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Liebe Sandra!

Bei mir in der Stillgruppe ist eine Adoptivmutter.

Sie kam zu ihrem Baby, wie die "Jungfrau zum Kind".

Sprich:
Sie hatte beim Jugendamt alle Uterlagen beisammen und stand nun auf der Warteliste. 3 Wochen später klingelte das Telefon in der Firma:"Wir haben ein Kind für Sie. Gestern geboren. Wollen Sie?"

Sie hatte dann 24 Stunden Zeit sich zu entscheiden.

Von der leiblichen Mutter wußte sie nur, dass sie sehr jung war, die Schwangerschaft erst um die 20.SSW festgestellt wurde, sprich eine Abtreibung nie in Frage gekommen wäre, die Mutter kaum an Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen und auch keinen GVK gemacht hatte. Ebenso war sie nicht bei einer Beratungsstelle, sondern nur beim Jugendamt wegen der Adoptionspapiere.
Die Geburt war spontan, die Mutter wollte das Kind aber nicht sehen und hat dem Kind auch keinen Namen gegeben.

Ich glaube die Situation war ähnlich dem Film "Juno".

Frauen, die ein Kind zur Adoption frei geben, haben häufig keine Wahl. Ansonsten denke ich würden sie anders entscheiden.


LG Silke

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Übrigens: Ziel einer Adoption ist nicht, eine Frau (bzw. ein Paar) glücklich zu machen, sondern ein Kind glücklich zu machen!

Daher ist es ja so wichtig, daß die Adoptiveltern über das "kein eigenes Kind kriegen können" hinweg sind und sich wirklich auf die andere Situation einlassen können ...

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Liebe Sandra,

ich bin selbst Adoptiv- und Pflegemutter, sehe das Ganze aber deutlich anders.
Ganz egal, wie ich zum Thema "Abtreibung" stehe: ich sehe ungewollt Schwangere nicht als "Babylieferanten" für ungewollt kinderlose Paare.

Eine ungewollte Schwangerschaft ist in meinen Augen genauso "schlimm" wie ungewollte Kinderlosigkeit. Beides sind Schicksale, die den betroffenen Müttern an die Substanz gehen und an Grenzen bringen.

Ein Adoptivkind sehe ich auch nicht als "Therapiemittel zum Zweck" eine ungewollt kinderlose Frau glücklich zu machen.

Wir Adoptiveltern sind "Mittel zum Zweck" - weder die Adoptivkinder, noch die abgebenden Eltern.

LG
Claudia, Adoptivmama eines Findelkindes
Pflegemama mit Kontakt zur leiblichen Mutter eines schwerbehinderten Kindes

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Hallo

Ich habe das nie geschrieben das das ungewollte schwangere ein Babylieferant sind.

Und das es eine Therapiemittel zum Zweck ist wo steht das bitte in meinen Beitrag?????????

Sandra

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Liebe Sandra,

es tut mir Leid, wenn Du Dich durch die Beiträge von uns Adoptivmüttern angegriffen fühlst.
Das mit dem "Therapiemittel" ist in dem Sinne der Motivation gemeint:
ein Kind zur Adoption freizugeben, damit es ungewollt kinderlose Frauen glücklich macht, hat etwas mit "Therapiemittel" zu tun -> das Kind soll einen Zweck erfüllen.


LG
Claudia

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Hallo,

wie meine Vorschreiberin clazwi bin auch Adoptiv- und Pflegemama und das aus vollen Herzen und Überzeugung.
Eine ungeplante Schwangerschaft wie auch eine ungewollte Kinderlosigkeit ist für die Frauen und deren Familien nichts schönes und sie müssen eine Entscheidung treffen die Ihr ganzes Leben verändert.
Oftmals sind es spontane Bauchentscheidungen die eine Frau dazu bewegen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Nicht umsonst dürfen Frauen die sich dazu entschieden haben frühestens nach acht Wochen das Kind zur Adoption freigeben. Und nicht immer geben die Frauen ihr Kind freiwillig ab sondern es wird zum Wohle des Kindes entschieden und die Kinder werden zwangsentzogen.
Alle diese Kinder haben ihre eigene Geschichte und da mag es noch so ein kleiner Säugling sein. Ein Großteil dieser Kinder haben genug in ihrem Leben bewusst oder auch unbewusst erlebt wo sie noch über Jahre / Jahrzehnte mit zu kämpfen haben. Viele haben Traumas erlebt die unvorstellbar schlimm sind und es ist unsere Aufgabe als neue Eltern für sie dazu sein und ihnen ein Zuhause zu geben in der sie sorgenfrei aufwachsen können
Wir als Adoptiv- und Pflegeeltern werden für Kinder gesucht die ein Zuhause suchen und nicht umgekehrt.

VG Geli

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Hallo

Danke für eure Beiträge.
Ich denke das genug geantwortet haben auf diesen Beitrag, und ich nicht möchte das es aus dem Rahmen sprengt, in der Hinsicht das man zu grob einander wird.

Danke und euch ein schönes Wochenende

Lg

Sandra

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danke sandra.
wie schon woanders geschrieben: dir alles liebe :)

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Hallo,

von mir nur eine kurze Anmerkung: lt. letzten Infos gibt es in Deutschland nicht ausreichend Kinder die zu Adoption frei zu verfügung stehen (lt. Jugendamt) - deshalb sind die Außerungen dass man auch ein älteres Kind adoptieren soll einfach gegenstandlos. Erstmal informieren, dann reden.

Alle die ihre Kinder behalten haben - glückwunsch. Alle die die Kinder zu Adoption freigegeben haben - auch glükwunsch.

maverick

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