Hund neben Fahrrad laufen lassen. Wie daran gewöhnen? Tipps??

Hallo zusammen,

möchte gerne meinen 3jährigen Labrador, auf die eine oder andere Fahrradtour mitnehmen. Habe es noch nie ausprobiert, aber ich fände es total klasse, wenn dies funktionieren würde?!
Nun meine Frage: Gibt es Tricks oder Tipps, wie ich meinem Hund daran gewöhne? Möchte halt, daß er nebenher läuft. Ist es besser mit Leine oder ohne Leine? Wie werden wir sozusagen "ein eingespieltes Team"? Welche Komandos oder evtl. mit Leckerli, wann und wie richtig belohnen?

Wir haben hier sehr schöne Radwege und auch Feld- und Waldwege. An der Strasse würde ich es mir jetzt nicht zutrauen.

Vielleicht hat hier jemand einen guten Rat und Tipp auf was ich achten muß und wie ich es am besten anstellen kann, damit mein Hund und ich es auch kapieren!?

Dachte, ich frage hier erst mal bei den erfahrenen radfahrenden Hundebesitzer nach, bevor es bei uns in einem Chaos endet #hicks

Danke schon mal!

Herzlichst

Eni mit Miro #hund

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Hi,

also, ich habe damit vor 2,5 Jahren mit unserem jüngsten Hund (jetzt 5,5) angefangen bzw. damals am Pferd.

1. sollte der Hund aus Sicherheitsgründen RECHTS am Rad laufen - bei gibt es dafür das Kommando "bei Rad/Pferd" - da weiß Spike direkt, an welche Seite er kommen soll. Geübt habe ich das erst zu Fuß - also Pferd links von mir geführt und Hund rechts bzw. Fahrrad links geschoben und Hund rechts geführt. Einfach, damit die Verknüpfung zum Kommando "vom Boden aus" bereits hergestellt ist.

Wenn Hund einfach schnüffeln will - auch mal unterbinden. Das kann er am Rad mit Leine auch nicht einfach so!

2. Klappt das, dann erst mit ganz kurzen Strecken anfangen! Für den Hund ist das die erste Zeit echte Arbeit! Er muss darauf achten, dass er nicht ins Rad läuft, das Kommando richtig ausführt, das er nicht einfach stehen bleiben kann (dann holt er dich vom Rad!).

3. DU musst den Hund gut beobachten - er muss auch die Möglichkeit haben zu pinkeln / Häufchen zu machen.

4. Das Tempo und die Strecke IMMER dem Hund anpassen!

5. Langsam anfangen - anfangs werden 15-20min reichen, dann langsam steigern.

6. Mein Hund läuft an einer Flexleine am Rad und Pferd. Anbinden am Rad (mit entsprechender Vorrichtung) will ich nicht (ist mir zu unflexibel). Ohne Leine geht bei ihm nicht (außer ich will einen schnellen Galopp reiten - dann rennt er automatisch hinterher ;-)), weil er das "eigene" Wege geht und alles was lebt aufscheucht.

Ich schiebe die ersten 200-500m, damit Spike sich "leer machen" kann, bevor wie losfahren. Dann muss er nicht so oft stehen bleiben.

Ganz wichtig ist auch, dass Dein Hund gesund ist! Falls das noch nicht geklärt ist, frag den TA mal dazu!

Gruß
Kim

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Hallo Kim,

erstmal, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Du hast mir hier sehr gut weitergeholfen. Das ist ja doch eine kleine Wissenschaft für sich. Gut, daß ich doch erst nachgefragt habe.
Das mit der Flexileine finde ich auch gut. So habe ich doch noch etwas Zeit, falls Hundi mal ruckartig stehen bleibt oder in eine andere Richtung gasgeben sollte, um vom Rad zu springen. Habe schon gesehen, da gibt es auch spezielle Halterungen für Rad und Hund. Das stelle ich mir etwas schwierig vor, da mein Hund doch recht schwer ist und ziemliche Kraft hat, und mich da evtl. mit dem Rad sonstwohin zieht #zitter

Mein Hund ist auf alle Fälle geeignet, da wir auch Agility- Erfahrung haben und ich vorher meinen Hund dementsprechend vom TA untersuchen ließ.

Ach, ich freu mich schon richtig darauf und hoffe, daß das Wetter auch noch mitspielt.....

#danke Dir!

Eni

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Also ich habe ehrlich gesagt einfach angefangen ;-) Heute würde ich ein paar Sachen anders machen, aber grundsätzlich würde ich trotzdem einfach anfangen! Diese Vorübungen, die meine Vorschreiberin beschrieben hat (und sie hat ja dazu gesagt, dass es für den Hund echte Arbeit ist) hätten uns wahrscheinlich nicht so geholfen. Das natürliche Tempo des Hundes ist ja der Trab und Laya hat da von Anfang an ziemlich gut mitgemacht. Habe ich schon öfter gehört, dass die meisten Hunde in diesem schnellen Tempo besser kontrollierbar sind als wenn sie langsam laufen müssen. Also im Schrittempo etwas üben, dass nachher im Trab funktionieren soll ist vielleicht auch einfach besodners umständlich und wenig hilfreich.

Ich habe mit einer ganz normalen Leine angefangen, die sehr leicht und sehr kurz war. Die hatte ich so in der Hand, dass ich sie schnell loslassen und dabei weiterfahren gekonnt hätte. Wenn der Hund stark gezogen hätte, hätte ich sie aber auch nicht halten können.

Du musst beim Fahrradfahren mit Hund ja im Prinzip immer wählen, was du willst: (1) Entweder der Hund ist fest mit dir oder dem Fahrrad verbunden. Dann kann er dich um/mitreißen, wenn er plötzlich an der Leine ruckt. Das ist für dich gefährlich. (2) Oder der Hund ist so 'befestigt', dass er sich bei starkem Zug automatisch befreit. So sind ja viele Fahrradleinen konzipiert. Da kann es natürlich für den Hund gefährlich werden, wenn er sich losreißt und vor ein Auto rennt. Du musst quasi für dich und deinen Hund entscheiden, welches das 'kleinere Übel' ist. Obwohl ich glaube, dass es ja auch solche Notfall-Haken (Panikhaken?) gibt, mit denen du den Hund manuell schnell befreien kannst, wenn irgendwas ist.

Für mich war das mit der normalen Leine am Anfang eine gute Lösung. Niemals würde ich die Leine an der Hand oder am Lenker festmachen. Dann wirst du ja massiv in deiner Steuerung beeinflusst, wenn der Hund anfängt zu ziehen.

Mittlerweile habe ich eine einfache Fahrradleine (http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundespielzeug_hundesport/fahrradkorb_fahrradleine/fahrradleinen/50914), die ich mir fest um den Bauch schnalle. Ein gepolsterter Leinen-Gürtel wäre natürlich noch angenehmer (und teurer). Mit meinem Körperschwerpunkt kann ich Laya (25kg) sehr gut halten, falls sie mal zieht. Somit ist auch kaum eine Gefahr gegeben.

Wichtig finde ich, dass man fürs Fahrradfahren ein gut gepolstertes Geschirr kauft und für Frauchen einen Helm. Unseren ersten Unfall, bei dem Hund rechts und ich links von der Laterne lang sind, hatten wir just an dem Tag, wo ich das Geschirr besorgt hatte. Zum Glück.

Kommandos haben wir eigentlich während des gemeinsamen Fahrens gelernt. Sie kennt "Warte", wenn sie langsamer werden soll. "Geh", wenn wir eine Rechtskurve machen oder uns allgemein nach rechts orientieren (z.B. von der Straße auf den Bürgersteig) und "komm" bei einer Linkskurve bzw Linksorientierung. Ansonsten funktioniert das meiste, weil sie sich an mir orientiert. Bzw. ich mich bei ihr, was das Tempo betrifft. Inzwischen kann ich auch ohne Leine mit ihr im Straßenverkehr fahren. Mache das zwar nur mal ausnahmesweise auf abgelegenen Straßen mitten in der Nacht, aber es klappt, als wären wir durch die Leine verbunden.

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