Tradition

Schleier oder Schleppe?

Mit Schleppe oder ohne, romantisch oder schlicht - die Vielfalt der Brautkleider bringt so manche heiratswillige Frau in Verzweifelung. Eine Expertin gibt Tipps.

Der Schleier: traditionelle Kopfbedeckung der Braut

Braut Schleier
Foto: © panthermedia.net/ Robert Kneschke

Die traditionelle Kopfbedeckung der Braut ist der Schleier. Dem Brauch zufolge schreitet die Braut mit niedergeschlagenem Schleier zum Altar, und der Bräutigam darf sie erst nach dem Jawort und dem Tausch der Ringe "entschleiern". Dazu hebt er den Schleier und darf die Braut dann küssen.

Die Länge abhängig vom Kleid

Es kann ein Schleier mit üppigen Verzierungen sein, zum bodenlangen Kleid kann der Schleier selbst auch bodenlang sein. In vielen Lagen Tüll bauscht er sich über dem Rücken der Braut.
Verzierungen mit wertvollen Kurbelstickereien, Perlen oder funkelnden Strasssteinchen werden gerne mit einem schönen Tüllschleier kombiniert. Je kürzer das Kleid, desto kürzer darf der Schleier sein.

Zu den modernen Mini-Kleidern passen auch ganz simple Schleier, kurz nur bis zum Kinn reichend. Der Schleier darf traditionell erst um 24 Uhr zum Schleiertanz abgelegt werden. Um dies zu umgehen, wird er heute häufig mit anderen Haardekorationen kombiniert, so dass er schon frühzeitig abgelegt werden kann. Zurück bleibt dann ein Blumengesteck, Haarreif oder Kranz.

Die Schleppe: Ideal für den großen Auftritt

Wer kennt nicht die Bilder der Trauung von Prinzessin Diana in St. Paul's Cathedral. Die handgestickte Schleppe, die sie über Meter hinter sich her zog. Für den "großen Auftritt in der Kirche" – wenn die Braut meist vom Brautvater zum Altar geführt wird – ist eine Schleppe sehr geeignet. Die Braut schreitet mit einem derartigen "Gegengewicht" ausgesprochen würdevoll.

Trauung und dann?

Was passiert aber nach der Trauung mit der Schleppe? Gerade beim Eröffnungstanz kann sie ganz schön zur Stolperfalle werden! An manchen Kleidern sind die Schleppen abnehmbar oder können mit Hilfe eines Häkchens hochgerafft werden. Aus Tüll oder glänzendem Satin werden diese an einer Art Gürtel befestigt, die leicht mit einem Haken zu lösen sind.