Mein Sohn ist ständig beleidigt

Hallo.

Heute brauch ich auch mal Euren Rat... mein Sohn ist 8 und ziemlich schlau. Deshalb muß er auch immer alles wissen und ausdiskutieren.#bla
Das ist ja schön und gut und ich beantworte seine Fragen auch immer, nur manchmal sollte er einfach auf mich hören und nicht alles bis zum größten Streit ausdiskutieren.
Ein paar Beispiele:

1. Wir sind einkaufen. An der Kasse steht er öfter im Weg wenn ich bezahlen will. Ich schiebe ihn zart auf Seite und sage: "Machst Du mir Platz?". Er raunzt mich voll an: "Warum schubst Du mich jetzt??" Ich: "Ich hab dich gar nicht geschubst." - "Hast du wohl!"... Ich sage, daß wir gleich weiterreden und in der Zeit blamiert er mich zu Tode und droht "Wenn Du mich nochmal schubst...!" Er behauptet dann steif und fest ich hätte ihn geschubst. :-[ ... So könnte die Diskussion dann ewig weitergehn bis ich ihm schließlich einfach den Mund verbiete. Darauf folgen freche Antworten wie: "Jooo eh, immer mußt du...." Das geht dann weiter mit Tränen "Mich kann eh keiner leiden, nie spielt einer mit mir." (vollkommener Unsinn, er hat viele Freunde).

2. Wir sind auf einem Fest. Massenhaft Leute sind da. Er spielt mit seinem Stiefbruder Nachlauf. Ich sage, sie sollen aufhören, weil das die Leute nervt. Der Kleine bleibt stehen, nur mein Sohn fängt wieder an: "Warum? Das stört doch keinen! Ich mach doch gar nix!" und ein genervtes freches "Ooooh eeeeh" folgt. Ich erkläre, daß es doch stört und daß er sich mal umgucken soll, ob sonst noch hier Kinder Nachlauf spielen. Wieder fängt er an: "Ich passe doch auf #bla..." Er bringt mich echt zur Weißglut. Sagt laut vor allen Leuten: "Immer meckerst du mit mir." Ich sage er soll jetzt aufhören und ruhig sein. Wieder freche Antworten bis ich ihm schließlich zart auf den Mund haue. Dann schreit er rum: "WARUM HAUST DU MICH JETZT, ICH HAB DOCH GAR NIX GEMACHT?!"

3. Gestern. Wir sind wieder auf einem Fest. Viel Gedrängel. Habe meinen Sohn an der Hand und manchmal wird man eben angerempelt oder ich komme an ihn. Wieder behauptet er ich würde ihn schubsen. Ich erklärs noch lang und breit daß es halt so ist wenn viele Leute da sind. "Dann paß doch auf!" ist seine Antwort.
Später auf dem Rückweg zum Auto sagt er "Futze" vor sich hin. Ich glaube mein Schwein pfeift und ich frage ob er weiß was das Wort heißt. Nein, weiß er nicht sagt er und dann" Was ist denn so schlimm an dem Wort Futze?" Ich: "Es ist ein Schimpfwort und ich will es nicht von Dir hören, ich sag Dir nachher was es bedeutet, nicht hier vor allen Leuten." Er: "Das ist doch gar kein schlimmes Wort." Ich bitte ihn für den Moment einfach nur die Klappe zu halten und er wird zuerst wieder frech bis ich anfange rumzuschreien (wir sind schon im Auto mittlerweile) und dann seine Mitleidstour folgt: keiner kann ihn leiden, er wäre eh nur blöd, ich hätte ihn nicht mehr lieb usw. Das kann er dann fortführen bis in alle Unendlichkeit, dazu noch ein Weinen in einer Lautstärke die einem 2-jährigen in der Trotzphase entspricht. Zuhause dann als wir uns beide beruhigt haben, zeigt er dann Einsehen, entschuldigt sich, ich erkläre nochmal warum das jetzt so und so war. Und er gelobt Besserung.

Aber, ich weiß schon. Egal wo wir hingehen, es endet wegen Nichtigkeiten in einem Disaster.
Eigentlich wollten wir heute ins Freibad, ich habe gesagt ich habe keine Lust zu gehen weil er sich ja nicht benehmen kann und ich mich nicht blamieren will.
Manchmal bin ich echt am Ende mit meinem Latein, und das obwohl Erziehen mein Beruf ist.

Bitte sagt mir, daß nicht nur mein Kind so ist. Vielleicht hat jemand auch noch einen Tipp um solche Situationen gleich im Vorfeld zu entschärfen.

LG Tweety

1

Hallo!

Schreibst Du von meinem Sohn?!
Manchmal denke ich einfach der kommt in die Pubertät.
Ich weiß es nicht... Im Moment haben wir auch nur Zoff zu Hause, weil er alles besser weiß, zu nichts Lust hat und wenn wir dann was machen meist nur mit irgendwelchen blöden Situationen. Da kann man machen was man möchte, irgendeine Kleinigkeit wird dann gefunden an der er sich dann hochzieht.

VG
Neddie (die auch am verzweifeln ist)

2

Hi,

willkommen im Club! Mein Sohn (7,5) ist im Moment auch so, immer muss ein Widerwort gegeben werden, über alles wird diskutiert, alles wird besser gewusst - und wenn ihm etwas gegen den Strich geht, dann wird entweder wild geflucht, auch in der Öffentlichkeit "Fickerarschloch" ist die neue, aus der Schule mitgebrachte Wortkreation, oder losgeheult (oder beides zusammen).

Oft sind es wirklich Kleinigkeiten, an denen er sich hochzieht, und auch ich bin dann manchmal so genervt, dass ich gar keine Lust mehr habe, etwas mit ihm zu unternehmen.

Meistens raufen wir uns dann wieder zusammen, und im Gespräch mit zeitlichem Abstand und in Ruhe ist er auch meistens einsichtig, aber es ist manchmal echt anstrengend.

LG

Anja

3

hallo

meiner ist 4 Jahre alt und benimmt sich so.

Er diskutiert mit mir über alles.

überall und immer stellt er fragen und ich versuche ihn niht immer auf Später zu vertrösten

lg

4

4J. sind ja auch ein Unterschied zu 7-8 J.

Gruss

5

Da würde ich wohl auch irgendwann nen Rappel bekommen und ihn vielleicht wirklich mal etwas schubsten. Gut Asche über mich vielleicht tät ichs auch nicht. Aber ich kann dir sagen mein Sohn hat gerade auch so ne Phase und der ist erst 5. Klugscheißerei ohne Ende, und er weiß ja aaaaaaaaaaaaaaaalles, dabei kann er nicht mal die hälfte.
Ela

6

Abend,

oh ja das kennen wir auch hier und mein Sohn ist knapp 8 Jahre! Leider hab ich für dich keinen Rat.

Wie du siehst bist du nicht alleine mit dem "Problem"

Lg#sonne

7

Meine Kinder waren (sind) auch nicht besonders "pflegeleicht", insbesondere "in Öffentlichkeit", nicht wie dein Sohn, anders.
Ehrlich, ich wüsste nicht wie ich mich verhalten würde bei Situationen wie du sie erlebst, vom Lesen her finde ich es extrem, wie respektlos er mit dir spricht. Wahrscheinlich würde ich ihm das Wort schneller verbieten und weniger argumentieren.

Einen Tipp habe ich jedoch: sorge dafür, dass ihr euch über eine längere Zeit so wenig wie möglich solchen Situationen aussetzt. Sprich, er kommt NICHT mit zum Einkaufen, Feste finden ohne ihn statt, ins Freibad nur kurz zu Randzeiten usw.
Kommuniziere ihm kurz und bündig weshalb, und ziehe es durch. Selbst dann wenn es dir organisatorisch oder emotional schwer fällt!
Dabei geht es nicht um Strafmassnahmen, sondern um die Schaffung von reizärmeren Situationen.

Und auch Folgendes meine ich keinesfalls böse: wenn du denkst, dein Kind könnte kognitiv stärker begabt sein als du, dann informiere dich zb. bei Elternvereinen für begabte und hochbegabte Kinder über solche Problematiken. Denn intelligente Kinder setzen ihre Intelligenz, ihre Sprachgewandtheit leider sehr gerne gegen Eltern ein, wenn sie spüren, dass sie diesen kognitiv überlegen sind. Machtspiele a Discretion.....Aber dagegen gibt es Handlungsstrategien die helfen.