Punktesystem für einen Ganztagsplatz - kennt sich jemand damit aus?

Guten Morgen,

mein Sohn wird erst im nächsten Jahr eingeschult, aber mich beschäftigt das Thema Grundschule und Betreuungsplatz sehr, da wir beide berufstätig sind und definitiv eine Betreuung bis 16.00h benötigen.

Ich habe schon eine der Grundschulen angeschrieben, die in die nähere Auswahl kommt, da es dort recht viele Betreuungsplätze gibt. Der Direktor schrieb mir, dass es wohl ein Punktesystem gibt, nachdem die Vergabe der Plätze stattfindet.

Kennt zufällig jemand dieses System??????

VG
fuxx

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Hallo!

bei uns läuft es so:

Ein Elternteil arbeitet 5 Punkte
beide arbeiten 10 Punkte
alleinerziehend arbeitet 11 Punkte

450 euro Job 1 Punkt
Teilzeit 2 Punkte
Vollzeit ab ich glaube 30 Stunden 3 Punkte

Dann haben Kinder mit Geschwistern in der Betreuung Vorrang und es werden eher jüngere Kinder als Ältere aufgenommen, also eher ein 1. Klässler als ein 4: Klässler.

LG

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Also würde es durchaus Sinn machen, wenn ich zur Zeit der Anmeldung, mal kurzfristig alleinerziehend bin???

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Hallo,

bei uns haben zusätzlich noch die Kinder Vorrang deren Eltern nicht arbeiten, aber die Kinder zu Hause nicht gefördert werden........

LG
Tanja

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Hier werden die 3 Kriterien gleichwertig behandelt:

1. beide Elternteile arbeiten
2. Alleinerziehend mit Job
3. Alleinerziehend ohne Job, da man für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen soll.

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Gutes System, welches Bundesland ist das? Oder ist das auch wieder abhängig von der Stadt?

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NRW, aber kann gut sein, dass jede Gemeine da ihr eigenes Süppchen kocht.

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Ist hier eigentlich niemand so entsetzt darüber wie ich, dass die verschiedenen Familien im Kampf um die Plätze gegeneinander ausgespielt werden?

Wie kann das denn sein in einem Land, das mehr Steuereinnahmen denn je hat?
Lehrermangel ist eine Sache, aber Betreuung wäre problemlos in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen, man müsste nur etwas Geld in die Hand nehmen.

Ach ja, ich habe meinen Sohn nicht für den Ganztag angemeldet, bin also nicht betroffen.

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Na, doch, ICH!

Sonst würde ich mir ja nicht überlegen, was ich tun kann um einen Betreuungsplatz zu bekommen.
Problem an vielen Schulen bei uns scheint der Platz zu sein - es gibt nicht genügend Räume die Kinder unterzubringen.

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An unserer Schule wurden während der überlangen Anbauzeit Container verwendet für den Übergang. Hat funktioniert.

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Die Systeme zur Vergabe der Plätze sind nicht überall identisch. Bei uns gab es so viele gleichpunktige Anmeldungen, dass letztendlich gelost werden musste. Da hatte man dann schlicht und ergreifend einfach entweder Glück oder Pech.
Wenn man keinen Platz bekommt, bleibt nur die Möglichkeit, sich woanders anzumelden, eine private Betreuungsmöglichkeit zu suchen oder sich mit anderen Eltern zusammenzuschließen, die das gleiche Problem haben.
Bei uns war es letztendlich auch so, dass trotz einer Warteliste mit 10 Schülern vor Beginn des Schuljahres eine Woche nach dem 1. Schultag ALLE Kinder doch einen Platz bekommen haben. Darauf kann man sich aber natürlich nicht verlassen.

In der Regel ist für das Punktesystem aber tatsächlich die Berufstätigkeit ausschlaggebend. Wenn schon Geschwister die Schule besuchen, ist das zusätzlich ein Asset. Bei uns wurden Alleinerziehende mit zwei Vollzeitberufstätigen gleichgestellt. Bei uns wurde auch nicht abgefragt, wie lange man arbeitet. Es gab nur zur Auswahl

- alleinerziehend
- beide Elternteile berufstätig
- geschwisterkind

LG

Hanna

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Sei froh, dass Du trotzdem wohl irgendwie eine Chance auf einen Platz hast.

Unsere Grundschule wirbt damit, eine Ganztagsschule zu sein, mit Betreuung nach Bedarf bis 17 Uhr.
Ich arbeite nur 2 Tage lang, und war echt froh als ich das gelesen habe. Hätte von der Zeit perfekt gepasst.

Allerdings habe ich dann bei der Schulanmeldung erfahren, dass diese Betreuung nur für Kinder mit Förderbedarf ist......... dieser Förderbedarf bedeutet einfach nur, für Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, deren Eltern kein oder schlechtes deutsch können. Denn diese können ja keine Hausaufgaben mit ihren Kindern machen. Völlig egal ob sie berufstätig sind oder nicht.

Kann man ganz toll finden.

Ich kucke in die Röhre und muss in Zukunft meinen Sohn in meiner Mittagspause abholen und mit auf Arbeit nehmen, bzw muss ihn jemand aus der Failie abholen, je nachdem wie die Schichten sind.
Andere Mütter müssen aufhören zu arbeiten.

Find ich echt ganz toll.

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Hallo,

das ist sehr ärgerlich für dich - keine Frage. Aber wenn man das System vom Kind aus denkt, dann macht es durchaus Sinn im Sinne der Chancengleichheit.

Ansonsten würdest du auch einfach begünstigen, dass das Kind ein eine Subkultur hineinwächst. Der Spagat zwischen zwei völlig unterschiedlichen Kulturen ist vermutlich schon schwer genug. Es gibt Kinder, die aus welchen Gründen auch immer total arme vernachlässigte kleine Wesen sind (und die gibt es auch bei Deutschen), dass es gut ist, wenn die Schule versucht, sie aufzufangen, v.a. da das gesamte Umfeld oft keine Hilfestellung bietet.

Das gesamte System ist der Fehler - es fängt schon damit an, dass die GTS überall favourisiert wird - und dabei oft sehr schlecht umgesetzt ist. Auch, dass es nur das "Alles oder Nichts" Prinzip gibt - also entweder man hat den Platz oder nicht. Und man nimmt ihn zu 100% in Anspruch oder nicht. Wie gesagt, ich kenne viele Fälle, denen zwei Nachmittage locker ausreichen würden, das Kind aber dann vier in zweifelhafter Betreuung betreuen lassen, oder einen Vollzeithortplatz bezahlen, aber nur 50% der Mittage in Anspruch nehmen, weil die GTS so schauerlich ist.

Dann hat das Land so viel Geld - warum nicht mal welches in die Hand nehmen und investieren - dass jeder einen Platz bekommt, wenn er ihn braucht? Eine vernünftige Lehrerversorgung und eine vernünftige Vertretungskultur für ausgefallene Stunden einführen, eine gute und fundierte und für Eltern bedarfsorientierte Mittagsbetreuung, die auch Flexibilität zulässt. Und so viel Förderung für jedes Kind, wie es braucht.

Ich ärgere mich auch ständig - mein Kleiner hat schulisch wirklich zu kämpfen und große Defizite. Ich habe schon alles versucht: Schulpsychologe - der war so ausgebucht, dass er für die nächsten 14 Monate keinen Termin hatte, die Beratungslehrerin hat uns einmal getroffen, wollte einen Föderplan mit dem Klassenlehrer erstellen, wurde dann krank, dann wieder gesund, dann wieder überlastet und außerdem war der Klassenlehrer nicht wirklich motiviert... Es tat sich nichts. Der Klassenlehrer macht das nötigste, Kritik jeder Art perlt an ihm ab. Es gibt einfach einige richtig "schlaue" Kinder in der Klasse und die müssen herhalten, wenn man die Unterrichtsqualität kritisiert, so nach dem Motto "Constantin schreibt in Mathe nur 1er, so schlecht kann mein Matheunterricht gar nicht sein". Constantins Mama räumt schon ein, dass er eine gute Auffassungsgabe hat, aber auch sie muss daheim mit ihm nacharbeiten. D.h. die Kinder ohne ein privates "home schooling" kommen auch unter die Räder. Das gesamte System krankt irgendwie.

GLG
Miss Mary

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Ich würde in Grund und Boden versinken wenn die Lehrerin dann evtl mal mit den Kids über Familie spricht und mein Kind Lügen müsste. Damit bringt man dem Kind ja bei, bei einer Vertrauensperson ins Gesicht zu lügen. Und das es ok ist.

Andersherum wenn das Kind sich verplappert.

In beiden Fällen würde der Betreuungsplatz sofort wegfallen und Ihr hättet einen Stempel .....

Keiner ist gerne Alleinerziehend und das ist kein Zuckerschlecken. Man sollte mit solchen Aussagen darauf achten das man anderen Menschen evtl weh tun kann.