Euer Alltag mit einem golden Retriever?

Hallo an alle Goldi-Halter/Halterinnen,

wir sind immer noch in der Überlegungs-Phase, ob wir einem Hund bzw. einem golden Retriever gerecht werden.
Ich habe jede Info über diese Rasse gelesen, nur fehlen mir noch irgendwie Infos über Erfahrungen im Alltag.

Jede Rasse hat ja ihre Stärken/Schwächen. Jeder einzelne Hund natürlich auch.

Wir waren bisher nicht auf eine bestimmte Rasse fixiert, aber jetzt hat sich die Gelegenheit zu einem Hund dieser Rasse ergeben.
Die Eigenschaften würden recht gut zu uns passen, ABER ein golden Retriever soll ja nicht so einfach sein - zumindest was ich bisher gelesen habe. So mach einer hat seine Probleme mit dem Hund.

Jetzt seid ihr gefragt, ganz ehrlich:

ließ er sich schwer/leicht erziehen?

wie sah euer Alltag aus, wie sieht euer Alltag jetzt aus?
Gesundheitliche Probleme?

Wie oft, wie lange seid Ihr mit dem Hund spazieren gegangen, als er noch klein war? Wie lange und wie oft geht ihr mit ihm im erwachsenen Alter laufen? Was ist zuviel oder zuwenig gewesen?

Wie uns wie oft wird Euer Hund ansonsten noch gefordert?

Wie lange konnte er (nach üben) alleine bleiben?

Was kostet Euer Hund finanziell (ganz grob berechnet)?

Hat der Hund Probleme gemacht?

Ich weiß, wie das alles theoretisch aussieht, aber ich möchte gerne Erfahrungen, die ihr in der Praxis gesammelt habt.
Ich wäre euch sehr sehr dankbar!!

Liebe Grüße,
Anka

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Hy, wie besitzen seit fast 3 Jahren einen Golden Retriver Rüden. Er ist zu unseren beiden kleinen ( 4J. und 10 mon. ) super lieb man kann alles mit Ihm machen. Mit einigen Rüden versteht er sich nicht, aber das kommt weil er als Welpe schlechte erfahrungen gemacht hat. Nun zu deinen Fragen

1- Die Erziehung hat größtenteils mein Mann übernommen, er hört aber aufs Wort. War auch nicht schwer so wie ich beurteilen kann. Hundeschulte brauten wir gar nicht.

2- Gesundheitliche probleme sind bis jetzt ( auf Holz klopf) keine vorhanden. Am Anfang mußte man natürlich viel raus mit Ihm aber kleinere Runden. Jetzt gehe ich morgens wenn ich den großen zum KiGa bringe, mittags wenn ich Ihn abhole ( Jeweils Ca. 30 min. und abends geht mein Mann wenn er von der Arbeit kommt so um 19:30 h die letzte große Runde ca 1 Std. entweder zum Wasser und er fährt rad mit Ihm.

3- Besondere Förderung bekommt er keine, da ich dafür durch die Kinder keine Zeit habe.

4- Mit dem allein bleiben hatten wir ein Glück nie Probleme. Er bleibt aber nie länger als 4 Std allein weil ich Ihm das nicht antun will.

5- Die monatlichen kosten betragen für Futter und mal einen Knochen oder Leckerlies ( kommt natürlich aufs Futter an ) ca. 25 €. Einmal im Jahr zum Impfen, Wurmkur usw. je nach Tierarzt ca. 70 €

6- Probleme hatten wir nie, na klar versteht er sich nicht mit allen Rüden aber da wissen wir wo es her kommt. Hauptsache ist das er lieb zu den Kindern ist und das trifft 100% zu. Auch wenn der kleine Ihm mal zu fest ins Fell fasst, er geht einfach weg und macht nichts. Ich kann Dir diese Rasse nur empfehlen. Kannst ja mal in meine VK gucken ich mach mal ein Bild von Ben rein.

GLG
Steffi

2

Hallo Steffi,

vielen lieben Dank für die Mühe, die Du Dir für`s Antworten gemacht hast!
Es ist schön, mal zu hören, dass es auch Hunde gibt, die außer ein paar normale Macken, keine Probleme machen.

Vielleicht kommt es auch darauf an, wie man mit dem Hund umgeht, ihn erzieht ?

Ich hatte schon Bedenken, dass es dem Hund nicht ausreicht, wenn wir dreimal am Tag mit ihm Spazieren gehen. Ansonsten haben wir ja noch einen Garten.
Am Anfang (als Welpe/Junghund) sieht das alles natürlich erstmal anders aus.
Aber ich meine auf lange Sicht, der Hund bleibt ja viele Jahre. Ich bin mir nicht sicher, ob ich später in einigen Jahren dann 6 x am Tag Gassi gehen kann - zeitlich gesehen.
Ich muss auf alle Fälle mit meinem Mann nochmal alles durchkauen.

Ich danke Dir jedenfalls sehr!

Liebe Grüße,
Anka

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Hab keinen Goldi, schreibe also nur, was ich von Leute aus dem Bekanntenkreis weiß.

ließ er sich schwer/leicht erziehen?

Ganz unterschiedlich - es sind welche dabei bei denen die Erziehung wie im Schlaf ging, andere sind absolute Sturköpfe. Ist aber wie Hundeerziehung im Allgemeinen eine Sache der KOnsequenz. Im Normalfall sollte man mit einem Goldi schon klarkommen.


wie sah euer Alltag aus, wie sieht euer Alltag jetzt aus? Und Gassigehfrage.

Da sind Goldies wie alle andere Welpen/erwachsenen Hunde. Bis zur Stubenreinheit waren die Besitzer halt alle paar Stunden draußen, beim einen hund gibts schnell, beim anderen hats ewig gedauert, ganz normal. Bis der Hund ausgewachsen ist sollte man sich an die 5 Minutenregel halten, also nicht mehr als 5 Minute pro Lebensmonat am Stück. Mehr kann die Gelenke gefährden. AUch joggen und radeln ist erst mit mindestens 12 Monaten und nach HD Röntgen erlaubt!
Die Goldies die ich kenne kriegen zwischen 3 und 5 Spaziergänge, irgendwo zwischen 2 und 4 Stunden. Wobei ich denke, dass 2h schon das Minimum sind, weniger sollte nur in Ausnahmefällen sein.

Gesundheitliche Probleme?
Die Goldies im Bekanntenkreis sind nicht geröntgt, also weiß ich nix über HD etc - manche sind recht anfällig was Magen und Allergien angeht. Du solltest dringend drauf achten einen Züchter zu wählen, wo du sicher sein kannst, dass Eltern und vorherige Generationen HD frei waren.

Wie uns wie oft wird Euer Hund ansonsten noch gefordert?
auch unterschiedlich - die meisten machen Dummytraining, einer fährtet, Tricks werden gern gelernt. Also alles in normalem Rahmen.

Bei den nächsten 2 Fragen weiß ich nix.

Hat der Hund Probleme gemacht?
Einer ist ziemlich unverträglich und einer folgt NULL - ist aber ganz klar Schuld der Besitzer. Und sie fressen absolut alles was sie auf der Straße finden - das kann ziemlich gefährlich sein.



Mein Fazit beim Goldi:

Ich glaub sie werden manchmal schon sehr unterschätzt... 2h Bewegung sollten auf jeden Fall drin sein und das nicht im Kinderwagentempo. Sie müssen (wenn sie nicht aus einer Arbeitslinie sind) nicht dringend auf den Hundeplatz oder so, aber sie wollen schon ein bisschen beschäfrigt werden. Optimal ist Dummytraining, das kann man super aus nem Buch lernen und bei Spaziergängen einbauen, genauso kann man es mit Gehorsamsübungen machen. Auch bei Tricks sind Goldis gern dabei!

Die meisten (gut sozialisierten) Goldis sind sehr geduldig, aber man muss bei ihnen wie bei jedem anderen Hund drauf achten, dass Kinder sie nicht bedrängen oder sogar terrorisieren - denn da beißt auch ein Goldi zu!

Und: der Goldi war zu lange Modehund, da hat bei der Massenzucht die Gesundheit und auch das Wesen gelitten, deshalb unbedingt zum guten Züchter gehen, die findet man hier:
www.drc.de
www.golden-retriever-club.de

Was man auch dringend bedenken muss: Goldies sind große, schwere, starke Hunde! Und sie erziehen sich nicht selbst. Also gerade in der Pubertät hat man dann einen 40kg Hund an der Leine, der zerrt und mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit gerade seinen Jagdtrieb entdeckt. In der Zeit ist Gassigehen absolut nicht entspannt, sondern pure Arbeit, da stören besonders Kleinkinder oder Kinderwägen. Und: Goldies sind in ihrer Jugend sehr überschwänglich und rennen unabsichtlich auch mal ein Kind um.

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Hallo,

auch Dir vielen Dank! Dort wo wir ihn holen würden, das ist ein sehr guter Züchter. Die Tierheimleitung hat sie uns sogar empfohlen. Sie sind auch in so einem Verein für Züchter.
Wie auch immer, mein Mann würde die Kleine sofort nehmen, aber ich bin mir noch unsicher. Letztendlich habe ich die Kleine den ganzen tag um mich herum, muss mich um sie sorgen. Und so ein Hund ist nicht immer kuschel-kuschel-friede-freude-er ist ja so süß... Du weißt sicher, was ich meine. Mein Mann nutzt dann eher die Vorteile eines Hundes, abends schmusen, mit ihm zum schwimmen gehen etc... die Arbeit liegt dann eher an mir. Und ich muss mir klar werden, ob ich das wirklich jahrelang in Kauf nehme.
Im Prinzip ist es von der Arbeit und Organisation her wie ein drittes Kind.
Aber ein Hund gibt eben auch sehr viel wieder zurück...

LG
Anka

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Ja, ein Hund will gut überlegt sein. Gibts in der Nachbarschaft vielleicht einen Hund? Dann würde ich euch raten mit dem mal 2 Woche Gassi zu gehen, auch bei 35° und auch bei Regen in der Nacht ;-)

Ist denn der Goldie die einzige Rasse die zur Wahl steht?

Es gibt ja ne Menge Rassen, die weniger Arbeit machen.

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Hallo Anka,
unser Charly ist jetzt knapp 14 Monate jung und wir haben ihn bei uns seit er 8 Wochen jung war.
Also, erstmal vorweg (werft die Steine) wir haben uns keinen Hund von einem gemeldetem Züchter geholt.Die gehen mit der Mode und meinen weiße Hunde sind die wahren Golden Retriever............hüstel.........wir haben nen echten Golden.........der völlig entspannt ist......wir gehen auch 2 mal die Woche zur Hundeschule.........einmal Fährtentraining und einmal für 2 Stunden zur Beschäftigungsstunde...wo die Stärken gefördert werden, ausgelebt werden können.
Ich gehe regelmäßig oder manchmal auch nicht so ca. 2 Stunden am Tag mit unserem Hundi raus.
Das kommt immer darauf an , was ich persönlich noch so auf dem Zettel habe.....
Unser Hund sieht es völlig relaxt,wenn wir mal eben 6 Stunden autofahren müßen.....
Lass Dir nicht so viel Angst einreden.....weil ich habe die Erfahrung gemacht,je entspannter man mit dem Hund umgeht,desto entspannter ist Hund selber.
Okay, ich muß dazu aber sagen, er hat nen riesigen Garten für sich und ich mache wenn wenig Zeit zum Gassigehen ist,viel Kopfarbeit mit ihm und dann braucht er die körperliche Auslastung.........in Form von übersehen........aber, ich stelle mich dann an einen Baum...den übersieht auch der durchgeknallteste Hund nicht und dann lasse ich ihn laufen.
Lasse Dir keine Angst machen......ein Goldie ist das tollste was es gibt.
Unseren Charly lieben wir sehr.........und wenn er genervt ist von meinem süßen Enlkel der gerade erst 1 Jahr alt wird,geht er einfach weg!!!!!!!!!
Und das muß auch ein kleines Kind lernen...auch ein Hund hat seine berechtigung auf Ruhe.......das endet am Körbchen.........das lernt auch ein Kind....vor allen Dingen wenn es klein ist....In diesem Sinne
LG
Birgit

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Dann hoffe ich, dass der nicht gemeldete Züchter gut auf HD und andere Erbkrankheiten geachtet hat.

Ach ja - cremefarbene Hunde sind vom Standard abgedeckt. Wenn man eher die dunkel-goldenen mag - auch die werden im VDH gezüchtet... bloß weil man die hellen nicht schön findet, muss man also nicht auf Wildzüchter ausweichen.

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Hallo Birgit,

Vielen Dank für`s Antworten!
Das mit dem Garten habe ich mir auch schon überlegt. Wir haben zwar einen Garten, er ist zwar nicht unbedingt klein, aber als groß würde ich ihn auch nicht bezeichnen. Ob der Garten einem Hund ausreichend ist (für zwischendurch)? Ich denke eher, wenn man einen Hund halten möchte, sollte der Garten doch sehr groß sein...aber vielleicht gibt es ja auch Hundehalter, die einen normalen bis kleinen Garten haben?

LG
Anka

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