Wer hat Erfahrung mit B-Streptokokken während der SS und Geburt?

Hallo,
ich bin in der 14 Woche schwanger. Bei mir wurde durch Zufall entdeckt das
ich B-Streptokokken habe. Es würde während der Schwangerschaft nichts
machen, aber während der Geburt wenn es dann noch vorhanden ist würde
ich dann unter der Geburt Antiboitka bekommen um eine Infektion des
Kindes zu verringern. Das Kind kann trotzdem sich anstecken und/oder eine
Lugenentzüdung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder sogar kurz
danach sterben.
Ich habe schon viel darüber gelesen was das genau ist und wie oft es vor-
kommt aber so richtig positives habe ich nicht gelesen.
Ich mache mir großen Sorgen.
Warum macht man da dann keinen Kaiserschnitt? Man kann das Kind
doch nur durch den Geburtskanal anstecken.
Bitte weiß jemand was darüber ich mache mir echt Sorgen!
Lieben Dank!
Polly

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Hallo Polly,

ich hatte auch B-Streptokokken, genau wie ca. 30% aller entbindenden Frauen.

Das sich dein Kind anstecken kann ist moeglich, aber die Moeglichkeit das es passiert ist halt sehr gering. Bekommst du die Antiboitka kurz vor der Geburt, ist dein Kind bestens geschuetzt, aber selbst ohne die Infusion ist eine Ansteckung sehr selten. Ich hatte eine Sturzgeburt und logischer Weise keine Zeit mehr fuer die Infusion und mein Sohn ist kern gesund.

Ich habe auch neulich gelesen, dass die Infusion 4 h vor der Geburt verabreicht werden muss um zu wirken, nun sind aber die Geburten oft auch schneller und trotzdem erkranken die wenigsten Kinder.

Die Krankheiten sind eine Moeglichkeit, aber halt nur eine sehr geringe und allein daran, dass kein KS aus einem solchen Grund gemacht wird, siehst du wie gering das Risiko ist.

Versuch am Besten nicht so viel ueber solche Risiken zu lesen und geniess deine Schwangerschaft, dein Arzt / deine Hebamme werden dich bestimmt gut betreuen und dich aufmerksam machen, wenn es wirklich Grund zur Sorge gibt.

lG Anja

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Hallo Polly,
hab Dir auf die KS Frage auch schon geantwortet..
Also ich hatte die auch und mein kleiner hat sich nicht angesteckt da ein KS gemacht wurde. Ich hatte auch sehr große Angst und die Ärzte der Uni Klinik bei uns meinten das das Baby sich bei einem KS nicht anstecken kann. Natürlich ist die Gefahr der Ansteckung gering, aber was wenn Du diese eine bist bei der es doch passiert? Das wäre mir zu riskant. Mein kleiner lag noch drei Wochen auf der Intensiv Station da er ein Frühchen war, hier lag ein Mädchen das sich angesteckt hatte und das trotz Antibiotika. Die kleine hat Hirnblutung und wie es weiter geht weiß momentan niemand...Ich find das Risiko muss man nicht eingehen wenn man auch eine andere Wahl hat, oder?
Wenn Du fragen hast kannst DU mich gerne Kontaktieren.
Liebe Grüße und keine ANgst
Tanja mit TimElias 8Wochen

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Liebe Polly!

Streptokokken sind kugelförmige Bakterien, die sich kettenförmig aneinander lagern. Sie besiedeln beim Menschen überwiegend die Schleimhäute. Im mütterlichen Genitaltrakt finden sich sogenannte beta-hämolysierende Streptokokken der serologischen Gruppe B, die während der Geburt auf das Kind übertragen werden können.

Erregernachweis erfolgt durch Abstrich vom Muttermund (Bakterienkultur)

Folgen:
Bei einigen Neugeborenen führt dies in den ersten Stunden bis Tagen nach der Geburt zu einer Erkrankung, die als „Frühe Form der Streptokokkeninfektion“ (Early Onset) bezeichnet wird.

Sie äußert sich als schwere Allgemeininfektion mit Lungenentzündung.
Der Krankheitsverlauf kann sehr dramatisch mit schwerer Schocksymptomatik einhergehen, wobei mit neurologischen Langzeitschäden gerechnet werden muss.

Solch eine frühe . Die Mehrzahl der Betroffenen (ca. 80 %) sind reife Neugeborene. Ca.4 % der erkrankten Kinder sterben.


Beim Nachweis von B- Streptokokken wird der Schwangeren eine Antibiotikatherapie vom Wehenbeginn bzw. Blasensprung bis zur Entbindung vorgeschlagen.


Bei Frauen mit geplantem Kaiserschnitt (ohne Blasensprung und Wehentätigkeit) kann auf die antibiotische Prophylaxe verzichtet werden, dann befinden sich die Streptokokken aber weiterhin in der Scheide und können beim Verkehr oder in der Sauna übertragen werden.
Selbst nach einem Kaiserschnitt können die Streptokokken in die Gebärmutter aufsteigen und dort zu einer schweren Infektion der Geburtswunde führen. Diese Erkrankung wurde früher als Kindbettfieber bezeichnet, an dem so viele Frauen starben.
Deshalb sollte die Antibiotikatherapie in jedem Fall auch bei Kaiserschnitt durchgeführt werden!

Nach der Entbindung müssen unbehandelte Kinder mit Zeichen einer bakteriellen Infektion unabhängig von der mütterlichen Antibiotikagabe während der Geburt unverzüglich zur weiteren Diagnostik und Therapie in eine Kinderklinik verlegt werden.

Kinder ohne klinische Zeichen einer Infektion werden nach Antibiotikagabe der Mutter 72 Stunden lang engmaschig überwacht.


Nun zu Deinen Fragen:

<<Das Kind kann trotzdem sich anstecken und/oder eine
Lugenentzüdung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder sogar kurz danach sterben.>>

Eine Infektion tritt bei etwa 1 von 2000 der unbehandelten Neugeborenen auf, das sind 0,05%. Bei behandelten Säuglingen liegt die Rate tiefer. Nur zum Vergleich, bei einer Fruchtwasseruntersuchung besteht ein Fehlgeburtsrisiko von 2%, und es werden trotzdem Fruchtwasseruntersuchungen gemacht.

<<Ich mache mir großen Sorgen.>>

Ja, das ist verständlich, es geht ja um Dein Kind!

<<Warum macht man da dann keinen Kaiserschnitt?>>

Weil ein Kaiserschnitt kein risikoloser Eingriff ist. Es ist eine große Bauch OP mit vergleichsweise hohem Blutverlust. Besonders wenn eine Erschlaffung der Gebärmutter (medizinisch: Uterusatonie) eintritt, kommt es zu starken Blutungen, die aber meistens nach medikamentösen Maßnahmen wieder stoppen. Die Rate der Bluttransfusionen nach einem Kaiserschnitt reicht von ein bis sechs Prozent. Zudem wird immer eine Antibiotikaprophylaxe während der Schnittentbindung gemacht, um einer Infektion des Bauchraumes vorzubeugen. Die Häufigkeit von Infektionen des OP bereichs liegt inzwischen (dank der Antibiotikatherapie) bei unter zehn Prozent

Antibiotika sind Medikamente, mit denen bakterielle Infektionskrankheiten behandelt werden.
In der Regel sind Antibiotika gut verträglich und haben eine große therapeutische Breite, was bedeutet, dass überdosierungen fast nicht möglich sind.
Hauptnebenwirkungen sind Allergien, Störungen der Darmflora (Durchfall und das Auftreten von Pilzinfektionen).


Wenn Du dein Kind nun doch per Spontangeburt bekommen solltest, geht die Antibiose durch die Plazenta zu Deinem Kind.
In Deinem Fall ist dies gewünscht und gewollt. Um ein möglichst geringes Risiko für Dein Kind zu haben, wird nicht schon jetzt, sondern erst unter der Geburt mit der Antibiose begonnen, damit die Erreger bei Dir und beim Kind abgetötet werden.

Und: Auch ohne Arzneitherapie beträgt die spontane Missbildungsrate etwa 3%!


Es schadet dem Kind nicht, es schützt es vor den Erregern! Und es ist besser, ihr werdet beide unter der Geburt behandelt, als dass Du und das Kind hinterher das Antibiotikum gespritzt bekommt.

Sorry, ist etwas lang geworden, hoffe Dir alle Fragen ausreichend beantwortet zu haben.

Gruß Silke
exam. Krankenschwester

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Hallo, also ich hatte in meiner ersten SS B-Streptokokken. Ich das so ca zweieinhalb Monate vor der Geburt gehabt. Dazu noch eine Gebärmutterhalsschwäche. Nachdem die Strepos festgestellt wurden habe ich sofort eine Einweisung ins KH bekommen.Ich wurde mit mehrern Medis behandelt. Unter anderem auch einem Wehenhemmer. Von dem ich nur gekotzt habe wie ein Tier. Sorry, aber war so. Habe acht Tage im Kh gelegen bis diese Dinger weg waren. Habe dann noch ein Pessar umgelegt bekommen und konnte dann nach Hause. Habe mein Kind normal bekommen und er war kerngesund. Er wog 4340 g war 56,5 cm gross und hatte einen Kopf von37cm.
Also trotz der Strepos kein Problem. Nicht immer so schwarz sehen. Der Arzt wird schon alles richtig machen.
Liebe Grüsse
Kati mit Jordan(4), Jessy-Jo(13 Monate) und #ei 6+2

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Hallo Polly
Bei mir wurden durch Zufall auch Strepptokokken festgestellt. Hatte caBlutungen und dabei wurde mir ein Abstrich gemacht. Ich habe dann Antibiotika bekommen. Heisst ja immer, dies bringt nichts. Bei mir wohl doch. Da ich in der Schweiz entbunden habe, wurde mir ca. 6 Wochen vor der Geburt routinemässig nochmal ein Abstrich gemacht, Ergebniss: keine Strepptokokken. Die kommen und gehen ja wie sie Lust haben, ein wenig beruhigt hat mich das Ergebniss trotzdem. Hatte dann an einem Sonntag morgen einen Blasensprung. Alles nass. Bin ins KH gefahren, dort wurde mir mitgeteilt, es sei Ausfluss:-[. Habs nicht geglaubt, aber dachte mir, die müssens ja wissen... . War auch froh irgendwie, hatte ja so Angst vor der Geburt#hicks. Montag morgen, nachdem ich immernoch auslief, bin ich dann zu meinem FA gegangen. Der meinte auch erst, er meine nicht das es Fruchtwasser ist, aber er schickt micht nochmal ins KH um einen weiteren Test zu machen. Und siehe da.... Fruchtwasser ... wer hätte das gedacht. Bin dann in das KH meiner Wahl gefahren (Schweiz) , bekam um 18 Uhr Antibiotika-Infusion und am nächsten Morgen (Dienstag) kam mein kleiner Schatz um 9.47 zur Welt. Gesund! Trotz vorzeitigem Blasensprung und erst ca. 35 Stunden später Antibiotika-Infusion. Also... Bloss nicht verrückt machen#liebdrueck

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Normalerweise solltest du jetzt mit Antibiotika behandelt werden, damit die Bakterien bis zur Geburt weg sind.

Das ist das Einfachste. Ich lasse mich jetzt auch regelmäßig untersuchen, um vorzubeugen, da ich die Dinger in der 1. SS hatte.
Mein Sohn hat sich angesteckt und mußte mit Antibiotika behandelt werden ist aber alles gut gegangen. Er mußte halt nur leider 3 Wochen länger im KH bleiben und durfte dann erst nach Hause.
Es hätte aber auch schlimmer kommen können.

Übrigens lösen B-Streptokokken frühzeitige Wehen aus, weshalb mein Baby schon in der 35. SSW kam.

Ich würde an deiner Stelle auf eine sofortige Behandlung bestehen,
besser man hat als man hätte...

Oder wie heißt es so schön? "Weil jeder Tag zählt"..

Lg Conni