Überbiß

Hallo,

meine Tochter (8) hat erbbedingt einen starken Überbiß.

Unsere Zahnärztin hat mir einen Kieferortopäden empfohlen der allerdings für die Frühbehandlung private Leistungen von ca 100 .-€ im Monat da nicht alle Behandlungen von der KK übernommen werden und man müßte jetzt behandeln damit der Kiefer sich im wachstum noch umformen kann. Allerdings habe das im Monat nicht "über"....alleinerziehend, dazu kommen noch Fahrtkosten.

Ein anderer von mir Kieferortopäde meinet mann solle abwarten bis alle bleibenden Zähne da sind und dann erst behandeln.

Außerdem hat sie an einem bleibenden Frontzahn eine Zahnschmelz irritaion...der Zahn ist richtig weiß...kann man dagegen was machen ?

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Hallo Antje.
Meines Wissens ist die Progenie eine Indikation zur kieferorthopädischen Frühbehandlung und damit eine Kassenleistung. Es fallen zwar Kosten für die Eltern an, die Sie aber nach erfolgreich abgeschlossener Frühbehandlung erstattet bekommen. Fragen Sie einen Kieferorthopäden.
Schmelzflecken am Frontzahn kann ein Hinweis auf ein Frontzahntrauma im Milchgebiss sein, d.h., dass Ihr Kind mal auf einen Schneidezahn gefallen ist. Hat Ihre Tochter schon bleibende Backenzähne? Sehen die gut aus? Wenn die auch Flecken haben, kann es eine Schmelzreifungsstörung sein (MIH).

Den Fleck am Schneidezahn kann man später mit Composit behandeln. Ich würde aber mindestens bis zur Pubertät warten, weil der Zahnnerv jetzt noch so groß ist und man den Fleck ausschleifen muss. Bis dahin gibt es vielleicht auch noch mehr wissenschaftliche Erkenntnisse, ob man solche Flecken Infiltrieren kann ohne zu bohren (ICON). Da laufen erste Studien.

Viele Grüße
Sabine Bertzbach

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Hallo!

Die meisten Eltern verstehen unter einem Überbiss eine vergrößerte sagittale Stufe - also eine Prognathie bzw. Retrogenie. Bei dieser ist eine Frühbehandlung nur möglich, wenn die Stufe größer als 9mm ist.

Ich persönlich (Msc für KFO) mache aber auch dann nur eine Frühbehandlung, wenn das Kind unter der Stufe leidet (manche Kinder werden gehänselt) oder sehr lebhaft ist und gerne mal auf die Nase fällt (Frakturgefahr). Das ist aber eher selten der Fall.

Der Nachteil einer Frühbehandlung ist, dass so die Stufe zwar reduziert werden kann, oftmals sind aber noch andere Sachen zu korrigieren oder Stufe ist noch moderat vergrößert, für eine Hauptbehandlung zulasten der gesetzlichen Krankenkasse liegt dann aber keine Indikation mehr vor. Dann haben die Eltern zwar die ca. 1500€ für die Frühbehandlung von der Krankenkasse bekommen, müssen später aber die deutlich kostenintensivere Hauptbehandlung komplett selbst finanzieren. Auf keinen Fall würde ich eine private Frühbehandlung empfehlen, solange die Eltern nicht darum betteln - zumal eine Unterkieferrücklage auch am besten während des pubertären Wachstumsgipfels therapierbar ist.

Liebe Grüße!

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Nein sie hat es nur an einem Fortzahn, kann durchaus sein das sie mal da rauf gefallen ist aber kann sich keiner mehr erinnern.

Die Kosten von ca 100.-€ pro Monat wären auch zusätzlich zu den KK Kosten.

Ich befürchte auch das sie zum jetztigen Zeitpunkt gar keine Zahnspange tragen würde und wenn es eine feste wäre würde sie es auch mit der Pflege der Zähne nicht hinbekommen alleine schon gar nicht.