Wie Schimpfwörter abgewöhnen?

Hallo ihr Lieben,

mein Grosser (im Januar 4 geworden) steckt momentan mal wieder mitten in der Trotzphase.

Dazu sind nun auch Schimpfwörter gekommen. Er sagt am Tag gefühlte 500 Mal "Kacka", "du Kackamama", du Kackapapa".

Bei persönlichen Angriffen wie "du Kackamama" etc., haben wir geschimpft, das Spielen o.ä., je nachdem was wir gerade gemacht haben, abgebrochen und ihm versucht klar zu machen, dass er mit Keinem so reden darf, weil es denjenigen verletzt.

Natürlich auch bei sonstigem "Kacka"-Gerede haben wir ihm gesagt, wir wollen es nicht hören. Aber wir haben es dann nicht so ausführlich gemacht.

Heute hat er nun zu seinem Opa "du Opa-Kacka" gesagt, als der mit ihm Quatsch machen wollte. Und das geht natürlich gar nicht! Wir haben ihn dann erstmal in sein Zimmer geschickt, um sich wieder zu beruhigen.

Wie gewöhnen wir es ihm bloß ab #schwitz

Ich mag schon gar nicht mehr mit ihm irgendwo hingehen, weil er andauernd damit anfängt...

Ich wäre euch über Tipps soooo dankbar

Lg von Maren :-)

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Also ich hab noch keine Erfahrung, weil meine Tochter (manchmal zum Glück ;-)) noch nicht sprechen kann.

Aber ich frage mich, ob es nicht einfacher und sinnvoller ist, statt mit verboten und ernsten Mienen das ganze Thema spielerischer anzugehen.

Was passiert, wenn du beim nächsten Mal antwortest: "Du bist doch selber ein Kacka- Kind!" und ihr euch dann beide darüber kaputt lacht? Wahrscheinlich verliert er dann schneller das Interesse, als wenn du ihm immer Aufmerksamkeit durchs Schimpfen gibst.

Und mal ehrlich: Fast alle Erwachsene fluchen. Zumindest manchmal ein heimliches "Scheisse", wenn man sich verbrannt hat oder oder oder.

So what. Geht vorbei. Bringt keinen um. Oder geht es dir darum "was die Leute denken"?

LG*N

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Ich danke dir für deine Antwort!

Ich denke, so werde ich nicht weiterkommen, denn wenn Felix erstmal denkt, ich würde Spaß daran finden, dann würde er ja auch meinen, er dürfe so reden...

Ich werde auf jedenfall gelassener werden und ihn für positive Dinge viel mehr loben

Liebe Grüsse von Maren :-)

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Kinder spüren natürlich, wie sie ihre Eltern in Verlegenheit bringen können. Das macht sie in der Öffentlichkeit auch so sympathisch (und natürlich die Eltern, die dann knall rot anlaufen) :-p

Grundsätzlich für den Alltag ist die Lösung eigentlich, es zu ignorieren. Ignorieren im Sinne von: „Dem Kind nicht zu zeigen, dass man schon wieder auf 180 ist“, sondern einfach #cool bleiben. Dann verlieren Kinder sehr schnell wieder den Spass daran. Sie dürfen ein Kind hier natürlich ruhig erklären, dass sie solche Wörter nicht hören wollen. Wenn ein Kind etwas will und solche Wörter verwendet, tun sie es einfach nicht und sagen ihm einfach noch mal freundlich, ob er auch freundlicher fragen kann.

Der Grund für dieses Handeln ist ziemlich einfach. Kinder sind die egoistischsten Wesen der Welt. Sie wollen Aufmerksamkeit. Es ist sozusagen deren Lebenselixier. Ein Kind lernt durch uns Eltern unheimlich schnell, dass sie jederzeit die vollste Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie sich nur daneben benehmen. Spätestens mit dem Kindergarten lernen Kinder dann noch eine zweite Möglichkeit, sich die Aufmerksamkeit der Erwachsenenwelt zu sichern: Schimpfwörter. Keine Sorge - Ihr Sohn wird noch weitere Möglichkeiten finden; ich will ihnen hier aber nicht den Spass nehmen :-p

Ein weiterer Aspekt von „ignorieren“ ist, dass positive Verhalten zu fördern. Loben Sie ihn, wenn er freundlich nach etwas fragt: „Da freue ich mich aber, dass du mich so freundlich fragst“ o.ä. Geben Sie ihm im Alltag die Aufmerksamkeit, die er eigentlich haben möchte, dann, wenn er sich richtig verhält und nicht durch schimpfen, wenn er sich falsch verhält. Ein Kind lernt es dann richtig rum: „Wenn ich lieb frage, kriege ich Mamas Aufmerksamkeit/Lob etc, wenn ich Schimpfwörter verwende, beachtet mich Mama eigentlich gar nicht“.

Ich würde einfach mal versuchen, dass 2 Wochen so laufen zu lassen und gucken, wie es sich dann entwickelt. Wenn keine Besserung in Sicht ist, könnte man es mal mit einer Art von Belohnungssystem versuchen. Machen Sie einen kleinen Smiley-Kalender für „gutes Benehmen :-)“ und „schlechtes Benehmen :-(“ Hängen Sie den in der Küche so, dass ihr Sohn ihn gut sehen kann und kleben Sie kleine gelbe Smileys daran. Auch wenn er nicht zählen kann, wird er so erkennen, ob er mehr :-) oder :-( hat. Sie können ihm als Belohnung am ende des Tages eigentlich alles mögliche anbieten. Z.b. noch eine 2. Gute-Nacht-Geschichte oder ähnliches. So motivieren Sie ihn, selbst darauf zu achten, wie er sich im Alltag artikuliert. Es ist ja viel schöner, Mamas Lob und eine 2. Gute-Nacht-Geschichte zu hören, als mit Schimpfwörtern bei Mami auf kalte Ohren zu stoßen und dann abends nur eine Geschichte zu hören. Selbst ein 4-Jähriger wird das ziemlich schnell begreifen, dass Freundlichkeit (i.S.v. keine Schimpfwörter) für ihn nur Vorteile bringt.

In den meisten Fällen kommen Sie über diesen friedlichen Weg ziemlich schnell zum Erfolg; sie müssen sich halt nur in Selbstbeherrschung üben :-p Das ist das eigentliche schwierige an der Geschichte.

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Vielen lieben Dank für die Antwort!

Ehrlich gesagt, hatte ich schon gehofft, dass Sie mir schreiben, denn die Ratschläge sind immer super :-)

Ich werde es mal mit mehr Gelassenheit probieren und versuchen, es umzudrehen, dass er merkt wie viel mehr Aufmerksamkeit er bekommt, wenn er keinen Blödsinn macht bzw. freundlich fragt etc.

Ist alles immer gar nicht so einfach #schwitz

Mir geht es jetzt schon viel besser und werde morgen wieder voller Elan durchstarten :-D

Vielen lieben Dank für die Antwort!



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ignorieren!

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hi
habe meinen mädels erklärt, das man gewisse worte niemals zu menschen sagen darf. ich ahbe nichts dagegen, wenn sie shit oder scheisse sagen, wenn was nicht klappt, ich sage es ja auch, aber niemals zu anderen leuten. das haben sie verstanden, und auch gut umgesetzt.
lg conny

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Meine Erfahrung:

Du kannst es nicht ändern und wirst dir noch lange den Mund fusselig reden müssen. Es ist einfach so.
Ignorieren kannst du es nicht. Denn Kackamama ist ja noch herzig, da kommen noch ganz andere Wörter dazu. Und leider kann ich ein "Du Arschloch" zwischen den Geschwistern oder "Du Ficker" nicht ignorieren. Auch Strafen, wie eine Auszeit im Zimmer bringen nur bedingt was. Es ist auch so, dass die Schmipfwörtermanie plötzlich weg ist und von heute auf morgen sind die Wörter wieder in oder es gibt Neues aus Kindergarten und Schule.
Ich sage deutlich, dass ich so ein Vokabular zu Hause nicht dulde. Es gibt auch Konsequenzen ... aber den Mund fusselig, muss ich mir trotzdem reden! Mit dem Altern wird es besser. Mein Sohn ist 7 und weiß nun, dass es wirklich schlimme Wörter sind und benutzt sie nur, wenn er wirklich in Rage ist. Aber mit 4 Jahren hat er unseren Nachbarn mal mit einem herzlichen "Hallo Arschloch!" begrüßt. #schock

Liebe Grüße
Luka

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Hallo,

wir haben uns nicht aufgeregt, als die Phase anfing. Wir haben unserem Kind -ganz gelassen - gesagt, dass wir die Worte nicht benutzen und auch nicht hören wollen.

Ihm haben wir aber sofort gestattet, in seinem ZImmer (mit geschlossener Tür) ALLE Schimpfwörter immer sagen zu dürfen.

Mein Sohn fand das toll. Er ist sofort in sein Zimmer gesaust, Tür zu und nach Herzenslust geflucht "Schei**, Blödmann, usw." Bestimmt 5 Minuten (immer wieder dieselben Worte, da sein Fluchwortschatz ganz begrenzt ist/war) ;-)

Ich glaube -wenn ich mich richtig erinnere- dauerte die Phase dann weniger als eine Woche. Seitdem (fast 2 Jahre) ist Ruhe.

LG
Christina

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also ich handhabe das so, dass ich den Schimpfwörtern keine große Bedeutung gebe... um so weniger Reaktion ich dabei zeige um so mehr verlieren die Worte bei den Kinder an reiz...

umso mehr tarra man darum macht um so spaßiger wirds fürs Kind...

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Hey,

wir haben es auch lange mit ignorieren versucht...vergeblich. Das hat unseren Sohn nur noch mehr animiert. Er hat die Schimpfwörter dann noch lauter gerufen und kam ganz nah zu uns und hat sie uns ins Ohr geflüstert.

Bis ich ihm gesagt habe dass sowas nur kleine Babys machen. Große Jungs plappern keine schlechten Wörter nach. Wenn er weiterhin schlechte Wörter sagt dann behandle ich ihn auch wieder wie ein kleines Baby. Das hat gewirkt. Denn er kann es nicht ausstehen wenn ich ihn "mein Baby" nenne. Dann faucht er immer zurück "ich bin schon groß"

LG