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Hallo!

Zunge rausstrecken und Schimpfwörter gibt es bei uns nicht. Wie soll man denn einen Kind erklären, dass es ok ist der Mama die Zunge rauszustrecken, aber es nicht ok der Erzieherin im Kiga die Zunge rauszustrecken #kratz

Außerdem finde ich Zunge rausstrecken respektlos und bin sehr verwundert, warum Du als erwachsener Mensch deinem Kind die Zunge rausstreckst... Würdest Du auch noch langen, wenn dein Kind mit 10 Jahren dir im Streit die Zunge rausstreckt? Wohl nicht, aber wie willst Du deinem Kind erklären, dass es jetzt mit 3,5 Jahren in Ordnung ist, aber mit 10 Jahren nicht mehr?

Dein Sohn ist ja auch erst 3,5 Jahre und dass mit dem "in den Mülleimer pinkeln" finde ich richtig süß. Mit 3,5 Jahren muß ein Kind noch nicht wissen, warum es nicht in den Mülleimer pinkeln darf. Daher war die Aktion ja von ihm lieb gemeint...

Aber mit 5 Jahren oder noch älter, sollte das ein Kind schon wissen und wenn das Kind dann in den Mülleimer pinkelt dann hat das nichts mit "lieb gemeint" zu tun, sondern ist provozierend vom Kind.

Auch war ich nicht böse, als meine Tochter mit 2 Jahren 1 kg Mehl in den Kuchenteig gegeben hat. Aber jetzt - meine Tochter ist 6 Jahre - erwarte ich schon, dass so etwas nicht mehr passiert, weil mit 6 Jahren weiß ein Kind, dass immer nur bestimmte Zutaten und Mengen in den Kuchenteig gehören.

LG janamausi

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Hey Hanni,
bei Dir ist alles im grünen Bereich!!!
Supi!!

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Ich arbeite seit mehr als 12 Jahren in der Forschung mit Kindern und Eltern zusammen und dass ist ein Berufsfeld, wo sie fast täglich feststellen: „Das war jetzt das erste Mal“. Da steigen Frettchen aus Kinderjacken empor und während der große Bruder weint, weil er einen winzig piks in den Zeigefinger bekommen hat, weint der kleine Bruder, weil er auch einen piks in den Zeigefinger bekommen möchte.

Aber Sie wären dann die erste Mutter, die auf den Satz: „So, jetzt Streck mir mal die Zunge raus und sage Aaa“ anfangen würden, zu schwitzen :-p Ich glaube schon, dass man Kindern recht einfach erklären kann, wann sie etwas dürfen, und, wann sie etwas nicht dürfen. Die sind ziemlich Klever in dem Alter und verstehen alles, was deren Verstand zulässt. „Wenn die Ampel rot zeigt, müssen wir stehenbleiben, wenn die Ampel grün zeigt, dürfen wir gehen“ - Schlüsse verstehen die auch vor Rolf Zuckowski bereits mühelos.

Bei 10-Jährigen hingegen ist das noch einfach. Irgendwann zwischen dem 4 und 5 Lebensjahr entwickeln Kinder die Fähigkeit, aus Liebe zu den Eltern etwas zu tun oder zu unterlassen. In einer intakten Eltern-Kind-Beziehung können Sie einem 10-Jährigen also jederzeit darum bitten, so etwas nun bitte nicht mehr zu tun, da es unangemessen ist.

Auch nehmen wir Kindern irgendwann die Windeln ab, die Schwimmflügel ab und die Stützräder ab, weil sie plötzlich - schneller als uns oftmals lieb ist - große Jungs/Mädels geworden sind. Manchmal wollen Kinder das von ganz alleine (weil sie selbst erkennen, dass ein „großer Junge“ sein bedeutet, eben auch ohne Windeln, Stützräder und Schwimmflügel auszukommen), manchmal müssen Eltern da ein wenig nachhelfen. Ich denke aber schon, dass wir denen erklären können, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Windeln, Stützräder und Schwimmflügel wegzulassen, obwohl wir das gestern noch erlaubt haben. In die andere Richtung funktioniert das auch; wir erlauben Kindern mit dem Alter immer mehr Privilegien und Freiräume, die wir ihnen vorher eben noch nicht erlauben konnten/wollten.

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ne, genau richtig...:-)

die armen müllmänner. niedlich#verliebt

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Wenn wir rumalbern, dann strecken wir uns auch die Zunge raus. Das bedeutet aber nicht, dass wir das in der Öffentlichkeit tun. Wir zeigen unsere Zunge doch nicht jedem ;-) Kinder können das unterscheiden, zumindest kann meine Tochter das und sie ist noch keine 4 Jahre alt. Sie weiß ja beispielsweise auch, dass sie draussen Schuhe anzieht und drinnen nicht. Blödes Beispiel, aber ist doch das Gleiche.... irgendwie.

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Vielen Dank für die ganzen Antworten, das hat mir sehr geholfen.

Beim Zungerausstrecken halte ich es genau so, wie hier in einer Antwort beschrieben:

>> Du wirst mit deiner Erziehung wohl eher den Weg wählen, dass du deinem Sohn erklärst, dass manche Menschen das nicht mögen und man das nur bei Freunden machen sollte oder Menschen, von denen man weiß, dass sie es nicht schlimm finden (wie z.B. Mama). <<

Über diese Art von Regeln hatte ich letzte Woche eine Diskussion mit meiner Mutter, die meinte, dass Kinder in dem Alter keine situationsabhängigen Regeln verstehen und JA - NEIN, WEISS - SCHWARZ, GO - NOGO etc. brauchen. Ebenso brauchen sie keine Erklärung, warum sie etwas nicht tun sollen. (Ich bin immernoch etwas schockiert, weil meine Mutter mir dabei erzählte, sie hätte mir in dem Alter gesagt "Wenn Du über eine rote Ampel gehst, stirbst Du." Ich stehe heute noch völlig belämmert nachts vor roten Ampeln, obwohl seit 3 min kein Auto vorbeigekommen ist. #klatsch)

Ich finde aber schon, dass mein Sohn ganz gut versteht, wann er etwas darf bzw mit welchen Einschränkungen und warum. z. B. darf er mit dem Lederfussball nicht drinnen spielen, weil der zu hart ist, mit dem Schaumstoffball aber schon. Wir raufen ja auch ab und an aus Spass und auch das ist etwas anderes, als jemanden richtig zu hauen...

Ich hatte jetzt allerdings wirklich Zweifel, weil ich nach dem Lesen hier anfing zu überlegen, ob dicke Ende evtl. in den nächsten Jahren noch kommt und ich das im Moment nur noch so locker sehe, weil er erst 3,5 ist.

LG

Hanna

PS: :-p

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Hallo,

deine Reaktion in der beschriebenen Situation finde ich nicht zu lasch.Auch blubbern find ich nicht schlimm. Aber Zunge rausstrecken und Beschimpfungen, sei es nun Blödbär oder A***loch, das gibt es nicht.
Unsere Kurze (2,5) hat am WE zu ihrem Cousin(4) "blöder Frechdachs" gesagt. Ich persönlich finde es jetzt kein wirklich schlimmes Schipfwort, obwohl ich es trotzdem nicht zulasse, meinen Neffen hat es trotzdem verletzt! Und ich denke darum geht es. Nicht "wie schlimm ist ein Schipfwort in meinen Augen" sonder "könnte sichh der Gegenüber dadurch auch schon verletzt fühlen?" Und daruim bei uns ganz klar gar keine Schipfwörter!

LG Yvonne

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Also A...loch gibt es bei uns auch nicht, allerdings hat er es wohl einfach noch nicht gehört, zumindest nicht bei uns im Haus. Allerdings sagte er mit 20 Monaten bei der Oma im Auto mal "Fahr zu, Du Penner!" und seither achte ich sehr darauf, was ich beim Autofahren so von mir gebe... #hicks

Bei A...loch würde ich aber auch ganz klar sagen, dass ich das nicht hören will!

Du hast aber schon recht, im Kindergarten hat mal ein Mädchen zu meinem Sohn "Quatschkopf" gesagt, das fand er auch nicht so toll und das hat er mir auch gesagt. Auf der anderen Seite verwendet mein Sohn z. B. "Blödbär", wenn er sich gerade sehr ärgert. Ich finde es ganz gut, dass er seit kurzem seinen Ärger zum Ausdruck bringt, ohne zu Toben und zu Heulen (da hatte er neulich eine Phase) da ist mir ein "Menno, ich ärgere mich so, Du Blödbär!" irgendwie lieber. Aber vielleicht hat ja jemand eine noch bessere Idee für das salonfähigere Ausdrücken seiner Wut?

LG

Hanna

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Einfach nur #pro

Zunge rausstrecken und bestimmte Schimpfwörter sind natürlich was anderes. Wobei ich zugebem muss, ich strecke auch schonmal die Zunge raus ;-) #hicks

Im großen und ganzen machen wir es ähnlich wie ihr. Ich denke, wir fahren ganz gut damit :-)

LG #blume
Katie

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Hallo,
auch wenn ich mit meiner Meinung hier jetzt querschiesse, aber ich finde es zu lasch. Kinder sollten ganz klare Regeln haben, denn sie können noch gar nicht unterscheiden, wann was richtig oder falsch ist. Ich bezweifel, daß ein dreijähriges Kind einschätzen kann, wem er die Zunge raustecken kann und wem nicht. Und ich bezweifel auch, daß ein Kind sich plötzlich nach Aufforderung in einem Restaurant super benehmen kann, wenn es zuhause essen darf wie es möchte. Meiner Meinung nach sollte man Kinder so erziehen, daß sie später nicht darüber nachdenken müssen, wie man sich richtig benimmt, sondern das es ihnen so geläufig ist, daß sie es automatisch richtig machen. Damit tut man ihnen nämlich einen großen Gefallen. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr, trifft auch heute noch zu und ist keinesfalls veraltet.

Ich hätte es im Leben nicht gewagt, meiner Mutter oder meinem Vater die Zunge herauszustecken und es hat mir nicht geschadet bisher.

Du wolltest es wissen ;-)