Tochter 6 Jahre fällt durch Drang nach Aufmerksamkeit in Schule auf :(

Guten Morgen,

unsere Tochter ist 6 und besucht die1. Klasse. Sie fällt dort mit Ihrem Verhalten leider sehr auf. Sie geht sehr sehr oft ans Lehrerpult uns sagt, sie hätte dolles Aua (egal was, es ist immer etwas anderes), das macht sie wohl bei allen Lehrern. Sie macht das so oft, dass sie damit den Unterricht stört. Des Weiteren ist sie wohl das einzige Kind, dass so ziemlich jede Aufgabe die der Klasse gestellt wird, auch noch mal persönlich erklärt haben muss. Im Sport bspw. wartet sie wohl oft extra in der Umkleide damit sie quasi eine Extraeinladung bekommt. Oder wenn alle im Kreis sitzen, dann legt sie sich erst mal. Zu Hause ist sie anders wobei sie generell sehr selbstdarstellend ist. Sie liebt es wenn ihr ALLE zusehen und sie hat auch keine Scham. Grundsätzlich ist sie aber ein sehr hilfsbereites, großzügiges, immer gut gelauntes Mädchen. Sie hilft viel, ist zuvorkommend und auch sonst sehr lieb. Sie hört auch gut darauf was erwachsene ihr sagen.

Woher kann dieser Drang nach Aufmerksamkeit kommen? Und wie kann man das ändern? wir sind da echt ratlos. Haben schon oft mit ihr gesprochen aber sie ändert es überhaupt nicht.

VIelen Dank und viele Grüße

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Hallo,

was passiert denn, wenn sie von "Aua" spricht ? Wirst du dann jedes Mal angerufen ? Oder sie ins Krankenzimmer verfrachtet und betüddelt ?

Was machen die Lehrer denn um dem entgegenzuwirken ? Bekommt sie immer die Aufgabe nochmals erklärt ? Das hielte ich für den falschen Weg. Zur Not muss sie einfach mal auflaufen (klingt immer so hart), und deutlich gesagt bekommen, das es keine Extrawürste mehr für sie gibt.

LG
Tanja

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Also die Lehrer machen nichts. Ich würde sagen, sie reagieren da schon genau richtig. Wenns blutet, klar Pflaster drauf. Wenn aber offentsichtlich nichts ist, dann mahcen sie auch nichts. Auch bei BAuchweh warten sie erst mal ab.

Ich mache das zu Hause auch so seit längerem. Ich versuche es zu ignorieren Aber ich weiß ja nicht mal wo dieses Verhalten begründet ist. Damit ich wüsste, wie man entgegensteuern kann. Ist es zu viel Aufmerksamkeit früher gewesen, sie war 6 Jahre EInzelkind. Oder zu wenig? Wobei zu wenig echt echt echt nicht sein kann. Mir war es immer super wichtig, mein Kind sehr liebvoll zu erziehen. Vielleicht war das auch zu viel? Ach ich weiß es nicht. Bin echt ratolos.

Ich habe mit irh viel gesprochen und es ändert sich nichts. Ich hab es ihr jetzt einfach mal verboten. Ich habe ihr gesagt, sie hat sich zu setzen wenn das der Lehrer sagt oder sie hat dies und jenes nicht zu machen und wenn das nicht klappt, dann muss sie halt mal 2 Tage keinn TV schauen. Also weil die Lehrer mich ja darauf ansprechen. Ob das so richtig ist? Sie war schon geschockt aber ich hatte den Eindruck es fruchtet mehr als dieses Gerede.

Das mit dem erklären ist eine tolle Idee!! Das schlage ich denen mal vor. Das sie sie einfach mal auflaufen lassen!!

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Genrell würde ich mal nachforschen, ob sie in der Schule unterfordert ist und sich langweilt. Gerade das mit den "körperlichen Leiden" kenne ich bei meiner Tochter nämlich auch sehr gut. Sie kommt erst in die Schule, aber zuhause und in der Vorschule ist es oft so, dass sobald sie mal ne Minute nichts zu tun hat, gleich kommt "Ich habe Kopfweh, Bauchweh" usw. das ist bei ihr schon seit sie überhaupt reden kann so. Und ich nehme das durchaus auch ernst, wir haben Arzt gefragt, sie war bei eine Ostheopathin und hat das Thema auch sofort beim Heilpraktiker, bei dem sie wegen etwas anderem in Behandlung ist, angebracht. Seitdem ist sie auch ganz sicher, dass ihr das hilft und sie jetzt "weniger Kopfweh" habe... Also ich meine jetzt nicht, dass die Lehrer oder du sagen sollten, das stimmt alles nicht, auch wenn es vermutlich nur so dahin gesagt ist... Mit ernst nehmen meine ich jetzt auch nciht, dass sonst was veranstaltet wird, aber meiner Tochter hilft es schon, wenn ich sage, ok Kopfweh, dann trink doch mal viel, vermutlich hast du zu wenig getrunken...

Ich denke auch, dass Knder zuhause durchaus mal Langeweile aushalten können müssen, das ist wichtig, damit sie Fantasie entwicken usw., aber eben nicht unbedingt in der Schule. Da sollte sie nicht unterfordert sein. Mein Sohn (2. Klasse) ist das auch in der Tnedenz, aber diese Lehrerin schafft es eben ganz toll, durch unterschiedliche Übungen jeden da zu fördern, wo er steht, so dass sich kener langweilt, sie aber eben einfach verschenden Übungshefte machen.
Mag gut sein, dass natürlich die Selbstdarstellung Deiner Tochter dazu beiträgt. Da solltet ihr viellecht einfach schauen, ob es einen Bereich gibt, wo sie damit gut ankommt und genau das gefordert ist. Ein Mädchen aus der Klasse meines Sohnes ist auch so, sie macht eben viel in Theaterprojekten mit, war Faschingsprinzessin und all sowas. Man muss das ja nicht zwanghaft unterdrücken, wenn ein Kind das gerne macht.
IWchtig denke ich, ist nur, dass sie begreift, dass sie die anderen damit nicht stören darf, weil da macht sich ein kind leider schnell zum Außenseiter. Auch so einen gibt es in der Klasse meines Sohnes... Jemand der in jedem Morgenkreis usw. stundenlang von sich redet, was die anderen enfach unheimlich nervt... Das denke ich sollte man enem Knd schon erklären...

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Danke für deine Antwort. Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass sie unterfordert ist. Sie ist eine gute Schülerin versteht aber druchaus auch Dinge mal nicht oder es ist zu schnell. Was auch total ok ist in der 1. Klasse.

Wir bspw. versuchen schon muss ich gestehen, körerliche Leiden, runterzuspielen weil da halt auch einfach nix ist. Wenn sie mir den Finger zeigt und der würde so doll brennen, aber da ist nichts. Oder etwas ist passiert und man weiß, jaaa es piekst, ok, aber mehr KANN nicht sein.

Das mit der Theater AG oder ähnlichem ist eine super Idee, danke!! Das werde ich echt mal ausprobieren!! Etwas wo sie das total ausleben kann!

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Hallo,

war das denn im Kiga auch schon so? Hat sie keine Freunde und macht es deshalb?
In die Klasse meiner Tochter gehte in Kind (13 Jahre alt), das verhält sich auch so. Allerdings fehlt ihr von zu Hause ein wenig die Aufmerksamkeit, das sagen auch ihre Eltern. Mit der Zeit machen sich die Kinder damit unbeliebt, die Klasse meiner Tochter ist inzwischen mehr als genervt von diesem Kind, welches jetzt sogar mit Krankheiten um die Ecke kommt, weil Mitleid an sich nicht mehr geht. Ansonsten ist das Mädchen auch nett und hilfsbereit.
Hast Du mal mit Deiner Tochter gesprochen? Mit der Klassenlehrerin? Es gibt Schulpsychologen, den würde ich auch mal zu Rate ziehen.

LG

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Das mit den Freunden kann gut sein. Wobei das auch bedingt ist. Sie hat Freunde. Wir wohnen in so eine klassischen Siedlung. Sie ist immer unterwegs. In der Klasse allerdings - natürlich bedingt durch das Verhalten - ist sie zwar nie alleine aber ihr fehlt eine gute Freundin dort auf jeden Fall. Also doch zu wenig Aufmerksamkeit? Im Kindergarten war sie nicht so. Sie geht ja nun seit knapp einem Jahr in die Schule und ihre kleine Schwester ist knapp ein Jahr alt. Natürlich fehlt da hier du da die Aufmerksmakeit das was will ich gar nicht abstreiten. Meinst du, ich soll es mal versuchen, ihr gezielter Aufmerksamkeit zu schenken? Also nicht, dass ich das nicht machen möchte aber ncht, dass ich damit dann noch mehr diese Verhalten fördere. Also weißt du was ich meine? Natürlich bemühe ich mich täglich allem gerecht zu werden aber vielelicht ist es nicht genug?
Ich hab mit meiner Tochter gesprochen ja, auch mit der Lehrerin schon mehrmals

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Gut, daß Du schreibst, daß es noch ein kleines Geschwisterkind gibt, ich glaub einfach, sie schaut sich da etwas ab und merkt, daß man mit "Wehwechen" Aufmerksamkeit bekommt.
So ist es vielleicht doch nicht so dramatisch und legt sich mit der Zeit wieder.
Rede mit Ihr, daß es so nicht weiter geht, vielleicht kannst Du ihr etwas in Aussicht stellen, was ihr machen könnt, wenn sie es eine Woche schafft, nicht zum Lehrer zu rennen. Auf jeden Fall würde ich aber mit der Klassenlehrerin reden, die kann sicher etwas helfen.

LG

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Ich denke, du hast den Grund für Ihr Verhalten schon geschrieben: die kleine schwester!

Es ist für Kinder immer schwer, wenn ein geschwisterchen kommt, erst recht, wenn man fast 6 Jahre lang alleine war.

Ihr habt bestimmt versucht, ihr auch weiterhin genug Aufmerksamkeit zu geben, aber scheinbar hat es für sie nicht gereicht.

Wenn du irgendwie kannst, dann gib ihr noch mehr extra Zeit! Macht nen Mama-Tochter-Kurs, geht regelmäßig alleine weg,... Ich denke das müsste schon reichen.

Zum Thema "immer ein aua haben": hier finde ich es schon wichtig, dass Kinder begreifen, wie wichtig es ist, bei diesem Thema nicht zu flunkern. Sonst wird Ihnen nicht geglaubt, wenn wirklich mal was ist. Ich erzähle meinen mädels immer wieder die Geschichte vom schäfersmädchen und dem Wolf...

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Hallo,

ich kenne so ein Verhalten von Kindern, die entweder zu Hause sehr wenig Aufmerksamkeit bekommen, z.B. weil beide Eltern viel arbeiten, oder die zu Hause verhätschelt werden und wo bei jedem Pieps gleich ein Erwachsener springt.

Bei Euch würde ich auch vermuten, dass es an der kleine Schwester liegt. 5 Jahre Einzelkind und dann ein Geschwisterchen, ist für die Großen nicht leicht zu verdauen.
Vermutlich kümmert Ihr Euch eigentlich genug um die Große, aber natürlich bekommen Kinder mit Geschwistern weniger Aufmerksamkeit als Einzelkinder. Anders geht es ja gar nicht. Man kann sich ja nicht klonen. Aber aus Sicht der Großen ist es eben viel weniger als früher und deswegen sucht sie anderswo Aufmerksamkeit.

Ich würde irgendwelches Theater wegen Kleinigkeiten auch gnadenlos abblocken, wie Du es schon tust. Das würde ich mit den Lehrern ebenfalls absprechen.
Auf der anderen Seite würde ich zusehen, dass Deine Tochter öfter mal Mama oder Papa für sich alleine hat, ohne dass ständig die Kleine dazwischen funkt. Die Gelegenheit würde ich nutzen, zu betonen, was sie doch schon für ein großes Mädchen ist, mit der man schon ganz andere Sachen machen kann, als mit der Kleinen und die schon so toll Mama oder Papa helfen kann. Ich denke, es ist wichtig, dass Eure Tochter ihre Rolle in der Familie findet und sich nicht nur abgemeldet fühlt.

Was unsere Kinder übrigens genießen, ist dass ich oder Papa möglichst ein Kind alleine ins Bett bringen. Das ist dann die Gelegenheit, mit Mama oder Papa ganz in Ruhe und ohne weitere Anwesende und Ablenkungen über irgendwelche Themen zu sprechen. Das reicht von Problemen, die die Kinder bewegen, über unsere eigene Kindheit bis hin zu Sachthemen, die sie gerade interessieren.

LG

Heike

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Danke für deinen tolle Nachricht! Ich denke auch imemr mehr, dass das der Grund ist. Das macht auch Sinn. Gepaart mit ihrem eh etwas wehleidigem und darstellerischem Wesen macht das alles Sinn. Ich werde genau das tun. In Zusammenarbeit mit der Lehrerin Kleinkram weiterhin ignorieren und gleichzeitig Räume schaffen für sie ganz allein. Sonntag gehe ich ganz allein mit ihr schon mal ins Kino. Bin sehr gespannt wie es weitergeht. Lieben Dank

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Hallo,

ui, das kenne ich von meiner Tochter. Mit der Einschulung hatte sie plötzlich jeden Tag Bauchweh, das Knie tat weh...immer war was.#zitter Ich habe dann mit der Lehrerin drüber gesprochen. Es war klar, dass sie nichts hat, dass es um Aufmerksamkeit.
Ich hatte schon Angst, wir hätten sie zu früh eingeschult. Sie hatte erst zwei Wochen nach der Einschulung ihren 6.ten Geburtstag.

Der ganze Zauber hat bis kurz nach Ostern gedauert. Da hat sie sich dann mit Mädchen aus ihrer Klasse angefreundet. Sie kommen zum Spielen oder sie geht zu den Mädchen.
Bei meiner Tochter war es so, dass sie emotional nicht stabil war, weil sie in der Klasse halt einfach nicht angekommen ist. das meinte auch die Lehrerin, mit der ich letzte Woche nochmal geredet habe.

Hat Deine Tochter Freunde in ihrer Klasse?

LG
hundkatze.maus

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Danke dir! Das tut gut zu lesen. Meine Tochter hatte auch nur wenige Tage vor der Einschulung Geburtstag und wurde 6. Freunde, naja ... sie ist nicht alleine, sagen wir so. Aber nein, eine Freundin in dem Sinnen hat sie nicht. Da frage ich mich direkt wieder: Hat sie keine Freundin weil sie sich so verhält. Oder verhält sie sich so weil sie keine Freundin hat? Das ist sicherlich ein Punkt und ich denke, es ist durchaus ein Teufelskreis.