Voraussetzungen für spontane Geburt bei Frühchen

Liebes Experten-Team,

unsere Tochter wurde im März diesen Jahres in der 34. SSW per Kaiserschnitt entbunden. Der Kaiserschnitt entsprach so gar nicht meiner Vorstellung einer Geburt und war für mich eigentlich nur die allerletzte Option!

Einen neuen Entbindungstermin gibt es zwar bisher noch nicht, aber ich möchte für eine zweite Geburt besser vorbereitet sein! Daher folgende Fragen:

Gibt es "Voraussetzungen" die ein Frühchen "erfüllen" muss, damit es spontan entbunden werden kann/darf? Beispielsweise erst nach 34+0 und nur bei Schädellage?
Welche Komplikationen/Spätfolgen können bei einer spontanen Entbindung auftreten, wenn das Kind in der 34. SSW noch in Beckenendlage liegt?
Warum ist eine Entbindung aus Schädellage für das Kind schonender, als aus Beckenendlage?

Über einen Buchtipp (für Laien verständlich), in dem auf den Geburtsverlauf und eventuell auftretende Komplikationen eingegangen wird freue ich mich ebenfalls.

Vielen Dank fürs Lesen und Antworten

Chillkröte

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Liebe Chillkroete1998,
in der 34. SSW ein Kind aus BEL per Kaiserschnitt zu holen ist zunächst einmal eine gute und richtige Entscheidung. Weswegen musste ihr Kind denn in der 34. SSW entbunden werden?
Generell ist es so dass eine BEL Entbindung immer ein höheres Risiko darstellt. In Ihrer frühen Woche auch wirklich nicht zu empfehlen! Die Risiken einer BEL kommen dadurch zustande, dass bei einer BEL der größere Körperteil des Kindes, der Kopf, zuletzt geboren wird, und daher die Geburtswege nicht entsprechend gedehnt werden können. Daher kann es zu Kompliaktionen bei Geburt des Kopfes kommen, im Extremfall zum Sauerstoffmangel.
Ein Frühchen "darf" im Allgemeinen ab Erreichen der 34.SSW aus Schädellage spontan entbunden werden, wenn sonst alle Zusatzkriterien stimmen.
Als verständliches Buch empfehlen wir "Hebammensprechstunde" von Ingeborg Stadelmann. Andere Hebammen Bücher sind sicherlich auch gut verständlich.
Alles Gute und für die nächste Schwangerschaft viel Erfolg ihr Albertinen Team

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Liebes Albertinen Team,

bitte verstehen Sie meine folgenden Worte nicht Falsch!

Auch Ihre Antwort ist mir zu dürftig! Was genau sind denn nun "solche Risiken"?
Der Extremfall mit dem Sauerstoffmangel ist mir bekannt, aber um die Geburt des Kopfes voranzutreiben wird der Patientin doch ein Wehentropf gelegt?! Und bei einem Kopfumfang des Kindes von 32 cm, kann man nicht davon ausgehen, dass das Kind "stecken" bleibt...

Mich ärgert, dass Mediziner und medizines Personal keinen Klartext reden! Egal in welchem Zusammenhang. Da wird lieber ein "Es kann, aber muss nicht" vom Stapel gelassen und man als Patientin/Mutter sitzt da und ist verunsichert. Eine genaue Besprechung, welche Konsequenzen diese oder jene Entscheidung haben kann oder welche Möglichkeiten es gibt, wird nicht durchgeführt. Entweder haben die betreffenden keine Zeit oder keine Lust!
Da wird man noch komisch angeschaut, wenn man mal nicht sofort sagt: "Ja, so wie Sie das sagen machen wir das!"

Meine "Aufklärung" zum Kaiserschnitt und über die Betäubung wurde während der Wehen durchgeführt. Da wurde nicht gewartet bis die Wehe weg ist, sondern einfach weitergeredet.

Ich kann nicht verstehen, warum die "Götter in Weiß" so sparsam sind mit Informationen! Daher ist mein ärger und die Wut über diesen Berufsstand, durch meine Erfahrung im März, nur noch größer! Am liebsten würde ich erneut eine Hausgburt in betracht ziehen, aber leider werde ich keine Hebamme finden, die diese Risikogeburt durchführt. Und diese Ansage ist wenigstens EHRLICH!

So, nun zu der Geburt:

Unsere Tochter wollte anscheinend unbedingt das Licht der Welt erblicken, da mir die Fruchtblase geplatzt war. Der Kaiserschnitt wurde nötig, da das Geburtsgewicht auf 1800 g geschätzt wurde und sie in BEL lag. 2,5 Stunden nach der Schätzung wurde sie dann geholt und ich staune immernoch, dass sie dann stolze 2150 g auf die Waage gebracht hat. Soviel zu den "Wundern der Technik"!!!

Eine lange Prozedur mit strengste Bettruhe, Wochenlagen Wehenhemmer und Lungenreife sind mir erspart geblieben. "Zum Glück" muss im nachhinnein sagen, wobei die Zeit auf der Neo auch kein Zuckerschlecken war!

Gruß Chillkröte

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buchempfehlungen kann ich dir geben.

Deine Fragen werden da vielleicht beantwortet:

Alfred Rockenschaub - Gebären ohne Aberglaube
- Österreichischer Geburtsmediziner, der lange in Wien Leiter einer Geburtstation war - es ist teilweise etwas schwer zu lesen, weil es ein Fachbuch ist, aber ich finde auch für Laien gut verständlich, er geht auf BEL, Frühchen und so ziemlich alle Komplikationen ziemlich genau ein.

Sven Hildebrandt - Geburtshilfliche Notfälle: vermeiden - erkennen - behandlen

ansonsten für dich als Vorbereitung auf eine zweite Geburt, wäre evtl.

Meine Wunschgeburt

etwas. Das Buch fand ich sehr hilfreich.