Nachteile wegen ausländischem Namen

Mein Mann und ich haben einen unterschiedlichen ausländischen background und überlegen nun unserem Sohn einen deutschen Namen zu geben. Unser Nachname klingt neutral, also nicht ausländisch.
Wir haben Angst, dass das Kind mit einem ausländischen insb. türkisch-orientalischen Namen Nachteile bei zb der Jobsuche etc. haben könnte. Wir selbst haben solche Erfahrungen leider machen müssen...

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Ich gebe dir recht:leider kenne ich die Erfahrung aus dem Bekanntenkreis auch...äußerst traurig!!...auch wenn diese Beurteilung absolut absurd ist, kommt sie hier in Deutschland vor.

Es gibt ja zum Glück "neutrale" Namen, die in sämtlichen Kulturkreisen vorkommen, die man vergeben kann, wenn man seinem Kind solch eine mögliche Erfahrung ersparen will.
Andererseits sind die Vornamen heute so vielfältig, dass man auch nicht auf alles achten kann!

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Leider, leider ist es so das Namen natürlich auch teils mit Vorurteilen verbunden sind. Allerdings glaube ich eher nicht, dass es allgemein gültig ist, sondern viel mehr um bestimmte Namen geht! Das gleiche gilt auch für bestimmte deutsche Namen. Finde Kevin, Jaqueline, Chantal und Dennis genauso vorbelastet wie Ali, Mohammed, Yasemin, Selin. Wobei ich es bei Türkisch arabischen Namen eher bei Jungsnamen so wahr nehme.

Was ich aber noch eher besonders schade finde ist, wenn eltern überhaupt nicht bedenken, was der Name in Deutschland bedeutet oder womit er assoziiert wird oder wie er klingt.

Also Fazit #rofl... ich glaube es gibt auch viele ausländische Namen die man wunderbar vergeben kann!

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Ich finde nicht, dass es ein deutscher Name sein muss, aber vielleicht ein Name, der erstens keine Sonderbuchstaben hat (ö, ç oder ähnliches - das ist immer schwierig mit Formularen und Anträgen, etc. und im Ausland), ein Name, der im deutschen Sprachraum eher geläufig und eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen ist, auch wenn man den Namen vielleicht nicht kennt. Ich selber würde auch eher international bekannte Namen nehmen.

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Hallo
Echt? Ich habe noch nie negative Erfahrungen wegen sowas gemacht. Im Gegenteil, gewisse Dinge kenne ich auch erst von Urbia. Zb. dass es bei bestimmten Nationalitäten,die in Deutschland sehr verbreitet ist, sowohl hier als auch "im echten Leben" völlig selbstverständlich ist einen Namen in dieser Sprache zu vergeben (auch wenn nur ein Elternteil aus diesem Land kommt), auf den Gedanken eine deutschen Namen zu vergeben weil man dort gerade wohnt käme da keiner.

Ich finde es unabhänig von Wohnort völlig ok wenn Namen nach der Herkunft vergeben werden und auch wenn euer Nachname für dich neutral klingt ist es ja nicht ganz unwahrscheinlich dass die Wurzeln deines Kindes irgendwie "rauskommen". Und gerade das ist doch heutzutage oft ein Vorteil, gerade wenn dann mehr als eine Sprache auf muttersprachlichem Niveau gesprochen wird.
Ja ehrlich, in einer Zeit in der ausländische Namen genommen werden ohne etwas mit dem Land zu tun zu haben und einfach deutsch ausgesprochen werden,würde ich es doch mehr als schade finden wenn es tatsächlich bedenklich wäre einen Namen nach der eigenen Herkunft zu vergeben.

LG

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Huhu,

Es gibt auch Experimente und Studien zu dem Thema, wo nachgewiesen wurde, dass Menschen mit ausländischen Namen, insbes. mit arabischen/ orientalischen Namen, bewusst oder unbewusst benachteiligt werden und das nicht gerade gering, wenn es um die Vergabe von Jobs geht.

Würde das auf jeden Fall bei der Wahl des Vornamens bedenken. Kenne viele Freunde die ihrem Kind einen deutschen Erstnamen und einen orientalischen Zweitnamen gegeben haben und sind zufrieden mit der Entscheidung.

LG

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Ich kenne einige Familien, die ihren Kindern Namen gegeben haben, die in beiden Sprachen funktionieren. Eine deutsch-amerikanische Familie hat ihre Tochter Gina genannt, ein türkisch-deutsches Ehepaar den Sohn Deniz. Klar, am Schriftbild sieht man, dass der Junge die türkische Namensvariante trägt, aber beim Sprechen ist er erstmal ein Dennis.
Vielleicht wäre das ja eine Überlegung?
Ansonsten finde ich die Variante, einen Namen für jede Sprache zu vergeben, auch schön.
Und ganz ehrlich, wenn man schon die Möglichkeit hat, "begründet" in einem anderen Sprachgebiet nach tollen Namen zu forschen.. ich könnte da wohl nicht widerstehen. ;-) Immerhin ist das ja Teil der Familiengeschichte dieses Kindes, und Teil seiner Identität..

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Versuch Mal, ob du die Folge vom "Tatortreiniger" (NDR) Staffel 6 , folge 2 mit dem Titel "özgür" noch irgendwo findest.
Die passt super zu deinem post.
Da geht es um eine deutsche schwangere, die ihr Kind unbedingt özgür nennen möchte.
Da wird auf humorvolle Art auf Vorurteile von allen möglichen Seiten(deutsch/nicht deutsch) eingegangen. :) Sehr witzig gemacht.

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Mein Mann liebt Tatort. Muss ich mal suchen. Danke für den Tipp!

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(der) Tatortreiniger. Ist ne andere Sendung als Tatort.
:)
Aber ist echt lustig gemacht die Folge davon.

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Da hast du schon teilweise recht. ich bin deutsche und mein mann kommt aus dem balkan. haben einen ausländischen nachname. unsere Kinder haben Vornamen die in deutschland geläufig sind aber auch in dem Heimatland meines Mannes. Das war uns immer wichigt.

Wir leben auf dem Land in einem Nachbardorf wo ich aufgewachsen bin. mein alter Familienname kennt da jeder und weiß dann wo ich hingehöre. Mein Mann benutzt den Mädchennamen von mir öfters, er denkt da hat er es leichter als mit seinem ausländischen Nachnamen, und er wird besser akzeptiert von den alten Dorfbewohner...

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Wäre es denn keine Alternative einen Namen zu finden, der hier und in euren Herkunftsländern funktioniert?

Mein Papa ist Serbe und meine Mama Deutsche. Mein Nachname war ziemlich kompliziert. Mein Vorname allerdings ist ziemlich international ;-)
Habe sogar eine Cousine dort, die genauso heißt wie ich...also mit Vor-und Nachnamen ;-)
Dann habt ihr beides unter einem Hut.

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Wir sind koreanisch-türkisch und werden eher nicht auf deutsche Namen zurückgreifen.
1. das Kind wird definitiv nicht annähernd deutsch aussehen, der Name soll doch auch passen?
2. es gibt immer jemanden der den Namen nicht mag oder aussprechen oder schreiben kann, egal wiiiiie einfach es ist
3. was wenn das Kind später einfach mal im Ausland studiert und irgendwo auf der Welt lebt statt in Deutschland und läuft mit einem deutsche Namen rum?

Macht euch nicht zu viele Gedanken, eure Wurzeln sind genauso wichtig. Es sei denn ihr habt an Özge oder Mohammed gedacht, das kommt hier tatsächlich nicht gut.

Ich kenne Koreaner die Günther, Gabriela oder Johann heissen, voll daneben. Sehen dann automatisch aus wie adoptiert, sind es aber nicht. Genau wie deutsche nicht so gut Kim oder Hatice heissen können ;)