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Unsere Kinder haben Respekt vor uns, aber keine Angst.
Wenn meine Kids mir nie Widerworte geben würden, würde ich mir echt Gedanken machen, was ich wohl falsch gemacht habe.
Gegenseitiger Respekt, dass ist uns sehr wichtig. Feste Regeln einhalten, gehört auch dazu.
Aber unsere Kinder dürfen mit uns diskutieren, wenn ihnen etwas eben nicht passt und sie dürfen auch nein sagen....

Dein Kind ist gerade mal 10 Monate alt, also warte erst mal ab.
Ich kenne einige Mütter, die genauso gedacht haben wie Du und dann fürchterlich gescheitert sind.

Wir möchten unsere Kinder zu selbstbewussten Menschen heranziehen, die wissen, was sie wollen und die wissen, dass man im Leben auch nein sagen MUSS!!!
Verbietest Du einem Mädchen, vor 18 Jahren keinen Jungen mit nach Hause zu bringen, wird es sich mit 14 heimlich treffen und mit 16 wahrscheinlich mit einem dicken Bauch rumlaufen.
Verbietest Du einem Jungen, vor 18 Jahren nicht bis 24 Uhr draußen zu bleiben oder immer nur einen Kumpel mit nach Hause bringen zu dürfen, so wird er rebellisch und trifft sich nur noch außerhalb und fängt wahrscheinlich an, auf Spielplätzen Alkohol zu "zischen".

Wir haben unsere Kinder frei, aber mit Regeln erzogen. Unsere Ältesten sind mittlerweile 15 und 16,5 und wir haben keinerlei Probleme mit ihnen.

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Huhu,

hmmm, schwierig, ab welchem Alter sprichst Du denn hier? Was ist für Dich "frech"? Ich denke mal, ein "keine Widerworte" ist bei einem einjährigen Kind als Ansage etwas schwierig. :-p Kinder haben nicht die Denkmuster und die Erfahrung von Erwachsenen und machen Dinge nicht, weil sie damit frech zu den Erwachsenen sein wollen, sondern weil sie nach Ablösung, nach Autonomie streben. Am Anfang nimmt ein Baby sich ja noch gar nicht als eigenständiges Wesen wahr. Irgendwann, so um 1,5, erkennt es sich selbst im Spiegel, und dann geht es los mit der Trotzphase... Ich bin wer, ich kann was, mal sehen, was passiert. Diese Autonomiestreben komplett zu unterdrücken halte ich für gefährlich.

Ich denke mal, Deine Erinnung an die Erziehung des Opas reicht nicht bis zum Baby/Kleinkindalter zurück und wird eher ab dem Grundschulalter sein, oder?

Hier geht es ja sehr oft um Kinder im Trotzalter... In der Phase habe ich die Erfahrung gemacht, dass liebevolle Konsequenz deutlich hilfreicher ist als strenge Verbote und harte Reaktionen. Denn ein trotzendes Kind ist oft nicht Herr seiner Sinne und reagiert auf harte Strafen mit verstärktem Widerstand.

Je mehr ich ein Kind einschränke, desto mehr will es ausbrechen, diese Erfahrung habe ich mit 2-3,5-jährigen gemacht.

Auch davor ist das Kind neugierig und möchte die Welt erkunden...
Was machst Du denn heute, wenn Dein Baby loskrabbelt und an Dinge geht, an die es nicht soll? Wie bringst Du ihm bei, was ein NEIN bedeutet? Denn es kann es am Anfang nicht verstehen und muss es erst lernen... Und wodurch lernt man? Durch ÜBEN. Also wird ein Baby/Kleinkind logischerweise nicht beim ersten NEIN "gehorchen", sonder die Situation immer wieder hervorrufen, um zu verstehen, was dabei passiert. Meistens wird es dabei auch noch lachen, weil es sich darüber freut, dass es eine bestimmte Reaktion von Dir immer wieder hervorrufen kann. Dabei lacht Dich das Kind nicht aus

Auch ich sage Dir hier: Warte noch ein 0,5-1,5 Jahre und dann sprechen wir uns noch einmal. Ich schaue in meine Glaskugel und prophezeie: Wenn Du ein Kind mit einem ausgeprägten Ego hast, dann wird es bei euch aufgrund der strengen Erziehung zu grossen Machtkämpfen kommen. Wenn Du ein schüchternes und sensibles Kind hast, wird es aufgrund einer extrem strengen Erziehung nicht Respekt, sondern Angst vor Dir haben.

Vielleicht magst Du mal ein Buch über die kindliche Entwicklung / Grundlagen der Entwicklungspsychologie und kindliche Denkweise zu lesen. Kein Erziehungsbuch, sondern nur, wie Kinder ticken, was sie wahrnehmen, wie sie lernen, und warum sie sich in bestimmten Situation so verhalten. Was geht in einem Kind in der Trotzphase vor... Etc. Mir hat das sehr geholfen, aber ich bin ein Mensch, der immer gerne die Hintergründe verstehen möchte. Und so erziehe ich auch meinen Sohn.

Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und "gehorcht" mir oft, aber nicht immer. Oft vorher einsichtig wird. Frech ist er mir gegenüber bisher nciht. Ich bin nicht streng.

LG

Hanna

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Huch, da ist ein Satz verschwunden... #hicks

Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und "gehorcht" mir oft, aber nicht immer. Oft kündige ich Konsequenzen an, die ich aber sehr selten wirklich umsetzen muss, da er vorher einsichtig wird.

So sollte es heissen.

LG

Hanna

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Huhu,

nur weil man streng ist...werden Kinder nicht lieb.

Dass das so währe ist leider ein Trugschluss dem viele Menschen erliegen.

Ganz im Gegenteil, ich hatte auch Klassenkameraden deren Eltern so wahren wie du deine Großeltern beschreibst. Sie haben ausserhalb ihres Zuhauses den größten Mist von uns allen gebaut, nur zu Hause waren sie die reinsten Engel.


Ich weiß nicht ob ich streng bin...ich setze Grenzen und innerhalb dieser Grenzen bin ich eigentlich sehr locker, werden sie übertreten...dann hat das eben Konsequenzen.
Dabei bin ich aber so selbstkritisch meine Grenzen stets neu zu überdenken und in Frage zu stellen, damit sie meinem Sohn auch gerecht werden.

Ich denke einfach die Lösung liegt wie immer im goldenen Mittelweg....den zu treffen ist aber unglaublich schwer und bedarf ständiger Arbeit und vor allem ehrlichster Selbstreflektion.

Mein Sohn ist meist lieb, Schimpfwörter bringt er hier und da aus der Schule mit, aber wenn ich ihm erkläre was sie bedeuten und warum man sie nicht sagen soll, dann lässt er es sein. Dahingehend habe ich mit ihm aber auch großes Glück, denn ich denke er ist da leichter zu lenken als viele andere Kinder.

Wenn er mal aufdreht, was selten ist, und dabei Grenzen übertritt dann reicht meist ein Blick von mir oder maximal ein "werd nicht frech" und schon schraubt er sich wieder runter.

Ich sag ja, ich habs mit ihm leicht...bin aber schon gespannt wie das bei der Bauchmaus so wird *g*

lg

Andrea

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Na, viel Spass dabei, Dein Kind zum Soldaten zu machen.
Meine Kinder sind meistens lieb und gehorsam. ABER sie dürfen auch ihre schlechte Laune haben und sie dürfen auch widersprechen. Meine Kinder sollen ihre Persönlichkeit entwickeln und sie müssen mir nicht gehorchen wie ein Hund.
Sie wissen, ich habe das Sagen. Aber wenn sie mir gute Argumente liefern, bin ich zum Umdenken bzw. zu Kompromissen bereit.
Du sagst, Du hättest Dich dieses und jenes nie getraut - ist das was Positives? #kratz
Meine Kinder erfüllen ihre Aufgaben, sie gehorchen (meistens) und sie sehen mich als "Oberhaupt". Aber blinder Gehorsam ist nicht mein Erziehungsziel. Ich bin ganz klar nicht der Kumpel meiner Kinder, aber ich bin ihre Vertrauensperson. Sie können mir alles sagen und werden immer Unterstützung und Verständnis bei mir finden. Nie sollen sie das Gefühl haben, sie dürften mir etwas nicht sagen. Ich finde es total traurig, wenn Kinder sich nicht trauen, ihre Gefühle zu äussern, aus Angst vor Konsequenz.
Kinder müssen "frech" sein, Kinder müssen sich respektiert fühlen und sich ernst genommen fühlen, Kinder wollen auch mal was zu sagen haben und Kinder haben ein Recht auf ihre Gefühle. Ob sie nun positiv oder negativ sind.
Ich denke, Du bist auf dem Holzweg und das wirst Du hoffentlich schnell genug merken.
Eines noch: Zu behaupten, dass Eltern die nicht so erziehen wie Du es planst, die Supernanny in Anspruch nehmen müssen ist eine ziemliche Unverschämtheit.
LG,
Sandra

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Hallo!

Was ich mich frage: Was wäre passiert, wenn du mal die Grenzen deines Opas überschritten hättest?

Ich möchte, das meine Kinder selbstständig denken und ihre Meinung auch äußern. Du redest deinem Opa nach dem Mund und hast keine andere Meinung? Du findest all seine Ansichten richtig?
Oder nicht, aber du magst nichts erwiedern!? Wieso dann nicht? Angst?

Du schreibst ja selbst "Ich habe mich das als Kind gar nicht getraut".

Ich möchte nicht, das meine Kinder Angst vor mir haben und nur deswegen hören. Sie sollen meine Anweisungen befolgen, weil sie die Hintergründe verstehen und nicht aus Angst.

Gruß nakiki

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Dein Freund hat recht, streng sein ist heute schwieriger. Der lockere Umgang mit Kindern führt auch dazu, dass viele gegenüber anderer Erwachsener ziemlich ungezogen sind. Lehrer trauen sich auch oft nicht, durchzugreifen, weil sie fürchten, auf wütende Eltern zu treffen.

Die Erziehung, wenn man sie denn so nennen mag, ist heute oft viel mehr geprägt von Verständnis, Demokratie und Partnerschaftlichkeit. Wohin das führen wird-keine Ahnung.

Ich wurde relativ streng erzogen, was mir zum einen die möglichkeit gab, mich aufzulehnen (was ich wichtig finde) zum anderen eine klare Linie vorgab. Allerdings hatte ich innerhalb der Grenze auch große Freiräume, die immer dem Alter angepasst wurden.

Für heutige Verhältnisse sind wir wahrscheinlich streng. Bei einigen Dingen werden keine Widerworte geduldet, wir bestimmen im großen Ganzen und erwarten von unseren Kinder, dass sie hören. Natürlich schlagen sie über die Strenge und widersprechen, natürlich wird verhandelt und Kompromisse geschlossen, aber nur da, wo es angemessen ist.

Kinder sind verschieden, es gibt tatsächlich Kinder, die sich fügen und gehorchen. Meine gehören nicht dazu, aber die Frage ist ja immer, wie man damit umgeht. Und meine Kinder können nicht immer auf mein Verständnis hoffen.

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Ist bei uns genau so!

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Hallo,

für mich stellt sich einzig und alleine die Frage: WIE hat sich Dein Opa diesen "Respekt" (oder ist es nicht vllt. doch eher Angst gewesen) bei Dir verschafft?
Und daraus folgt die Frage: Möchtest Du die selben Methoden anwenden?

Gruß Krüml

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Warum sollen deine Kinder "gehorchen"? Das klingt so, als ob du Kindern es nicht zutraust, dass sie denken, fühlen und handeln können.

Klar gibt es auch bei uns Regeln, auf die ich bestehe: dazu gehört ein allgemein freundlicher Umgangston, keine körperliche Gewalt und Hilfsbereitschaft. Aber Kinder befolgen solche Regeln nicht, weil man sie durch Strenge durchsetzt sondern indem man dies vorlebt. Es gibt reichlich Situationen im Alltag, wo man seine Werte den Kindern vermitteln kann. Ich habe während des Studiums in einer Eisdiele gearbeitet, und da ist mir aufgefallen, wie unfreundlich viele Erwachsene sind. Meistens wird ohne ein "Guten Tag" und ohne "Bitte" und "Danke" die Ware verlangt und Extremfälle mosern sogar, wenn es in ihren Augen alles nicht schnell genug geht. Die Kinder, die daneben stehen und ihre Eltern so beobachten, werden genau dieses Verhalten auch an den Tag legen. Viele denken über sowas gar nicht nach... Erziehung ist nun mal nicht nur die direkte Einwirkung auf unser Kind sondern auch die Reflexion unseres Verhaltens im Alltag. Der ein oder andere von uns wird sich selbst schon dabei ertappt haben, wie er ungeduldig wird, weil die alte Dame vor uns an der Kasse so lange braucht, um ihr Geld zusammenzusuchen. Aber gerade wer in solchen Situationen ruhig bleibt, zeigt auch Respekt, der wiederum natürlich so an die eigenen Kinder weitergegeben wird.

Ich sehe meine Kinder nicht als meine Freunde, denn meinen Freunden muss ich ja nicht das Leben erklären. Trotzdem dürfen meine Kinder mit mir diskutieren über gewisse Dinge. Es ist durchaus spannend sich die Ansichten von Kindern anzuhören. Ich liebe diese Phantasie. Wenn man genau hinhört, dann wird man mit den buntesten Gedanken überschüttet. Ich liebe diese Momente.

Die Form der Regeln ist aber auch sehr altersabhängig und meine 3-Jährige muss ich anders behandeln als meine 6-Jährige. Bei der Kleinen muss man natürlich konsequenter agieren, während ich bei meiner 6-Jährigen doch schon viel entspannter sein kann. Die Große hat schon sehr exakte Moralvorstellungen ohne dass ich sie dressiert habe.

Das wichtigste, was meine Kinder aber immer spüren sollen ist, dass ich sie liebe und ich für sie da bin, wenn sie es brauchen

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Also ja, ich bin es!!!!! Sagt meine 6 jährige!!!!

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Hallo!

Ich bin nicht streng erzogen worden, aber wußte immer woran ich bei meinen Eltern war. Ich Respektiere meine Eltern sehr. So bin ich erzogen worden. Prügel habe ich nie bekommen.
Es gab Regeln und was das Wichtigste ist: Meine Eltern haben es mir vorgelebt.
Ich weiß noch genau wie ich in das Alter kam, wo man schon Rauchen durfte. Meine Eltern haben mir gesagt, das sie es mir nicht vebieten werden, weil sie ja auch Rauchen. Genau wie mein Bruder haben wir nie angefangen zu Rauchen. Jetzt Rauchen meine Eltern auch seit 20 Jahren nicht mehr. :-)

Ich denke viele Eltern machen es sich heutzutage auch zu einfach. Es wird viel den Schulen/Einrichtungen überlassen.
Die Zeit - vielleicht auch Lust - fehlt um sich wirklich eingehend damit zu befassen. Sie haben eben andere Sorgen.....

Heutzutage weiß man mehr über die Psyche und Entwicklung eines Kindes.
Wir haben so Grundregeln wie nett zu Anderen sein, nicht schlagen usw. Das Übliche eben. Das wird auch eingehalten. Wenn das mal nicht klappt, dann gibts je nach Situation schon eine Konsequenz.
Über alles Andere kann man Reden. Da lassen wir auch mit uns Reden. Wenn man da einen Kompromis findet ist es doch okay. Muß eben alles Altersgerecht sein. Das ist glaub ich das Schwerste an der Sache. ;-)

Kinder die nur gehorchen will ich selber gar nicht. Ist zwar dann sehr einfach, aber nicht Sinn der Erziehung. Ich möchte aus meinem Kind ein selbstbewußtes, selbstständiges Wesen machen, das hoffentlich meine Werte weiter vermittelt. Wenn ein Kind was hinterfragt finde ich das gut. So merkt man: Es denkt selber und entwickelt sich so weiter.
Allerdings ist es mir auch wichtig, das sie Respekt gegenüber anderen Menschen hat. Aber eigentlich geht das auch von ganz alleine, wenn man ihr auch Respekt entgegen bringt. Sicherlich gibts Moment wo meine Tochter abdreht und da schreite ich dann auch ein. Das ist Anstengend, aber gehört eben zum Erwachsenwerden dazu.

Jeder macht in der Erziehung mal was falsch. Das ist einfach Menschlich.
Ich bin bemüht so wenig Fehler wie möglich zu machen und zu hoffen das an meiner Tochter etwas hängenbleiben wird.

Man wächst normalerweise in diese Rolle rein. Also warte mal ab wie du so manchen Kritischen Moment meisterst. :-)
Man findet so zu sagen seinen eigenen Erziehungsstil. Man bleibt nicht auf einer Stelle stehen.

LG Sonja