltung und den mündlichen Vortrag mit 2 bewertet passt das nicht dazu, das Geschriebene komplett als abgeschrieben, somit 6 zu bewerten. Wenn ich etwas so gut darstelle (mündlich), die Gestaltung (da gehe ich mal von Versuchsskizzen, Folien etc.) so gut ist und ich zudem eine Versuchsreihe dazu durchführen musste, dann kann ich doch im Prinzip gar keinen vorgefertigten Text verwenden. Und selbst wenn ihr einige Teile merkwürdig vorkommen, so ergibt sich erst einmal Vorgehen s.o. und erst dann die Verdachtsäußerung.
Dies dazu, aber wie du sagst, jetzt sind Ferien, du wirst vermutlich niemanden erreichen und wenn dein Sohn das so wünscht (genau wie meine Große, die alles selbst regelt) sollst du dich auch nicht reinhängen. Also hilft es nix, du musst dich abregen, vor allem deinem Sohn gut zusprechen, dass ihn das Ganze nicht so runterzieht. Regt euch ruhig gemeinsam eine Runde darüber auf und schmeisst das Ganze dann so gut es gut in den geistigen Papierkorb. Und nach den Ferien wird es hoffentlich dann geklärt.
Das wünsche ich euch und ein schönes Weihnachtsfest!
LG
clapama
Was soll das Geeiere
Bisher zweimal Note 2 und wenn sich der Plagiatsvorwurf bestätigt, den die Lehrerin in den Ferien noch überprüfen will, dann ist es die 6.
Wenn kein Plagiat vorliegt, dann kann er doch jetzt entspannt die Ferien genießen und der geänderten Note nach den Ferien entgegensehen!
Hallo!
Nun ja, wie Lehrer es an Schüler herantragen, dass sie den Verdacht hegen, dass abgeschrieben wurde ist immer noch eine Frage des Umgangs miteinander und weniger einer der Regelung.
Dein Sohn hat erstmal Recht - vor Weihnachten nichts mehr zu unternehmen, er hat sich zumindest insofern Gehör geschafft, dass Frau Lehrerin bereit ist noch mal zu prüfen. - Das ist ein Erfolg.
Ich würde das weitere Vorgehen abhängig vom Ergebnis und der Begründung der Lehrerin nach den Ferien machen.
Wenn es Deinem Sohn sehr wichtig ist und der Ausgang der Prüfung nicht nach seinem Geschmack ist, würde ich dann ein Gespräch mit der Lehrerin, der KL und/oder Direktion anstreben und darauf bestehen, dass dem erhobenen Verdacht nachgegangen wird, mit der Begründung, solange kein Beweis erfolgt gilt im Zweifel für den Angeklagten. Vielleicht lässt sich über de Fachbereichsleiter auch noch einen Zweitkorrektor finden.
Ich würde versuchen nicht emotional und unsachlich zu werden.
In der ganzen Sache behaltet im Hinterkopf, wie lebenswichtig diese Note ist.
LG, I.
Hi,
warum lässt er bitte seinen Text über Plagiadfinder prüfen, wenn er nicht abgeschrieben hat
Macht man das heutzutage so bei eigenen geschrieben Texten? Ich würde mich wundern, das ein 15 jähriger in der Lage wäre wissenschaftliche und journalistische einwandfreie Texte zu schreiben, das er Angst haben muss, evtl. mit solchen verwechselt zu werden.
Sorry aber die Burschen sind sooo schlau und oft dauert das Umschreiben viel länger als eigene Worte zu finden, da die die fachlichen Sätze stehen lassen wollen aber trotzdem ein paar Worte ändern müssen und dann wird es kompliziert.
Und ich denke, -das hat mich bei diversen Politikern... auch immer gewundert- das ein guter Lehrer/ Prof. herauslesen kann, ob der Schreibstil auch zu dieser Person passt und ob der Stil durchgängig ist.
Achja, und wenn man Daten, Fakten....mit im Text übernimmt, müssen diese ebenso mit Fußnoten gekenntzeichnet sein, ebenso Analysen...auf die man sich bezieht ....
Lisa
Hallo,
ich finde es immer schwer, wenn ich viel im Internet recherchiere den Text dann in meinen eigenen Worten zu verfassen. Oft übernimmt man dann mehr oder weniger unbewusst den Wortlaut aus dem Internet. Daher würde ich keinesfalls von bewussten Betrug ausgehen.
Ich würde euch jetzt erstmal raten die Ferien abzuwarten. Aber dennoch soll dein Sohn mal die Internetseiten aus dem Internet raussuchen wo er recherchiert hat. So kann er dann, wenn nach den Ferien die Lehrerin immer noch der Meinung ist er hätte aus dem Internet abgeschrieben dies widerlegen. Jetzt weiß er noch wo er recherchiert hat, in paar Wochen ist dies wohl schon wieder fast vergessen.
LG janamausi
Nochmal wegen des Plagiatsfinders. In der Schule war das erst vor kurzem ein ganz großes Thema, das man eben Texte nicht aus dem Internet übernehmen darf und ggf. dann die Quellen mit angeben muss wenn man doch mal was übernimmt. Diese Regeln sind meinem Sohn bekannt. Ich weiß das er das selbst geschrieben hat, weil er damit auch zu mir kam und ich ihm dann auch gesagt habe was er vielleicht nochmal anders schreiben soll oder besser erklären kann (Fachbegriffe).
Auf den Plagiatsfinder ist er gestoßen als das Thema ganz groß besprochen wurde von der Schule. Und um für sich ganz sicher zu sein das er nichts kopiert jagt er seine Texte gerne mal durch diesen Finder, weil er eben nichts falsch machen möchte.
Über die 6 rege ich mich gar nicht so auf, sondern darüber das Behauptungen aufgestellt werden ohne das es bewiesen wurde. Und ja ich glaube das ein 15 jähriger Texte vom Internet klauen kann. Das Internet verführt manch einen vielleicht auch dazu....
Ich habe meinem Sohn auch nicht die ganze Zeit über die Schulter geschaut, aber aufgrund der Fragen und auch seiner fachlichen Erklärungen zu dem Thema als ich was drüber wissen wollte gehe ich davon aus das er nicht abgeschrieben hat. Das Thema fand er so interressant das er mir alle Fragen dazu in eigenen Worten (z.B. was ist Humussäure und ist die gut oder schlecht) beantworten konnte.
Mola
Entschuldige bitte, aber das ist doch Quatsch:
ZITAT
Und um für sich ganz sicher zu sein das er nichts kopiert...
ZITAT ENDE
Wenn ich nichts kopiere, bin ich mir dessen sicher. Da brauche ich keinen Plagiatsfinder.
Den brauche ich, um herauszufinden, ob man mir das Kopieren trotz meiner kleinen Änderungen noch nachweisen kann.
Natürlich hat er sein Wissen zum größten Teil aus seinen Internetrecherchen woher soll er es denn sonst nehmen, die Erkenntnisse kommen ja nicht nur durchs Boden sieben.....
Und was er eben gelesen hat, hat er auch in seinem Protokoll verwendet. Und um sich sicher zu sein, das er eben nicht alles 1 zu 1 aus dem Internet nachschreibt nutzt er den Plagiatfinder. Weiß nicht was daran so verkehrt sein soll.....
Naja, ich kann mir schon vorstellen, dass dein Sohn nicht bewusst seitenweise Texte aus dem Internet übernommen hat. Nur, wenn man intensiv mit Quellentexten arbeitet, neigt man erfahrungsgemäß schnell dazu mehr zu übernehmen, als man eigentlich sollte. Ich vermute, genau das ist deinem Sohn passiert.
Ein bisschen seltsam finde ich allerdings auch, dass ein Schüler überhaupt auf die Idee kommt einen Plagiatsfinder zu verwenden. Vielleicht hat er eben doch mehr abgeschrieben als du denkst, war sich dessen auch bewusst und wollte durch den Plagiatsfinder auf Nummer Sicher gehen. Und das hat dann eben nicht ganz so geklappt...
Aber wie dem auch sei, bewerte das nicht über und häng dich nicht an dem Begriff Betrugsversuch auf. Jedes harmlose Spicken ist Betrug... Sollte der Vorwurf der Lehrerin nicht berechtigt sein, wird sich das zeigen. Sollte sie recht haben, hat dein Sohn zumindest gelernt, dass man hier eben aufpassen muss.
Und generell war das Referat ja offensichtlich ganz okay und wurde ja auch entsprechend gewertet.