41

Hallo,

bei uns ist das gut aufgeteilt.
Mein Mann ist Selbstständig und kann seine Zeit problemlos selber einteilen und ich arbeite von 6-12 :-)
Für die Kinder könnten wir jederzeit parat stehen :-)

Als nur Hausfrau würde ich eingehen, ich fände das für mich persönlich viel zu stupide.

Wir haben eine Putzfrau die einmal die woche kommt und der Rest ist irgendwie von allein aufgeteilt, wir mussten nicht gross drüber reden.
Mein Mann weiss, das ich Staubsaugen hasse und daher macht er das, genauso wie ich nur die Wäsche mache usw....
Den einen Tag kocht der eine und dann eben der andere oder eben alle gemeinsam.

ICh finde das "alte" Rollenbild für mich nicht optimal, auch wenn wir es uns leisten könnten.

LG

43

Hallo gotschie,

wenn dir diese Rollenverteilung, auch wenn die Kinder älter sind od. aus dem Haus sind, auf Jahre hinaus gefällt ist es doch ok.

Ich wurde Gott-sei-Dank so erzogen, dass ich IMMER meine Selbständigkeit bewahren soll.

Meine Ehe ging nach 13 Jahren in die Brüche und wenn ich meine Selbständigkeit nicht bewahrt hätte würde ich heut von Harz IV abhängig sein.

Wir leben im Jahr 2010. Die satten Jahre sind einfach vorbei. Das "Früher" ist nicht mehr haltbar. Das Sozialsystem funktioniert schon lange nicht mehr. Deswegen müssen einfach aus finanziellen Gründen oft beide Elternteile arbeiten gehen. Wenn man sich die umliegenden Länder ansieht ist das übrigens ein Luxus den sich Deutschland (3 Jahre Elternzeit) lange geleistet hat.

Zahlt dein Mann auch für dich regelmäßig in die Rentenkasse ein ? Od. hat er dich in anderer Weise abgesichert ?
Das ist im Alter nicht zu unterschätzen.

Bei dieser Rollenverteilung hoffe ich immer und bete dass diese Paare sich nie trennen werden. Denn so schön es ist den Kindern beim Groß werden zuzusehen. Der Preis ist hoch, wenn sich die Paare trennen.

Gruß
Zwetschge

47

Das "alte" Rollenbild ist so alt gar nicht. Das wurde im 19. Jahrhundert in der gutbürgerlichen Mittelschicht zementiert, weil Frauen noch gar keine anderen Möglichkeiten hatten und haben sollten - eine höhere Töchterschule war das höchste der Gefühle. Und damit keine Diskussionen aufkommen, wurde fein propagiert, dass es für die Kinder das Beste ist und der Natur der Frau entspricht.
In anderen Schichten und anderen Zeiten war es vollkommen selbstverständlich, dass Frauen außerhäusiger Arbeit nachgingen! Das ist das wirklich alte Rollenbild: beide sind zuständig für die Ernährung und den Unterhalt der Familie!

Was mich stört, ist die Tatsache, dass so gern übersehen wird, dass "reine" Hausfrauen ein echtes Problem haben, wenn der Ernährer wegfällt. Berufstätige Frauen sind da klar im Vorteil und den kann man auch nicht wegdiskutieren.

Indem den Männern der Rücken freigehalten wird für die Arbeit, wird übrigens indirekt anderen Frauen geschadet, die Vollzeittätigkeit UND Haushalt unter einen Hut bringen müssen - weil Vollzeittätigkeiten unter deutschen Frauen immer noch stark mit dem Alleinerziehendenstatus verbunden sind. Und Alleinerziehende haben niemanden, der ihnen tagtäglich den Rücken freihält, damit sie sich voll auf die Karriere konzentrieren können.

Wie man übrigens auf die Idee kommt, es sei für die Kinder das Beste, den Papa nur am Wochenende zu sehen, erschließt sich mir ebensowenig. Wenn Frauen vollzeit arbeiten gehen, ist das Geschrei groß, ne halbe Stunde Kinderzeit am Tag (mal übertrieben) wäre zu wenig - aber wenn das den Papa betrifft, ist das voll okay? Der ist ja nicht so wichtig? Das macht den Kindern nichts aus?

Wenn zwei Leute sich für eine Familie entscheiden, ist es meiner Meinung nach nur fair, wenn beide das Privileg haben, sie genießen zu dürfen. Das schließt auch mit ein, dass beide in materieller Hinsicht für sie sorgen. Und dass beide den Dreck wegmachen, der mit Kindern einhergeht. Kurzum: dass sich jeder für jeden Teil des Lebens verantwortlich fühlt, um einspringen zu können, wenn der Partner kürzertreten muss.

Gruß
Sneak

50

Jede Frau, die ihre berufliche Perspektive für die Familie aufgibt, sollte daran denken, dass die Versorgerehe abgeschafft ist. Das heißt, die Frau hält dem Mann womöglich über Jahre den Rücken frei, damit er Geld verdient. Im Falle einer Scheidung sieht sie dafür keinen angemessenen finanziellen Ausgleich mehr. Von Rente und Selbstverwirklichung rede ich noch gar nicht.

Ich kenne kaum noch Beziehungen, bei denen Erwerbsarbeit und Familienarbeit traditionell aufgeteilt werden. Ich habe allerdings auch viele Frauen mit guten Jobs im Freundeskreis (Ärztinnen, Managerinnen, leitende Angestellte, Wissenschaftlerinnen), die schön blöd wären, jahrelange Ausbildung und Aufstieg umsonst gemacht zu haben.

51

Das wichtigste ist doch, das man an einem Strang zieht.

Deine Darstellung liest sich allerdings nicht nach Emanzipiert. Warum soll sich die Frau intensiv um Kinder und Haushalt kümmern?
Der Haushalt ist ein lästiges Übel, kein Lebensinhalt. Es muß erledigt werden, mehr nicht.

Ich würde mich nicht abhängig machen in dem ich kein Standbein habe. Was weiß ich denn was in 10 oder 20 Jahren ist? Dann ist meine Tochter erwachsen, der vermeintliche Lebensinhalt ist weg. Und dann? Wenn sich mein Mann von mir trennt oder ich mich von ihm?
Ich möchte schon in der Lage sein mich selbst versorgen zu können. Bin ich 20 Jahre aus dem Job krieg ich keinen Fuß mehr auf den Boden.

Ich bin so emanzipiert das ich "freiwillig" den grössten Teil des lästigen Haushaltes übernehme, das aber keine Selbstverständlichkeit ist. Ich mache es, weil ich es will. Mein Mann staubsaugt ohne Aufforderung, räumt Spülsachen ein und aus etc. So "emanzipiert" ist er auch.

52

ich ueberlege als alleinerziehende Mutter gerade an wen ich welche Rolle verteilen soll....

Muss es da immer einen Richtwert geben? Fuer die einen ist das eine Modell gut und fuer die anderen das andere. So individuell halt wie die Menschen sind... Es gibt tatsaechlich auch Frauen, die z.B. nach einer langen Ausbildung ihren Beruf auch tatsaechlich ausueben moechten - Rollenverstaendnis hin oder her...

Eigentlich waere es richtiger die Frage zu stellen warum Frauen es schaffen Job und Haushalt/Kinder auf die Reihe zu kriegen und Maenner sich wirklich nie weiterentwickeln...

59

In meinen Augen gibt es kein "perfektes" Modell.

Mein Mann und ich waren/ sind Vollzeit arbeiten seit unsere Tochter 6 Monate alt war. Sie war bei einer Tagesmutti top betreut und wir hatten eine Haushaltshilfe. Wir waren damit nicht glücklich, da es viele Dinge gibt, die Tagesmutti und Putzfrau nicht erledigen können und die einfach auf der Strecke geblieben sind. Es hat seine Vor- und Nachteile, für uns ist es nicht das Richtige!

Demnächst gehe ich wieder in Mutterschutz/ Elternzeit und ich freue mich auf die Zeit für die Kinder und die Familie. Aber ich weiß auch, dass es für mich definitiv keine Dauerlösung ist - ich möchte nicht nur abhängig sein von meinem Mann und möchte meine Kinder und mich notfalls selbst versorgen können. Daher werde ich mir nach der Elternzeit einen Teilzeitjob suchen!

63

Hallo!

Solange man es sich selber aussuchen kann, ist das von dir beschriebene Modell ok.

Für mich wäre es allerdings nichts.

Und wie manche schon geschrieben haben, wenn der Mann weg ist, riskiert man ein Sozialfall zu werden.

Frau sollte es sich vorher gut überlegen, auch wenn es grundsätzlich funktionieren könnte.

66

Hallo,

das alte Rollenbild ist für die Frau fast immer von Nachteil:

- fehlende Rentenansprüche durch Hausfrauendasein
- finanzielle Abhängigkeit vom Mann
- durch lange Pausen weniger gute Chancen, wieder Anschluss in der Berufswelt zu finden, geringere Löhne, weniger Aufstiegsmöglichkeiten
- nicht selten: Isolation und geistige, soziale und kulturelle Verarmung, wenn Frau nur daheim bei den Kindern rumsitzt

Durch die stetige Verabschiedung vom Normalarbeitsverhältnis, Lohndumping und Ausbau von Leih- und Zeitarbeit ist es ohnehin in vielen Familien nicht mehr möglich, dass nur einer voll verdient.

Die gemeinsame Hausarbeit / Kindererziehung ist eine individuelle Einstellungssache. Gibt genug Paare, die die Familienaufgaben fair aufteilen. Bei vielen, die das nicht tun, tritt oftmals genau dieses Ungleichgewicht zu Tage, was ich oben beschrieben habe. Frau verdient zu wenig, traut sich aber nicht, ihrem faulen Kerl mal eins über die Rübe zu geben, weil sie finanziell abhängig ist. Besser, man kommt gar nicht erst in diese Situation.

LG, E.

67

>- nicht selten: Isolation und geistige, soziale und kulturelle Verarmung, wenn Frau nur daheim bei den Kindern rumsitzt <

Wann hat die berufstätige Frau denn für die soziale und kulturelle Weiterbildung Zeit, die nach ihrem Job nach Hause hetzt um die Kinder und den Haushalt zu versorgen?????? Nach einem 14h Tag fällt die in der Regel kaputt und übelgelaunt auf ihre Couch. Was bringt mir ein Job im Büro als Schreibkraft oder Buchhalterin denn für eine geistige Weiterbildung, oder als Verkäuferin im Supermarkt? Wie isoliert ist wohl eine Mutter, die sich täglich um 3 Kindern, deren Freunde und Hobbys kümmert? Und wann sitzt diese Hausfrau eigentlich daheim rum? Hast Du im entferntesten eine Vorstellung, welche Aufgaben eine Mutter und Hausfrau täglich zu erfüllen hat?

Was für eine dumme und unverschämte Aussage! Ich frage mich wer hier geistig verarmt ist?!

68

Du musst nicht gleich schon wieder beleidigend werden.

Ich habe nicht gesagt, dass es so sein muss und immer der Fall ist, sondern dass es nicht selten vorkommt.

Frag doch mal die Mütter, die Jahre und Jahrzehnte nur den Haushalt versorgen. Da werden wohl einige solche oder ähnliche Dinge äußern:

- Ich fühle mich unterfordert.
- Mir fehlt die Herausforderung im Job.
- Mir fehlt der Kontakt mit Menschen (Kollegen, Kunden)
- Die meisten meiner Freunde arbeiten und ich sitze mit den Kindern rum.
- Ich komme irgendwie nicht raus.
- Ich fühle mich abgeschnitten vom Rest der Welt.
- Immer nur die eigenen vier Wände - das kann doch nicht alles gewesen sein.
usw.

Das gilt vor allem für die, die nicht freiwilig so lange die Hausfrau geben, sondern weil die entsprechend fehlenden Betreuungsmöglichkeiten die Vereinbarkeit von Familie und Job verhindern.

weitere Kommentare laden
73

Hmmm, ich sehe das ganz anders! Ich finde, dass gerade in solchen eher konservativen Familien die Belastung zu sehr ungleich verteilt ist, da der Mann nur arbeiten geht während die Frau den ganzen Haushalt und die Kindererziehung alleine hat. Dies ist für viele Frauen und Männer sehr unbefriedigend und ich empfinde es genauso...ich habe ja nicht jahrelang studiert, nächtelang gepaukt und bin jetzt endlich fertig, um dann zuhause zu hocken?! Und mein Mann möchte doch sehr gerne auch etwas von seinen Kindern haben und ihm wäre zudem ein Heimchen am Herd auch nicht gerade eine passende Partnerin, er würde genauso wenig wollen, dass ich zuhause bleibe. Wir lieben beide unsere Jobs und unterhalten uns gerne darüber, sie erfüllen uns auf eine andere Weise als es die Kinder tun.
Und für unsere Kinder ist die Zeit, die sie mit jedem einzelnen von uns bzw zu Viert viel mehr Wert, als wenn ich immer da wäre.

Ich bin selbst so aufgewachsen und fand es einfach perfekt, finde es super, dass meine Mutter was zustande gebracht hat (sie ist Professorin) und mir ein gutes weibliches Vorbild war. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass meine Eltern zu wenig zuhause waren...wir hatten zB viel mehr Qualitätszeit im Urlaub!
Und ich denke, wenn ich nicht so ein gutes mütterliches Vorbild gehabt hätte, wäre es für mich vielleicht auch nicht so selbstverständlich gewesen zu studieren und jetzt mit 2 Kindern als junge Mutter zu arbeiten (im Gegensatz zu meinen Eltern wollte ich allerdings jung Kinder bekommen - das einzige Manko war nämlich, dass immer alle anderen Kinder jüngere Eltern hatten und das für mich als Kind nicht leicht war).

74

PS: Den Haushalt machen wir selbstverständlich gemeinsam - auch das ist Teil einer gerechten Aufteilung, wie ich finde...seit ich mit dem Studium fertig bin, haben wir jedoch eine Putzhilfe, sodass wir nur ab und zu mal saugen müssen und sonst nur Wäsche machen.

75

Ich hätte auch gerne eine Mutter gehabt, die mir ein gutes weibliches Vorbild hätte sein können. Natürlich hab ich viele schöne Erinnerungen an meine Mutter, und sie hat - vor allem als wir klein waren - sehr viel Schönes mit uns gemacht, viel gebastelt, viel vorgelesen, usw.

Aber was meinen Beruf anging, da hat sie mich ziemlich blockiert und mich nie wirklich verstanden. Das fing schon damit an, dass ich aufs Gymnasium gehen wollte und meine Klassenlehrerin mit Engelszungen auf meine Mutter einreden musste, damit sie es mir erlaubt hat. Ihr erster Satz, als ich ihr erzählt habe, dass ich nach dem Abi studieren will, war: "Das musst du dir aber selber finanzieren, das können wir dir nicht bezahlen." Selbst wenn es wahr gewesen wäre (was nicht so war), hätte ich es schön gefunden, wenn sie sich erst mal mit mir gefreut hätte, dass ich eine Entscheidung getroffen hab (und vielleicht hätte sie ja auch ein bisschen stolz auf meine guten Noten sein können...)

Ich hab mir immer eine Mutter gewünscht, mit der ich auch mal Anspruchsvolles diskutieren kann und die an vielem interessiert ist, was über den eigenen Alltag herausgeht.

Ich habe leider keine Töchter, aber vielleicht profitieren ja mal meine Schwiegertöchter in spe indirekt davon, dass ich berufstätig bin, wer weiß...

lg
K.

weiteren Kommentar laden