WALDKINDERGARTEN: Welche Nachteile gibt es?

Hallo,

nachdem ich gar nicht mehr damit gerechnet habe dieses Jahr überhaupt noch einen Kindergartenplatz für Isabel zu finden, haben wir erfahren dass hier im Waldkindergarten momentan Plätze frei sind. Nun waren wir heute dort und haben ihn zwei Stunden lang besichtigt, der erste Eindruck war sehr positiv!
Am Anfang der Kindergartensuche konnte ich mir einen Wald-Kiga für meine Tochter gar nicht recht vorstellen, inzwischen bin ich schon angetan davon. Ich habe lange gegoogelt und viel gelesen, und habe eigentlich nur Positives erfahren.

Jetzt müssen wir bis Donnerstag entschieden haben, ob Isabel diesen Kindergarten besuchen soll. Und ich finde diese Entscheidung wirklich nicht leicht. #schwitz

Daher meine Frage:
Was spricht GEGEN einen Waldkindergarten?

Für Meinungen bzw. Erfahrungen wäre ich sehr dankbar. :-)

Viele Grüße,
hailie

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Hallo,

mein Sohn besucht einen Waldkindergarten und die einzigen nachteile, die ich sehe, ist dass man mehr Geld für Kleidung ausgeben muss und dass die Waschmaschine auf Hochtouren läuft.
Ansonsten sehe ich nur Vorteile, wir sind wirklich sehr zufrieden.
Es kommt aber auch auf das Konzept und auf die Einrichtung selbst an.

LG

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Okay, diesen Punkt finde ich nicht schlimm.
Da überwiegen die Vorteile doch deutlich. :-D

#danke

LG

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"mein Sohn besucht einen Waldkindergarten und die einzigen nachteile, die ich sehe, ist dass man mehr Geld für Kleidung ausgeben muss und dass die Waschmaschine auf Hochtouren läuft."

Beides ist bei uns nicht der Fall. Die Klamotten wasche ich einmal in der Woche und da ich sie gebraucht bzw. rechtzeitig kaufe und entsprechend vergleiche, gebe ich nicht mehr aus als andere. Ich kaufe aber auch selten Outdoormarken, weil H&M bzw. C&A teilweise ebenso gut sind.

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Meine Tochter geht seit August 2009 in eine Waldgruppe. Ein Vorteil im Vergleich zum normalen Waldkindergarten ist, dass sie ein normales Haus haben mit Gruppenräumen und Garderobe. Sie können dort auch Mittagessen und bei Sturm oder Gewitter dort bleiben. Ansonsten gehen sie gegen 8.15 Uhr raus und kommen gegen 11.45 Uhr zum Mittagessen wieder rein. Nach dem Mittagessen gegen 12.45 Uhr gehen sie dann noch in den Garten oder bleiben drinnen, wenn es sehr kalt ist oder regnet. Bis 14 Uhr können sie dann abgeholt werden. Im Geghensatz zu einem "normalen" Waldkindergarten sind sie dann wenigstens "grundgereinigt", können sich zwischendurch trockene Sachen anziehen, man kann sie umziehen, bevor sie nach Hause fahren und man hat den Dreck nicht im Auto.

Nachteile des Waldkindergartens sind aus meiner Sicht der Dreck im Auto, die Betreuungszeit, die in der Regel am Mittag endet und dass es meist kein Mittagessen gibt (ich finde es gut, wenn Kinder auch gemeinsam essen). Für die Entwicklung der Kinder gibt es nur Vorteile, denn die Natur wirkt sich positiv auf die Gehirnentwicklung aus, das ist erwiesen. Und auch gesundheitlich sind Waldkinder abgehärtet. Alles andere tun unsere Kinder ganz normal wie alle anderen Kindergartenkinder auch, nur dass sie es eben draussen tun. Sie malen, basteln, spielen, bekommen Geschichten vorgelesen usw. ALLE Kinder können (und konnten bisher) schreiben und lesen, wenn sie in die Schule gehen, das bringen sie sich gegenseitig bei. Und gerade die wilderen Jungs können sich wunderbar austoben ohne dabei negativ aus dem Rahmen zu fallen.

Ich persönlich würde dir raten, diese Chance für deine Tochter zu nutzen. Falls es doch nichts ist, kannst Du immer noch eine andere Betreuung suchen. Aber ich schwöre dir, dass ihr es toll finden werdet und stolz darauf seid, den "etwas anderen Kindergarzten" gewählt zu haben.

Wichtig wären halt gute Klamotten, vor allem im Winter. Die können, müssen aber nicht teuer sein. Falls Du Tipps brauchst, melde dich ruhig.

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Danke für deine Antwort.

Mit dem Dreck kann ich leben.

Die Betreuungszeit wäre bei den freien Plätzen tatsächlich nur bis 13 Uhr, also ohne Mittagessen. Allerdings wollen wir auch keine längere Betreuung. Und die Kinder frühstücken vorher ja schon gemeinsam im Wald. :-)

Sind Waldkinder im ersten Winter nicht vielleicht sogar öfter krank? Wir würden nämlich im November oder Dezember beginnen...

Wegen der Kleidungsfrage würde ich vielleicht wirklich nochmal auf dich zurück kommen.

LG

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"Sind Waldkinder im ersten Winter nicht vielleicht sogar öfter krank?"

Unsere war erstaunlich firt. Sie hat im August angefangen und hatte im gesamten ersten Jahr nur 4 Fehltage wegen Krankheit. Im Oktober hatte sie einmal eine hartnäckige Erkältung und bekam Antibiotikum, danach war es dann gut. Auch dieses Jahr scheint das wieder so zu sein. Morgen gehen wir nochmal zum Arzt und holen uns AB.

"Wir würden nämlich im November oder Dezember beginnen... "

Dann kann es schon passieren, aber es muss nicht sein. Man wird nicht durch Kälte krank, sondern durch falsche Kleidung (schwitzen, dann rein, wieder raus usw.) und durch den Kontakt zu Keimen, die das Immunsystem noch nicht kennt. Aber das geht allen Kindergartenneulingen so.


"Wegen der Kleidungsfrage würde ich vielleicht wirklich nochmal auf dich zurück kommen."

Habe es oben in der Antwort schon ziemlich genau beschrieben.


"die Kinder frühstücken vorher ja schon gemeinsam im Wald."

Ja, das schon, aber nach dem Wald sind sie hungrig. Ich fand es doof, dass meine Tochter dann immer im Auto was essen MUSSTE, weil sie es bis zu Hause nicht ausgehalten hat. Sie war mal eine Weile vom Mittagessen abgemeldet, weil sie nicht wollte. Bin froh, dass sie es wieder mitmacht. Sie geht übrigens auch nur bis 13, es ist aber aber angenehm, dass man sie auch mal bis 14 Uhr da lassen KÖNNTE. Kann ja auch immer mal was sein auf dem Weg dorthin. Zumindest fahre ich immer sehr zeitig los.

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Hallo,

wie hat denn deine Tochter reagiert?

Bei uns waren die Nachteile: Anfahrtsweg ohne Auto und mein Kind sagt, wenn sie wieder rein möchte (sie kann stundenlang draußen sein, aber nicht bei jeder Temperatur).

Ansonsten hatte ich es zu mindest in Erwägung gezogen, die Idee finde ich nämlich gut.

Wenn es deiner Tochter dort gefällt, super :-)

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Meine Tochter war sehr zurückhaltend, aber fand es wohl gut. Sie ist generell erst einmal sehr schüchtern und beobachtet, daher ist das schwer zu beurteilen nach so einer Besichtigung. Ich denke aber schon, dass sie sich dafür beigeistern könnte, sie ist gerne draußen. Meist liegt es an mir, dass wir nicht so lange unterwegs sind, mir macht Kälte mehr aus. ;-)

Da Isabel sehr ruhig und ausgeglichen ist, denke ich auch, dass der Wald von Vorteil sein könnte. Hier kann sie den Raufbolden doch eher aus dem Weg gehen als in einem geschlossenen Raum. So stelle ich es mir zumindest vor...

Nun gut, vielleicht versuchen wir es einfach mal. Sollte es wirklich gar nicht klappen, ist ein Kindergartenwechsel ja auch noch möglich, wovon ich natürlich nicht ausgehe.

LG

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"Hier kann sie den Raufbolden doch eher aus dem Weg gehen als in einem geschlossenen Raum. So stelle ich es mir zumindest vor..."

Erstens das, aber viel wichtiger ist, dass die Raufbolde ihre Energie viel besser rauslassen können und viel weniger "raufig" sind. Anstatt sich zu kloppen, schnappen sich unsere einen Hammer und bearbeiten die Erde oder tote Bäume. Ich könnte mir einige "unserer" Jungs nicht in einem normalen Kindergarten vorstellen ohne dass sie dort "auffällig" wären.

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Ich bin total begeistert vom Waldkindergarten, das wäre auch etwas für mcih als Kleinkind gewesen.

Ich war als Kind glücklicherweise regelmäßig draußen spielen, auch wenn es geregnet hat oder im Winter klirrende Kälte war..

Das ist beim WK der einzigste Nachteil, das man sich im Winter Sorgen macht, das es zu kalt ist.

Aber da hilft nur eins, richtig warm einpacken.

Das wir mehr waschen müssen ist jetzt gerade im Herbst/Winter gar niht der Fall, denn die Wäsche unter der obersten Schicht ist immer trocken und sauber.

Die verdreckten Klamotten der oberen Schicht, lasse ich immer draußen vor der Tür trocknen und dann wird es wieder am nächstenb Tag angezogen. Anfangs habe ich auch ständig gewaschen, aber warum? Damit macht man nur die Funktionsschicht der Bekleidung kaputt und belastet die Umwelt. Ich bürste die Sachen einmal kräftig ab wenns ganz arg ist. Wenns gar nciht mehr geht, dann kommt die Wechselkleidung zum Zug.

Kann dir nur empfehlen für die Winterzeit lieber mehr Geld investieren, Sommer ist es wurscht. Lieber gute Funktionssachen, als zu viel an billigeren Produkten wegwerfen.


Ansonsten sehe ich dort viele Vorteile für uns, mein Sohn kann sich mit wenigen Sachen intensiv beschäftigen, ein Ausgleich zu dem vielen fertigen Spielen, die der Fantasie keine Chance mehr lassen.

Vorschularbeit wird dort auch regelmäßig gemacht, ebenso wie die Kinder jederzeit malen und basteln können, wenn sie es möchten.
Natürlich nicht, wenn die Gruppe jetzt im Wald unterwegs ist.

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Hallo

Unsere Kinder haben bisher nur einen Regelkiga besucht(Waldkiga gibt es hier noch nicht lange) aber wir sind selber gerne im Wald und das auch oft und lange.

Ich glaube das wirklich nur die Dreckwäsche ein Problem ist.
Unsere Kinder sind viel draussen und krank sind die kaum.Im Gegenteil.

lg

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Hallo,

wenn Du und Deine Tochter voll hinter dem Waldkindergarten steht, dann spricht gar nix dagegen.

Wir haben hier im Ort einen Waldkindergarten. Mein Sohn wäre definitiv ein Waldkind, ich aber keine Waldmutter.

Meine Freundin z. B. ist eine totale "Waldmutter", sprich, ihr würde der Dreck nichts ausmachen, aber ihre Tochter ist kein "Waldkind".
Die Tochter war anfangs im Waldkindergarten, aber es hat ihr nicht besonders gefallen. Sie spielt einfach lieber drinnen, mit Puppen und Kinderküche usw. Jetzt, im Regelkindergarten, ist sie glücklich und zufrieden.

Viele Grüße
Lisa

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Hallo,

meine Jungs (fast 6 Jahre alt und fast 4,5 Jahre alt) gehen in keinen Waldkindergarten, sondern in eine Waldgruppe. Der Große geht dort hin, seit er ca. 2,5 Jahre alt war (also jetzt das 4. Jahr), der Kleine seit er ca. 3 Jahre alt war (also etwas über ein Jahr).

Sie sind mittags wieder da, aber das Mittagessen wird auch manchmal mit in den Wald/Naturschutzgebiet genommen oder sie essen im Garten vom Kindergarten. Sie sind vormittags mind. 4 Stunden draußen (außer bei Sturm/Gewitter oder Temperaturen über 30 Grad oder unter -10 Grad). Also ich denke, man kann das schon gut vergleichen.

Mein Problem sind wirklich nur die Dreckklamotten. Teilweise lassen sich Flecken nicht mehr rauswaschen (naja, müssen sie eben so gehen) und es gibt auch mehr Verschleiß - die besten Hosen halten nicht, wenn man auf dem Po einen Sandberg runterrutscht.
Mehr fällt mir wirklich nicht ein.

Ich hatte bei Beiden Angst vor dem 1. Winter - aber nichts. Sie schnuppern von Herbst bis Frühling, aber das ist normal. Aber so richtig krank (mit Fieber oder ähnlich), sind sie sogar seltener.

Mein Plan ist, auch Nr. 3 in die Waldgruppe zu geben (wenn er/sie in ca. 3,5 Jahren soweit sein sollte). Aber das muß ich davon abhängig machen, wie er/sie vom Temperament her ist. Wenns ein 'Bastel-Singe-Mal-Kind' wird, dann eher nicht.

LG

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Hallo,
über den Dreck und die Kleidung wurde ja schon einiges gesagt.
Für mich ist nach über einem Jahr Waldkindergarten unseres Großen (jetzt 4 3/4) der größte Nachteil die fehlende Toilette (auch aus Sicht unseres Kindes). Beim Pipi ist das ja noch nicht so das Problem, aber sich über ein Loch im Waldboden zu hocken ist nicht jedes Kindes Sache, wenn es ums große Geschäft geht. Die Folge: öfter mal Stinker in der Hose bzw. Spuren und durch das Einhalten auch schon mal Verstopfung o.ä........ Ich bin mir zwar nicht ganz sicher ob das wirklich nur am Waldkindergarten liegt, aber vorher gab es in der Hinsicht im Kindergarten nie Probleme.

Bei weiteren Fragen bitte melden, Katie

PS: Sonst sind wir sehr zufrieden und zumindest im ersten Winter war unser Sohn viel weniger krank als die zwei Winter vorher.

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Hallo,

bei uns hat ein Vater ein Waldklo gebaut, eine Kiste mit Klobrille, -deckel, etc- es ist halt nur nichts drunter, aber fúr die Kinder ist es bequemer.
Vielleicht kannst du das bei euch auch vorschlagen.

LG