Selekt. Mutismus ja - Therapie nein

Hallo,

gestern war ich mit meiner fast 3-jährigen Tochter beim Kinderpsychologen in Hannover. Er stellte die Diagnose "selektiver Mutismus" und schickte uns wieder heim. Eine erfolgreiche Therapie gäbe es nicht #kratz
Er meinte, man solle sie in der KiTa schmoren lassen und ihr nicht helfen, wenn sie nicht spricht (Joghurt aufmachen, Türgitter öffnen, etc). Ihr Wille müßte gebrochen werden. Man könne halt eine Sprachbarriere nicht mit Sprache therapieren.
Der für 1,5 Stunden angesetzte Termin dauerte übrigens maximal 15 Minuten #aerger


Bitte sagt mir, war es das jetzt wirklich? Oder lohnt es sich, den Weg über SPZ, etc. weiter zu verfolgen?



LG Mona

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Zweite Meinung lohnt sich immer.

Lass Dir einen TErmin im SPZ geben.

Gruß

Manavgat

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seltsamer Psychologe.

Eigentlich gibts da schon Therapien - wobei ein Kinderpsychater wohl an erster Stelle steht, gefolgt von Sprachtherapie.
Auch Ergotherapie kann Erfolge bringen, da es dort gezielt auf die Wahrnehmung geht.

Auf jeden Fall nen Termin im SPZ machen!

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Hi!

DER ist ja mal in Anfänger!
Es gibt ein Forum für Mutisten - da schreiben auch Eltern!

Musst Du mal googlen!

Ich habe hier eine fast 9 jährige Mutistin!

Sie fremdelte mit 3 Monaten und es ist erst jetzt langsam besser!

Sie hat mit nimanden gesprochen oder angeschaut! Nur mit uns Eltern, meinen Eltern, meiner Schwester, meiner SM und meiner jüngeren Schwägerin! Mit SV, älterer Schwägerin und allen anderen nicht!

Nie mit den nachbarn, nie mit der Verkäuferin, nie mit den Eltern ihrer 3 Freunde, niemals mit den Erzieherinnen im Kiga!

3 Jahre Kiga und nie ein Hallo, ein Tschüss oder irgendwas... sie hat genickt oder den Kopf geschüttelt!

Sie hatte im Kiga 3 Freunde von sich aus gefunden, bzw. sie wurde von den Jungen auserwählt! Mit ihnen spielte sie ganz normal und tobte herum!

In der Spielgruppe bis zum Kiga hatte sie nie Kontakt zu anderen Kindern, nie zu den Eltrn, nicht zur Leiterin ..

Der KA sagte nur, ich solle sie so akzeptieren wie sie ist und zu nichts drängen! Therapie schlug er damals auch ab! Ich solle mich ihr anpassen und ihr eben den Rücken stärken - das würde sich von alleine legen!

Nun, so kam es dann auch!

Sie sprach in der Schule bis letzten Sommer gar nicht mit der Lehrerin, meldete sich nur selten.
Daheim quasselte sie wie irre - holte alles nach!

Seit Sommer 2009 meldet sie sich nun vermehrt, gibt Antworten, redet die Lehrerin aber nicht von sich aus an! Sie nimmt aber nun schneller Kontakt auf zu Erwachsenen und auch zu Kindern.

Langsam aber sicher fruchtet s, dass wir sie immer gestärkt haben und sie niemals haben dumm da stehen lassen!

Sie kann zwar heute noch nicht di Wurst an der Theka dankend ablehnen, da sagt sie mir vorher schon, dass ich sagen soll, dass sie keine Wurst mag!
Das tu ich - ich biete ihr aber immer wider an dass si sich am Büdchen selber Eis holt und ich stehe daneben - das dauert oft ewig, aber dann schafft sie es nun ab und zu!

Kleine Schritte ohne Druck!

Unsere KÄ im SPZ sagt, heute macht man Therapie - früher war es unüblich!

Vielleicht würde ich heute eine machen lassen, vielleicht nicht!

Brechen darfst Du sie im Leben nicht - mutistische Kinder sind extrem sensibel, sozial, oft sehr sehr klug!
Mach sie dir nicht kaputt!

Akzeptiere es, dass sie sich die Leute selber aussucht und auch den zeitpunkt, wann sie redet - zur Not mit Therapie!

Viel Glück!

LG Scrollan





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Hallo Mona,

Ich habe einen Sohn mit Selektiven Mutismus, und es gibt sehr wohl erfolgreiche Therapien!!!
Mein Sohn hat mit nichts und niemanden gesprochen, er war 3 Jahre in Therapie und redet nun sogar wieder mit Fremden!#aha

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Hallo Mona,

bei meiner Tochter (wird nächste Woche 6 Jahre) besteht auch Verdacht auf selektiven Mutismus.

Ich hatte zunächst einen Termin alleine, ohne Kind bei der Psychologin, die nächsten 3 Termine gemeinsam mit meiner Tochter, wobei sie nach einiger Zeit und mit Zustimmung meiner Tochter dann alleine waren. Am 17. 3. hab ich jetzt den nächsten Termin alleine und da wird mir die Psychologin dann die Diagnose mitteilen.

Eine Therapie gibt es selbstverständlich, das hat mir die Psychologin im ersten Gespräch gesagt, allerdings ist das eine langwierige Geschichte.

Wir waren vorher schon und sind es noch bei der Frühförderung. Dort bekommt Melissa zusätzlich noch heilpädagogische Förderung und Logopädie.

Wende dich doch mal eine Frühförderstelle, die können dir sicherlich weiterhelfen.

Letztlich ist es aber doch so, dass die Kinder doch selbst entscheiden, mit wem sie sprechen und mit wem nicht. Zwingen kannst du dein Kind nicht, der Schuss geht nach hinten los.

Im Kiga hatten sie auch eine zeitlang versucht, Melissa mehr oder weniger zu drängen. Z.B. wenn sie gefragt haben, wer was trinken möchte. Aber dann hätte sie halt einfach nichts getrunken. Da haben sie schon gemerkt, dass sie so nicht weiterkommen und gehen mittlerweile ganz gut damit um. Es läuft halt viel über Augenkontakt und Körpersprache.

Man braucht halt viel Geduld und muss sein Kind so akzeptieren wie es ist.

LG Sabine

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Was ist das denn für ein Arschloch???

Ich bin seit Jahren Sprachtherapeutin in einer Praxis für Sprachtherapie. Mutismus war eines unserer Spezialbereiche. Da Mutismus auch ein Kommunikatives Problem ist, kann man damit eben zusätzlich zum Sprachtherapeuten.

NATÜRLICH kann man was machen!!! Und: schmoren und nicht helfen??? Der Typ hat keine Ahnung!

Dein Kind spricht ja nicht, um andere zu ärgern, oder weil es auf einen Machtkampf aus ist!!

Ab zum Kinderarzt und eine Verordnung für Sprachtherapie holen. Da eine Diagnostik machen und dann in Absprache mit der Sprachtherapeutin gemeinsam noch einen GUTEN Psychologen hinzuziehen!

Auch MUtismus ist therapierbar!!!!

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Hi

Heute therapiert man das ja auch - finde ich gut!

Vor 7 Jahren hieß es noch - so wie ich oben schrieb - es wächst sich heraus!

Hm, ich meine - bei meiner Tochter ist es nun viel besser, aber heute z.B. sollte sie zum ersten mal zum Jiu - Jiutsu - letzte Woche ging es schon nicht, weil wir im Stau standen durch Unfall und es dann zu spät war!
Heute sagte sie, sie woll nicht gehen weil ihre Freundin krank ist!

So ist das IMMER - sie geht alleine nirgendwo hin und sie macht auch nirgendwo mit!
Sie macht alles aber solange sie nur eine Person dabei hat die sie gut kennt.

Und nun?????

Irgendwann MUSS sie ja auch mal dadurch!
Denn dieser Sport sollte ihr helfen, Selbstvertrauen auf zu bauen und kann nicht so verkehrt sein!

LG Scrollan

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Hallo Mona!

Mein Sohn Lukas (4,5) hat auch selektiven Mutismus.
Er sprach lange Zeit nur mit mir. Im KiGa kein Wort, mit dem Papa kein Wort, mit dem Opa kein Wort. Er kommunizierte per Gestik und Mimik.

Wir waren bei einer Kinderpsychiaterin, die diverse Tests mit ihm machte.. u.a. einen Intelligenztest, bei dem er sprechen sollte. #kratz
Als einziges ist bei den Terminen herausgekommen, dass sie Autismus ausschließen kann. Sie hat zur Kenntnis genommen, dass er ja kleine Fortschrittchen macht und alles weitere müsste nun von ihm kommen.

Die Kinderärztin hat uns dann in die Neuropädiatrie überwiesen, wo wir nun 2mal in der Woche hingehen - Heilpädagogik und Ergotherapie.

Schon nach ein paar Terminen zeigte sich eine deutliche Besserung. Inzwischen labert er Papa und Opa die Ohren voll und auch im Kindergarten redet er nun so nach und nach (nach über einem Jahr Schweigen), erst mit den Erzieherinnen und dann auch mit einigen Kindern.

Er bestellt in der Eisdiele selber seinen Eisbecher und beim Bäcker sein Brötchen. Da haben wir ihn allerdings immer ein bißchen "erpresst", nachdem wir gemerkt haben, dass das Sprechen leichter fällt, wenn eine kleine Belohnung winkt. #schein
Inzwischen rennt er sogar selber zur Theke, um nach einem Strohhalm zu fragen oder um mitzuteilen, dass der Opa gern zahlen will.

Im Kindergarten wird es auch so gehandhabt, dass er sagen muss, was er möchte. Allerdings machen die Erzieherinnen das sehr einfühlsam. Anfangs hat er nur mit Ja oder Nein geantwortet. Dann wurden absichtlich nur noch Fragen gestellt, die sich nicht mit Ja oder Nein beantworten lassen. Ich glaube nicht, dass er sich damit unter Druck gesetzt gefühlt hat. Wir versuchen ihm zu vermitteln, dass er so akzeptiert und geliebt wird, wie er ist.. dass es aber auch das Leben ungemein erleichtern kann, wenn man spricht.

LG
Edea

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Meine Tochter ist 12 Jahre und hat seit Sie 3 Jahre ist Mutismus.
Bin oft zum Kinderarzt gerannt doch der meinte nur das wächst sich raus.
Vor ca. 1 Jahr war Sie 16 Wochen in einer Klinik aber die meinten nur ich hätte meine Tochter falsch erzogen. :-[
Sie spricht nur mit uns Eltern , Oma&Opa,Geschwister und 3 Freundinnen in der Schule , sonst mit keinem.
Zu Hause lässt Sie dann alles raus und ist oft sehr gereizt , regt sich über jede Kleinigkeit aus.
Sind nun von NRW nach Ostfriesland gezogen und haben nun einen Betratungstermin bei einem Kinderarzt der auch Psychotherapie anbietet.

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Also ganz ehrlich den Psychologen hätte ich erschossen. Was ist denn das für ne MEinung den Willen des Kindes brechen. Ich weiß nicht obs bei der Form von Autismus überhaupt möglich ist mit viel Geduld dran zu arbeiten und wies später ist, aber ich würde mein Kind auf jeden Fall so akzeptieren wies ist und ihm Hilfe suchen wos das braucht, aber nicht so einen Kasper wie den da.
Nimm dir nen anderen zu Hilfe und hole ne zweite Meinung oder vielleicht helfen auch SPZ ´s weiter.
Ela