Wer steckt noch in einer unglücklichen Ehe und trennt sich nicht?

Meine Ehe ist eigentlich gelaufen. Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren ein Paar, aber irgendwie ist nicht mehr viel mehr als Freundschaft übrig - zumindest auf meiner Seite. Wir haben zwei kleine Kinder.
Wir streiten und diskutieren häufig und ich habe einfach keine Lust mehr darauf. Aber andererseits hänge ich an dem Gedanken fest, eine kleine Familie um mich zu haben und kann mich, auch der Kinder wegen, nicht von ihm lösen. Er macht ja auch nichts falsch in dem Sinn, wir haben uns nur so unterschiedlich entwickelt und es passt einfach nicht mehr.

Insgeheim weiß ich, wir werden nicht unser Leben lang zusammen glücklich werden. Aber ich schaffe es nicht, mich loszueisen. Hätte ich weder Kinder noch eine gemeinsam abzuzahlende Eigentumswohnung mit ihm, ich glaube ich wäre längst weg.

Manchmal denke ich, wenn die Kinder später mal aus dem Haus sind, dann fange ich - alleine - mein neues Leben an. Aber das kann es auch nicht sein, oder?

Oder ich wünsche mir, er würde sich trennen. Aber das tut er nie. Er ist so erzogen worden, dass man auf jeden Fall zusammen bleibt, egal was kommt.

Gibt es Leuten hier, denen es ähnlich geht? Oder seid ihr alle entweder noch richtig glücklich oder getrennt?

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Mir geht es genauso, auch wenn wir nicht verheiratet sind.

Ich fühle mich wie in einer nicht enden wollenden Depression gefangen. Ohne Gefühl. Ohne das Gefühl gehalten, geliebt, aufgefangen zu sein.

Ändern kann ich es aber irgendwie auch nicht.

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Dir wie der Schreiberin des Ausgangspostings kann ich nur ans Herz legen. TRENNT EUCH. Um Gottes Willen. Was soll das? Unglücklich aber eine Familie zum Schein? Das bringt auch nichts. Nur weil es etwas Anstrenung kosten würde, etwas Sorgen...
Anstelle seit ihr lethargisch, stagniert aus bequemlichkeit? Belügt Euch und schlimmer noch Eure "Familie" ? Jeder Mensch hat Recht auf Glück und Dein Partner kann nicht glücklich sein, wenn er im Umwissen darüber ist, das Du keinen Bock mehr hast!!!

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Ich hab´s schon "hinter mir", bin seit wenigen Monaten getrennt und jetzt alleinerziehende Mutter.

Ich könnte das nicht, in diese Lethargie verfallen und sagen "ach ja, in 15 Jahren dann, wenn die Kinder ausm Haus sind..."
Hallo, ich habe nur dieses eine Leben! Ich habe das Recht darauf, glücklich zu sein!!

Meine Mutter war auch so eine... 27 Jahre lang verheiratet, 2 Kinder... und nie glücklich!
Sie hat Jahr um Jahr gesagt "ich kann mich doch nicht trennen, ich schaff das nicht, und die Kinder...!!"

Im Endeffekt hat sie ihren Frust im Alkohol betäubt und wir, die Kinder, haben unter den ständigen Streitereien und schlechten Stimmungen tausend mal mehr gelitten, als wäre da eine glatte Trennung gewesen.

Für mich als Kind gab es nichts Schlimmeres als meine unglückliche Mutter, die krampfhaft versucht, Rausch und Traurigkeit vor ihren Kindern zu verbergen.

Meine Mutter ist jetzt seit 6 Jahren getrennt (weil mein Vater gegangen ist) und seit 3 Jahren trocken.
Sie ist ein neuer Mensch - aber sie ist halt auch schon fast 60 und ärgert sich täglich über ihre vielen "verlorenen Jahre".

Lange Rede, kurzer Sinn: das kann´s nicht sein!!

Wenn man in einer Beziehung nicht glücklich ist und diverse Maßnahmen (Gespräche, Auszeiten, Paartherapie,...) nicht fruchten, dann sollte man die "Eier" haben, sich zu trennen!

Man kann Kindern keine heile Welt vorspielen, wenn es die gar nicht gibt.
Und sich selbst auch nicht.

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Danke. Genau das gleiche nur in Kurzform habe ich selbst eben geschrieben.

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#pro

genauso sehe ich es auch brauche nur noch paar#ei er um es durchzuziehen und mich meinem leben in aller realität zu stellen..


vg melina

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Hallo,

bin zwar in einer sehr glücklichen Beziehung, war aber mit meinem Exmann lange Jahre in einer ähnlichen Situation.

Ich konnte mich nicht dazu durchringen, ihn zu verlassen, denn wir haben eine gemeinsame Tochter, außerdem schmeißt man ja eine Ehe nicht einfach so hin, schließlich hat man den Partner ja mal geliebt und war überzeugt, mit ihm alt zu werden.
Finanzielle Gründe haben auch eine Rolle gespielt, aber eher nebensächlich.
Schließlich haben wir nur noch nebeneinander her gelebt und waren beide dabei unglücklich.
Wir sind dann zu einem Eheberater gegangen, der auf systemische Psychotherapie spezialisiert war (also kein ehrenamtlicher Seelentröster der Caritas mit einem 2-Wochen-Kurs in Eheberatung), und der hat uns sehr geholfen. Wir haben sowohl Paar- als auch Einzelsitzungen gemacht und erkannt, was wir wollen, was wir können, was unsere "Altlasten" sind usw.
Leider war das Ergebnis, dass wir uns getrennt haben, weil unsere Ehe längst am Ende war und eigentlich auch keine wirkliche Basis außer dem gemeinsamen Kind hatte, aber wir haben viel über uns selbst gelernt und darüber, worauf wir in unseren (künftigen)Beziehungen achten sollten (bei euch wäre das z.B.: warum habt ihr euch so unterschiedlich entwickelt, wie entwickelt man sich zwar individuell, aber in der gleichen Richtung? etc.)

Ihr solltet offen darüber reden, wie es weitergehen soll, denn so wie's ist, geht's ja offensichtlich nicht. Du darfst nicht darauf hoffen, dass ER sich von dir trennt, um dir die Entscheidung zu ersparen, denn du würdest dich hinterher nicht besser fühlen!

Hab den Mut und ergreif die Initiative, auch wenn's viel Kraft kosten wird, egal ob ihr zusammenbleibt oder nicht!!!

Liebe Grüße,
Dany

P.S.: Du kannst mich auch gerne über VK kontaktieren.

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"(also kein ehrenamtlicher Seelentröster der Caritas mit einem 2-Wochen-Kurs in Eheberatung),"
Was soll der Quark?
Bei der Caritas sind Psychologen tätig, glaubst du, die lassen irgend jemanden mit Helfersyndrom auf Hilfesuchende los?

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Oh ja, genau das glaube ich nicht nur, sondern weiß es.
Meine Mutter ging vor ein paar Jahren zur Eheberatung der Caritas, weil sie als gläubige Katholikin hoffte, nicht nur "normale" Eheberatung, sondern auch christlich orientierte zu bekommen.
Dass das nicht der Fall war, finde ich persönlich noch okay, denn die Caritas will ja Hilfe für alle geben, ungeachtet der Religion und Konfession.
Dass sich aber der "erfahrene" Eheberater als jemand herausstellte, der nicht nur ab der 2. Sitzung Partei ergriff ("demokratischerweise" mal für den einen, mal für den anderen), ungebetene Ratschläge ohne jeglichen Sinn für die Realität gab, um sich dann später selbst zu outen ("Ich habe meine eigene Ehe in den Sand gesetzt und habe dann die Eheberater-Schulung gemacht, um wenigstens anderen zu helfen"), war nicht nur nicht hilfreich, sondern hat die Ehekrise eher noch eskalieren lassen.
Das einzige, was ich nicht weiß, ob dieser wunderbare "Berater" wirklich ehrenamtlich war oder für diesen Mist auch noch Geld bekommen hat #kratz
Dass es bei der Caritas auch geschulte Psycholgen gibt, ist aber sehr tröstlich. Da ich allerdings auch aufgrund anderer Vorkommnisse ein gespaltenes Verhältnis zur Caritas habe, würde ich trotzdem nicht hingehen. Nähere Erläuterungen hierzu jemandem zu geben, der nicht einmal seine urbia-Identität preiszugeben wagt, halte ich für überflüssig.
Gruß
Dany

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Hallo nichtwirklichglücklich,
ich bin sehr zufrieden mit meiner Ehe, aber habe gerade heute ein Buch bei Thalia gesehen, das "Liebe Dich selbst und es ist egal wen Du heiratest" heißt.
Ich dachte erst, das wäre so ein heiter provokatives Buch mehr in Richtung Selbsterfahrung oder so, wie es der Titel verspricht (ich stehe auf Ratgeber #hicks ), es ist aber ein ernsthafter Ratgeber für Menschen kurz vor der Trennung oder Scheidung.
Die Autorin geht davon aus, dass man in einer Partnerschaft immer nur sich selbst begegnet und erst an sich arbeiten sollte, bevor man eine Ehe aufgibt.
Also nicht, wenn man geschlagen wird etc, aber wenn so ganz normal die Luft raus ist.
Ich hab ein bissl drin geblättert, klang ganz gut, aber für mich ja nicht so interessant, da es sich wirklich nur auf echte Krisen bezieht.
Habe gerade noch mal für Dich gegoogelt und bin auf folgenden Artikel gestoßen:

"Warum Trennung keine Lösung ist

„Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“ lautet der provokante Titel, des gerade erschienen Buches von Eva-Maria Zurhorst. Seine mutige These „Die meisten Scheidungen sind überflüssig!“ scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben: Nur zwei Monate nach Erscheinen geht das bewegende Buch bereits in die dritte Auflage.

Für die ehemalige Journalistin ist das nicht einfach nur ein Erfolg als Autorin. Ihr eigener Weg in eine erfüllende Ehe war alles andere als leicht. „Mein Mann und ich schienen wahrlich nicht zum Traumpaar geschaffen." Mutig und offen erzählt Eva-Maria Zurhorst, die heute in Wuppertal als Beziehungscoach arbeitet, wie die beiden es trotzdem schafften, die Liebe zu retten.

Ihre eigene Geschichte ist Anschauungsbeispiel für den Weg aus der Ehekrise und Mutmacher zugleich. Wohl kaum eine Beziehungsalltagssackgasse, die sie nicht in ihrer leichten, bildreichen Sprache beschreibt. Kaum eine, in der man sich selbst nicht wieder finden könnte. Nach zehn Jahren Ehe ist sie überzeugt, dass sich alles um 180 Grad drehen und zwei Menschen wieder zusammenfinden können.

„Es gab wenig Klippen, von denen mein Mann und ich nicht verzweifelt heruntergeschaut haben", sagt die 42-Jährige. Nach einer Zeit der Stille kamen die beiden wieder ins Gespräch miteinander. Ehrlich und unverblümt setzten sie sich damit auseinander, was sich beide wirklich vom anderen wünschen und wie es zu Enttäuschungen gekommen war. Ein hartes Stück Arbeit, das beiden viel Verständnis abverlangte, aber auch zu wohltuenden Einsichten führte.

„Liebe dich selbst", wurde dabei zu Eva-Maria Zurhorsts Credo für eine erfüllte Partnerschaft. Eine Erkenntnis, die sie heute in ihrer Praxis auch ihren Klienten vermittelt. Bei sich selbst anzufangen, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen: Das bedeutet diese Selbstliebe. Nachdem sie reichlich Einblick in den Rosenkrieg vieler Paare hatte, räumt sie gründlich auf mit der Erwartung, beim nächsten Partner werde alles anders. Partnerschaft ist für sie ein ebenso anspruchsvoller wie lohnender Entwicklungsweg und ein Ort tiefer persönlicher Heilung.

Eine tiefe Beziehung und Liebe sind auch dort möglich, wo die Hoffnung vielleicht schon aufgegeben wurde. Das folgende Interview ist genau wie ihr Buch eine Liebeserklärung an die Ehe. Entgegen aller gesellschaftlicher Trends hält es ein leidenschaftliches Plädoyer für das Abenteuer Beziehung."

http://www.balance-online.de/texte/232.htm

LG#blume






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Hallo!

Auch ich hab es schon hinter mir - nachdem ich jahrelang versuchte, mich mit der Situation zu arrangieren! Dies endete im BURNOUT!!!!!

Bitte bedenke:

* Möchtest du deinen Kindern eine soooo lieblose Beziehung vorleben????
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du zu deinem Mann noch sehr liebevoll und zärtlich bist, nachdem du ihn nicht liebst!?

* Du nimmst DIR UND DEINEM MANN die Möglichkeit glücklich zu sein - einen neuen Partner zu finden, den man wirklich liebt!!!!
Wenn du dich nicht trennst, wird es dein Mann nach deiner Aussage auch nicht tun - aber wird er mit einer frustrierten Frau an seiner Seite glücklich sein???? Oder wird er sich nach einiger Zeit (denn Scheidung steht ja nicht auf seinem Plan) eine Geliebte nehmen????

Und was ist mit dir???
Möchtest du dich selbst sooooo sehr aufgeben, dass es dich nicht mehr bedrückt, wenn ihr keine liebevolle Beziehung mehr habt - einfach nur mehr über das Notwendigste sprecht??? Denn darauf läuft es schlussendlich hinaus!!!

ICH habe resigniert - vor Jahren schon! Und letztes Jahr im Sommer brach alles von heute auf morgen auf mich herein! Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr schlafen, nichts mehr fühlen, ... Ich habe trotz jahrelangem Übergewicht von jetzt auf gleich 12 kg abgenommen!!! Erst nach Monaten habe ich mich in ärztliche Behandlung begeben - die Ärztin wollte mich sofort in eine Klinik zur Rehab überweisen! Allerdings habe ich kurz zuvor noch eine Ausbildung begonnen (mein 1. Schritt zum Ausbruch!?). Anfang des Jahres war ich 6 Wochen auf Rehab - durfte nur 1 WE nach Hause! Und ich hab meinen Mann keine einzige Sekunde vermisst - im Gegenteil: wenn er mich mit den Kindern besuchte ging es mir extrem schlechter!!!

Gleich bei meiner Rückkehr habe ich ihm mitgeteilt, dass ich mich trenne! Dabei habe ich 3 Kinder, 1 gemeinsames, noch lange nicht abbezahltes Haus und habe mit ihm eine Firma aufgebaut und wusste somit auch nicht wie es arbeitstechnisch weiter geht!!! Aber so konnte es nicht weiter gehen!!!

Ich bin selbst ein Scheidungskind!!! Von daher weiß ich (wie bereits eine Vorschreiberin erwähnte), dass es für ein Kind viiiiiieeeeeel schlimmer ist, jeden Tag diese Spannungen (muss nicht mal richtiger Streit sein) mitzubekommen - diese Unsicherheit - als dass sich die Eltern in Frieden scheiden lassen!!!

Mittlerweile sind wir geschieden, wir haben beide wieder einen Partner und ich arbeite nach wie vor im Betrieb meines EXmannes!!!

Es war viel Arbeit uns so zusammenzuraufen und auch seine Freundin hatte große Probleme, weil wir weiterhin noch sehr viele Schnittpunkte (Arbeit UND Kinder) miteinander haben!

Aber trotz vieler Höhen und Tiefen mit meinem neuen Partner (ist eine lange Geschichte) bin ich sehr glücklich!!!

Ich wünsche dir viel Glück für deine hoffentlich richtige Entscheidung!!!!

Liebe Grüße

Petra

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Das möchte ich dir noch weitergeben:

Meine Therapeutin sagte damals zu mir:

Niemand wird Ihnen etwas "geben", was Sie nicht einfordern!!!!

Hast du dich schon gefragt, WAS dir in deiner Beziehung fehlt????

Bei mir war es einfach Zärtlichkeit und Zuwendung - ein Füreinanderdasein!
Mein Exmann hat mich lange Zeit weggeschoben, wenn ich ihn umarmen wollte! Irgendwann hab ich mich so abgekapselt, dass ich ja nicht mehr in die Verlegenheit komme, so abgewiesen zu werden - bis ich gar keine Gefühle mehr zulassen/erwidern konnte! War nicht schön!!! Und ich hatte auch keine Chance, meinem Mann wieder Gefühle (außer freundschaftliche) zu entgegnen! Da war einfach schon zu viel kaputt!!!

Viel Glück

Petra

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"Niemand wird Ihnen etwas "geben", was Sie nicht einfordern!!!! "

Dieser Satz ist schlicht unwahr....und was ist eine "eingeforderte" Umarmung wert?

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"...nicht mehr viel mehr als Freundschaft übrig .."

Immerhin, ich denke, das solltest Du nicht unterschaetzen....und die Moeglichkeiten des Gluecks ueberschaetzen....

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" Irgendwie" klingst du nicht wirklich unglücklich.
Ist da nicht noch etwas zu machen?
Grundlegende Probleme hast du nicht erwähnt- freundschaftliche Gefühle sind auch noch da.
Eine richtig glückliche Ehe wird einem auf Dauer auch nicht geschenkt.Nach der Verliebtheitsphase ist Beziehungs-Management wichtig- immer wieder.

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Auch ich bin schon fast 10 jahre mit meinem Partner zusammen (unverheiratet). Seit der Schwangerschaft leben wir auch zusammen.
Ich glaube, wir wären nie zusammengezogen, wenn ich nicht schwanger geworden wäre...

denn dieses Zusammenleben hat unserer Beziehung wohlmöglich das Genick gebrochen...
vorher war alles super. Klar! Denn wenn wir anfingen, uns mal anzuzicken, ist jeder in seine Wohnung gefahren und eine "Auszeit" genommen. Danach wurde kurz darüber gesprochen und gut wars.

die SS war schon nicht leicht (war extremst zickig) und seit der Geburt ist es auch nicht besser geworden...

oft genug haben wir uns im Streit "Dann zieh doch aus" an den Kopf geworfen... getan hat es bis jetzt jedoch niemand... weil keiner unserem Kind das andere Elternteil nehmen will....

spiele auch seit ein paar Tagen mit dem Gedanken, das Schlafzimmer in ein Kinderzimmer mit Schlafmöglichkeit für mich umzugestalten... das wir quasi nur noch in einer Art "WG" leben

denn seit fast 1/2 Jahr schläft mein Mann eh auf dem Sofa... und der Kleine kommt nachts zu mir ins Bett getapst (und ich hab mich sooo dran gewöhnt :-) )

Wir reden kaum noch miteinander und wenn, dann artet es meist in Diskussion oder Streit aus.
Er ist genau so ein Sturkopf wie ich... und ich habe halt gemerkt, dass irgendwas passieren muss... denn passen tut es nicht mehr...

Was du im Endeffekt tust, kannst nur du selber entscheiden...
Es gibt Möglichkeiten, sich zu arrangieren.
aber du hast auch die Wahl zu gehen.
Hilfe kannst du dir z.B. beim Jugendamt holen...

egal, was du tust: wünsche dir viel Kraft!

vlg

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Hallo,

ich bin 14 Jahre verheiratet, drei Kinder. Seit Jahren habe ich solche Gedanken wie Du. Nach einem Jahr beruflicher Trennung wohnen wir jetzt wieder zusammen. Kurz nach Weihnachten habe ich mich derart über meine Frau geärgert, dass ich beschlossen habe mich im neuen Jahr nach einer eigenen Wohnung umzusehen. Wenn ich mich gehen lasse, kommen ehrliche Streits in sehr unguter Intensität auf, das macht mich ziemlich fertig (ohne den zusätzlichen beruflichen Stress erhole ich mich aber wieder schnell). Eine Trennung entfremdet mich von meinen Kindern, weiss ich aus eigener Erfahrung. Ohne Kinder wäre ich längst weg, denke ich mir auch, schon öfter. Aber auch: unsere beste Zeit war vor den Kindern. Die war so gut, dass ich meinte, alles andere schaffen wir auch. Falsch gedacht. Ich habe keine Geliebte mehr, ich habe eine Mutter, eine Vollblutmutter in Verkleidung geheiratet. In 10 Jahren sind die Kinder aus dem Haus, eigentlich schon früher. Dann werden die Karten spätestens neu gemischt, ein reset wirds wohl nur in meinen Träumen.

>>> Er ist so erzogen worden, dass man auf jeden Fall zusammen bleibt, egal was kommt.

So eine habe ich auch aus einer Familie mit "Jahrhunderte"-langen Bindungen. Zuerst dachte ich: stark, jetzt merke ich dass es eine Ausrede ist nichts zu ändern, nichts zu hinterfragen, nichts zu riskieren. Der Gleichmut ist manchmal unerträglich. Hinter diese Einstellung tritt offenbar meine Person völlig zurück. Ich hoffe ich kann meinen Kindern etwas anderes vermitteln.

Da hilft nur: Ändern oder trennen. Eine glückliche Ehe steht bei mir nicht mehr an erster Stelle. Mach Dir klar, was Du im Leben erreichen willst, beruflich, persönlich und frage Dich ob und wie Dich Dein Mann darin aufhält. Ich schätze, er tut es nicht wirklich. Dann versuche es zu realisieren, ohne falsche Rücksicht auf die Partnerschaft oder Ehe die Du offenbar bisher nicht verbessern konntest zu Deiner Zufriedenheit.

Mit ist klar, dass nach einer Trennung vieles (Beziehungen zu den Kindern, Finanzen) deutlich schwerer umzusetzen wäre als in einer distanzierten, kollegialen Partnerschaft, von Liebe rede ich lange nicht mehr. Aber ich merke dann, das doch noch Zuneigung und Gefühle da sind, wenn die Streits und die Auslöser dazu nicht mehr da sind.

Kurz: Ändere Dich selbst und Du änderst alles.
Die heftigsten Schranken sind die im eigenen Kopf ("er passt nicht mehr zu mir", "in der Ehe werde ich nicht mehr glücklich" etc.)

Dadurch dass Du Dich bisher nicht getrennt hast, sondern auf seine Aktion hoffst, von der Du aber weisst, dass sie nicht eintreten wird, glaube ich, dass die Zeit für eine Trennung nicht gekommen ist.

Lg, haiku