mit baby alles anders - später babyblues?! fühle mich nutzlos :(

hallo zusammen,

mein kleiner sohn ist nun schon 9 wochen alt und bisher hatte ich auch keine probleme mit meinen muttergefühlen. ich kümmere mich gern um den süßen fratz, auch wenn er anscheinend grundlos schreit (windel war voll, frisch gewechselt, er ist satt und ausgeschlafen).

ABER: ich habe das gefühl auf der strecke zu bleiben. auch wenn mich mein mann recht gut unterstützt, fehlt mir die zeit für mich. neben all dem haushalt bleibt wenig bzw. gar nichts übrig und wenn einmal ein paar minuten frei sind, fühle ich mich leer und habe zu nichts lust. insgesamt, obwohl haushalt ganz gut im griff und #baby liebevoll umsorgt, fühle ich mich nutzlos. ich weiß, es kann nichts sinnvolleres geben, als sich um ein baby zu kümmern und dennoch: es erfüllt mich nicht.
kennt ihr das auch und wie geht ihr damit um?

lieben dank und grüße in die runde

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Hallo !

Gehst Du denn auch mit ihm zusammen raus und triffst Dich mit anderen ? Oder besuchst z.B. einen Kurs ?
Wenn ich mit Baby immer zu Hause oder alleine beim Spazieren gewesen wäre, wäre ich eingegangen.
Ich war bei der Babymassage, bei Krabbelgruppen, Stilltreffs, u.s.w. ..
Dort habe ich viele Gleichgesinnte getroffen und wir haben nach und nach auch ohne Babies etwas unternommen (als diese dann schon etwas unabhängiger waren).
Könnte es vielleicht daran liegen ?

Liebe Grüße,

Katrin mit Emilia-Sofie (5), Nevio (4) und Sohn Nr.2 (29.SSW)

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hallo katrin,

erst mal herzlichen glückwunsch zum bald 3. kind :)

ja, ich gehe viel spazieren, auch mit anderen müttern und werde bald babymassage und delfi beginnen.
es ist sicher beruhigend, sich mit anderen austauschen zu können. an der situation ändert das ja aber nichts. vermutlich bin ich einfach zu ungeduldig und sollte die zeit lieber genießen. ich werde noch 10 monate zu hause sein, würde aber auch gern jetzt schon arbeiten gehen. das fehlt mir tatsächlich.

man kann eben nicht alles haben und ein kleiner strammer gesunder sohn ist etwas ganz tolles und besonderes, das weiß ich!

ich werde mich also weiter in geduld üben ;-)

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Hi,

das ist ganz normal, was du jetzt fühlst.
Es ist ein Mythos, dass jede Frau die ganze Zeit himmelhochjauchzend durch die Gegend laufen muss, nur weil sie ein Kind/ Kinder hat und diese Vollzeit versorgt. Das ist kein Job, der jeden Menschen erfüllt. Wenn es nur das Kind wäre - super. Aber der Haushalt... sorry, kann nicht verstehen, dass das jemand toll findet.
Menschen sind befriedigt von Dingen, die sie als sinnvoll erachten. Ich finde es ziemlich schwierig, dem täglichen Haushaltskampf etwas sinnvolles abzugewinnen. Zumal kaum tatsächlich intellektuelles Potential darin enthalten ist, wo ist die Problemlösungs-Ebene?

Ich war MÄCHTIG frustriert am Anfang, nachdem das Neue erstmal verdaut war. Und eben auch gelangweilt, obwohl man eigentlich nie Zeit hat und zu nichts kommt. Mir haben ebenfalls soziale Kontakte geholfen (Babykurse, Freunde). Und die Tatsache, dass ich nach 12 Monaten wieder arbeiten gegangen bin. Damit war ich zwar ziemlich beschäftigt, aber viel glücklicher.

Trotzdem: du hast jetzt diese Zeit - genieße sie. Nehme dein Kind bewusst wahr, tausche dich in Kursen aus. Such dir aktiv etwas für dich (Sport/Hobby - whatever). Ich habe in der Zeit klassischen Gesang an einer Musikschule gelernt, es war toll! Ich hatte danach nie wieder die Zeit dafür (habe 8 Woche nach der Geburt des Kleinen angefangen, es war stressig, aber die Zeit habe ich mir immer nehmen können).

LG, C.

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Hallo,

gibts denn nichts, wofür Du immer schon mal die Muße haben wolltest?
Ich habe, nachdem die erste Aufregung über das "neue" Baby rum war, sehr viel gelesen, weil ich mir vorher neben Studium/Job immer gewünscht hatte, mehr Zeit für meine literarischen Neigungen zu haben und Bücher weniger nach Nutzwert auswählen zu müssen.
Thalia war mein Zweitwohnsitz und die Kleine hat im Tragetuch gewohnt (auch ein gutes Mittel gegen "grundloses" Schreien) :-)

Außerdem - nach einer aus Komplikationsgründen fast komplett auf der Couch "abgelegenen" SS - habe ich lange Spaziergänge gemacht und einfach meine wiedergewonnene Freiheit genossen.

Mein Haushalt sah im ersten halben Jahr an schlechten Tagen aus, als sei eine Horde Wildschweine eingebrochen, an den besseren (gute gab es kaum :-p), als sei in zumindest einem Zimmer eine Bombe explodiert.
Das verlangt zwar starke Nerven, aber wenn Dich der Haushalt gerade so auslaugt, beschränk Dich eine Weile auf das Allernötigste.
Es wird Phasen geben, in denen Du fitter und wieder besser organisiert bist, versprochen ;-)

Krabbelgruppen waren nichts für mich, ich habe mich auf RüBi beschränkt und mich mit Freundinnen getroffen. Ich wollte weder die Geburtserlebnisse dutzender fremder Frauen hören, noch nur über Windelinhalte und Beikoststartprobleme sprechen, also habe ich versucht, meinen Freundeskreis beizubehalten (incl. mehrerer Freundinnen mit Kindern, die zur Verfügung standen, wenn ich doch mal über die Konsistenz der Ausscheidungen meines Nachwuchses sprechen wollte ;-))

LG, Nini

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#huepf so wird's wohl werden.
DANKE!

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Hm also ich habe immer so meine Ritual, da ich vor 2 Jahren, wegen meinem Mann 120km von Freunden und Familie weggezogen bin, ich hatte hier keine Freunde, kannte keinen, hatte meine 2 Kiddis am Rockzippel und war den ganzen Tag alleine, da mein Mann Vollzeit arbeiten geht. Habe damals unter schweren Depressionen gelitten, habe meine langjährige beste Freundin dann auch noch verloren durch einen Streit der sich über die weite Entfernung nicht beheben ließ und es leider eskalierte, heute sind wir getrennte Leute, leider...

Nun seit meiner 3 SS angefangen im Januar 2010, habe ich eine Person kennegenlernt die mich unbewusst aus diesem Loch gezogen hat, wir gehen sogut wie jeden Abend zusammen Gassi wenn meine 2 Großen im Bett liegen und der kleine schläft Satt und Zufrieden, ich habe bei ihr eine Reitbeteiligung wo ich einmal die Woche mit meinem Großen Sohn reiten kann (er tritt in meine Fußstapfen, denn er liebt Pferde genauso wie ich).

Heute bin ich an einem Punkt angekommen wo ich sage, die Zeit war schwer aber ich habe hier Fuß gefasst und will hier nimmer weg.

Der Hauhalt sieht seit dem wie geleckt aus, trotz Ambulanter Geburt habe ich sofort wieder angefangen alles Sauber zu halten. Damals durch meine Depressive Phase, hab ich alles schleifen lassen (nicht die Kinder und dessen Versorgung) aber Besuch wäre doof gewesen es sah immer Schrecklich aus, Such dir Leute, geh raus und genieß dein neues Leben mit Kind.

Viel Glück auf deinen weiteren Weg#winke

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Ich kann mich daran gut erinnern. Was mir damals super geholfen hat, war Sport. Ich fing an 3 mal die Woche fuer ne halbe Stunde laufen zu gehen, und einmal die Woche schwimmen. Auch wenn ich keine Lust hatte bin ich los, und dabei fing es dann an mir gut zu gehen.

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Hi Ezna!

Ich glaube, dass es nicht so ungewöhnlich ist, wie du dich fühlst. Denn es ist ja für die "selbständige Frau von heute" schon eine Umstellung, plötzlich aus dem Berufsleben heraus in den Haushalt zu wechseln und "nur" ein Baby zu betreuen.

Manche Frauen gewöhnen sich sehr schnell und gern an diesen Wechsel, umsorgen einzig und allein ihr Baby, wuppen den Haushalt und besuchen jeden Nachmittag/Vormittag einen anderen Mama+Baby-Kurs.

Andere Frauen merken aber ziemlich schnell, dass Baby und Haushalt nicht alles für sie sein kann und möchten gern zurück ins Berufsleben. Und auch das finde ich okay. Ich habe nach meinem ersten Baby auch nach 8 Wochen wieder gearbeitet, allerdings nur eine Viertel-Stelle, was sich ganz gut machen ließ. Und ich empfand die Tage, an denen ich arbeiten ging, als "Urlaub vom Alltag" - absolut super und befriedigend.

Vielleicht gibt es auch für dich die Alternative, mit relativ wenig Stunden wieder zurück zu kehren ins Berufsleben?

Ansonsten bleibt dir nur das übliche Baby-Programm: Babymassage, Babyschwimmen, Pekip, Krabbelgruppe, Musikgarten etc. - mich hat das in diesem Umfang nie angesprochen, aber 1-2 Kurse pro Baby hab ich trotzdem gemacht, um andere Mütter kennen zu lernen außer denen aus der unmittelbaren Nachbarschaft.

Lg
cori